[1] ten Sept. [18]27
Ihr Schreiben vom 9ten Aug., mein hochgeehrtester Herr Doktor, nebst Ihrer gütigen Sendung ten Sept. Ihnen etwas für Ihr Kunstblatt zu liefern, da ich überdieß manche nach einer viermonatlichen Abwesenheit vorgefundne Geschäfte noch nicht beseitigt habe. Auf die Bedingungen kommt mir nichts an, und ich bin weit von der Anmaßung entfernt, etwas vor andern Mitarbeitern voraus haben zu wollen. Aber ich kann mich nicht entschließen, auch nur einen Aufsatz in den Druck zu geben, den ich nicht reiflich überdacht und sorgfältig ausgearbeitet hätte.
Es hat mir Vergnügen gemacht, die Zeilen auf die schöne theatralische Darstellung an meinem letzten Abend in
[2] Auf spezielle Theater-Kritiken könnte ich mich aus mancherlei Gründen schwerlich einlassen: ich finde es mißlich und bedenklich, wenn sie nicht wenigstens auf frischer That geschrieben werden. Eher könnte ich mich zu allgemeinen Bemerkungen und Anerkennungen entschließen. Ich habe die Überzeugung gewonnen, daß es nicht sowohl an dem Mangel an Talenten liegt, als an der Verfassung der Theater und den äußeren Umständen, wenn unsre tragische Bühne immer noch viel zu wünschen übrig läßt. Doch glaube ich, darf man dreist behaupten, daß unsre ausgezeichnetsten Künstler in diesem Fache leisten, was weder in
Indem ich Ihnen meinen wärmsten Dank für alle während meines Aufenthalts in
ErgebenstA. W. v. Schlegel
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