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In <name key="3689" type="periodical">dem Berliner Kalender auf 1829</name> S. 1–86. Die zweite Abtheilung bis auf die neueste Zeit ist nun auch in <name key="3690" type="periodical">dem Berliner Kalender auf 1831</name> erschienen.<lb/>5) <name key="3516" type="work">Ramayana etc. Rec. Schlegel</name>. Vol. I. P. 1. – 1829.<lb/>6) <name key="3517" type="work">Hitôpadêśas etc. Recc. Schlegel et <persName key="2566">Lassen</persName></name>. P. 1. 1829.<lb/><lb/>Schwerlich möchte sich außer <persName key="2566">meinem Mitarbeiter an dem letzten Werke</persName> in Deutschland ein Beurtheiler finden, der im Stande wäre gründlich zu prüfen, was hier für die Kritik der Texte geleistet worden ist. Aber dem Berichterstatter habe ich durch die ausführlichen Lateinischen Vorreden vorgearbeitet.<lb/>Von allen diesen Schriften ist nun in <name key="3601" type="periodical">den Jahrbüchern</name> so wenig die Rede gewesen als ob sie gar nicht in der Welt wären. Ein so beharrliches Stillschweigen über so zahlreiche Arbeiten eines Schriftstellers dessen Name in und außer Europa nicht unbekannt ist muß wohl als absichtlich erscheinen. Wenn nun <orgName key="6726">die Societät</orgName> urtheilt, alle diese Schriften seyen zu unbedeutend, als daß in Jahrbüchern für Wissenschaftliche Kritik davon die Rede seyn könnte, so hätte sie auch keinen Grund von mir als Beurtheiler etwas tüchtiges zu erwarten. Ist aber die Vernachläßigung nicht absichtlich, so erhellet eben daraus, daß auch die von andern Mitgliedern übernommenen Rezensionen nicht immer eingeliefert werden, ohne daß man eine andre Ursache der Versäumniß als zufällige Verhinderungen voraussetzen dürfte.<lb/>Genehmigen Sie pp.</p>', '36_xml_standoff' => '[<anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB20160"/>Bonn<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE20160"/>, 27. November 1830]<lb/><ref target="fud://1196">Ew. Hochwohlgeboren geehrtes Schreiben vom 8ten d. 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Überdieß habe ich mich zu <anchor type="b" n="3516" ana="12" xml:id="NidB20190"/>einem gelehrten Unternehmen (der kritischen Herausgabe des ältesten Indischen Heldengedichtes)<anchor type="e" n="3516" ana="12" xml:id="NidE20190"/> verpflichtet, welches so weitläuftig ist, daß ich schwerlich hoffen darf, dessen Vollendung zu erleben. Endlich habe ich zu mehreren eignen Schriften von bedeutendem Umfange, die Materialien so zu sagen vollständig bereit liegen, konnte aber bis jetzt noch keine Muße finden, um an die Ausarbeitung zu gehen.<lb/>Dieses alles habe ich <anchor type="b" n="625" ana="11" xml:id="NidB20168"/>Hrn. Varnhagen von Ense<anchor type="e" n="625" ana="11" xml:id="NidE20168"/> aus einander gesetzt als er zum Besuche in <anchor type="b" n="887" ana="10" xml:id="NidB45088"/>Bonn<anchor type="e" n="887" ana="10" xml:id="NidE45088"/> war, und habe gehofft, er werde durch Darlegung dieser Abhaltungen bei <anchor type="b" n="6726" ana="15" xml:id="NidB45089"/>der Societät<anchor type="e" n="6726" ana="15" xml:id="NidE45089"/> wenigstens die Überzeugung bewirkt haben, daß es nicht an meinem guten Willen lag, wenn ich bisher noch nichts lieferte.<lb/>Bevor ich Ew. Hochwohlgeboren antwortete, wollte ich <anchor type="b" n="3726" ana="12" xml:id="NidB20170"/>die Schrift <anchor type="b" n="3561" ana="11" xml:id="NidB20169"/>des Hrn. von Bohlen<anchor type="e" n="3561" ana="11" xml:id="NidE20169"/><anchor type="e" n="3726" ana="12" xml:id="NidE20170"/> durchlesen. Ich werde freilich dem fleißigen Verfasser in vielen Punkten widersprechen müssen; jedoch übernehme ich es recht gern, öffentlich darüber zu sprechen, weil ich glaube, daß die Erörterung nützlich seyn kann.<lb/>Was die beiden früher übernommenen Bücher betrifft, so bleibt es ganz dem Ermessen <anchor type="b" n="6726" ana="15" xml:id="NidB45090"/>der Societät<anchor type="e" n="6726" ana="15" xml:id="NidE45090"/> überlassen, ob sie die Einrückung von Rezensionen noch für angemessen halten will. Nach der Beschaffenheit der Gegenstände scheint mir die Verspätung um ein paar Jahre nicht in Betracht zu kommen. Bei <anchor type="b" n="3645" ana="12" xml:id="NidB20173"/>der Ausgabe <anchor type="b" n="194" ana="12" xml:id="NidB20172"/>der Nibelungen<anchor type="e" n="194" ana="12" xml:id="NidE20172"/> von <anchor type="b" n="3641" ana="11" xml:id="NidB20171"/>Hrn. 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Hochwohlgeboren nicht verschweigen daß ich mich auch meinerseits für berechtigt halte, über das Verfahren <anchor type="b" n="6726" ana="15" xml:id="NidB45091"/>der Societät<anchor type="e" n="6726" ana="15" xml:id="NidE45091"/> gegen mich Klage zu führen.<lb/>Seit der Stiftung <anchor type="b" n="3601" ana="13" xml:id="NidB45092"/>der Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik<anchor type="e" n="3601" ana="13" xml:id="NidE45092"/> sind folgende Schriften von mir erschienen:<lb/><lb/>1) <anchor type="b" n="3630" ana="12" xml:id="NidB20176"/>Briefe an <anchor type="b" n="2208" ana="11" xml:id="NidB45093"/>Heeren<anchor type="e" n="2208" ana="11" xml:id="NidE45093"/><anchor type="e" n="3630" ana="12" xml:id="NidE20176"/>, in <anchor type="b" n="2322" ana="13" xml:id="NidB20177"/>der Indischen Bibliothek<anchor type="e" n="2322" ana="13" xml:id="NidE20177"/> B. 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November 1830]<br><span class="doc-1196 ">Ew. Hochwohlgeboren geehrtes Schreiben vom 8ten d. M.</span> habe ich empfangen, und beehre mich folgendes zu erwiedern.<br>Als ich vor viertehalb Jahren bei einem Besuch in <span class="index-15 tp-20161 ">Berlin</span> von <span class="index-6726 tp-45087 ">der Societät für Wissenschaftliche Kritik</span> eingeladen wurde zu <span class="index-3601 tp-20162 ">den Jahrbüchern</span> Beiträge zu liefern versprach ich in dankbarer Erwiederung eines so schmeichelhaften Antrages, so viel Theil zu nehmen als es mir möglich wäre. Ich besitze nicht mehr die gleiche Rüstigkeit wie ehemals, als ich in <span class="index-94 tp-20163 ">der Jenaischen Litteratur-Zeitung</span> ein ganzes Fach beinahe allein besorgte. Bei meinen Amtsgeschäften habe ich auch nicht mehr die völlig freie Muße wie damals als ich für <span class="index-1325 tp-20167 ">die Heidelberger Jahrbücher</span> unter der Leitung der Herren <span class="index-1739 tp-20165 ">Wilken</span> und <span class="index-1740 tp-20166 ">Böckh</span> nicht wenige ausführliche Rezensionen lieferte. Ich bin ein Veteran, der seine Kräfte und seine Gesundheit schonen muß, und dem die Zeit im Fortgange des Lebens immer kürzer zu werden scheint. Überdieß habe ich mich zu <span class="index-3516 tp-20190 ">einem gelehrten Unternehmen (der kritischen Herausgabe des ältesten Indischen Heldengedichtes)</span> verpflichtet, welches so weitläuftig ist, daß ich schwerlich hoffen darf, dessen Vollendung zu erleben. Endlich habe ich zu mehreren eignen Schriften von bedeutendem Umfange, die Materialien so zu sagen vollständig bereit liegen, konnte aber bis jetzt noch keine Muße finden, um an die Ausarbeitung zu gehen.<br>Dieses alles habe ich <span class="index-625 tp-20168 ">Hrn. Varnhagen von Ense</span> aus einander gesetzt als er zum Besuche in <span class="index-887 tp-45088 ">Bonn</span> war, und habe gehofft, er werde durch Darlegung dieser Abhaltungen bei <span class="index-6726 tp-45089 ">der Societät</span> wenigstens die Überzeugung bewirkt haben, daß es nicht an meinem guten Willen lag, wenn ich bisher noch nichts lieferte.<br>Bevor ich Ew. Hochwohlgeboren antwortete, wollte ich <span class="index-3726 tp-20170 ">die Schrift </span><span class="index-3726 tp-20170 index-3561 tp-20169 ">des Hrn. von Bohlen</span> durchlesen. Ich werde freilich dem fleißigen Verfasser in vielen Punkten widersprechen müssen; jedoch übernehme ich es recht gern, öffentlich darüber zu sprechen, weil ich glaube, daß die Erörterung nützlich seyn kann.<br>Was die beiden früher übernommenen Bücher betrifft, so bleibt es ganz dem Ermessen <span class="index-6726 tp-45090 ">der Societät</span> überlassen, ob sie die Einrückung von Rezensionen noch für angemessen halten will. Nach der Beschaffenheit der Gegenstände scheint mir die Verspätung um ein paar Jahre nicht in Betracht zu kommen. Bei <span class="index-3645 tp-20173 ">der Ausgabe </span><span class="index-3645 tp-20173 index-194 tp-20172 ">der Nibelungen</span><span class="index-3645 tp-20173 "> von </span><span class="index-3645 tp-20173 index-3641 tp-20171 ">Hrn. Lachmann</span> tritt noch der besondre Umstand ein, daß ich die Varianten mehrerer Handschriften besitze.<br>Nun will ich aber Ew. Hochwohlgeboren nicht verschweigen daß ich mich auch meinerseits für berechtigt halte, über das Verfahren <span class="index-6726 tp-45091 ">der Societät</span> gegen mich Klage zu führen.<br>Seit der Stiftung <span class="index-3601 tp-45092 ">der Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik</span> sind folgende Schriften von mir erschienen:<br><br>1) <span class="index-3630 tp-20176 ">Briefe an </span><span class="index-3630 tp-20176 index-2208 tp-45093 ">Heeren</span>, in <span class="index-2322 tp-20177 ">der Indischen Bibliothek</span> B. II, Heft 4. 1827.<br>2) <span class="index-3685 tp-20175 ">Berichtigung einiger Misverständnisse pp 1827</span>.<br>3) <span class="index-3668 tp-20178 ">Kritische Schriften</span>. <span class="index-3697 tp-20179 ">Th. I.</span> <span class="index-3698 tp-20180 ">II.</span> 1828. Mit vielen neuen Zusätzen.<br>4) <span class="index-2573 tp-20188 ">Über die Zunahme und den gegenwärtigen Stand unserer Kenntnisse von Indien</span>. Erste Abtheilung bis auf <span class="index-3727 tp-20185 ">Vasco de Gama</span>. In <span class="index-3689 tp-20186 ">dem Berliner Kalender auf 1829</span> S. 1–86. Die zweite Abtheilung bis auf die neueste Zeit ist nun auch in <span class="index-3690 tp-20181 ">dem Berliner Kalender auf 1831</span> erschienen.<br>5) <span class="index-3516 tp-20187 ">Ramayana etc. Rec. Schlegel</span>. Vol. I. P. 1. – 1829.<br>6) <span class="index-3517 tp-20182 ">Hitôpadêśas etc. Recc. Schlegel et </span><span class="index-3517 tp-20182 index-2566 tp-20183 ">Lassen</span>. P. 1. 1829.<br><br>Schwerlich möchte sich außer <span class="index-2566 tp-45094 ">meinem Mitarbeiter an dem letzten Werke</span> in Deutschland ein Beurtheiler finden, der im Stande wäre gründlich zu prüfen, was hier für die Kritik der Texte geleistet worden ist. Aber dem Berichterstatter habe ich durch die ausführlichen Lateinischen Vorreden vorgearbeitet.<br>Von allen diesen Schriften ist nun in <span class="index-3601 tp-45095 ">den Jahrbüchern</span> so wenig die Rede gewesen als ob sie gar nicht in der Welt wären. Ein so beharrliches Stillschweigen über so zahlreiche Arbeiten eines Schriftstellers dessen Name in und außer Europa nicht unbekannt ist muß wohl als absichtlich erscheinen. Wenn nun <span class="index-6726 tp-45096 ">die Societät</span> urtheilt, alle diese Schriften seyen zu unbedeutend, als daß in Jahrbüchern für Wissenschaftliche Kritik davon die Rede seyn könnte, so hätte sie auch keinen Grund von mir als Beurtheiler etwas tüchtiges zu erwarten. Ist aber die Vernachläßigung nicht absichtlich, so erhellet eben daraus, daß auch die von andern Mitgliedern übernommenen Rezensionen nicht immer eingeliefert werden, ohne daß man eine andre Ursache der Versäumniß als zufällige Verhinderungen voraussetzen dürfte.<br>Genehmigen Sie pp.' $isaprint = true $isnewtranslation = false $statemsg = 'betamsg13' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/735' $description = 'August Wilhelm von Schlegel an Leopold August Wilhelm Dorotheus von Henning am [27. November 1830], Bonn, Berlin' $adressatort = 'Berlin <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/2004272-3">GND</a>' $absendeort = 'Bonn <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/1001909-1">GND</a>' $date = '[27. 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Ab 1815 agierte er als Referendar in Königsberg. Henning hielt sich 1818 in Berlin auf, wo er die Bekanntschaft Hegels machte. An der Universität Berlin war er ab 1820 als öffentlicher Repetent für die Hegelsche Philosophie beschäftigt; 1821 erfolgte die Promotion mit der Schrift „De systematis feudalis notione“. 1825 wurde Henning zum außerordentlichen, 1835 zum ordentlichen Professor der Philosophie in Berlin ernannt. Nach dem Tod Hegels gab er dessen Schriften zur Logik in 3 Bänden heraus. Seine größte wissenschaftliche Leistung bleibt jedoch die Redaktion der „Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik“, die er von 1827 bis 1847 innehatte.', '39_werke' => 'Henning, Leopold Dorotheus von: Einleitung zu öffentlichen Vorlesungen über Goethes Farbenlehre. Passau : DLWG-Verl., 1996, Reprint der Ausg. 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November 1830]<br><span class="doc-1196 ">Ew. Hochwohlgeboren geehrtes Schreiben vom 8ten d. M.</span> habe ich empfangen, und beehre mich folgendes zu erwiedern.<br>Als ich vor viertehalb Jahren bei einem Besuch in <span class="index-15 tp-20161 ">Berlin</span> von <span class="index-6726 tp-45087 ">der Societät für Wissenschaftliche Kritik</span> eingeladen wurde zu <span class="index-3601 tp-20162 ">den Jahrbüchern</span> Beiträge zu liefern versprach ich in dankbarer Erwiederung eines so schmeichelhaften Antrages, so viel Theil zu nehmen als es mir möglich wäre. Ich besitze nicht mehr die gleiche Rüstigkeit wie ehemals, als ich in <span class="index-94 tp-20163 ">der Jenaischen Litteratur-Zeitung</span> ein ganzes Fach beinahe allein besorgte. Bei meinen Amtsgeschäften habe ich auch nicht mehr die völlig freie Muße wie damals als ich für <span class="index-1325 tp-20167 ">die Heidelberger Jahrbücher</span> unter der Leitung der Herren <span class="index-1739 tp-20165 ">Wilken</span> und <span class="index-1740 tp-20166 ">Böckh</span> nicht wenige ausführliche Rezensionen lieferte. Ich bin ein Veteran, der seine Kräfte und seine Gesundheit schonen muß, und dem die Zeit im Fortgange des Lebens immer kürzer zu werden scheint. Überdieß habe ich mich zu <span class="index-3516 tp-20190 ">einem gelehrten Unternehmen (der kritischen Herausgabe des ältesten Indischen Heldengedichtes)</span> verpflichtet, welches so weitläuftig ist, daß ich schwerlich hoffen darf, dessen Vollendung zu erleben. Endlich habe ich zu mehreren eignen Schriften von bedeutendem Umfange, die Materialien so zu sagen vollständig bereit liegen, konnte aber bis jetzt noch keine Muße finden, um an die Ausarbeitung zu gehen.<br>Dieses alles habe ich <span class="index-625 tp-20168 ">Hrn. Varnhagen von Ense</span> aus einander gesetzt als er zum Besuche in <span class="index-887 tp-45088 ">Bonn</span> war, und habe gehofft, er werde durch Darlegung dieser Abhaltungen bei <span class="index-6726 tp-45089 ">der Societät</span> wenigstens die Überzeugung bewirkt haben, daß es nicht an meinem guten Willen lag, wenn ich bisher noch nichts lieferte.<br>Bevor ich Ew. Hochwohlgeboren antwortete, wollte ich <span class="index-3726 tp-20170 ">die Schrift </span><span class="index-3726 tp-20170 index-3561 tp-20169 ">des Hrn. von Bohlen</span> durchlesen. Ich werde freilich dem fleißigen Verfasser in vielen Punkten widersprechen müssen; jedoch übernehme ich es recht gern, öffentlich darüber zu sprechen, weil ich glaube, daß die Erörterung nützlich seyn kann.<br>Was die beiden früher übernommenen Bücher betrifft, so bleibt es ganz dem Ermessen <span class="index-6726 tp-45090 ">der Societät</span> überlassen, ob sie die Einrückung von Rezensionen noch für angemessen halten will. Nach der Beschaffenheit der Gegenstände scheint mir die Verspätung um ein paar Jahre nicht in Betracht zu kommen. Bei <span class="index-3645 tp-20173 ">der Ausgabe </span><span class="index-3645 tp-20173 index-194 tp-20172 ">der Nibelungen</span><span class="index-3645 tp-20173 "> von </span><span class="index-3645 tp-20173 index-3641 tp-20171 ">Hrn. Lachmann</span> tritt noch der besondre Umstand ein, daß ich die Varianten mehrerer Handschriften besitze.<br>Nun will ich aber Ew. 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Aber dem Berichterstatter habe ich durch die ausführlichen Lateinischen Vorreden vorgearbeitet.<br>Von allen diesen Schriften ist nun in <span class="index-3601 tp-45095 ">den Jahrbüchern</span> so wenig die Rede gewesen als ob sie gar nicht in der Welt wären. Ein so beharrliches Stillschweigen über so zahlreiche Arbeiten eines Schriftstellers dessen Name in und außer Europa nicht unbekannt ist muß wohl als absichtlich erscheinen. Wenn nun <span class="index-6726 tp-45096 ">die Societät</span> urtheilt, alle diese Schriften seyen zu unbedeutend, als daß in Jahrbüchern für Wissenschaftliche Kritik davon die Rede seyn könnte, so hätte sie auch keinen Grund von mir als Beurtheiler etwas tüchtiges zu erwarten. Ist aber die Vernachläßigung nicht absichtlich, so erhellet eben daraus, daß auch die von andern Mitgliedern übernommenen Rezensionen nicht immer eingeliefert werden, ohne daß man eine andre Ursache der Versäumniß als zufällige Verhinderungen voraussetzen dürfte.<br>Genehmigen Sie pp.', '36_xml' => '<p>[<placeName key="887">Bonn</placeName>, 27. November 1830]<lb/><ref target="fud://1196">Ew. Hochwohlgeboren geehrtes Schreiben vom 8ten d. M.</ref> habe ich empfangen, und beehre mich folgendes zu erwiedern.<lb/>Als ich vor viertehalb Jahren bei einem Besuch in <placeName key="15">Berlin</placeName> von <orgName key="6726">der Societät für Wissenschaftliche Kritik</orgName> eingeladen wurde zu <name key="3601" type="periodical">den Jahrbüchern</name> Beiträge zu liefern versprach ich in dankbarer Erwiederung eines so schmeichelhaften Antrages, so viel Theil zu nehmen als es mir möglich wäre. 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[Bonn, 27. November 1830]
Ew. Hochwohlgeboren geehrtes Schreiben vom 8ten d. M. habe ich empfangen, und beehre mich folgendes zu erwiedern.
Als ich vor viertehalb Jahren bei einem Besuch in Berlin von der Societät für Wissenschaftliche Kritik eingeladen wurde zu den Jahrbüchern Beiträge zu liefern versprach ich in dankbarer Erwiederung eines so schmeichelhaften Antrages, so viel Theil zu nehmen als es mir möglich wäre. Ich besitze nicht mehr die gleiche Rüstigkeit wie ehemals, als ich in der Jenaischen Litteratur-Zeitung ein ganzes Fach beinahe allein besorgte. Bei meinen Amtsgeschäften habe ich auch nicht mehr die völlig freie Muße wie damals als ich für die Heidelberger Jahrbücher unter der Leitung der Herren Wilken und Böckh nicht wenige ausführliche Rezensionen lieferte. Ich bin ein Veteran, der seine Kräfte und seine Gesundheit schonen muß, und dem die Zeit im Fortgange des Lebens immer kürzer zu werden scheint. Überdieß habe ich mich zu einem gelehrten Unternehmen (der kritischen Herausgabe des ältesten Indischen Heldengedichtes) verpflichtet, welches so weitläuftig ist, daß ich schwerlich hoffen darf, dessen Vollendung zu erleben. Endlich habe ich zu mehreren eignen Schriften von bedeutendem Umfange, die Materialien so zu sagen vollständig bereit liegen, konnte aber bis jetzt noch keine Muße finden, um an die Ausarbeitung zu gehen.
Dieses alles habe ich Hrn. Varnhagen von Ense aus einander gesetzt als er zum Besuche in Bonn war, und habe gehofft, er werde durch Darlegung dieser Abhaltungen bei der Societät wenigstens die Überzeugung bewirkt haben, daß es nicht an meinem guten Willen lag, wenn ich bisher noch nichts lieferte.
Bevor ich Ew. Hochwohlgeboren antwortete, wollte ich die Schrift des Hrn. von Bohlen durchlesen. Ich werde freilich dem fleißigen Verfasser in vielen Punkten widersprechen müssen; jedoch übernehme ich es recht gern, öffentlich darüber zu sprechen, weil ich glaube, daß die Erörterung nützlich seyn kann.
Was die beiden früher übernommenen Bücher betrifft, so bleibt es ganz dem Ermessen der Societät überlassen, ob sie die Einrückung von Rezensionen noch für angemessen halten will. Nach der Beschaffenheit der Gegenstände scheint mir die Verspätung um ein paar Jahre nicht in Betracht zu kommen. Bei der Ausgabe der Nibelungen von Hrn. Lachmann tritt noch der besondre Umstand ein, daß ich die Varianten mehrerer Handschriften besitze.
Nun will ich aber Ew. Hochwohlgeboren nicht verschweigen daß ich mich auch meinerseits für berechtigt halte, über das Verfahren der Societät gegen mich Klage zu führen.
Seit der Stiftung der Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik sind folgende Schriften von mir erschienen:
1) Briefe an Heeren, in der Indischen Bibliothek B. II, Heft 4. 1827.
2) Berichtigung einiger Misverständnisse pp 1827.
3) Kritische Schriften. Th. I. II. 1828. Mit vielen neuen Zusätzen.
4) Über die Zunahme und den gegenwärtigen Stand unserer Kenntnisse von Indien. Erste Abtheilung bis auf Vasco de Gama. In dem Berliner Kalender auf 1829 S. 1–86. Die zweite Abtheilung bis auf die neueste Zeit ist nun auch in dem Berliner Kalender auf 1831 erschienen.
5) Ramayana etc. Rec. Schlegel. Vol. I. P. 1. – 1829.
6) Hitôpadêśas etc. Recc. Schlegel et Lassen. P. 1. 1829.
Schwerlich möchte sich außer meinem Mitarbeiter an dem letzten Werke in Deutschland ein Beurtheiler finden, der im Stande wäre gründlich zu prüfen, was hier für die Kritik der Texte geleistet worden ist. Aber dem Berichterstatter habe ich durch die ausführlichen Lateinischen Vorreden vorgearbeitet.
Von allen diesen Schriften ist nun in den Jahrbüchern so wenig die Rede gewesen als ob sie gar nicht in der Welt wären. Ein so beharrliches Stillschweigen über so zahlreiche Arbeiten eines Schriftstellers dessen Name in und außer Europa nicht unbekannt ist muß wohl als absichtlich erscheinen. Wenn nun die Societät urtheilt, alle diese Schriften seyen zu unbedeutend, als daß in Jahrbüchern für Wissenschaftliche Kritik davon die Rede seyn könnte, so hätte sie auch keinen Grund von mir als Beurtheiler etwas tüchtiges zu erwarten. Ist aber die Vernachläßigung nicht absichtlich, so erhellet eben daraus, daß auch die von andern Mitgliedern übernommenen Rezensionen nicht immer eingeliefert werden, ohne daß man eine andre Ursache der Versäumniß als zufällige Verhinderungen voraussetzen dürfte.
Genehmigen Sie pp.
Ew. Hochwohlgeboren geehrtes Schreiben vom 8ten d. M. habe ich empfangen, und beehre mich folgendes zu erwiedern.
Als ich vor viertehalb Jahren bei einem Besuch in Berlin von der Societät für Wissenschaftliche Kritik eingeladen wurde zu den Jahrbüchern Beiträge zu liefern versprach ich in dankbarer Erwiederung eines so schmeichelhaften Antrages, so viel Theil zu nehmen als es mir möglich wäre. Ich besitze nicht mehr die gleiche Rüstigkeit wie ehemals, als ich in der Jenaischen Litteratur-Zeitung ein ganzes Fach beinahe allein besorgte. Bei meinen Amtsgeschäften habe ich auch nicht mehr die völlig freie Muße wie damals als ich für die Heidelberger Jahrbücher unter der Leitung der Herren Wilken und Böckh nicht wenige ausführliche Rezensionen lieferte. Ich bin ein Veteran, der seine Kräfte und seine Gesundheit schonen muß, und dem die Zeit im Fortgange des Lebens immer kürzer zu werden scheint. Überdieß habe ich mich zu einem gelehrten Unternehmen (der kritischen Herausgabe des ältesten Indischen Heldengedichtes) verpflichtet, welches so weitläuftig ist, daß ich schwerlich hoffen darf, dessen Vollendung zu erleben. Endlich habe ich zu mehreren eignen Schriften von bedeutendem Umfange, die Materialien so zu sagen vollständig bereit liegen, konnte aber bis jetzt noch keine Muße finden, um an die Ausarbeitung zu gehen.
Dieses alles habe ich Hrn. Varnhagen von Ense aus einander gesetzt als er zum Besuche in Bonn war, und habe gehofft, er werde durch Darlegung dieser Abhaltungen bei der Societät wenigstens die Überzeugung bewirkt haben, daß es nicht an meinem guten Willen lag, wenn ich bisher noch nichts lieferte.
Bevor ich Ew. Hochwohlgeboren antwortete, wollte ich die Schrift des Hrn. von Bohlen durchlesen. Ich werde freilich dem fleißigen Verfasser in vielen Punkten widersprechen müssen; jedoch übernehme ich es recht gern, öffentlich darüber zu sprechen, weil ich glaube, daß die Erörterung nützlich seyn kann.
Was die beiden früher übernommenen Bücher betrifft, so bleibt es ganz dem Ermessen der Societät überlassen, ob sie die Einrückung von Rezensionen noch für angemessen halten will. Nach der Beschaffenheit der Gegenstände scheint mir die Verspätung um ein paar Jahre nicht in Betracht zu kommen. Bei der Ausgabe der Nibelungen von Hrn. Lachmann tritt noch der besondre Umstand ein, daß ich die Varianten mehrerer Handschriften besitze.
Nun will ich aber Ew. Hochwohlgeboren nicht verschweigen daß ich mich auch meinerseits für berechtigt halte, über das Verfahren der Societät gegen mich Klage zu führen.
Seit der Stiftung der Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik sind folgende Schriften von mir erschienen:
1) Briefe an Heeren, in der Indischen Bibliothek B. II, Heft 4. 1827.
2) Berichtigung einiger Misverständnisse pp 1827.
3) Kritische Schriften. Th. I. II. 1828. Mit vielen neuen Zusätzen.
4) Über die Zunahme und den gegenwärtigen Stand unserer Kenntnisse von Indien. Erste Abtheilung bis auf Vasco de Gama. In dem Berliner Kalender auf 1829 S. 1–86. Die zweite Abtheilung bis auf die neueste Zeit ist nun auch in dem Berliner Kalender auf 1831 erschienen.
5) Ramayana etc. Rec. Schlegel. Vol. I. P. 1. – 1829.
6) Hitôpadêśas etc. Recc. Schlegel et Lassen. P. 1. 1829.
Schwerlich möchte sich außer meinem Mitarbeiter an dem letzten Werke in Deutschland ein Beurtheiler finden, der im Stande wäre gründlich zu prüfen, was hier für die Kritik der Texte geleistet worden ist. Aber dem Berichterstatter habe ich durch die ausführlichen Lateinischen Vorreden vorgearbeitet.
Von allen diesen Schriften ist nun in den Jahrbüchern so wenig die Rede gewesen als ob sie gar nicht in der Welt wären. Ein so beharrliches Stillschweigen über so zahlreiche Arbeiten eines Schriftstellers dessen Name in und außer Europa nicht unbekannt ist muß wohl als absichtlich erscheinen. Wenn nun die Societät urtheilt, alle diese Schriften seyen zu unbedeutend, als daß in Jahrbüchern für Wissenschaftliche Kritik davon die Rede seyn könnte, so hätte sie auch keinen Grund von mir als Beurtheiler etwas tüchtiges zu erwarten. Ist aber die Vernachläßigung nicht absichtlich, so erhellet eben daraus, daß auch die von andern Mitgliedern übernommenen Rezensionen nicht immer eingeliefert werden, ohne daß man eine andre Ursache der Versäumniß als zufällige Verhinderungen voraussetzen dürfte.
Genehmigen Sie pp.
· Konzept , [27. November 1830]
· Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
· Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.10,Nr.36
· Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
· Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.10,Nr.36