• August Wilhelm von Schlegel to Ludwig Tieck

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Berlin · Date: 24.12.1802
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Ludwig Tieck
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: 24.12.1802
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Ludwig Tieck und die Brüder Schlegel. Briefe. Hg. v. Edgar Lohner auf der Grundlage der von Henry Lüdeke besorgten Edition. München 1972, S. 125‒126.
  • Incipit: „[1] Berlin, den 24. December 1802
    Liebster Freund.
    Eben sehe ich, daß die Post nach Frankfurt heute Vormittag abgeht, und kann also nur [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-37187
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.7,Nr.66(23)
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 19,4 x 11,7 cm
    Language
  • German
[1] Berlin, den 24. December 1802
Liebster Freund.
Eben sehe ich, daß die Post nach Frankfurt heute Vormittag abgeht, und kann also nur wenige Zeilen schreiben um sie nicht zu versäumen.
Das Manuscript vom Jon nimm mit nach Dresden, wenn du nämlich bald dahin gehst und händige es meiner Schwester ein. Bleibst du noch lange in Ziebingen, so schicke es nach gemachtem Gebrauch mit der Post an sie.
Empfiehl mich bey dieser Gelegenheit dem Grafen von Finkenstein, und entschuldige mich, daß ich mein Versprechen, ihm den Jon mitzutheilen, nicht eher halten können.
Die Andacht hätte ich dir früher geschickt, wenn ich sie nicht erst eben wieder zurück erhalten. Es findet sich wohl Gelegenheit, sie mir mit den beyden Bänden der Müllerschen Altdeutschen Sachen nach Berlin zurückzubesorgen. Ich wollte diese Abschrift bey dem bald anzufangenden Druck gebrauchen.
[2] Reimer hat für dich aus einer Auction das Lied der Nibelungen, den Tristan und einige andre Stücke der Müllerschen Sammlung erstanden. Du wirst also mein Exemplar entbehren können. Es fehlt hauptsächlich nur der Parcival.
Einen Ariost für dich habe ich nun hier, mag dir aber kein Porto dafür verursachen, du erhältst ihn mit Gelegenheit.
Schütze hat mir gesagt, der Graf von Finkenstein habe einiges aus dem Petrarca übersetzt. Kannst du mir die Privatmittheilung davon verschaffen, so wäre es mir sehr angenehm. Ich habe letzthin auch eine Anzahl Sonette und ein paar Canzonen übersetzt, und werde noch mehre hinzufügen, daher interessirt es mich, da Schütze sie als sehr gelungen beschreibt. Meine lasse ich eben abschreiben und schicke sie dir mit nächster Post, sowie die Glossen.
Deine Schwester befindet sich jetzt wieder ziemlich gut und die Bäder und stärkende Mittel werden ihr bald auch ihre Kräfte [3] wiedergeben. Die Kinder sind frisch und gesund. Dein Bruder in Weimar arbeitet viel und ist wohl.
Lebe recht wohl, grüße deine liebe Frau, und theile bald etwas mit
Deinem
AWS
[4]
[1] Berlin, den 24. December 1802
Liebster Freund.
Eben sehe ich, daß die Post nach Frankfurt heute Vormittag abgeht, und kann also nur wenige Zeilen schreiben um sie nicht zu versäumen.
Das Manuscript vom Jon nimm mit nach Dresden, wenn du nämlich bald dahin gehst und händige es meiner Schwester ein. Bleibst du noch lange in Ziebingen, so schicke es nach gemachtem Gebrauch mit der Post an sie.
Empfiehl mich bey dieser Gelegenheit dem Grafen von Finkenstein, und entschuldige mich, daß ich mein Versprechen, ihm den Jon mitzutheilen, nicht eher halten können.
Die Andacht hätte ich dir früher geschickt, wenn ich sie nicht erst eben wieder zurück erhalten. Es findet sich wohl Gelegenheit, sie mir mit den beyden Bänden der Müllerschen Altdeutschen Sachen nach Berlin zurückzubesorgen. Ich wollte diese Abschrift bey dem bald anzufangenden Druck gebrauchen.
[2] Reimer hat für dich aus einer Auction das Lied der Nibelungen, den Tristan und einige andre Stücke der Müllerschen Sammlung erstanden. Du wirst also mein Exemplar entbehren können. Es fehlt hauptsächlich nur der Parcival.
Einen Ariost für dich habe ich nun hier, mag dir aber kein Porto dafür verursachen, du erhältst ihn mit Gelegenheit.
Schütze hat mir gesagt, der Graf von Finkenstein habe einiges aus dem Petrarca übersetzt. Kannst du mir die Privatmittheilung davon verschaffen, so wäre es mir sehr angenehm. Ich habe letzthin auch eine Anzahl Sonette und ein paar Canzonen übersetzt, und werde noch mehre hinzufügen, daher interessirt es mich, da Schütze sie als sehr gelungen beschreibt. Meine lasse ich eben abschreiben und schicke sie dir mit nächster Post, sowie die Glossen.
Deine Schwester befindet sich jetzt wieder ziemlich gut und die Bäder und stärkende Mittel werden ihr bald auch ihre Kräfte [3] wiedergeben. Die Kinder sind frisch und gesund. Dein Bruder in Weimar arbeitet viel und ist wohl.
Lebe recht wohl, grüße deine liebe Frau, und theile bald etwas mit
Deinem
AWS
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