• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Dresden · Place of Destination: Amsterdam · Date: 21.01.1794
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Dresden
  • Place of Destination: Amsterdam
  • Date: 21.01.1794
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 23. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Bis zur Begründung der romantischen Schule (15. September 1788 ‒ 15. Juli 1797). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Ernst Behler u.a. Paderborn u.a. 1987, S. 175‒178.
  • Incipit: „[1] Dreßden. Den 21ten Januar.
    Du mußt mir verzeihen, mein Freund, daß Du so lange nichts von mir gehört hast. Meine Lage [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-34186
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.a,Nr.48
  • Number of Pages: 7S. auf Doppelbl., hs.
  • Format: 19,2 x 11,6 cm
    Language
  • German
[1] Dreßden. Den 21ten Januar.
Du mußt mir verzeihen, mein Freund, daß Du so lange nichts von mir gehört hast. Meine Lage in der lezten Zeit machte es mir unmöglich. Blieb ich nur eine Stunde zu Hause, so war ich nicht vor Besuchen sicher. Der feste Entschluß, fortzureisen; so viel Verdruß und Demüthigung: dann schlug alles fehl; Du konntest mir nicht helfen: B. [Caroline Böhmer] erhielt erst später Geld: Schweinitz bemühte sich umsonst: alle Hoffnungen, Geld geliehen zu bekommen, mißglückten. Ich sah oft gar keinen Ausweg: denke Dir selbst meinen Unmuth und meine Ungeduld. Zwar brachte ich die lezten drey Tage bey Car.[oline] zu; aber wenn dieß nicht Wahl gewesen wäre, so hätte mich die Noth schon gezwungen auf die wenigen Tage aus der Stadt zu gehen. – Meine Rechtfertigung, daß ich Car.[oline] verlaßen habe, hat sie Dir vielleicht selbst gegeben; wenn es eine andre braucht, als daß es zu meiner Rettung nothwendig, und daß ich ihr iezt entbehrlich war. Sie und die Kinder sind völlig gesund – die Abreise kann doch nicht weit entfernt seyn und G.[öschen] muß und wird ja wohl so grosmüthig seyn, meine kleine Stelle zu vertreten. Sollte es aber noch länger dauern, so wäre es gut, daß Du ihm schriebest. Car.[olines] Theilnahme und Rath ist mir [2] sehr nützlich gewesen, kann es noch weit mehr seyn. Mein Zutrauen zu ihr ist ganz unbedingt. Sie ist nicht mehr die Einzige, Unerforschliche, von der man nie aufhört zu lernen, sondern die Gute, die Beste, vor der ich mich meiner Fehler schäme. Sie hat verlangt meine Briefe an Dich zu sehen, und ich bitte Dich ihr alle zu schicken, die ich Dir aus Leipzig geschrieben, oder doch wenigstens vom August 92 bis Ostern 93: aber ohne auszusuchen.
Lieber Wilhelm, ich will suchen, Deine Freundschaft mir rein zu erhalten, alles zu entfernen, was sie stören könnte; aber laß uns von jenen Disharmonien lieber nicht mehr reden; sonst möchte Furcht mich verleiten, weniger offen zu seyn. Die lezte Schuld von allem muß ich ja doch ohne Wiederrede tragen – nicht weil mein Uebel unheilbar, oder ich nicht offen gegen Dich gewesen wäre; sondern weil der einzige Anlaß jene Periode meines Lebens war, die ich iezt nur als ein unzertrennbares Ganzes betrachten kann. Ich halte sie zwar für natürlich und nothwendig, ja für relativ gut, zur Bildung für mein ganzes Leben, aber an sich war sie sehr schlecht und meine Schuld groß. – Was könnte ich Dir vorwerfen, als nur, daß Du mich damals nicht rettetest, wo es sehr leicht war; es nun iezt thuest, wo [3] Du einen Theil von dem hingeben mußt, was Du mühsam erworben, wovon Deine Freiheit, Deine Verbindung mit B. [Caroline Böhmen] – das Glück Deines Lebens abhängt. Und dieß ist es, was mich noch oft beunruhigen wird. – Deine Besorgniße werden nun bald verschwinden – mein Uebel ist nicht unheilbar. Ich wußte daß es mir unaussprechlich leicht seyn würde, allen Versuchungen jeder Art zu entsagen. Es kostet mich keinen Kampf, nur einen Entschluß. Ich hoffe es wird möglich seyn, hier von 120 Thl. des Jahrs, oder doch wenig mehr, zu leben. Es wird mir Freude machen, mir alles zu versagen, und macht es mir auch schon. – Ich muß auch für eine Zeit jeder andern Thätigkeit entsagen, die nicht nothwendig ist: auch angenehmer Umgang und Briefwechsel. Du selbst wirst seltner Briefe von mir erhalten, und sage selbst, haben meine Briefe Dir wohl einen andern Genuß gegeben, als das Schauspiel meiner Entwicklung? und das muß nun durch Werke geschehen, wobey ich freylich nicht wöchentlich zwey Termine halten kann. – Habe ich erst etwas vollendet, so werde ich Ruhe gewinnen, aus mir selbst heraus zu gehn. Bis dahin muß ich hoffen, daß Du mir giebst ohne wieder etwas zu erwarten. – [4] Vollende nur <ja> Deine Abhandlung über Euphonie u.s.w. Ich habe sie sehr oft gelesen, ich bin aber wirklich iezt nicht im Stande sie ordentlich zu beantworten. Ich will das lieber aufsparen, bis ich die Blätter über Eurythmie und Reim bekomme, auf die ich noch weit begieriger bin. – Werde ich noch Deine Gedanken über Denker, Dichter und Seher bekommen? –
Ich wünschte Du hättest gesagt, ob Dich die Gegenstände meiner ietzigen Arbeit intereßiren. Es versteht sich, daß die Uebersetzung des Aeschylus nur ein Versuch ist; aber ich habe diesen Wunsch so fest gefaßt, daß keine Schwierigkeit und Unmöglichkeit mich zwingen kann, ihn aufzugeben. Ich denke die alten sechsfüßigen Jamben beyzubehalten, in denen ich wahrhaft tragischen Numerus finde. Die Monotonie der neuern fünffüßigen gefällt mir nicht. Wie würdest Du mit den Chören verfahren?
Ueber meine Lage hier das nächstemal; iezt bin ich erst einige Tage hier. Ich bin noch nicht ohne Geldsorgen. – Nach dem was vorausgegangen war, sezte es mich in ein unangenehmes Verhältniß mit Lottchen, daß ich ganz ohne Geld hier ankam. Ich muß noch bey ihr eßen; welches mich drückt. Wenn ich nur erst einige Thaler habe, um mir Brodt zu kaufen, so soll [5] es selten geschehen. – Ferner hatte ich einen Verdruß mit meiner Wirthin <in L[eipzig]>, einer geizigen, zänkischen alten Hexe. Ich mußte ihr für das, was noch rückständig war (über 30 Thl.) einen förmlichen Wechsel ausstellen; überdem den größten Theil meiner Sachen dort laßen. Der Wechsel ist in ein paar Tagen gefällig, und ich werde vermuthlich noch den größten Verdruß davon haben. Auch würde es mich bekümmern, wenn ich meinem braven Bedienten nicht wenigstens etwas schicken könnte. Erhält Car.[oline] bald viel Geld so ist alles gut. (Wie kanst Du denken daß ich mich schämen würde, Wohlthaten von ihr anzunehmen?) Mit Lottchen ist nichts anzufangen; auch Deine Vermittlung würde nichts helfen – und bey ihrem ehelichen Verhältniße und dem Maaße ihres Herzens und Verstandes ist das auch ganz natürlich. Du hast wirklich immer noch eine zu gute Meynung von ihr. Vielleicht ist es Deine Schonung für sie, weshalb ich so lange nichts von Dir gehört, so wie voriges Ostern. Das ist sehr überflüßig; Deine Freundschaft ist ihr wirklich nichts mehr als eins von ihren vielen Spielzeugen; und unter diesen ist doch immer das Beste der Mann, dem sie immer ähnlicher wird. Sie hat von der Körnern gehört, daß B. [Caroline Böhmer] auf [6] Deine Empfehlung in Leipz.[ig] gewesen, und in welchen Umständen, wobey man ihr von F[orster] geredet. Aber glaube nicht daß die Ueberzeugung, Du seyst ganz betrogen, ihr auch nur einen heftigen Unwillen zu geben vermöchte. – Ich ließ mich auf nichts ein; und übrigens lebe ich recht gut mit ihr; unser Verhältniß wird aber für mich erst dann erträglich seyn, wenn ich gar keine Gefälligkeiten mehr von ihr anzunehmen brauche. Der Himmel gebe mir bald etwas Geld!
Ich wiederhohle, meine Bitte um die Mittheilung dessen, was Du an M[astiau]x über mich geschrieben, und besonders was er geantwortet. Ich bitte Euch Beyde nochmals die Sache gegen jenen Termin zu beschleunigen. Acht Tage länger schaden meinem Rufe so viel mehr, und das wird nachher doch nie ganz wieder ausgelöscht. Meine Reise wird bald ausgelegt und beschwatzt werden, (besonders wenn ich die Wirthin nicht befriedigen kann) und zu dem Ende wäre es noch iezt vortrefflich wenn ich Einen oder den Andern, der es recht vielen wieder sagte, von hieraus befriedigen könnte. Zudem kann ich auch hier verklagt werden, und also wirklich in Gefahr kommen. – Noch Eins. Wenn Du das Geld in einem Wechsel an mich schickst, so vergiß ja nicht dieses auf das Couvert zu setzen. Du hattest das ver[7]geßen bey der Anweisung auf 60 Fl. – Jeder Postmeister, der etwa sonst den Brief eröffnet, kann ja ohne Umschweif das Papier herausnehmen. –
Meine Addreße ist; auf der Moritzstraße bey Post-Secretär Neumanns, drey Treppen hoch.
Mich verlangt sehr einmal etwas Befriedigendes, über die Länge Deines Aufenthaltes in Holl.[and] und Deines Verhältnißes mit S.[ophie] zu hören. Um so mehr, da diesen Winter Deine Laune so oft trübe ist, und Deine Zufriedenheit gestört scheint. –
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[1] Dreßden. Den 21ten Januar.
Du mußt mir verzeihen, mein Freund, daß Du so lange nichts von mir gehört hast. Meine Lage in der lezten Zeit machte es mir unmöglich. Blieb ich nur eine Stunde zu Hause, so war ich nicht vor Besuchen sicher. Der feste Entschluß, fortzureisen; so viel Verdruß und Demüthigung: dann schlug alles fehl; Du konntest mir nicht helfen: B. [Caroline Böhmer] erhielt erst später Geld: Schweinitz bemühte sich umsonst: alle Hoffnungen, Geld geliehen zu bekommen, mißglückten. Ich sah oft gar keinen Ausweg: denke Dir selbst meinen Unmuth und meine Ungeduld. Zwar brachte ich die lezten drey Tage bey Car.[oline] zu; aber wenn dieß nicht Wahl gewesen wäre, so hätte mich die Noth schon gezwungen auf die wenigen Tage aus der Stadt zu gehen. – Meine Rechtfertigung, daß ich Car.[oline] verlaßen habe, hat sie Dir vielleicht selbst gegeben; wenn es eine andre braucht, als daß es zu meiner Rettung nothwendig, und daß ich ihr iezt entbehrlich war. Sie und die Kinder sind völlig gesund – die Abreise kann doch nicht weit entfernt seyn und G.[öschen] muß und wird ja wohl so grosmüthig seyn, meine kleine Stelle zu vertreten. Sollte es aber noch länger dauern, so wäre es gut, daß Du ihm schriebest. Car.[olines] Theilnahme und Rath ist mir [2] sehr nützlich gewesen, kann es noch weit mehr seyn. Mein Zutrauen zu ihr ist ganz unbedingt. Sie ist nicht mehr die Einzige, Unerforschliche, von der man nie aufhört zu lernen, sondern die Gute, die Beste, vor der ich mich meiner Fehler schäme. Sie hat verlangt meine Briefe an Dich zu sehen, und ich bitte Dich ihr alle zu schicken, die ich Dir aus Leipzig geschrieben, oder doch wenigstens vom August 92 bis Ostern 93: aber ohne auszusuchen.
Lieber Wilhelm, ich will suchen, Deine Freundschaft mir rein zu erhalten, alles zu entfernen, was sie stören könnte; aber laß uns von jenen Disharmonien lieber nicht mehr reden; sonst möchte Furcht mich verleiten, weniger offen zu seyn. Die lezte Schuld von allem muß ich ja doch ohne Wiederrede tragen – nicht weil mein Uebel unheilbar, oder ich nicht offen gegen Dich gewesen wäre; sondern weil der einzige Anlaß jene Periode meines Lebens war, die ich iezt nur als ein unzertrennbares Ganzes betrachten kann. Ich halte sie zwar für natürlich und nothwendig, ja für relativ gut, zur Bildung für mein ganzes Leben, aber an sich war sie sehr schlecht und meine Schuld groß. – Was könnte ich Dir vorwerfen, als nur, daß Du mich damals nicht rettetest, wo es sehr leicht war; es nun iezt thuest, wo [3] Du einen Theil von dem hingeben mußt, was Du mühsam erworben, wovon Deine Freiheit, Deine Verbindung mit B. [Caroline Böhmen] – das Glück Deines Lebens abhängt. Und dieß ist es, was mich noch oft beunruhigen wird. – Deine Besorgniße werden nun bald verschwinden – mein Uebel ist nicht unheilbar. Ich wußte daß es mir unaussprechlich leicht seyn würde, allen Versuchungen jeder Art zu entsagen. Es kostet mich keinen Kampf, nur einen Entschluß. Ich hoffe es wird möglich seyn, hier von 120 Thl. des Jahrs, oder doch wenig mehr, zu leben. Es wird mir Freude machen, mir alles zu versagen, und macht es mir auch schon. – Ich muß auch für eine Zeit jeder andern Thätigkeit entsagen, die nicht nothwendig ist: auch angenehmer Umgang und Briefwechsel. Du selbst wirst seltner Briefe von mir erhalten, und sage selbst, haben meine Briefe Dir wohl einen andern Genuß gegeben, als das Schauspiel meiner Entwicklung? und das muß nun durch Werke geschehen, wobey ich freylich nicht wöchentlich zwey Termine halten kann. – Habe ich erst etwas vollendet, so werde ich Ruhe gewinnen, aus mir selbst heraus zu gehn. Bis dahin muß ich hoffen, daß Du mir giebst ohne wieder etwas zu erwarten. – [4] Vollende nur <ja> Deine Abhandlung über Euphonie u.s.w. Ich habe sie sehr oft gelesen, ich bin aber wirklich iezt nicht im Stande sie ordentlich zu beantworten. Ich will das lieber aufsparen, bis ich die Blätter über Eurythmie und Reim bekomme, auf die ich noch weit begieriger bin. – Werde ich noch Deine Gedanken über Denker, Dichter und Seher bekommen? –
Ich wünschte Du hättest gesagt, ob Dich die Gegenstände meiner ietzigen Arbeit intereßiren. Es versteht sich, daß die Uebersetzung des Aeschylus nur ein Versuch ist; aber ich habe diesen Wunsch so fest gefaßt, daß keine Schwierigkeit und Unmöglichkeit mich zwingen kann, ihn aufzugeben. Ich denke die alten sechsfüßigen Jamben beyzubehalten, in denen ich wahrhaft tragischen Numerus finde. Die Monotonie der neuern fünffüßigen gefällt mir nicht. Wie würdest Du mit den Chören verfahren?
Ueber meine Lage hier das nächstemal; iezt bin ich erst einige Tage hier. Ich bin noch nicht ohne Geldsorgen. – Nach dem was vorausgegangen war, sezte es mich in ein unangenehmes Verhältniß mit Lottchen, daß ich ganz ohne Geld hier ankam. Ich muß noch bey ihr eßen; welches mich drückt. Wenn ich nur erst einige Thaler habe, um mir Brodt zu kaufen, so soll [5] es selten geschehen. – Ferner hatte ich einen Verdruß mit meiner Wirthin <in L[eipzig]>, einer geizigen, zänkischen alten Hexe. Ich mußte ihr für das, was noch rückständig war (über 30 Thl.) einen förmlichen Wechsel ausstellen; überdem den größten Theil meiner Sachen dort laßen. Der Wechsel ist in ein paar Tagen gefällig, und ich werde vermuthlich noch den größten Verdruß davon haben. Auch würde es mich bekümmern, wenn ich meinem braven Bedienten nicht wenigstens etwas schicken könnte. Erhält Car.[oline] bald viel Geld so ist alles gut. (Wie kanst Du denken daß ich mich schämen würde, Wohlthaten von ihr anzunehmen?) Mit Lottchen ist nichts anzufangen; auch Deine Vermittlung würde nichts helfen – und bey ihrem ehelichen Verhältniße und dem Maaße ihres Herzens und Verstandes ist das auch ganz natürlich. Du hast wirklich immer noch eine zu gute Meynung von ihr. Vielleicht ist es Deine Schonung für sie, weshalb ich so lange nichts von Dir gehört, so wie voriges Ostern. Das ist sehr überflüßig; Deine Freundschaft ist ihr wirklich nichts mehr als eins von ihren vielen Spielzeugen; und unter diesen ist doch immer das Beste der Mann, dem sie immer ähnlicher wird. Sie hat von der Körnern gehört, daß B. [Caroline Böhmer] auf [6] Deine Empfehlung in Leipz.[ig] gewesen, und in welchen Umständen, wobey man ihr von F[orster] geredet. Aber glaube nicht daß die Ueberzeugung, Du seyst ganz betrogen, ihr auch nur einen heftigen Unwillen zu geben vermöchte. – Ich ließ mich auf nichts ein; und übrigens lebe ich recht gut mit ihr; unser Verhältniß wird aber für mich erst dann erträglich seyn, wenn ich gar keine Gefälligkeiten mehr von ihr anzunehmen brauche. Der Himmel gebe mir bald etwas Geld!
Ich wiederhohle, meine Bitte um die Mittheilung dessen, was Du an M[astiau]x über mich geschrieben, und besonders was er geantwortet. Ich bitte Euch Beyde nochmals die Sache gegen jenen Termin zu beschleunigen. Acht Tage länger schaden meinem Rufe so viel mehr, und das wird nachher doch nie ganz wieder ausgelöscht. Meine Reise wird bald ausgelegt und beschwatzt werden, (besonders wenn ich die Wirthin nicht befriedigen kann) und zu dem Ende wäre es noch iezt vortrefflich wenn ich Einen oder den Andern, der es recht vielen wieder sagte, von hieraus befriedigen könnte. Zudem kann ich auch hier verklagt werden, und also wirklich in Gefahr kommen. – Noch Eins. Wenn Du das Geld in einem Wechsel an mich schickst, so vergiß ja nicht dieses auf das Couvert zu setzen. Du hattest das ver[7]geßen bey der Anweisung auf 60 Fl. – Jeder Postmeister, der etwa sonst den Brief eröffnet, kann ja ohne Umschweif das Papier herausnehmen. –
Meine Addreße ist; auf der Moritzstraße bey Post-Secretär Neumanns, drey Treppen hoch.
Mich verlangt sehr einmal etwas Befriedigendes, über die Länge Deines Aufenthaltes in Holl.[and] und Deines Verhältnißes mit S.[ophie] zu hören. Um so mehr, da diesen Winter Deine Laune so oft trübe ist, und Deine Zufriedenheit gestört scheint. –
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