• August Wilhelm von Schlegel to Mohr & Zimmer (Heidelberg) , Johann Georg Zimmer , Jakob Christian Benjamin Mohr

  • Place of Dispatch: Genf · Place of Destination: Heidelberg · Date: 21.01.1811 bis 23.01.1811
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Mohr & Zimmer (Heidelberg), Johann Georg Zimmer, Jakob Christian Benjamin Mohr
  • Place of Dispatch: Genf
  • Place of Destination: Heidelberg
  • Date: 21.01.1811 bis 23.01.1811
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 383716241
  • Bibliography: Jenisch, Erich (Hg.): August Wilhelm Schlegels Briefwechsel mit seinen Heidelberger Verlegern. Festschrift zur Jahrhundert-Feier des Verlags Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg 1822‒1922. Heidelberg 1922, S. 74‒77.
  • Incipit: „Genf d[en] 21 Jan[uar] 1811.
    Ew. Wohlgeb[ohren]
    geehrtes Schreiben vom 8ten d. M. nebst inliegendem Wechsel von 341 fl. 45 kr. wodurch unsere [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-37130
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.4,Nr.40(3)
  • Number of Pages: 6 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 18,6 x 11,4 cm
    Language
  • German
Genf d[en] 21 Jan[uar] 1811.
Ew. Wohlgeb[ohren]
geehrtes Schreiben vom 8ten d. M. nebst inliegendem Wechsel von 341 fl. 45 kr. wodurch unsere Rechnung saldirt wird, habe ich richtig und zu ergebenstem Dank empfangen. Es bedurfte keiner Entschuldigung wegen des geringen Aufschubs, die Sache hatte keine so dringende Eile. An der Escompte des Papiers auf Frankfurt habe ich allerdings nicht unbeträchtlich eingebüßt: man sagte mir dieß rühre von der dort üblichen Zahlung in Kronenthalern her, welche hier sehr niedrig stehen; etwas mag auch an der bekannten jüdischen Weise der Genfer Kaufleute liegen. Indessen hielt ich es für besser, mir den Verlust gefallen zu lassen, als Ihnen durch Zurücksendung des Wechsels neue Ungelegenheit zu verursachen. Auch wäre es nicht billig, den Ersatz der Einbuße von Ihnen zu begehren: wir mögen dieß allenfalls für das übermäßige Porto rechnen, welches ich Ihnen verursacht, indem ich das M[anuscri]pt nicht zeitig genug fördern konnte, u[nd] daher den schnellsten und theuersten Weg der Übersendung wählen mußte. Wenn man so ungemein zufrieden mit einem Verhältnisse ist, wie ich es wenigstens von meiner Seite mit dem unsrigen bin, so findet man niemals bey Kleinigkeiten einen Anstoß.
Eine spezifizierte Berechnung des Honorars für die Beyträge zu den Heidelb[erger] Jahrbüchern habe ich nicht empfangen, so viel ich mich erinnere, es ist aber auch nicht nöthig. Ich habe nicht die mindeste Einwendung gegen die beygefügte Note zu machen. Ich verstehe mich überhaupt nicht sonderlich auf Rechnungen u[nd] liebe es, die mir vorgelegten mit unbedingtem Zutrauen annehmen zu können.
Die Exemplare des 3ten Th[ei]ls und einige von den bestellten Büchern nebst den von H[errn] Boisseré mir übermachten habe ich ebenfalls erhalten. Ich vermißte dabey die neuesten Hefte der Heidelberger J[ahr]-B[ücher]; ich hatte gebeten, sie mir zwar fernerhin nicht mehr einzeln zu schicken, aber die Gelegenheit großer Bücherpackete zu benutzen.
Sagen Sie H[errn] Sulpice Boisseré meinen verbindlichsten Dank für die Besorgung, u[nd] zugleich, daß ich im voraus von seinem Werke über den cölnischen Dom sehr viel schönes habe rühmen hören, u[nd] mich auf dessen Erscheinung herzlich freue. Sollte er wohl die Gefälligkeit haben als ein Kenner der altdeutschen Litteratur, einige altdeutsche Sachen, die ich zu haben wünschte, in dortiger Gegend für mich aufzutreiben? Ich würde ihm alsdann darüber schreiben.
Das M[anuscri]pt des 2ten Theils meiner Gedichte ist bereits durch den Schweizer Fourgon, also auf dem wohlfeilsten Wege, vor 14 Tagen abgegangen, ich habe Ihnen auch einen Avis-Brief darüber geschrieben. Ich glaubte es wäre gleichgültig mit welchem Theile der Druck anfinge, da sie durchaus zusammen erscheinen sollen. Sollten Sie das Gegentheil finden, so bitte ich, es mir zu melden, damit ich den ersten unverzüglich abgehen lasse. Denn er kann allerdings unverzüglich abgehen, ich wünschte nur, wenn der Aufschub verstattet ist, noch zu einigen Vermehrungen Raum zu gewinnen.
Auf keinen Fall müssen wir die Ostermesse versäumen, u[nd] dieß soll gewiß nicht durch meine Schuld geschehen.
Die genaue Correctur empfehle ich Ihnen dringendst, es ist wirklich von meiner Seite für die Richtigkeit des Textes die äußerste Sorgfalt aufgewandt worden. Bey Gedichten ist dieß gar zu wichtig: durch einen einzigen Druckfehler kann oft der ganze Genuß gestört werden. Auch bitte ich, die beygefügten Anmerkungen für den Setzer genau befolgen zu lassen. Demnächst sehe ich mit Verlangen den Aushängebogen entgegen.
Noch eins! Verhüten Sie ja, daß aus der Druckerey nicht einzelne Stücke unter der Hand mitgetheilt werden, ehe das Ganze erscheint.
Allernächstens hoffe ich Ihnen Beyträge zu den Jahrbüchern senden zu können. Ich war diese Zeit ausschließend hiemit u[nd] mit der Anordnung meiner Gedichte beschäftigt.
Von den Veränderungen bey der Redaction der Jahrb[ücher], die Sie mir melden, erwarte ich den besten Erfolg. Darf man die Namen der jetzigen drey Herren Redactoren nicht wissen? Alle meine Erinnerungen über das bisherige sind aus einem wahren Eifer für die Sache hervorgegangen. H[er]rn Prof[essor] Wilken antworte ich selbst auf sein zuvorkommendes Schreiben.
Es versteht sich von selbst, daß ich von einer zweyten Ausgabe der Vorlesungen gegen niemanden etwas erwähne, so lange es dem Absatze der ersten nachtheilig seyn kann. Überdieß ist es ja zweifelhaft, ob mir nicht Reisen und andre Umstände die Muße nehmen, dem Werke neue Erweiterungen zu geben, und ob die zweyte Ausgabe nicht bloß ein unveränderter Abdruck der ersten seyn wird.
Hofr[ath] Schelling schreibt mir aus München, er habe den 2ten, aber niemals den ersten Theil meiner Vorlesungen empfangen. Wo ich nicht irre, hatte ich Sie ersucht, zwey Ex[emplare] auf Velin an ihn zu besorgen, wovon er eins dem Kronprinzen überreichen sollte. Wollten Sie die Güte haben nachzusehn, und sich zu erkundigen, wie es damit bewandt ist.
d[en] 23sten Jan[uar]. Ich habe noch keine Zeit gefunden H[errn] Prof[essor] Wilken zu schreiben, dieß bleibt für das nächste Mal aufgeschoben. Mit Ungeduld erwarte ich die Nachricht von der Ankunft meines M[anuscri]pts. Zu den schon bestellten Büchern, welche ich noch nicht erhalten füge ich noch folgende auf dem nächsten Blatt hinzu.
Alles, sowohl Briefe als Packete bitte ich fortwährend nach Coppet zu adressieren. Die Bücher würden sonst an der französ[ischen] Grenze Schwierigkeiten finden.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
E. W[ohlgebohren]
ergebenster
A W Schlegel

***

Meine Vorlesungen 2ten Th[ei]ls 2te Abth[eilung] 2 Ex[emplare] auf Velin.
Oberlin. Dissertatio de Conrado Herbi politans.
de poetis Alsaticis.
Bonerii Gemma, u[nd] was sonst für academische Abhandlungen u[nd] Programme von Oberlin, die altdeutsche Litteratur betreffend erschienen seyn mögen. Alles dieß ist in Straßburg gedruckt und ohne Zweifel dort zu finden.
Grabneri Dissertat[ione] quator de libro Heroici. Ist gegen die Mitte des vorigen Jahrh[underts] zu Dresden, ich weiß nicht in welcher Buchhandlung gedruckt.
Nyerup Symbolae ad litteraturam Teutonicam. Hafniae 1787.
Bruns altplattdeutsche Gedichte aus der Helmstädter Bibl[iothek].
Iwain Rittergedicht herausgeg[eben] von Michaeler.
Beneke Minnelieder. Göttingen bey Dietrich 1. B[and] 1810.
Grimm über den altdeutschen Meistergesang Gött[ingen] bey Dietr[ich] 1810.
Adelung Püterich von Reicherzhausen.
Genf d[en] 21 Jan[uar] 1811.
Ew. Wohlgeb[ohren]
geehrtes Schreiben vom 8ten d. M. nebst inliegendem Wechsel von 341 fl. 45 kr. wodurch unsere Rechnung saldirt wird, habe ich richtig und zu ergebenstem Dank empfangen. Es bedurfte keiner Entschuldigung wegen des geringen Aufschubs, die Sache hatte keine so dringende Eile. An der Escompte des Papiers auf Frankfurt habe ich allerdings nicht unbeträchtlich eingebüßt: man sagte mir dieß rühre von der dort üblichen Zahlung in Kronenthalern her, welche hier sehr niedrig stehen; etwas mag auch an der bekannten jüdischen Weise der Genfer Kaufleute liegen. Indessen hielt ich es für besser, mir den Verlust gefallen zu lassen, als Ihnen durch Zurücksendung des Wechsels neue Ungelegenheit zu verursachen. Auch wäre es nicht billig, den Ersatz der Einbuße von Ihnen zu begehren: wir mögen dieß allenfalls für das übermäßige Porto rechnen, welches ich Ihnen verursacht, indem ich das M[anuscri]pt nicht zeitig genug fördern konnte, u[nd] daher den schnellsten und theuersten Weg der Übersendung wählen mußte. Wenn man so ungemein zufrieden mit einem Verhältnisse ist, wie ich es wenigstens von meiner Seite mit dem unsrigen bin, so findet man niemals bey Kleinigkeiten einen Anstoß.
Eine spezifizierte Berechnung des Honorars für die Beyträge zu den Heidelb[erger] Jahrbüchern habe ich nicht empfangen, so viel ich mich erinnere, es ist aber auch nicht nöthig. Ich habe nicht die mindeste Einwendung gegen die beygefügte Note zu machen. Ich verstehe mich überhaupt nicht sonderlich auf Rechnungen u[nd] liebe es, die mir vorgelegten mit unbedingtem Zutrauen annehmen zu können.
Die Exemplare des 3ten Th[ei]ls und einige von den bestellten Büchern nebst den von H[errn] Boisseré mir übermachten habe ich ebenfalls erhalten. Ich vermißte dabey die neuesten Hefte der Heidelberger J[ahr]-B[ücher]; ich hatte gebeten, sie mir zwar fernerhin nicht mehr einzeln zu schicken, aber die Gelegenheit großer Bücherpackete zu benutzen.
Sagen Sie H[errn] Sulpice Boisseré meinen verbindlichsten Dank für die Besorgung, u[nd] zugleich, daß ich im voraus von seinem Werke über den cölnischen Dom sehr viel schönes habe rühmen hören, u[nd] mich auf dessen Erscheinung herzlich freue. Sollte er wohl die Gefälligkeit haben als ein Kenner der altdeutschen Litteratur, einige altdeutsche Sachen, die ich zu haben wünschte, in dortiger Gegend für mich aufzutreiben? Ich würde ihm alsdann darüber schreiben.
Das M[anuscri]pt des 2ten Theils meiner Gedichte ist bereits durch den Schweizer Fourgon, also auf dem wohlfeilsten Wege, vor 14 Tagen abgegangen, ich habe Ihnen auch einen Avis-Brief darüber geschrieben. Ich glaubte es wäre gleichgültig mit welchem Theile der Druck anfinge, da sie durchaus zusammen erscheinen sollen. Sollten Sie das Gegentheil finden, so bitte ich, es mir zu melden, damit ich den ersten unverzüglich abgehen lasse. Denn er kann allerdings unverzüglich abgehen, ich wünschte nur, wenn der Aufschub verstattet ist, noch zu einigen Vermehrungen Raum zu gewinnen.
Auf keinen Fall müssen wir die Ostermesse versäumen, u[nd] dieß soll gewiß nicht durch meine Schuld geschehen.
Die genaue Correctur empfehle ich Ihnen dringendst, es ist wirklich von meiner Seite für die Richtigkeit des Textes die äußerste Sorgfalt aufgewandt worden. Bey Gedichten ist dieß gar zu wichtig: durch einen einzigen Druckfehler kann oft der ganze Genuß gestört werden. Auch bitte ich, die beygefügten Anmerkungen für den Setzer genau befolgen zu lassen. Demnächst sehe ich mit Verlangen den Aushängebogen entgegen.
Noch eins! Verhüten Sie ja, daß aus der Druckerey nicht einzelne Stücke unter der Hand mitgetheilt werden, ehe das Ganze erscheint.
Allernächstens hoffe ich Ihnen Beyträge zu den Jahrbüchern senden zu können. Ich war diese Zeit ausschließend hiemit u[nd] mit der Anordnung meiner Gedichte beschäftigt.
Von den Veränderungen bey der Redaction der Jahrb[ücher], die Sie mir melden, erwarte ich den besten Erfolg. Darf man die Namen der jetzigen drey Herren Redactoren nicht wissen? Alle meine Erinnerungen über das bisherige sind aus einem wahren Eifer für die Sache hervorgegangen. H[er]rn Prof[essor] Wilken antworte ich selbst auf sein zuvorkommendes Schreiben.
Es versteht sich von selbst, daß ich von einer zweyten Ausgabe der Vorlesungen gegen niemanden etwas erwähne, so lange es dem Absatze der ersten nachtheilig seyn kann. Überdieß ist es ja zweifelhaft, ob mir nicht Reisen und andre Umstände die Muße nehmen, dem Werke neue Erweiterungen zu geben, und ob die zweyte Ausgabe nicht bloß ein unveränderter Abdruck der ersten seyn wird.
Hofr[ath] Schelling schreibt mir aus München, er habe den 2ten, aber niemals den ersten Theil meiner Vorlesungen empfangen. Wo ich nicht irre, hatte ich Sie ersucht, zwey Ex[emplare] auf Velin an ihn zu besorgen, wovon er eins dem Kronprinzen überreichen sollte. Wollten Sie die Güte haben nachzusehn, und sich zu erkundigen, wie es damit bewandt ist.
d[en] 23sten Jan[uar]. Ich habe noch keine Zeit gefunden H[errn] Prof[essor] Wilken zu schreiben, dieß bleibt für das nächste Mal aufgeschoben. Mit Ungeduld erwarte ich die Nachricht von der Ankunft meines M[anuscri]pts. Zu den schon bestellten Büchern, welche ich noch nicht erhalten füge ich noch folgende auf dem nächsten Blatt hinzu.
Alles, sowohl Briefe als Packete bitte ich fortwährend nach Coppet zu adressieren. Die Bücher würden sonst an der französ[ischen] Grenze Schwierigkeiten finden.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
E. W[ohlgebohren]
ergebenster
A W Schlegel

***

Meine Vorlesungen 2ten Th[ei]ls 2te Abth[eilung] 2 Ex[emplare] auf Velin.
Oberlin. Dissertatio de Conrado Herbi politans.
de poetis Alsaticis.
Bonerii Gemma, u[nd] was sonst für academische Abhandlungen u[nd] Programme von Oberlin, die altdeutsche Litteratur betreffend erschienen seyn mögen. Alles dieß ist in Straßburg gedruckt und ohne Zweifel dort zu finden.
Grabneri Dissertat[ione] quator de libro Heroici. Ist gegen die Mitte des vorigen Jahrh[underts] zu Dresden, ich weiß nicht in welcher Buchhandlung gedruckt.
Nyerup Symbolae ad litteraturam Teutonicam. Hafniae 1787.
Bruns altplattdeutsche Gedichte aus der Helmstädter Bibl[iothek].
Iwain Rittergedicht herausgeg[eben] von Michaeler.
Beneke Minnelieder. Göttingen bey Dietrich 1. B[and] 1810.
Grimm über den altdeutschen Meistergesang Gött[ingen] bey Dietr[ich] 1810.
Adelung Püterich von Reicherzhausen.
×
×