• Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: Braunschweig · Date: 21.10.1800
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: Braunschweig
  • Date: 21.10.1800
  • Notations: Da der Brief im Druck nur teilweise wiedergegeben ist, wurde er neu transkribiert. – Absende- und Empfangort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 362657327
  • Bibliography: Waitz, Georg: Caroline und ihre Freunde. Mittheilungen aus Briefen. Leipzig 1882, S. 86.
  • Incipit: „[1] Den 21 t Octobr
    1800
    Liebster Sohn
    Nun wirst Du wohl, wie ich hoffe u hertzlich wünsche, gesund u wohl in Braunschweig an [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-36881
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.21,Nr.59
  • Number of Pages: 2 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 24,9 x 17,8 cm
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
[1] Den 21 t Octobr
1800
Liebster Sohn
Nun wirst Du wohl, wie ich hoffe u hertzlich wünsche, gesund u wohl in Braunschweig an gekommen seyn. Deine liebe Frau der ich mich bestens entfehle wirst Du auch wohl in Sedern vor gefunden haben, u der Aufenthalt wird Euch gewiß Vergnügen u Zerstreiung gemacht haben. Auch in Braunschweig wirst Du sehr Vergnügt seyn. aber die Trennung von Deiner Lieben Frau wird hart seyn. Daß Du in Braunschweig eine Zeitlang bliebst, ist auch nicht zu wünschen, Du must doch Dein Profeßerat nicht ganz vernachläßigen. Du wirst so gut seyn, u mir bald von Deiner Einrichtung in Jena Nachricht gäben, ob die so ist, daß ich Deiner Gesundheit wegen, bey Deiner Vielen Arbeit kann ruhig seyn Dein Besuch bey uns hat mir viel Freude u Vergnügen gemacht, nur hätte ich gewünscht Daß Du nicht so sehr nach Kummer u Vieler Arbeit aus gesehn hättest. Schone Dich ja recht sehr u nim Deine auch mir Theure gesund recht in Acht. Hier schicke ich Dir das Fatale Blatt, mit der Instendigen Bitte, daß Ihr doch den guten Krancken Brandes mit Frieden last, er meynt es gewiß gut, mit den Algemeinen Besten. Ich muß es nochmals [2] wiederholen, daß ich es so wie auch Lottchen und unzöhlige andere gute Leute, Durchaus nicht Billigen kann, daß Ihr Euch alle Welt zum Feunden macht. Fritzen sage nur vorerst nichts von einen Besuche zu uns. Bey seinem bisherigen Benehmen, kann ich als Mutter nicht mit ihm zufrieden seyn. Ich will nun sehn ob er sich bey den Lesen vernünftig benimt. u sich auch diesen Weg zu seinen künftigen Fortkommen nicht vertirbt. Lieber Willhelm besuche doch ja Crußen u sey freundschafftlich mit ihm, er verdient es in allen Betracht, er benimt sich sehr gut gegen mich. Wenn Deine Liebe Frau, wie ich hoffe an mich schreibt u mir von sich selbst, u auch von Dir, bester Sohn Nachricht giebt, so möchte sie mir die Aufschrift an Sie sich mit aufschreiben. Nun lebt wohl liebe Kinder u behaltet mich in guten Andencken. recht viele Entfehlung an Deine Frau Schwiege Mutter u anderen Angehörigen.
Mutter Schlegel
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[1] Den 21 t Octobr
1800
Liebster Sohn
Nun wirst Du wohl, wie ich hoffe u hertzlich wünsche, gesund u wohl in Braunschweig an gekommen seyn. Deine liebe Frau der ich mich bestens entfehle wirst Du auch wohl in Sedern vor gefunden haben, u der Aufenthalt wird Euch gewiß Vergnügen u Zerstreiung gemacht haben. Auch in Braunschweig wirst Du sehr Vergnügt seyn. aber die Trennung von Deiner Lieben Frau wird hart seyn. Daß Du in Braunschweig eine Zeitlang bliebst, ist auch nicht zu wünschen, Du must doch Dein Profeßerat nicht ganz vernachläßigen. Du wirst so gut seyn, u mir bald von Deiner Einrichtung in Jena Nachricht gäben, ob die so ist, daß ich Deiner Gesundheit wegen, bey Deiner Vielen Arbeit kann ruhig seyn Dein Besuch bey uns hat mir viel Freude u Vergnügen gemacht, nur hätte ich gewünscht Daß Du nicht so sehr nach Kummer u Vieler Arbeit aus gesehn hättest. Schone Dich ja recht sehr u nim Deine auch mir Theure gesund recht in Acht. Hier schicke ich Dir das Fatale Blatt, mit der Instendigen Bitte, daß Ihr doch den guten Krancken Brandes mit Frieden last, er meynt es gewiß gut, mit den Algemeinen Besten. Ich muß es nochmals [2] wiederholen, daß ich es so wie auch Lottchen und unzöhlige andere gute Leute, Durchaus nicht Billigen kann, daß Ihr Euch alle Welt zum Feunden macht. Fritzen sage nur vorerst nichts von einen Besuche zu uns. Bey seinem bisherigen Benehmen, kann ich als Mutter nicht mit ihm zufrieden seyn. Ich will nun sehn ob er sich bey den Lesen vernünftig benimt. u sich auch diesen Weg zu seinen künftigen Fortkommen nicht vertirbt. Lieber Willhelm besuche doch ja Crußen u sey freundschafftlich mit ihm, er verdient es in allen Betracht, er benimt sich sehr gut gegen mich. Wenn Deine Liebe Frau, wie ich hoffe an mich schreibt u mir von sich selbst, u auch von Dir, bester Sohn Nachricht giebt, so möchte sie mir die Aufschrift an Sie sich mit aufschreiben. Nun lebt wohl liebe Kinder u behaltet mich in guten Andencken. recht viele Entfehlung an Deine Frau Schwiege Mutter u anderen Angehörigen.
Mutter Schlegel
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