Als Ew. Kaiserl. Majestät mir vergönnte, meine Dankbarkeit und Verehrung zu Höchstdero Füßen zu legen, als ich bey dieser Gelegenheit meinen Bruder dem hohen Schutz des menschenfreundlichsten Monarchen zu empfehlen wagte, hatten Höchstdieselben die Gnade zu äußern, Sie wären unterrichet, daß unser beyder Gesinnungen gut seyen; Höchstdieselben billigten den Wunsch meines Bruders, in Wien selbst seine Nachforschungen über die Geschichte des durchlauchtigsten Kaiserhauses zu vollenden, mit der huldreichen Bemerkung, er werde daselbst viel ungedruckte Quellen zu benutzen finden; und schienen das Gesuch, ein historisches Schauspiel von dem Leben und den Thaten des glorreichen Kaisers Carls des Fünften, woran er arbeitet, Ew. Kaiserl, Majestät zueignen zu dürfen, vorläufig zu genehmigen.
Da mein Bruder nunmehr, getrost auf so ermunternde Kaiserliche Worte sich als ein Fremder ohne alle Familien- oder andre Verbindungen in Höchstdero Hauptstadt begeben, lediglich um sich obgedachten Zwecken zu widmen, so erkühne ich mich, bey Ew. Kaiserl. Majestät um die Fortdauer des verheißenen Allergnädigsten Schutzes und um die Zusicherung der zu Ausführung seines Vorhabens erfoderlichen Vergünstigungen unterthänigst anzusuchen.
Möchte es uns gelingen, in Zukunft Ew. Kaiserl. Majestät zu überzeugen, daß wir es für das größte Lob eines deutschen Schriftstellers achten, jene Gesinnungen zu verbreiten, wodurch allein ein Deutscher seines Namens würdig wird, die Gesinnungen der treuesten Anhänglichkeit an die Gegenstände althergebrachter Verehrung; und daß wir uns jederzeit nach dem Maaße unserer Kräfte bestreben werden, in der Verblendung dieser unglücklichen Zeiten die heilsamen Wahrheiten voriger Jahrhunderte zur allgemeinen Anerkennung zu bringen.
In tiefster Ehrerbietung ersterbe ich
Ew. kaiserl. Majestät
allerunterthänigster
A. W. S.[chlegel]