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Besonders hätte ich Lust über die Ausgabe von Winkelmanns Werken etwas zu sagen. <br>Es ist mir sehr erfreulich zu hören, dass Sie über die Pindarischen Sylbenmasse gearbeitet haben, und ich werde gewiss die erste Gelegenheit benutzen, mich durch Ihre Untersuchungen zu belehren. Ueber Hermanns metrische Einsichten kann ich nicht so günstig urtheilen, wie Sie es mir in der Abhandlung über die Griechischen Tragiker zu thun schienen. Seine Grundsätze scheinen mir allzu abstract, seine Anwendung davon gewagt, seine Constructionen der Sylbenmasse nicht befriedigend, seine Urtheile oft gerade zu geschmacklos, wenn er z. B. die Römer in Behandlung des Elegischen Sylbenmasses den Griechen vorzieht, oder behauptet, Horaz habe schlechte Hexameter gemacht, da dieser Dichter vielmehr mit der grössten Kunst den Hexameter zum vertraulichen Ton der Sermonen herabgestimmt hat.<br>Mit ausgezeichneter Hochachtung<br>Ew. Wohlgeb.<br>ergebenster<br>A. W. Schlegel.<br>Wenn E. 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Unter dem Einfluß von Friedrich August Wolf wandte er sich der Philologie zu. 1807 erfolgte die Promotion, noch im selben Jahr habilitierte er sich und bekam eine außerordentliche Professur an der Universität Heidelberg. 1809 erhielt er dort das Ordinariat. Böckh stand in Kontakt mit Heidelberger Romantikern. 1811 wechselte er an die neugegründete Universität Berlin. Dabei arbeitete er eng mit Wilhelm von Humboldt zusammen und hatte wiederholt das Amt des Dekans und das des Rektors inne. Zu seinen wissenschaftlichen Leistungen gehörte die Herausgabe der Pindarausgabe (1811–1821). Ab 1815 arbeitete Böckh am „Corpus inscriptionum Graecarum“ und begründete damit die wissenschaftliche griechische Epigraphik. Zudem trat er als Förderer der Akademie der Wissenschaften hervor.', '39_dbid' => '118808850', '39_beziehung' => 'Böckh und AWS korrespondierten über Schlegels Beiträge in der Zeitschrift „Heidelbergische Jahrbücher der Literatur“, an der auch Böckh beteiligt war. 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Chaumont an der Loire, d. 6ten August 1810.
Hochgeehrtester Herr Professor!
Ew. Wohlgeb. verzeihen gütigst die so lange Verzögerung meiner Antwort auf Ihren verbindlichen Brief vom 24 sten April, der mir erst hier und also ziemlich spät zugekommen ist. Eine beträchtliche Reise, mancherley Abhaltungen und überhäufte Beschäftigungen sind Schuld an meiner Versäumniss.
Was Sie mir von Hrn. Wagner melden, scheint es allerdings sehr wünschenswert zu machen, dass er auf den Vorschlag eingehen möchte, den Sie ihm gethan. Sie würden mich also sehr verbinden, wenn Sie mir baldigst nur durch einige Zeilen melden wollten, ob er entschieden bejahend geantwortet hat. Die Unentschlüssigkeit des Secretärs Ihrer Jahrbücher, da er anfangs verneinend geantwortet und nachher diess wieder zurückgenommen, macht, dass die Sache einer neuen Wahl anheim gegeben werden kann. Indessen wünschte ich zugleich zu wissen, wie dieser Mann letztlich über den Vorschlag gesinnt ist. Er kennt die Bedingungen, er hat nun schon einige Zeit lang seine neue Stelle bey der Bibliothek verwaltet, und wird also keine Schwierigkeit haben sich zu entscheiden, ohne dass wir von unsrer Seite nöthig hätten, ihm im voraus eine ganz bestimmte Entscheidung zu geben. Die Bestimmung des Reisegeldes wird keine Schwierigkeit machen.
In einigen Wochen hoffe ich mit Hrn. von Barante zusammenzutreffen, es ist daher mein dringender Wunsch zuvor Nachricht über die Entschliessung der beyden Männer, denen der Vorschlag durch Sie gemacht worden, zu haben. Hrn. Wagners Geneigtheit könnte allerdings die Wahl noch anders entscheiden, da Hr. von Barante ein grosser Liebhaber der Musik ist. Ich will Ihnen nicht bergen, dass auch Hr. von Chamisso, dessen Ernennung in Napoleonville ein Irrthum war, und der sich gegenwärtig hier bey mir befindet, ihm vorgeschlagen worden ist. So lange die vorläufig gethanen Vorschläge noch niemanden zu einem Schritt bewogen haben, der seine Verhältnisse verrückt und dadurch für den andern Theil bindend wird, ist es, däucht mich, immer erlaubt, sich die Wahl frey zu lassen.
Ihre Erklärung über die meinen Bruder betreffenden Erwähnungen und Verschweigungen in den Heidelbergischen Jahrbüchern, habe ich ihm mitgetheilt, und ich zweifle nicht, er wird sie befriedigend finden. Uebrigens schien mir die Sache nur in Bezug auf die Gesinnung der Herren Redactoren bedeutend. Solche Bücher wie die Schrift meines Bruders über die Indier und die Sammlung seiner Gedichte bahnen sich wohl selbst ihren Weg, und wenn sie in einem so ausgezeichneten Blatte, wie Ihre Jahrbücher sind, unbeurtheilt bleiben, so hat diess nur den Nachtheil einer Lücke für die Zeitschrift selbst.
An dem besten Willen hat es mir nicht gefehlt, Ihnen noch ferner Beyträge zu den Jahrbüchern zu liefern, bis jetzt aber ist es nicht möglich gewesen. Besonders hätte ich Lust über die Ausgabe von Winkelmanns Werken etwas zu sagen.
Es ist mir sehr erfreulich zu hören, dass Sie über die Pindarischen Sylbenmasse gearbeitet haben, und ich werde gewiss die erste Gelegenheit benutzen, mich durch Ihre Untersuchungen zu belehren. Ueber Hermanns metrische Einsichten kann ich nicht so günstig urtheilen, wie Sie es mir in der Abhandlung über die Griechischen Tragiker zu thun schienen. Seine Grundsätze scheinen mir allzu abstract, seine Anwendung davon gewagt, seine Constructionen der Sylbenmasse nicht befriedigend, seine Urtheile oft gerade zu geschmacklos, wenn er z. B. die Römer in Behandlung des Elegischen Sylbenmasses den Griechen vorzieht, oder behauptet, Horaz habe schlechte Hexameter gemacht, da dieser Dichter vielmehr mit der grössten Kunst den Hexameter zum vertraulichen Ton der Sermonen herabgestimmt hat.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew. Wohlgeb.
ergebenster
A. W. Schlegel.
Wenn E. W. mich bald mit einer Antwort erfreuen wollen, so bitte ich selbige hieher zu richten unter der Adresse: à Chaumont par Ecure Dept de Loire et Cher. Späterhin aber: à Paris, rue de la Concorde No. 8 aux soins de Mr. Rocheux.
Hochgeehrtester Herr Professor!
Ew. Wohlgeb. verzeihen gütigst die so lange Verzögerung meiner Antwort auf Ihren verbindlichen Brief vom 24 sten April, der mir erst hier und also ziemlich spät zugekommen ist. Eine beträchtliche Reise, mancherley Abhaltungen und überhäufte Beschäftigungen sind Schuld an meiner Versäumniss.
Was Sie mir von Hrn. Wagner melden, scheint es allerdings sehr wünschenswert zu machen, dass er auf den Vorschlag eingehen möchte, den Sie ihm gethan. Sie würden mich also sehr verbinden, wenn Sie mir baldigst nur durch einige Zeilen melden wollten, ob er entschieden bejahend geantwortet hat. Die Unentschlüssigkeit des Secretärs Ihrer Jahrbücher, da er anfangs verneinend geantwortet und nachher diess wieder zurückgenommen, macht, dass die Sache einer neuen Wahl anheim gegeben werden kann. Indessen wünschte ich zugleich zu wissen, wie dieser Mann letztlich über den Vorschlag gesinnt ist. Er kennt die Bedingungen, er hat nun schon einige Zeit lang seine neue Stelle bey der Bibliothek verwaltet, und wird also keine Schwierigkeit haben sich zu entscheiden, ohne dass wir von unsrer Seite nöthig hätten, ihm im voraus eine ganz bestimmte Entscheidung zu geben. Die Bestimmung des Reisegeldes wird keine Schwierigkeit machen.
In einigen Wochen hoffe ich mit Hrn. von Barante zusammenzutreffen, es ist daher mein dringender Wunsch zuvor Nachricht über die Entschliessung der beyden Männer, denen der Vorschlag durch Sie gemacht worden, zu haben. Hrn. Wagners Geneigtheit könnte allerdings die Wahl noch anders entscheiden, da Hr. von Barante ein grosser Liebhaber der Musik ist. Ich will Ihnen nicht bergen, dass auch Hr. von Chamisso, dessen Ernennung in Napoleonville ein Irrthum war, und der sich gegenwärtig hier bey mir befindet, ihm vorgeschlagen worden ist. So lange die vorläufig gethanen Vorschläge noch niemanden zu einem Schritt bewogen haben, der seine Verhältnisse verrückt und dadurch für den andern Theil bindend wird, ist es, däucht mich, immer erlaubt, sich die Wahl frey zu lassen.
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A. W. Schlegel.
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