• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Jena · Date: 02.11.1798
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Jena
  • Date: 02.11.1798
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 24. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Die Periode des Athenäums (25. Juli 1797 ‒ Ende August 1799). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Raymond Immerwahr. Paderborn 1985, S. 192‒194.
  • Incipit: „[1] Berlin. Den 2ten November 98.
    Auf Ungers Anrathen, dem ich alles vorige mitgetheilt, und der da meynte, wir sollten es doch [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-34237
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.c,Nr.116
  • Number of Pages: 4S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 19,1 x 11,6 cm
    Language
  • German
[1] Berlin. Den 2ten November 98.
Auf Ungers Anrathen, dem ich alles vorige mitgetheilt, und der da meynte, wir sollten es doch nicht gleich ganz aufgeben mit Vieweg, habe ich ihm nach den Dir mitgetheilten Billeten noch geschrieben, ich wolle Dir vorschlagen, für das IIIte Stück ⅓ des Honorars nachzulassen, wenn er gleich sich fest entschließen wolle, dasselbe zu drucken. Hier ist die Antwort darauf! –
Ich erwarte nun mit der größten Begierde, was Du beschließen wirst. Auf den Fall daß Du gesonnen bist, gleich einen andern Verleger zu suchen, wünsche ich sehr daß Du die Gemählde dem Ath.[enäum] nicht entziehst, und besonders abdrucken läßt. Das erneuerte Athen.[äum] kann nicht glänzender und anziehender anfangen als damit.
Ein Fehler von Vieweg ist es allerdings daß er 1250 Ex.[emplare] drucken lassen, da 1000 genug waren. Ein andrer daß er den Preiß im Verhältniß des Honorars, Papiers, Drucks, Formats zu niedrig gesetzt, oder vielmehr daß <das> Format zu groß, Druck und Papier [2] zu gut ist. Außerdem ist es ein Hauptfehler, daß er nicht wagen und warten will. – Endlich hätte eine Recension in der A.[llgemeinen] L.[itteratur-]Z.[eitung] zu rechter Zeit nicht schaden können. Ich habe ihm in meinem letzten Billet gesagt, ich würde Dich in jedem Fall bitten, daß Du auf eine baldige dringen möchtest. Du kannst es ja leicht thun. Es ist in der That ein billiges Verlangen. –
U.[nger] hat mir vor einigen Tagen gesagt, er habe die Assignation von Schirmer nicht ausgezahlt, weil er die verlangten 10 Ldrs. an Frommann gegeben, und jener dieß wahrscheinlich nicht gewußt habe. Aus Deinem letzten Brief an U.[nger] (den ich aber nicht in seinem Beyseyn gelesen) sehe ich, daß Du beyde Summen für ausgezahlt acceptirst. Wenn U.[nger] nun nicht etwa von selbst seine Disposition ändert, so müß[3]test Du ihm (und mußt es wohl auf jeden Fall) ein paar Worte darüber schreiben.
Vielleicht ist es gut und nöthig mit dem Verleger auch einen Theil des Plans des Athen.[äums] zu ändern, und es etwa gleich <noch> mehr auf Kritik und Recensionen und Uebersichten pp. anzulegen. Doch sind meine Ideen darüber noch nicht reif. – Gewiß ist es, daß die so sehr frühe Unterbrechung des Athen.[äums] andre Buchhändler abschrecken wird, es unter demselben Titel fortzusetzen. Ueber Ungers Disposition kann ich noch nichts sagen. Ich erhalte erst eben V[iewegs] Billet und kann U.[nger] vor Abgang der Post nicht mehr gehörig sprechen, da er heute auch seinen Posttag hat. Indessen werde ich nichts nöthiges versäumen, und gleich von allem was wichtig ist, Nachricht geben. [4] Ich habe auch darum V.[ieweg] jenen Vorschlag gemacht, weil, wenn das IIIte Stück des Athen.[äums] noch erschiene, so der 1te Band wenigstens vollendet und Ostern herausgekommen wäre, wir leichter einen neuen Verleger gefunden hätten, allenfalls unter demselben Titel und ganz mit demselben Plan. Indessen gebe ich freylich auch so dieß noch nicht auf.
Es versteht sich daß wenn V.[ieweg] dieß angenommen hätte, oder noch annimmt, wir wenn auch Du drein willigst, den Verlust gemeinschaftlich tragen, da Du sonst bey Deinem großen und glänzenden Antheil am IIIten Stück sehr zu kurz kämst. Der kleine Verlust ließe sich vielleicht allenfalls noch am ersten verschmerzen, da Du die Gemählde doch natürlich leicht noch einmal nach Würde bezahlt kriegtest.
Ich umarme Dich herzlich.
Dein Friedrich.
[1] Berlin. Den 2ten November 98.
Auf Ungers Anrathen, dem ich alles vorige mitgetheilt, und der da meynte, wir sollten es doch nicht gleich ganz aufgeben mit Vieweg, habe ich ihm nach den Dir mitgetheilten Billeten noch geschrieben, ich wolle Dir vorschlagen, für das IIIte Stück ⅓ des Honorars nachzulassen, wenn er gleich sich fest entschließen wolle, dasselbe zu drucken. Hier ist die Antwort darauf! –
Ich erwarte nun mit der größten Begierde, was Du beschließen wirst. Auf den Fall daß Du gesonnen bist, gleich einen andern Verleger zu suchen, wünsche ich sehr daß Du die Gemählde dem Ath.[enäum] nicht entziehst, und besonders abdrucken läßt. Das erneuerte Athen.[äum] kann nicht glänzender und anziehender anfangen als damit.
Ein Fehler von Vieweg ist es allerdings daß er 1250 Ex.[emplare] drucken lassen, da 1000 genug waren. Ein andrer daß er den Preiß im Verhältniß des Honorars, Papiers, Drucks, Formats zu niedrig gesetzt, oder vielmehr daß <das> Format zu groß, Druck und Papier [2] zu gut ist. Außerdem ist es ein Hauptfehler, daß er nicht wagen und warten will. – Endlich hätte eine Recension in der A.[llgemeinen] L.[itteratur-]Z.[eitung] zu rechter Zeit nicht schaden können. Ich habe ihm in meinem letzten Billet gesagt, ich würde Dich in jedem Fall bitten, daß Du auf eine baldige dringen möchtest. Du kannst es ja leicht thun. Es ist in der That ein billiges Verlangen. –
U.[nger] hat mir vor einigen Tagen gesagt, er habe die Assignation von Schirmer nicht ausgezahlt, weil er die verlangten 10 Ldrs. an Frommann gegeben, und jener dieß wahrscheinlich nicht gewußt habe. Aus Deinem letzten Brief an U.[nger] (den ich aber nicht in seinem Beyseyn gelesen) sehe ich, daß Du beyde Summen für ausgezahlt acceptirst. Wenn U.[nger] nun nicht etwa von selbst seine Disposition ändert, so müß[3]test Du ihm (und mußt es wohl auf jeden Fall) ein paar Worte darüber schreiben.
Vielleicht ist es gut und nöthig mit dem Verleger auch einen Theil des Plans des Athen.[äums] zu ändern, und es etwa gleich <noch> mehr auf Kritik und Recensionen und Uebersichten pp. anzulegen. Doch sind meine Ideen darüber noch nicht reif. – Gewiß ist es, daß die so sehr frühe Unterbrechung des Athen.[äums] andre Buchhändler abschrecken wird, es unter demselben Titel fortzusetzen. Ueber Ungers Disposition kann ich noch nichts sagen. Ich erhalte erst eben V[iewegs] Billet und kann U.[nger] vor Abgang der Post nicht mehr gehörig sprechen, da er heute auch seinen Posttag hat. Indessen werde ich nichts nöthiges versäumen, und gleich von allem was wichtig ist, Nachricht geben. [4] Ich habe auch darum V.[ieweg] jenen Vorschlag gemacht, weil, wenn das IIIte Stück des Athen.[äums] noch erschiene, so der 1te Band wenigstens vollendet und Ostern herausgekommen wäre, wir leichter einen neuen Verleger gefunden hätten, allenfalls unter demselben Titel und ganz mit demselben Plan. Indessen gebe ich freylich auch so dieß noch nicht auf.
Es versteht sich daß wenn V.[ieweg] dieß angenommen hätte, oder noch annimmt, wir wenn auch Du drein willigst, den Verlust gemeinschaftlich tragen, da Du sonst bey Deinem großen und glänzenden Antheil am IIIten Stück sehr zu kurz kämst. Der kleine Verlust ließe sich vielleicht allenfalls noch am ersten verschmerzen, da Du die Gemählde doch natürlich leicht noch einmal nach Würde bezahlt kriegtest.
Ich umarme Dich herzlich.
Dein Friedrich.
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