• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Jena · Date: 29.01.1799
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Jena
  • Date: 29.01.1799
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 24. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Die Periode des Athenäums (25. Juli 1797 ‒ Ende August 1799). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Raymond Immerwahr. Paderborn 1985, S. 222‒223.
  • Incipit: „[1] Berlin. Den 29ten Januar 99.
    Zelter hat allerley häusliche Unglücksfälle und Hindernisse, und kann nicht reisen. Also hat auch Henriette keine [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-34237
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.c,Nr.122
  • Number of Pages: 4S. auf Doppelbl., hs.
  • Format: 18,4 x 11,5 cm
    Language
  • German
[1] Berlin. Den 29ten Januar 99.
Zelter hat allerley häusliche Unglücksfälle und Hindernisse, und kann nicht reisen. Also hat auch Henriette keine Hoffnung Euch zu sehn, es müßte denn hier oder zur Messe von Leipzig aus geschehn; welches ich aber gar nicht wünsche, weil es nur auf den Fall gilt, daß Ihr nicht kommt. Ich wünsche das sehr: ist es denn bloß Mangel an Geld, was Dich ungewiß macht, ob es geschehn kann? –
Es ist leicht möglich, daß wir diesen Sommer in Berlin bleiben. Ich mag nicht mit Dor.[othea] nach Jena kommen, ehe Car.[oline] sie nicht kennt. Vielleicht kann sichs auf den Winter auch bequemer bey Euch einrichten, als diesen Sommer, da Ihr dann vielleicht Euer ganzes Logis leer habt.
[2] Außerdem ist mirs auch lieb, wenn ich vor meiner Heimkehr noch ein Philosophem zu Stande bringen kann, um mich damit zu legitimiren. Es würgt mich lange innerlich, einmal recht was Furioses zu schreiben etwa so wie Burke oder Ezechiel.
Deine Elegie habe ich hier allen ächten Dienern und Dienerinnen Goethes verkündet. Wir erwarten sie mit brüderlichen und schwesterlichen Gefühlen.
Ueber die Luc.[inde] schachere ich noch mit Fröhlich, und das ist die Ursache warum ich das von mir selbst sorgfältig abgeschriebene M.[anu]scr[i]pt der Ouvertüre Dir heute nicht beylegen kann. Außerdem wünscht er sehr, daß der Druck bald angehn kann. Wenn sie irgend Zeit hat, wird Dor.[othea] es [3] noch einmal abschreiben. Vielleicht bekommt sie aber selbst bald mehr zu thun mit einer Uebersetzung der Memoires de Clairon. – Dann bleibt mir nichts, als Dir mein erstes M.[anu]scr[i]pt zu schicken, was freylich Stellenweise ziemlich unleserlich ist.
Die Levy meint, ich soll mich auf dem Titel nicht nennen, übrigens aber nichts schonen. Das läßt sich hören, besonders das lezte. Den Tieck hat es sehr stark und sehr gut afficirt.
Ich habe den dritten Bogen des Athen.[äum] schon in Correctur gehabt. Die Hälfte desselben ist schon mit Gemählden angefüllt.
Noch Eins über die Luc.[inde]. Ich bin auf Ungersche Lettern <bestanden> und zwar auf das Format der Agnes, 2 Ldrs. für den Bogen. Endlich habe ich ihn dahin ge[4]bracht, aber nun ist er gestern bey Ung.[er] gewesen und hat mit diesem verabredet, daß noch mehr Zeilen auf die Seite sollen, und weniger breiter Rand. Das werde ich nicht leiden, und lieber verkaufe ichs noch nicht.
Viele herzliche Grüße von Dor.[othea] die sich absonderlich auf die Elegie freut.
Eins ist fatal bey dem Ath.[enäum]. Er hat vergessen, Exempl.[are] auf Velin drucken zu lassen, und da ich ihn noch einmal zum Ueberfluß daran erinnern wollte, war es zu spät.
<Ich darf den Boten nicht länger warten lassen und kann also Car.[olinen] und Aug.[usten] heute nur danken für Ihre Briefe. Es ist nicht recht von Car.[oline] daß sie der Ungeheuern so artig schreiben kann.>
[1] Berlin. Den 29ten Januar 99.
Zelter hat allerley häusliche Unglücksfälle und Hindernisse, und kann nicht reisen. Also hat auch Henriette keine Hoffnung Euch zu sehn, es müßte denn hier oder zur Messe von Leipzig aus geschehn; welches ich aber gar nicht wünsche, weil es nur auf den Fall gilt, daß Ihr nicht kommt. Ich wünsche das sehr: ist es denn bloß Mangel an Geld, was Dich ungewiß macht, ob es geschehn kann? –
Es ist leicht möglich, daß wir diesen Sommer in Berlin bleiben. Ich mag nicht mit Dor.[othea] nach Jena kommen, ehe Car.[oline] sie nicht kennt. Vielleicht kann sichs auf den Winter auch bequemer bey Euch einrichten, als diesen Sommer, da Ihr dann vielleicht Euer ganzes Logis leer habt.
[2] Außerdem ist mirs auch lieb, wenn ich vor meiner Heimkehr noch ein Philosophem zu Stande bringen kann, um mich damit zu legitimiren. Es würgt mich lange innerlich, einmal recht was Furioses zu schreiben etwa so wie Burke oder Ezechiel.
Deine Elegie habe ich hier allen ächten Dienern und Dienerinnen Goethes verkündet. Wir erwarten sie mit brüderlichen und schwesterlichen Gefühlen.
Ueber die Luc.[inde] schachere ich noch mit Fröhlich, und das ist die Ursache warum ich das von mir selbst sorgfältig abgeschriebene M.[anu]scr[i]pt der Ouvertüre Dir heute nicht beylegen kann. Außerdem wünscht er sehr, daß der Druck bald angehn kann. Wenn sie irgend Zeit hat, wird Dor.[othea] es [3] noch einmal abschreiben. Vielleicht bekommt sie aber selbst bald mehr zu thun mit einer Uebersetzung der Memoires de Clairon. – Dann bleibt mir nichts, als Dir mein erstes M.[anu]scr[i]pt zu schicken, was freylich Stellenweise ziemlich unleserlich ist.
Die Levy meint, ich soll mich auf dem Titel nicht nennen, übrigens aber nichts schonen. Das läßt sich hören, besonders das lezte. Den Tieck hat es sehr stark und sehr gut afficirt.
Ich habe den dritten Bogen des Athen.[äum] schon in Correctur gehabt. Die Hälfte desselben ist schon mit Gemählden angefüllt.
Noch Eins über die Luc.[inde]. Ich bin auf Ungersche Lettern <bestanden> und zwar auf das Format der Agnes, 2 Ldrs. für den Bogen. Endlich habe ich ihn dahin ge[4]bracht, aber nun ist er gestern bey Ung.[er] gewesen und hat mit diesem verabredet, daß noch mehr Zeilen auf die Seite sollen, und weniger breiter Rand. Das werde ich nicht leiden, und lieber verkaufe ichs noch nicht.
Viele herzliche Grüße von Dor.[othea] die sich absonderlich auf die Elegie freut.
Eins ist fatal bey dem Ath.[enäum]. Er hat vergessen, Exempl.[are] auf Velin drucken zu lassen, und da ich ihn noch einmal zum Ueberfluß daran erinnern wollte, war es zu spät.
<Ich darf den Boten nicht länger warten lassen und kann also Car.[olinen] und Aug.[usten] heute nur danken für Ihre Briefe. Es ist nicht recht von Car.[oline] daß sie der Ungeheuern so artig schreiben kann.>
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