• August Wilhelm von Schlegel to Johann Friedrich von Cotta

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Unknown · Date: 02.08.1799
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Johann Friedrich von Cotta
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 02.08.1799
  • Notations: Da der Brief im Druck nur teilweise wiedergegeben ist, wurde er neu transkribiert.
    Printed Text
  • Bibliography: Knödler, Stefan; Bamberg, Claudia: Der Briefwechsel zwischen August Wilhelm Schlegel und Johann Friedrich Cotta. In: Archiv für die Geschichte des Buchwesens. Hg. v. der Historischen Kommission des Börsenvereins des Deutsche Buchhandels e.V. Bd. 74. Berlin u.a. 2019, S. 55–56.
  • Weitere Drucke: Fehling, Maria: Briefe an Cotta. Das Zeitalter Goethes und Napoleons 1794‒1815. Bd. 1. Stuttgart u.a. 1925, S. 256.
  • Incipit: „[1] Jena d. 2. Aug 1799
    Ohne mit Ihnen persönlich bekannt zu seyn, oder unmittelbar Geschäfte mit Ihnen gehabt zu haben, darf [...]“
    Manuscript
  • Provider: Deutsches Literaturarchiv Marbach
  • Classification Number: COTTA:Briefe
  • Number of Pages: 4 S., hs. m. U.
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Knödler, Stefan
[1] Jena d. 2. Aug 1799
Ohne mit Ihnen persönlich bekannt zu seyn, oder unmittelbar Geschäfte mit Ihnen gehabt zu haben, darf ich uns doch als einander nicht völlig fremd betrachten. Meine Theilnahme an den Horen und die Beyträge zu den Schillerschen Musen-Almanachen haben mich schon in ein Verhältniß mit Ihnen als Verleger gesetzt, welches mir die nächste Veranlassung giebt, Ihnen ein neues dieser Art vorzuschlagen.
Ich wünschte eine Sammlung meiner Gedichte zu veranstalten, welche in verschiednen Jahrgängen der Göttingischen Blumenlese vom J. 1789 an, in der Akademie der schönen Redekünste, hierauf in den Schillerischen Almanachen, in andern Taschenbüchern, endlich im Athenaeum, zerstreut befindlich sind. Da ich davon alles ausschließen will, was auch nur auf entfernte Weise Nach[2]bildung ausländischer Gedichte ist, wie auch alles was ich meiner jetzt nicht mehr ganz würdig finde, so würden diese Gedichte in einem mäßigen Format geräumig gedruckt nur 15 bis 16 Bogen ausmachen. Da die jährlichen Taschenbücher nicht lange nach der Zeit ihrer Erscheinung im Umlaufe zu bleiben pflegen, so sind die älteren darunter den meisten Lesern so gut wie völlig neu. Es versteht sich aber, daß ich die Sammlung mit verschiednen beträchtlichen Gedichten, die noch niemals im Druck erschienen, bereichern würde.
Es wäre mir lieb, wenn das Bändchen auf Ostern 1800 fertig werden könnte, wozu meinerseits alles in Bereitschaft ist, weil ich mit den älteren Gedichten nur wenig Veränderungen vorzunehmen habe. Ich wünschte einige Eleganz des Papiers, Formats und Drucks, am liebsten französische Lettern, was auch bey solchen Büchern [3] gewiß dem Absatze günstig ist. Wenn Sie überhaupt zu der Sache Lust haben, so haben Sie die Güte, mir Vorschläge wegen der Bedingungen zu thun, entweder für das Ganze, oder nach Bestimmung des Formats und Drucks für jeden einzelnen Bogen.
Es würde mich freuen, wenn wir hierüber mit einander einig werden könnten. In jedem Falle erwarte ich eine baldige Antwort, und bin mit ausgezeichneter Hochachtung
Ihr ergebenster
AW Schlegel
[4] Schlegel 2 Aug. 99.
13 –
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[1] Jena d. 2. Aug 1799
Ohne mit Ihnen persönlich bekannt zu seyn, oder unmittelbar Geschäfte mit Ihnen gehabt zu haben, darf ich uns doch als einander nicht völlig fremd betrachten. Meine Theilnahme an den Horen und die Beyträge zu den Schillerschen Musen-Almanachen haben mich schon in ein Verhältniß mit Ihnen als Verleger gesetzt, welches mir die nächste Veranlassung giebt, Ihnen ein neues dieser Art vorzuschlagen.
Ich wünschte eine Sammlung meiner Gedichte zu veranstalten, welche in verschiednen Jahrgängen der Göttingischen Blumenlese vom J. 1789 an, in der Akademie der schönen Redekünste, hierauf in den Schillerischen Almanachen, in andern Taschenbüchern, endlich im Athenaeum, zerstreut befindlich sind. Da ich davon alles ausschließen will, was auch nur auf entfernte Weise Nach[2]bildung ausländischer Gedichte ist, wie auch alles was ich meiner jetzt nicht mehr ganz würdig finde, so würden diese Gedichte in einem mäßigen Format geräumig gedruckt nur 15 bis 16 Bogen ausmachen. Da die jährlichen Taschenbücher nicht lange nach der Zeit ihrer Erscheinung im Umlaufe zu bleiben pflegen, so sind die älteren darunter den meisten Lesern so gut wie völlig neu. Es versteht sich aber, daß ich die Sammlung mit verschiednen beträchtlichen Gedichten, die noch niemals im Druck erschienen, bereichern würde.
Es wäre mir lieb, wenn das Bändchen auf Ostern 1800 fertig werden könnte, wozu meinerseits alles in Bereitschaft ist, weil ich mit den älteren Gedichten nur wenig Veränderungen vorzunehmen habe. Ich wünschte einige Eleganz des Papiers, Formats und Drucks, am liebsten französische Lettern, was auch bey solchen Büchern [3] gewiß dem Absatze günstig ist. Wenn Sie überhaupt zu der Sache Lust haben, so haben Sie die Güte, mir Vorschläge wegen der Bedingungen zu thun, entweder für das Ganze, oder nach Bestimmung des Formats und Drucks für jeden einzelnen Bogen.
Es würde mich freuen, wenn wir hierüber mit einander einig werden könnten. In jedem Falle erwarte ich eine baldige Antwort, und bin mit ausgezeichneter Hochachtung
Ihr ergebenster
AW Schlegel
[4] Schlegel 2 Aug. 99.
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