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Zu den wichtigsten Lehrern während des zweijährigen Studiums zählte der Philosoph Johann August Eberhard, der ihn mit der griechischen Philosophie und Kant vertraut machte. 1790 legte er sein Examen in Berlin ab. Auf Vermittlung des Theologen Friedrich Samuel Gottfried Sack fand Schleiermacher 1790 eine Anstellung als Hofmeister und Privatlehrer des Grafen zu Dohna in Schlobitten. Diesen Posten gab er 1793 auf und qualifizierte sich in Berlin auf dem Gebiet der Pädagogik. Nach dem zweiten Examen 1794 war Schleiermacher Assistent des Predigers Johann Lorenz Schumann in Landsberg und übernahm zwei Jahre später eine Predigerstelle an der Charité. In Berlin machte Schleiermacher die Bekanntschaft Friedrich von Schlegels, Henriette Herz‘ und Ludwig Tiecks. Friedrich von Schlegel wurde ein enger Freund und wohnte von 1797 bis 1799 mit Schleiermacher zusammen, der in dieser Zeit literarisch tätig wurde. 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Endlich habe ich die <span class="index-1747 tp-57975 ">Schadow</span>schen Skizzen von <span class="index-12 tp-57976 ">Jena</span> aus erhalten, werthester Freund, die mir besser gefallen, als ich nach Ihrem Briefe erwartet hatte. Ich habe daher keinen Posttag versäumt, um ihm sogleich darüber zu schreiben. Damit Sie von allem unterrichtet sind, lasse ich den Brief offen, wenn Sie ihn hinschicken, haben Sie nur die Güte, ihn mit einer Oblate zu siegeln. Allerdings scheint es aus seinen Äußerungen fast, als wenn er keine sonderliche Lust hätte. Indessen rührt dieß vielleicht nur daher, daß er geglaubt hat, es müsse möglichst dabey gespart werden, und aus einer Art von Gefälligkeit von mir nicht so Viel hat fodern wollen, als er bey einem andern gethan haben würde. In der That ist sein Anschlag unerhört wohlfeil, da der Marmor so viel kostet; ich begreife nicht, wie er dabey seine Zeit nur einigermaßen vergütet bekommen sollte. Ich habe daher eine offenherzige Erklärung hierüber für nöthig gehalten.<br>Meine Absicht ist, noch Rath und Vorschläge von Kunstverständigen einzusammeln, besonders von <span class="index-680 tp-57977 ">dem </span><span class="index-680 tp-57977 index-279 tp-57978 ">Neapolitan</span><span class="index-680 tp-57977 index-279 tp-57978 slant-italic ">ischen</span><span class="index-680 tp-57977 "> Tischbein</span> und von <span class="index-137 tp-57979 ">Goethe</span>: doch dieß unter uns. Alsdann wird es noch Zeit seyn, [2] eins und das andre geändert zu wünschen. Für jetzt habe ich nur im allgemeinen ihm etwas angenehmes sagen wollen.<br>Einer zweyten Skizze nach der andern Idee, daß die Basreliefs an einen Säulenvorsprung kommen sollten, bedarf es nun nicht. Aber Schadow’s Meynung darüber, wenn er sie Ihnen mündlich gesagt hat, möchte ich wohl hören. Die Skizzen von <span class="index-425 tp-57980 ">Fiorillo</span> schicken Sie mir gefälligst bey Gelegenheit wieder.<br>Es ist besser, wenn die Ausführung des Werkes ein wenig verzögert wird, um es desto reiflicher zu überlegen, als wenn es nachher nicht ganz nach meinem Sinn ausfiele.<br>Ich habe Ihnen vielleicht schon geschrieben, daß ich von <span class="index-9099 tp-57982 ">einem Bildhauer in </span><span class="index-9099 tp-57982 index-1517 tp-57981 ">Cassel</span><span class="index-9099 tp-57982 "> Ruhl</span>, ein kleines Modell in Wachs von den Basrelief-Figuren nach Fiorillo, jedoch mit beträchtlichen Abweichungen, erhalten habe. Es will mir aber nicht recht gefallen, die Figuren sind zu kurz und plump gezeichnet, und haben in den Stellungen zu wenig Ausdruck.<br>Meine Entschuldigungen, daß ich Sie so viel mit meinen Angelegenheiten behellige, ohne Sie durch unterhaltende Briefe zu entschädigen muß ich wiederhohlen. Ich bin wirklich hier [3] arm an bedeutenden Neuigkeiten. 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Zu den wichtigsten Lehrern während des zweijährigen Studiums zählte der Philosoph Johann August Eberhard, der ihn mit der griechischen Philosophie und Kant vertraut machte. 1790 legte er sein Examen in Berlin ab. Auf Vermittlung des Theologen Friedrich Samuel Gottfried Sack fand Schleiermacher 1790 eine Anstellung als Hofmeister und Privatlehrer des Grafen zu Dohna in Schlobitten. Diesen Posten gab er 1793 auf und qualifizierte sich in Berlin auf dem Gebiet der Pädagogik. Nach dem zweiten Examen 1794 war Schleiermacher Assistent des Predigers Johann Lorenz Schumann in Landsberg und übernahm zwei Jahre später eine Predigerstelle an der Charité. In Berlin machte Schleiermacher die Bekanntschaft Friedrich von Schlegels, Henriette Herz‘ und Ludwig Tiecks. Friedrich von Schlegel wurde ein enger Freund und wohnte von 1797 bis 1799 mit Schleiermacher zusammen, der in dieser Zeit literarisch tätig wurde. 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Auf Vermittlung des Theologen Friedrich Samuel Gottfried Sack fand Schleiermacher 1790 eine Anstellung als Hofmeister und Privatlehrer des Grafen zu Dohna in Schlobitten. Diesen Posten gab er 1793 auf und qualifizierte sich in Berlin auf dem Gebiet der Pädagogik. Nach dem zweiten Examen 1794 war Schleiermacher Assistent des Predigers Johann Lorenz Schumann in Landsberg und übernahm zwei Jahre später eine Predigerstelle an der Charité. In Berlin machte Schleiermacher die Bekanntschaft Friedrich von Schlegels, Henriette Herz‘ und Ludwig Tiecks. Friedrich von Schlegel wurde ein enger Freund und wohnte von 1797 bis 1799 mit Schleiermacher zusammen, der in dieser Zeit literarisch tätig wurde. Er plante die Übersetzung der Dialoge Platos und verfasste 1799 seine Schrift „Über die Religion“. Außerdem verteidigte er den „Lucinde“-Roman seines Freundes. 1802 ging Schleiermacher als Hofprediger nach Stolpe und nahm dort u.a. seine Übersetzungstätigkeiten wieder auf. Der Antritt der Professur für praktische Theologie an der Universität Würzburg wurde 1804 durch König Friedrich Wilhelm III. verwehrt. Stattdessen bot man Schleiermacher eine außerordentliche Lehrtätigkeit in Halle an, die er bis 1807 ausübte. Seit der Schließung der Universität im Winter des Jahres 1806 arbeitete er an seinen philosophischen Schriften, zog aber bald nach Berlin um, wo er private Vorlesungen hielt und 1810 zum Dekan der Theologischen Fakultät an der neugegründeten Berliner Universität ernannt wurde. Seine politischen Überzeugungen gefährdeten die Professur in Berlin. Dennoch sprach sich der Theologe für die Säkularisierung von Kirche und Staat aus. Mit dem Werk „Die Glaubenslehre“, die 1821/22 in zwei Bänden erschien, publizierte Schleiermacher sein theologisches Hauptwerk.', '39_namevar' => 'Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher, Friedr. 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[1] Br. d. 1 Dec. 1800. Endlich habe ich die Schadowschen Skizzen von Jena aus erhalten, werthester Freund, die mir besser gefallen, als ich nach Ihrem Briefe erwartet hatte. Ich habe daher keinen Posttag versäumt, um ihm sogleich darüber zu schreiben. Damit Sie von allem unterrichtet sind, lasse ich den Brief offen, wenn Sie ihn hinschicken, haben Sie nur die Güte, ihn mit einer Oblate zu siegeln. Allerdings scheint es aus seinen Äußerungen fast, als wenn er keine sonderliche Lust hätte. Indessen rührt dieß vielleicht nur daher, daß er geglaubt hat, es müsse möglichst dabey gespart werden, und aus einer Art von Gefälligkeit von mir nicht so Viel hat fodern wollen, als er bey einem andern gethan haben würde. In der That ist sein Anschlag unerhört wohlfeil, da der Marmor so viel kostet; ich begreife nicht, wie er dabey seine Zeit nur einigermaßen vergütet bekommen sollte. Ich habe daher eine offenherzige Erklärung hierüber für nöthig gehalten.
Meine Absicht ist, noch Rath und Vorschläge von Kunstverständigen einzusammeln, besonders von dem Neapolitanischen Tischbein und von Goethe: doch dieß unter uns. Alsdann wird es noch Zeit seyn, [2] eins und das andre geändert zu wünschen. Für jetzt habe ich nur im allgemeinen ihm etwas angenehmes sagen wollen.
Einer zweyten Skizze nach der andern Idee, daß die Basreliefs an einen Säulenvorsprung kommen sollten, bedarf es nun nicht. Aber Schadow’s Meynung darüber, wenn er sie Ihnen mündlich gesagt hat, möchte ich wohl hören. Die Skizzen von Fiorillo schicken Sie mir gefälligst bey Gelegenheit wieder.
Es ist besser, wenn die Ausführung des Werkes ein wenig verzögert wird, um es desto reiflicher zu überlegen, als wenn es nachher nicht ganz nach meinem Sinn ausfiele.
Ich habe Ihnen vielleicht schon geschrieben, daß ich von einem Bildhauer in Cassel Ruhl, ein kleines Modell in Wachs von den Basrelief-Figuren nach Fiorillo, jedoch mit beträchtlichen Abweichungen, erhalten habe. Es will mir aber nicht recht gefallen, die Figuren sind zu kurz und plump gezeichnet, und haben in den Stellungen zu wenig Ausdruck.
Meine Entschuldigungen, daß ich Sie so viel mit meinen Angelegenheiten behellige, ohne Sie durch unterhaltende Briefe zu entschädigen muß ich wiederhohlen. Ich bin wirklich hier [3] arm an bedeutenden Neuigkeiten. Was ich von Goethe’s Thun erfahre, ist durch die dritte Hand – Sie wissen es gewiß früher unmittelbar von Jena. Das Griechische Trauerspiel, was er in der Arbeit hat, wird gewiß eine neue Epoche in unsrer Poesie gründen. – Von Ihrer Kritik der Moral wünschte ich näher etwas zu wissen, wie weit es schon damit ist. – Einmal in meinem Leben hoffe ich Sie noch zu ergötzen und lachen zu machen, doch muß ich damit auf die Drucker warten. In acht Tagen erscheint es nun gewiß.
Von meinen eignen Arbeiten kann ich nichts melden, da mir eine mechanische, die ich aus Liebe zu einem Freund übernommen für jetzt die Zeit wegnimmt.
Leben Sie wohl.
Ich bin so frey, wieder einen Brief an Tieck beyzulegen, da ich immer noch nicht weiß wo er wohnt.
AWS
In Eil.
Eins darf ich nicht vergessen. Meine Reise nach Berlin ist nicht wie ein kurzer Besuch auf 4 oder 6 Wochen gemeynt, sondern wie ein förmlicher Aufenthalt, wobey ich mich zum Arbeiten einrichte. Doch dieß unter uns. Wenn Ihre Reise nach Jena kurz nach Neujahr wäre könnten wir doch zusammen nach Berlin reisen
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