• August Wilhelm von Schlegel to Johann Wolfgang von Goethe

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Weimar · Date: 06.06.1800
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Johann Wolfgang von Goethe
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Weimar
  • Date: 06.06.1800
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: August Wilhelm und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe. Hg. v. Josef Körner u. Ernst Wieneke. Leipzig 1926, S. 106‒107.
  • Verlag: Insel Verlag
  • Incipit: „[1] Jena d. 6ten Jun 1800
    So eben erhalte ich vom Prorector die erbetene Abschrift der Antworten von Schütz und Hufeland, [...]“
    Manuscript
  • Provider: Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv
  • Classification Number: GSA 28/805 St. 23
  • Provenance: Klassik Stiftung Weimar
    Language
  • German
[1] Jena d. 6ten Jun 1800
So eben erhalte ich vom Prorector die erbetene Abschrift der Antworten von Schütz und Hufeland, die ich Ihnen gleich noch überschicke, so haben Sie nunmehr die Akten vollständig.
Mit den jurist. Distinctionen des H. Hufeland mag es seine Richtigkeit haben; allein die Rechte der ALZ. als eines nicht akademischen Instituts, welche beyde vorschützen, sind eine sehr schlechte Ausflucht. Es ist hier ja gar nicht von der ALZ. die Rede, daß die Verunglimpfung über die ich mich beschwere, im Intell. Bl. derselben gestanden, ist dabey ein gleichgültiger Nebenumstand, ich werde deswegen doch wohl nicht weniger Recht haben mich zu beschweren als wenn sie an einem andern Orte gestanden hätte.
Ich erwarte nun Ihren Rath über die ferneren Schritte in dieser Sache.
Tieck ist sehr wohl und vergnügt von Weimar zurückgekommen, nur hätte er gewünscht Sie noch mehr ruhig allein zu sprechen. Seine Briefe über Shakspeare, die aber noch von vielem [2] andern, und seine Ansichten im allgemeinen aussprechen, werden Ihnen gewiß Freude machen.
Schelling hat Bamberg plötzlich auf einige Zeit verlassen, um seine Eltern zu besuchen. Die Ursache dieses Entschlusses ist der Tod eines seiner Brüder, der in Kaiserlichen Diensten Offizier war und vor Genua geblieben ist. Ich glaube indessen, er wird doch noch während des Sommers Vorlesungen dort halten, er hat sich wohl darauf eingerichtet sie möglichst in die Kürze zu ziehen, bis jetzt ist so wegen der Coadjutorwahl nicht daran zu denken gewesen.
Das Exemplar meiner Gedichte habe ich richtig zurückerhalten.
Die hiesigen Freunde empfehlen sich Ihrem Andenken bestens. Leben Sie recht wohl.
AWSchlegel
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[1] Jena d. 6ten Jun 1800
So eben erhalte ich vom Prorector die erbetene Abschrift der Antworten von Schütz und Hufeland, die ich Ihnen gleich noch überschicke, so haben Sie nunmehr die Akten vollständig.
Mit den jurist. Distinctionen des H. Hufeland mag es seine Richtigkeit haben; allein die Rechte der ALZ. als eines nicht akademischen Instituts, welche beyde vorschützen, sind eine sehr schlechte Ausflucht. Es ist hier ja gar nicht von der ALZ. die Rede, daß die Verunglimpfung über die ich mich beschwere, im Intell. Bl. derselben gestanden, ist dabey ein gleichgültiger Nebenumstand, ich werde deswegen doch wohl nicht weniger Recht haben mich zu beschweren als wenn sie an einem andern Orte gestanden hätte.
Ich erwarte nun Ihren Rath über die ferneren Schritte in dieser Sache.
Tieck ist sehr wohl und vergnügt von Weimar zurückgekommen, nur hätte er gewünscht Sie noch mehr ruhig allein zu sprechen. Seine Briefe über Shakspeare, die aber noch von vielem [2] andern, und seine Ansichten im allgemeinen aussprechen, werden Ihnen gewiß Freude machen.
Schelling hat Bamberg plötzlich auf einige Zeit verlassen, um seine Eltern zu besuchen. Die Ursache dieses Entschlusses ist der Tod eines seiner Brüder, der in Kaiserlichen Diensten Offizier war und vor Genua geblieben ist. Ich glaube indessen, er wird doch noch während des Sommers Vorlesungen dort halten, er hat sich wohl darauf eingerichtet sie möglichst in die Kürze zu ziehen, bis jetzt ist so wegen der Coadjutorwahl nicht daran zu denken gewesen.
Das Exemplar meiner Gedichte habe ich richtig zurückerhalten.
Die hiesigen Freunde empfehlen sich Ihrem Andenken bestens. Leben Sie recht wohl.
AWSchlegel
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