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Deine Aufträge wegen deiner Bücher sind nun alle besorgt, zu dem <span class="index-146 tp-32040 ">Plato</span> hat <span class="index-4354 tp-27834 ">Herr Ernst</span> noch den fehlenden Theil, unter deinen und <span class="index-8 tp-27835 ">Fritzyʼs</span> alten Büchern gefunden, von <span class="index-137 tp-27836 index-1193 tp-44001 ">Göthens</span><span class="index-1193 tp-44001 "> Werken</span> hat mein Bruder durch Ritscher die Edition in großOktav verschreiben laßen, welches nun freilich noch nicht angelangt ist; es kostet 4 rth. und die kleine würde 8 rth. gekostet haben. Wegen <span class="index-4059 tp-31966 index-5323 tp-31967 ">Gatterers</span><span class="index-5323 tp-31967 "> Weltgesch</span>; wollen wir uns noch im Buchladen erkundigen, es giebt keinen Comißionär der Zweybrückschen Ausgaben mehr in <span class="index-173 tp-27837 ">Hannover</span>. Wenn du nun also <span class="underline-1 ">die Adreße</span> schreibst, so können wir es so bald Göthens Werke da sind besorgen, der Kasten ist parat, und so gelangst du denn endlich zu deinem Wunsche <br><span class="index-255 tp-27838 ">Meinem Vater</span> scheint der Brunnen, den er nunmehr beynahe 14 Tage getrunken sehr gut zu bekommen, ob gleich die ersten 8 Tage sehr kaltes und regnigtes Wetter war, und darauf gleich die letzten 8 Tage drückende Hitze; jedermann findet ihn sehr munter, und vergnügt, mir deucht auch daß er etwas zugenommen. <span class="index-5368 tp-32861 ">Cruse</span> wird den Sontag kommen, und <span class="notice-165 ">[2]</span> so hat der Vater noch angenehme Brunnengesellschaft an ihm. Wir freuen uns alle darauf. Mit Herrn Ernst sind wir alle sehr gut zufrieden, es ist wirklich ein sehr guter und sehr angenehmer Mann, durch den wir im Häußlichen Umgange sehr gewonnen haben. Der Vater übt ihn itzt in <span class="family-courier ">declami</span>ren, woran es noch etwas fehlte, aber er sagt daß er auch darin sehr gewönne. <span class="index-264 tp-44014 ">Die Mutter</span> wünscht nun nur alles recht geschwind zu Stande zu bringen, die wie eher nicht recht ruhig werden bis er <span class="family-courier ">examinirt</span> ist. Er läßt sich dir vielmahls empfehlen. Kürzlich haben wir eine kleine <span class="family-courier ">fête</span> in unsrem Hause gehabt, nemlich eine kleine Schulfeyerlichkeit bey Gelegenheit der Einweihung der Saalstube in unserem Hause. Der Vater hatte im Namen der Kinder einigen Verse gemacht, da er schon lange gewünscht hatte <span class="index-4942 tp-27965 ">B.</span> seine Zufriedenheit über die Schulanstalt, in Gegenwart der Kinder zu zeigen, so nahm er die Gelegenheit wahr, und es fiel alles auch sehr gut aus. Ich schmückte die Stube mit vielen Blumen <span class="family-courier ">Bouquets</span> und Festons; wir hatten ein kleines hübsches Mädchen aus dieser Schule, welches ein gutes aber sehr armes Kind ist, ganz in weiß gekleidet <span class="offset-4 ">von Kopf zu Fuß;</span> mit rothen Bänderchen gezieret, und die mußte B. dann die Verse welche auf ein breites <span class="family-courier ">paille</span> Band gedruckt waren auf einem Teller mit Blumen überreichen. Es waren verschiedene Freunde gegenwärtig <span class="index-5713 tp-44016 ">Falke</span>, Sch<span class="notice-147 ">ur</span>, <span class="index-1874 tp-27842 ">Pape</span>, etc. <span class="notice-166 ">[3]</span> <span class="index-4942 tp-27840 ">Bialo</span>; wurde sehr überrascht, denn er wuste gar nichts davon nicht einmahl daß der Vater hereinkommen würde. Wie der Vater ihm daß kleine Mädchen zuführte, war er ganz weg, und einige Minuten vergingen ehe er sich besann, und meinem Vater dankte! Dann hatte er einen recht hübschen Einfall, der in der s<span class="notice-148 ">innigen</span> Sprache wie er mit der Kinder spricht etwas rührendes hat. Ein jeder (sagte er) bringe mir nachher eine Rose, da ich sehe daß ihr alle welche habt, daraus windet nachher einen Kranz; er hat zwar selbst Rosen genug, mehr als ihr ihm geben können, aber als ein Zeichen eurer Dankbarkeit nimmt er es gerne an und giebt euch die Erlaubniß es hier zum Andenken aufzuhängen. Ueberhaubt hatte er es recht feyerlich eingerichtet, gar kein Examen, es wurde mit einem (nun danket alle Gott) welches B. für die Kinder, sehr paßend verändert hatte, und wurde durch eine kleine Orgel <span class="family-courier ">accompagnirt</span> welche <span class="family-courier notice-149 ">Senexx</span> Schlegel spielte; dann ermahnte er die Kinder zur Dankbarkeit gegen diejenigen die nun zur festen Erhaltung dieser Schule so viel beygetragen; ließ sich allerley feyerliche Versprechungen von ihnen geben. Zuletzt seegnete er die Kinder den Vater etc. und dazwischen immer ein feyerliches Amen von <span class="index-4998 tp-28025 ">Händel</span>; Dann wurden die Kinder 170 an der Zahl worunter auch 3 Jüdinnen sind, in <span class="notice-167 ">[4]</span> unserm Garten geführt, und mit Kuchen und Obst <span class="family-courier ">regaliert</span>. Jetzt schmückten die Kinder die Stube fleißig mit Rosen, haben meinen Vater ganz <span class="family-courier ">Silhouettiren</span> laßen wie er in der Schullstube geseßen mit der Rose in der Hand, und es da mit Blumen bekränzt aufgehangen.<br>Vor einiger Zeit machten wir jungen Leute eine <span class="family-courier ">tour</span> nach dem Haller Brunnen mit Papen Brandes und <span class="index-6616 tp-44015 ">Eisendechers</span> unsrer Garten Nachbarn und <span class="index-4942 tp-27843 ">B.</span> wir waren da sehr vergnügt, hatten das schönste Wetter von der Welt; aber so schön ist der Platz längst nicht mehr wie ehedem seit Herr von Berlepsch Guthsbesitzer ist, der sich einen Spaß daraus mach die schönen großen Bäume, an den besten Plätzen, wegzuhauen. Ueber 8 Tagen denken wir mit Crusen und übrigens mit derselben Gesellschaft nach Nendorf zu fahren.<br>Ich weiß nicht ob du <span class="index-6614 tp-44002 ">die älteste Lehzen</span> gekannt hast, ein junges schönes blühendes Mädchen; sie hat sich im verwichenen Jahr bei einem Spaziergange erkältet, und hat nun die Schwindsucht im höchsten Grade, sie ist hier seit Gestern auf Fischers Garten, wahrscheinlich der letzte Versuch. Dieß ist nun die zweyte Tochter die grade in den blühendsten Jahren stirbt. <span class="index-4951 tp-27931 ">Klockenbring</span> ist <span class="notice-5971 ">[...]</span> nach <span class="index-9089 tp-57811 index-14 tp-27841 ">Gotha</span> gebracht, wo <span class="index-9088 tp-57809 ">ein Arzt</span> ist, der sich ganz darauf legen will, einige dergleichen Patienten zu behandeln, man hat hier aber gar keine Hoffnung zu seiner Beßerung. Der arme Andräe ist auch sehr gefährlich krank. <span class="index-4751 tp-31956 ">Caroline Rehberg</span> <span class="notice-168 ">[5]</span> ist vor ein paar Tagen wiedergekommen, nachdem sie 9 Wochen weg gewesen ist; sie ist aber sehr traurig, da sie die Frau von Voigt im starken Fieber als Vorbote einer großen Krankheit hat verlaßen müßen den Montag Mittag waren <span class="index-1579 tp-31957 index-4751 tp-31958 ">Rehbergs</span> bey uns, <span class="index-4751 tp-31959 ">C.</span> hatte eben den ersten Brief bekommen der eben keine sehr tröstlichen Nachrichten enthielten, und so war sie sehr unruhig, und will nun erst beßere Nachrichten erwarten eher sie wieder ausgeht, heute müßen Briefe kommen, wenn es frühe genug ist so schreibe ich es dir noch, es ist etwas Gallichtes und wird bey ihrem schwachen Körper freylich viel dazu gehören sich wieder zu erholen; es ist große Frage ob nun <span class="index-2720 tp-31960 ">Möser</span> ganz und gar, dieß Jahr nach <span class="index-1873 tp-31961 ">Pirmont</span> kömmt! Carolinens Gesundheit gefällt mir auch noch gar nicht, sie hat immer noch mit der Rose zu kämpfen, so bald ein Lüftchen sie anweht hat sie wieder Fieber und Geschwullst im Gesicht, daß ist nun freilich bey der Rose gewöhnlich daß es so lange dauert ehe man es wieder los wird, aber des wegen doch sehr unangenehm. <span class="index-1579 tp-27967 ">Herr Rehberg</span> befindet sich auch nicht gut, er hat sich zu stark mit arbeiten angegriffen, der Arzt hat ihn den Pirmonter Brunnen an der Quelle verordnet, und <span class="index-2725 tp-31962 ">Madam Rehberg</span> altert auch sehr, so daß ihr der Weg hier heraus sehr sauer wird, mit Wagens sind sie sehr sparsam und also kommen sie selten. <span class="index-2708 tp-31963 ">Ebert</span> hatte vor ein paar Tagen an Madam Rehberg geschrieben, um sich auf 14 Tage <span class="notice-169 ">[6]</span> anzumelden, wenn sie ihn nicht <span class="family-courier ">logiren</span> könnte so hoffte er daß wir es vielleicht könten, welches wir aber da wir auf dem Garten wohnen abgelehnt haben. (Wir scheuen die Unruhe und die Kosten) und die Rehbergen lehnt es auch ab, da <span class="index-2708 tp-31964 ">E.</span> es zur Bedingung gemacht, daß sie alle 3 zusammen zu Haus und wohl seyn müßten, und sie dieses nicht sind. Ob sie nun vielleicht doch kommen werden und im Gasthofe <span class="family-courier ">logiren</span> soll mich wundern; aber schlimm würde es seyn sie so lange zu unterhalten, da itzt im Sommer noch weniger wie sonst Leute in <span class="index-173 tp-31965 ">H.</span> sind die für seinen Geist paßen oder vielmehr die <span class="family-courier ">fait</span> von Schöngeisterey machen. In 3 oder 4 Wochen dachte er sonst schon zu kommen. Deinen Brief an <span class="index-1045 tp-27966 ">Eschenburg</span> ist besorgt; der Vater hat auch ein paar freundschaftliche Zeilen dabey geschrieben.<br><span class="family-courier ">Jacobi</span>, der Kaufmann hier, ist kürzlich gestorben nachdem er kurz zuvor einen Schlagfluß gehabt, der ihn seines Verstands beraubt also ein Glück für ihn und die Frau daß er gestorben.<br>Adieu liebster Bruder, erfreue uns bald wieder mit einem Briefe. Wolthausens scheinen in <span class="index-13 tp-27846 ">Dresden</span> sehr vergnügt zu seyn, sie sind 5 mahl in <span class="index-1524 tp-27844 ">Pillnitz</span> gewesen, <span class="index-115 tp-27845 ">Lottchen</span> schreibt, daß <span class="underline-1 ">sie</span> mehr Beifall finde als <span class="underline-1 ">er</span>; er hat etwas gar zu <span class="family-courier ">précieuses</span>. 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Ueber 8 Tagen denken wir mit Crusen und übrigens mit derselben Gesellschaft nach Nendorf zu fahren.<br>Ich weiß nicht ob du <span class="index-6614 tp-44002 ">die älteste Lehzen</span> gekannt hast, ein junges schönes blühendes Mädchen; sie hat sich im verwichenen Jahr bei einem Spaziergange erkältet, und hat nun die Schwindsucht im höchsten Grade, sie ist hier seit Gestern auf Fischers Garten, wahrscheinlich der letzte Versuch. Dieß ist nun die zweyte Tochter die grade in den blühendsten Jahren stirbt. <span class="index-4951 tp-27931 ">Klockenbring</span> ist <span class="notice-5971 ">[...]</span> nach <span class="index-9089 tp-57811 index-14 tp-27841 ">Gotha</span> gebracht, wo <span class="index-9088 tp-57809 ">ein Arzt</span> ist, der sich ganz darauf legen will, einige dergleichen Patienten zu behandeln, man hat hier aber gar keine Hoffnung zu seiner Beßerung. Der arme Andräe ist auch sehr gefährlich krank. <span class="index-4751 tp-31956 ">Caroline Rehberg</span> <span class="notice-168 ">[5]</span> ist vor ein paar Tagen wiedergekommen, nachdem sie 9 Wochen weg gewesen ist; sie ist aber sehr traurig, da sie die Frau von Voigt im starken Fieber als Vorbote einer großen Krankheit hat verlaßen müßen den Montag Mittag waren <span class="index-1579 tp-31957 index-4751 tp-31958 ">Rehbergs</span> bey uns, <span class="index-4751 tp-31959 ">C.</span> hatte eben den ersten Brief bekommen der eben keine sehr tröstlichen Nachrichten enthielten, und so war sie sehr unruhig, und will nun erst beßere Nachrichten erwarten eher sie wieder ausgeht, heute müßen Briefe kommen, wenn es frühe genug ist so schreibe ich es dir noch, es ist etwas Gallichtes und wird bey ihrem schwachen Körper freylich viel dazu gehören sich wieder zu erholen; es ist große Frage ob nun <span class="index-2720 tp-31960 ">Möser</span> ganz und gar, dieß Jahr nach <span class="index-1873 tp-31961 ">Pirmont</span> kömmt! Carolinens Gesundheit gefällt mir auch noch gar nicht, sie hat immer noch mit der Rose zu kämpfen, so bald ein Lüftchen sie anweht hat sie wieder Fieber und Geschwullst im Gesicht, daß ist nun freilich bey der Rose gewöhnlich daß es so lange dauert ehe man es wieder los wird, aber des wegen doch sehr unangenehm. <span class="index-1579 tp-27967 ">Herr Rehberg</span> befindet sich auch nicht gut, er hat sich zu stark mit arbeiten angegriffen, der Arzt hat ihn den Pirmonter Brunnen an der Quelle verordnet, und <span class="index-2725 tp-31962 ">Madam Rehberg</span> altert auch sehr, so daß ihr der Weg hier heraus sehr sauer wird, mit Wagens sind sie sehr sparsam und also kommen sie selten. <span class="index-2708 tp-31963 ">Ebert</span> hatte vor ein paar Tagen an Madam Rehberg geschrieben, um sich auf 14 Tage <span class="notice-169 ">[6]</span> anzumelden, wenn sie ihn nicht <span class="family-courier ">logiren</span> könnte so hoffte er daß wir es vielleicht könten, welches wir aber da wir auf dem Garten wohnen abgelehnt haben. (Wir scheuen die Unruhe und die Kosten) und die Rehbergen lehnt es auch ab, da <span class="index-2708 tp-31964 ">E.</span> es zur Bedingung gemacht, daß sie alle 3 zusammen zu Haus und wohl seyn müßten, und sie dieses nicht sind. Ob sie nun vielleicht doch kommen werden und im Gasthofe <span class="family-courier ">logiren</span> soll mich wundern; aber schlimm würde es seyn sie so lange zu unterhalten, da itzt im Sommer noch weniger wie sonst Leute in <span class="index-173 tp-31965 ">H.</span> sind die für seinen Geist paßen oder vielmehr die <span class="family-courier ">fait</span> von Schöngeisterey machen. In 3 oder 4 Wochen dachte er sonst schon zu kommen. Deinen Brief an <span class="index-1045 tp-27966 ">Eschenburg</span> ist besorgt; der Vater hat auch ein paar freundschaftliche Zeilen dabey geschrieben.<br><span class="family-courier ">Jacobi</span>, der Kaufmann hier, ist kürzlich gestorben nachdem er kurz zuvor einen Schlagfluß gehabt, der ihn seines Verstands beraubt also ein Glück für ihn und die Frau daß er gestorben.<br>Adieu liebster Bruder, erfreue uns bald wieder mit einem Briefe. Wolthausens scheinen in <span class="index-13 tp-27846 ">Dresden</span> sehr vergnügt zu seyn, sie sind 5 mahl in <span class="index-1524 tp-27844 ">Pillnitz</span> gewesen, <span class="index-115 tp-27845 ">Lottchen</span> schreibt, daß <span class="underline-1 ">sie</span> mehr Beifall finde als <span class="underline-1 ">er</span>; er hat etwas gar zu <span class="family-courier ">précieuses</span>. Deine zärtlich lieben Schweste<span class="notice-5970 ">[r]</span><br>Henriette Schlegel', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="164"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="164"/> 1792 den 13<hi rend="offset:4;underline:1">ten</hi> <hi rend="family:Courier">July</hi><lb/>Liebster Wilhelm,<lb/>Dießmahl möchte wohl die Reihe an dich seyn, unzufrieden zu seyn daß du so lange keine Nachricht bekommen! aber so geht es zuweilen, ohne außerordentliche Hinderniße zu haben giebt es doch der kleinen Stöhrungen so viel! Deine Aufträge wegen deiner Bücher sind nun alle besorgt, zu dem <persName key="146">Plato</persName> hat <persName key="4354">Herr Ernst</persName> noch den fehlenden Theil, unter deinen und <persName key="8">Fritzyʼs</persName> alten Büchern gefunden, von <name key="1193" type="work"><persName key="137">Göthens</persName> Werken</name> hat mein Bruder durch Ritscher die Edition in großOktav verschreiben laßen, welches nun freilich noch nicht angelangt ist; es kostet 4 rth. und die kleine würde 8 rth. gekostet haben. Wegen <name key="5323" type="work"><persName key="4059">Gatterers</persName> Weltgesch</name>; wollen wir uns noch im Buchladen erkundigen, es giebt keinen Comißionär der Zweybrückschen Ausgaben mehr in <placeName key="173">Hannover</placeName>. Wenn du nun also <hi rend="underline:1">die Adreße</hi> schreibst, so können wir es so bald Göthens Werke da sind besorgen, der Kasten ist parat, und so gelangst du denn endlich zu deinem Wunsche <lb/><persName key="255">Meinem Vater</persName> scheint der Brunnen, den er nunmehr beynahe 14 Tage getrunken sehr gut zu bekommen, ob gleich die ersten 8 Tage sehr kaltes und regnigtes Wetter war, und darauf gleich die letzten 8 Tage drückende Hitze; jedermann findet ihn sehr munter, und vergnügt, mir deucht auch daß er etwas zugenommen. <persName key="5368">Cruse</persName> wird den Sontag kommen, und <milestone unit="start" n="165"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="165"/> so hat der Vater noch angenehme Brunnengesellschaft an ihm. Wir freuen uns alle darauf. Mit Herrn Ernst sind wir alle sehr gut zufrieden, es ist wirklich ein sehr guter und sehr angenehmer Mann, durch den wir im Häußlichen Umgange sehr gewonnen haben. Der Vater übt ihn itzt in <hi rend="family:Courier">declami</hi>ren, woran es noch etwas fehlte, aber er sagt daß er auch darin sehr gewönne. <persName key="264">Die Mutter</persName> wünscht nun nur alles recht geschwind zu Stande zu bringen, die wie eher nicht recht ruhig werden bis er <hi rend="family:Courier">examinirt</hi> ist. Er läßt sich dir vielmahls empfehlen. Kürzlich haben wir eine kleine <hi rend="family:Courier">fête</hi> in unsrem Hause gehabt, nemlich eine kleine Schulfeyerlichkeit bey Gelegenheit der Einweihung der Saalstube in unserem Hause. Der Vater hatte im Namen der Kinder einigen Verse gemacht, da er schon lange gewünscht hatte <persName key="4942">B.</persName> seine Zufriedenheit über die Schulanstalt, in Gegenwart der Kinder zu zeigen, so nahm er die Gelegenheit wahr, und es fiel alles auch sehr gut aus. Ich schmückte die Stube mit vielen Blumen <hi rend="family:Courier">Bouquets</hi> und Festons; wir hatten ein kleines hübsches Mädchen aus dieser Schule, welches ein gutes aber sehr armes Kind ist, ganz in weiß gekleidet <hi rend="offset:4">von Kopf zu Fuß;</hi> mit rothen Bänderchen gezieret, und die mußte B. dann die Verse welche auf ein breites <hi rend="family:Courier">paille</hi> Band gedruckt waren auf einem Teller mit Blumen überreichen. Es waren verschiedene Freunde gegenwärtig <persName key="5713">Falke</persName>, Sch<milestone unit="start" n="147"/>ur<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="147"/>, <persName key="1874">Pape</persName>, etc. <milestone unit="start" n="166"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="166"/> <persName key="4942">Bialo</persName>; wurde sehr überrascht, denn er wuste gar nichts davon nicht einmahl daß der Vater hereinkommen würde. Wie der Vater ihm daß kleine Mädchen zuführte, war er ganz weg, und einige Minuten vergingen ehe er sich besann, und meinem Vater dankte! Dann hatte er einen recht hübschen Einfall, der in der s<milestone unit="start" n="148"/>innigen<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="148"/> Sprache wie er mit der Kinder spricht etwas rührendes hat. Ein jeder (sagte er) bringe mir nachher eine Rose, da ich sehe daß ihr alle welche habt, daraus windet nachher einen Kranz; er hat zwar selbst Rosen genug, mehr als ihr ihm geben können, aber als ein Zeichen eurer Dankbarkeit nimmt er es gerne an und giebt euch die Erlaubniß es hier zum Andenken aufzuhängen. Ueberhaubt hatte er es recht feyerlich eingerichtet, gar kein Examen, es wurde mit einem (nun danket alle Gott) welches B. für die Kinder, sehr paßend verändert hatte, und wurde durch eine kleine Orgel <hi rend="family:Courier">accompagnirt</hi> welche <hi rend="family:Courier"><milestone unit="start" n="149"/>Senexx</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="149"/><hi rend="family:Courier"></hi> Schlegel spielte; dann ermahnte er die Kinder zur Dankbarkeit gegen diejenigen die nun zur festen Erhaltung dieser Schule so viel beygetragen; ließ sich allerley feyerliche Versprechungen von ihnen geben. Zuletzt seegnete er die Kinder den Vater etc. und dazwischen immer ein feyerliches Amen von <persName key="4998">Händel</persName>; Dann wurden die Kinder 170 an der Zahl worunter auch 3 Jüdinnen sind, in <milestone unit="start" n="167"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="167"/> unserm Garten geführt, und mit Kuchen und Obst <hi rend="family:Courier">regaliert</hi>. Jetzt schmückten die Kinder die Stube fleißig mit Rosen, haben meinen Vater ganz <hi rend="family:Courier">Silhouettiren</hi> laßen wie er in der Schullstube geseßen mit der Rose in der Hand, und es da mit Blumen bekränzt aufgehangen.<lb/>Vor einiger Zeit machten wir jungen Leute eine <hi rend="family:Courier">tour</hi> nach dem Haller Brunnen mit Papen Brandes und <persName key="6616">Eisendechers</persName> unsrer Garten Nachbarn und <persName key="4942">B.</persName> wir waren da sehr vergnügt, hatten das schönste Wetter von der Welt; aber so schön ist der Platz längst nicht mehr wie ehedem seit Herr von Berlepsch Guthsbesitzer ist, der sich einen Spaß daraus mach die schönen großen Bäume, an den besten Plätzen, wegzuhauen. Ueber 8 Tagen denken wir mit Crusen und übrigens mit derselben Gesellschaft nach Nendorf zu fahren.<lb/>Ich weiß nicht ob du <persName key="6614">die älteste Lehzen</persName> gekannt hast, ein junges schönes blühendes Mädchen; sie hat sich im verwichenen Jahr bei einem Spaziergange erkältet, und hat nun die Schwindsucht im höchsten Grade, sie ist hier seit Gestern auf Fischers Garten, wahrscheinlich der letzte Versuch. Dieß ist nun die zweyte Tochter die grade in den blühendsten Jahren stirbt. <persName key="4951">Klockenbring</persName> ist <milestone unit="start" n="5971"/>[...]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="5971"/> nach <placeName key="9089"><placeName key="14">Gotha</placeName></placeName> gebracht, wo <persName key="9088">ein Arzt</persName> ist, der sich ganz darauf legen will, einige dergleichen Patienten zu behandeln, man hat hier aber gar keine Hoffnung zu seiner Beßerung. 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Carolinens Gesundheit gefällt mir auch noch gar nicht, sie hat immer noch mit der Rose zu kämpfen, so bald ein Lüftchen sie anweht hat sie wieder Fieber und Geschwullst im Gesicht, daß ist nun freilich bey der Rose gewöhnlich daß es so lange dauert ehe man es wieder los wird, aber des wegen doch sehr unangenehm. <persName key="1579">Herr Rehberg</persName> befindet sich auch nicht gut, er hat sich zu stark mit arbeiten angegriffen, der Arzt hat ihn den Pirmonter Brunnen an der Quelle verordnet, und <persName key="2725">Madam Rehberg</persName> altert auch sehr, so daß ihr der Weg hier heraus sehr sauer wird, mit Wagens sind sie sehr sparsam und also kommen sie selten. <persName key="2708">Ebert</persName> hatte vor ein paar Tagen an Madam Rehberg geschrieben, um sich auf 14 Tage <milestone unit="start" n="169"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="169"/> anzumelden, wenn sie ihn nicht <hi rend="family:Courier">logiren</hi> könnte so hoffte er daß wir es vielleicht könten, welches wir aber da wir auf dem Garten wohnen abgelehnt haben. (Wir scheuen die Unruhe und die Kosten) und die Rehbergen lehnt es auch ab, da <persName key="2708">E.</persName> es zur Bedingung gemacht, daß sie alle 3 zusammen zu Haus und wohl seyn müßten, und sie dieses nicht sind. Ob sie nun vielleicht doch kommen werden und im Gasthofe <hi rend="family:Courier">logiren</hi> soll mich wundern; aber schlimm würde es seyn sie so lange zu unterhalten, da itzt im Sommer noch weniger wie sonst Leute in <placeName key="173">H.</placeName> sind die für seinen Geist paßen oder vielmehr die <hi rend="family:Courier">fait</hi> von Schöngeisterey machen. In 3 oder 4 Wochen dachte er sonst schon zu kommen. Deinen Brief an <persName key="1045">Eschenburg</persName> ist besorgt; der Vater hat auch ein paar freundschaftliche Zeilen dabey geschrieben.<lb/><hi rend="family:Courier">Jacobi</hi>, der Kaufmann hier, ist kürzlich gestorben nachdem er kurz zuvor einen Schlagfluß gehabt, der ihn seines Verstands beraubt also ein Glück für ihn und die Frau daß er gestorben.<lb/>Adieu liebster Bruder, erfreue uns bald wieder mit einem Briefe. Wolthausens scheinen in <placeName key="13">Dresden</placeName> sehr vergnügt zu seyn, sie sind 5 mahl in <placeName key="1524">Pillnitz</placeName> gewesen, <persName key="115">Lottchen</persName> schreibt, daß <hi rend="underline:1">sie</hi> mehr Beifall finde als <hi rend="underline:1">er</hi>; er hat etwas gar zu <hi rend="family:Courier">précieuses</hi>. 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Ueberhaubt hatte er es recht feyerlich eingerichtet, gar kein Examen, es wurde mit einem (nun danket alle Gott) welches B. für die Kinder, sehr paßend verändert hatte, und wurde durch eine kleine Orgel <hi rend="family:Courier">accompagnirt</hi> welche <hi rend="family:Courier"><milestone unit="start" n="149"/>Senexx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="149"/></hi> Schlegel spielte; dann ermahnte er die Kinder zur Dankbarkeit gegen diejenigen die nun zur festen Erhaltung dieser Schule so viel beygetragen; ließ sich allerley feyerliche Versprechungen von ihnen geben. 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Ueber 8 Tagen denken wir mit Crusen und übrigens mit derselben Gesellschaft nach Nendorf zu fahren.<lb/>Ich weiß nicht ob du <anchor type="b" n="6614" ana="11" xml:id="NidB44002"/>die älteste Lehzen<anchor type="e" n="6614" ana="11" xml:id="NidE44002"/> gekannt hast, ein junges schönes blühendes Mädchen; sie hat sich im verwichenen Jahr bei einem Spaziergange erkältet, und hat nun die Schwindsucht im höchsten Grade, sie ist hier seit Gestern auf Fischers Garten, wahrscheinlich der letzte Versuch. Dieß ist nun die zweyte Tochter die grade in den blühendsten Jahren stirbt. <anchor type="b" n="4951" ana="11" xml:id="NidB27931"/>Klockenbring<anchor type="e" n="4951" ana="11" xml:id="NidE27931"/> ist <milestone unit="start" n="5971"/>[...]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="5971"/> nach <anchor type="b" n="9089" ana="10" xml:id="NidB57811"/><anchor type="b" n="14" ana="10" xml:id="NidB27841"/>Gotha<anchor type="e" n="14" ana="10" xml:id="NidE27841"/><anchor type="e" n="9089" ana="10" xml:id="NidE57811"/> gebracht, wo <anchor type="b" n="9088" ana="11" xml:id="NidB57809"/>ein Arzt<anchor type="e" n="9088" ana="11" xml:id="NidE57809"/> ist, der sich ganz darauf legen will, einige dergleichen Patienten zu behandeln, man hat hier aber gar keine Hoffnung zu seiner Beßerung. Der arme Andräe ist auch sehr gefährlich krank. <anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB31956"/>Caroline Rehberg<anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE31956"/> <milestone unit="start" n="168"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="168"/> ist vor ein paar Tagen wiedergekommen, nachdem sie 9 Wochen weg gewesen ist; sie ist aber sehr traurig, da sie die Frau von Voigt im starken Fieber als Vorbote einer großen Krankheit hat verlaßen müßen den Montag Mittag waren <anchor type="b" n="1579" ana="11" xml:id="NidB31957"/><anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB31958"/>Rehbergs<anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE31958"/><anchor type="e" n="1579" ana="11" xml:id="NidE31957"/> bey uns, <anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB31959"/>C.<anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE31959"/> hatte eben den ersten Brief bekommen der eben keine sehr tröstlichen Nachrichten enthielten, und so war sie sehr unruhig, und will nun erst beßere Nachrichten erwarten eher sie wieder ausgeht, heute müßen Briefe kommen, wenn es frühe genug ist so schreibe ich es dir noch, es ist etwas Gallichtes und wird bey ihrem schwachen Körper freylich viel dazu gehören sich wieder zu erholen; es ist große Frage ob nun <anchor type="b" n="2720" ana="11" xml:id="NidB31960"/>Möser<anchor type="e" n="2720" ana="11" xml:id="NidE31960"/> ganz und gar, dieß Jahr nach <anchor type="b" n="1873" ana="10" xml:id="NidB31961"/>Pirmont<anchor type="e" n="1873" ana="10" xml:id="NidE31961"/> kömmt! Carolinens Gesundheit gefällt mir auch noch gar nicht, sie hat immer noch mit der Rose zu kämpfen, so bald ein Lüftchen sie anweht hat sie wieder Fieber und Geschwullst im Gesicht, daß ist nun freilich bey der Rose gewöhnlich daß es so lange dauert ehe man es wieder los wird, aber des wegen doch sehr unangenehm. <anchor type="b" n="1579" ana="11" xml:id="NidB27967"/>Herr Rehberg<anchor type="e" n="1579" ana="11" xml:id="NidE27967"/> befindet sich auch nicht gut, er hat sich zu stark mit arbeiten angegriffen, der Arzt hat ihn den Pirmonter Brunnen an der Quelle verordnet, und <anchor type="b" n="2725" ana="11" xml:id="NidB31962"/>Madam Rehberg<anchor type="e" n="2725" ana="11" xml:id="NidE31962"/> altert auch sehr, so daß ihr der Weg hier heraus sehr sauer wird, mit Wagens sind sie sehr sparsam und also kommen sie selten. <anchor type="b" n="2708" ana="11" xml:id="NidB31963"/>Ebert<anchor type="e" n="2708" ana="11" xml:id="NidE31963"/> hatte vor ein paar Tagen an Madam Rehberg geschrieben, um sich auf 14 Tage <milestone unit="start" n="169"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="169"/> anzumelden, wenn sie ihn nicht <hi rend="family:Courier">logiren</hi> könnte so hoffte er daß wir es vielleicht könten, welches wir aber da wir auf dem Garten wohnen abgelehnt haben. (Wir scheuen die Unruhe und die Kosten) und die Rehbergen lehnt es auch ab, da <anchor type="b" n="2708" ana="11" xml:id="NidB31964"/>E.<anchor type="e" n="2708" ana="11" xml:id="NidE31964"/> es zur Bedingung gemacht, daß sie alle 3 zusammen zu Haus und wohl seyn müßten, und sie dieses nicht sind. Ob sie nun vielleicht doch kommen werden und im Gasthofe <hi rend="family:Courier">logiren</hi> soll mich wundern; aber schlimm würde es seyn sie so lange zu unterhalten, da itzt im Sommer noch weniger wie sonst Leute in <anchor type="b" n="173" ana="10" xml:id="NidB31965"/>H.<anchor type="e" n="173" ana="10" xml:id="NidE31965"/> sind die für seinen Geist paßen oder vielmehr die <hi rend="family:Courier">fait</hi> von Schöngeisterey machen. In 3 oder 4 Wochen dachte er sonst schon zu kommen. Deinen Brief an <anchor type="b" n="1045" ana="11" xml:id="NidB27966"/>Eschenburg<anchor type="e" n="1045" ana="11" xml:id="NidE27966"/> ist besorgt; der Vater hat auch ein paar freundschaftliche Zeilen dabey geschrieben.<lb/><hi rend="family:Courier">Jacobi</hi>, der Kaufmann hier, ist kürzlich gestorben nachdem er kurz zuvor einen Schlagfluß gehabt, der ihn seines Verstands beraubt also ein Glück für ihn und die Frau daß er gestorben.<lb/>Adieu liebster Bruder, erfreue uns bald wieder mit einem Briefe. Wolthausens scheinen in <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB27846"/>Dresden<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE27846"/> sehr vergnügt zu seyn, sie sind 5 mahl in <anchor type="b" n="1524" ana="10" xml:id="NidB27844"/>Pillnitz<anchor type="e" n="1524" ana="10" xml:id="NidE27844"/> gewesen, <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB27845"/>Lottchen<anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE27845"/> schreibt, daß <hi rend="underline:1">sie</hi> mehr Beifall finde als <hi rend="underline:1">er</hi>; er hat etwas gar zu <hi rend="family:Courier">précieuses</hi>. Deine zärtlich lieben Schweste<milestone unit="start" n="5970"/>[r]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="5970"/><lb/>Henriette Schlegel', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1792-07-13', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'DE-1a-33449', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.7,Nr.61', '36_h1zahl' => '6S. auf Doppelbl., hs. m. 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Deine Aufträge wegen deiner Bücher sind nun alle besorgt, zu dem <span class="index-146 tp-32040 ">Plato</span> hat <span class="index-4354 tp-27834 ">Herr Ernst</span> noch den fehlenden Theil, unter deinen und <span class="index-8 tp-27835 ">Fritzyʼs</span> alten Büchern gefunden, von <span class="index-137 tp-27836 index-1193 tp-44001 ">Göthens</span><span class="index-1193 tp-44001 "> Werken</span> hat mein Bruder durch Ritscher die Edition in großOktav verschreiben laßen, welches nun freilich noch nicht angelangt ist; es kostet 4 rth. und die kleine würde 8 rth. gekostet haben. Wegen <span class="index-4059 tp-31966 index-5323 tp-31967 ">Gatterers</span><span class="index-5323 tp-31967 "> Weltgesch</span>; wollen wir uns noch im Buchladen erkundigen, es giebt keinen Comißionär der Zweybrückschen Ausgaben mehr in <span class="index-173 tp-27837 ">Hannover</span>. Wenn du nun also <span class="underline-1 ">die Adreße</span> schreibst, so können wir es so bald Göthens Werke da sind besorgen, der Kasten ist parat, und so gelangst du denn endlich zu deinem Wunsche <br><span class="index-255 tp-27838 ">Meinem Vater</span> scheint der Brunnen, den er nunmehr beynahe 14 Tage getrunken sehr gut zu bekommen, ob gleich die ersten 8 Tage sehr kaltes und regnigtes Wetter war, und darauf gleich die letzten 8 Tage drückende Hitze; jedermann findet ihn sehr munter, und vergnügt, mir deucht auch daß er etwas zugenommen. <span class="index-5368 tp-32861 ">Cruse</span> wird den Sontag kommen, und <span class="notice-165 ">[2]</span> so hat der Vater noch angenehme Brunnengesellschaft an ihm. Wir freuen uns alle darauf. Mit Herrn Ernst sind wir alle sehr gut zufrieden, es ist wirklich ein sehr guter und sehr angenehmer Mann, durch den wir im Häußlichen Umgange sehr gewonnen haben. Der Vater übt ihn itzt in <span class="family-courier ">declami</span>ren, woran es noch etwas fehlte, aber er sagt daß er auch darin sehr gewönne. <span class="index-264 tp-44014 ">Die Mutter</span> wünscht nun nur alles recht geschwind zu Stande zu bringen, die wie eher nicht recht ruhig werden bis er <span class="family-courier ">examinirt</span> ist. Er läßt sich dir vielmahls empfehlen. Kürzlich haben wir eine kleine <span class="family-courier ">fête</span> in unsrem Hause gehabt, nemlich eine kleine Schulfeyerlichkeit bey Gelegenheit der Einweihung der Saalstube in unserem Hause. Der Vater hatte im Namen der Kinder einigen Verse gemacht, da er schon lange gewünscht hatte <span class="index-4942 tp-27965 ">B.</span> seine Zufriedenheit über die Schulanstalt, in Gegenwart der Kinder zu zeigen, so nahm er die Gelegenheit wahr, und es fiel alles auch sehr gut aus. Ich schmückte die Stube mit vielen Blumen <span class="family-courier ">Bouquets</span> und Festons; wir hatten ein kleines hübsches Mädchen aus dieser Schule, welches ein gutes aber sehr armes Kind ist, ganz in weiß gekleidet <span class="offset-4 ">von Kopf zu Fuß;</span> mit rothen Bänderchen gezieret, und die mußte B. dann die Verse welche auf ein breites <span class="family-courier ">paille</span> Band gedruckt waren auf einem Teller mit Blumen überreichen. Es waren verschiedene Freunde gegenwärtig <span class="index-5713 tp-44016 ">Falke</span>, Sch<span class="notice-147 ">ur</span>, <span class="index-1874 tp-27842 ">Pape</span>, etc. <span class="notice-166 ">[3]</span> <span class="index-4942 tp-27840 ">Bialo</span>; wurde sehr überrascht, denn er wuste gar nichts davon nicht einmahl daß der Vater hereinkommen würde. Wie der Vater ihm daß kleine Mädchen zuführte, war er ganz weg, und einige Minuten vergingen ehe er sich besann, und meinem Vater dankte! Dann hatte er einen recht hübschen Einfall, der in der s<span class="notice-148 ">innigen</span> Sprache wie er mit der Kinder spricht etwas rührendes hat. Ein jeder (sagte er) bringe mir nachher eine Rose, da ich sehe daß ihr alle welche habt, daraus windet nachher einen Kranz; er hat zwar selbst Rosen genug, mehr als ihr ihm geben können, aber als ein Zeichen eurer Dankbarkeit nimmt er es gerne an und giebt euch die Erlaubniß es hier zum Andenken aufzuhängen. Ueberhaubt hatte er es recht feyerlich eingerichtet, gar kein Examen, es wurde mit einem (nun danket alle Gott) welches B. für die Kinder, sehr paßend verändert hatte, und wurde durch eine kleine Orgel <span class="family-courier ">accompagnirt</span> welche <span class="family-courier notice-149 ">Senexx</span> Schlegel spielte; dann ermahnte er die Kinder zur Dankbarkeit gegen diejenigen die nun zur festen Erhaltung dieser Schule so viel beygetragen; ließ sich allerley feyerliche Versprechungen von ihnen geben. Zuletzt seegnete er die Kinder den Vater etc. und dazwischen immer ein feyerliches Amen von <span class="index-4998 tp-28025 ">Händel</span>; Dann wurden die Kinder 170 an der Zahl worunter auch 3 Jüdinnen sind, in <span class="notice-167 ">[4]</span> unserm Garten geführt, und mit Kuchen und Obst <span class="family-courier ">regaliert</span>. Jetzt schmückten die Kinder die Stube fleißig mit Rosen, haben meinen Vater ganz <span class="family-courier ">Silhouettiren</span> laßen wie er in der Schullstube geseßen mit der Rose in der Hand, und es da mit Blumen bekränzt aufgehangen.<br>Vor einiger Zeit machten wir jungen Leute eine <span class="family-courier ">tour</span> nach dem Haller Brunnen mit Papen Brandes und <span class="index-6616 tp-44015 ">Eisendechers</span> unsrer Garten Nachbarn und <span class="index-4942 tp-27843 ">B.</span> wir waren da sehr vergnügt, hatten das schönste Wetter von der Welt; aber so schön ist der Platz längst nicht mehr wie ehedem seit Herr von Berlepsch Guthsbesitzer ist, der sich einen Spaß daraus mach die schönen großen Bäume, an den besten Plätzen, wegzuhauen. Ueber 8 Tagen denken wir mit Crusen und übrigens mit derselben Gesellschaft nach Nendorf zu fahren.<br>Ich weiß nicht ob du <span class="index-6614 tp-44002 ">die älteste Lehzen</span> gekannt hast, ein junges schönes blühendes Mädchen; sie hat sich im verwichenen Jahr bei einem Spaziergange erkältet, und hat nun die Schwindsucht im höchsten Grade, sie ist hier seit Gestern auf Fischers Garten, wahrscheinlich der letzte Versuch. Dieß ist nun die zweyte Tochter die grade in den blühendsten Jahren stirbt. <span class="index-4951 tp-27931 ">Klockenbring</span> ist <span class="notice-5971 ">[...]</span> nach <span class="index-9089 tp-57811 index-14 tp-27841 ">Gotha</span> gebracht, wo <span class="index-9088 tp-57809 ">ein Arzt</span> ist, der sich ganz darauf legen will, einige dergleichen Patienten zu behandeln, man hat hier aber gar keine Hoffnung zu seiner Beßerung. Der arme Andräe ist auch sehr gefährlich krank. <span class="index-4751 tp-31956 ">Caroline Rehberg</span> <span class="notice-168 ">[5]</span> ist vor ein paar Tagen wiedergekommen, nachdem sie 9 Wochen weg gewesen ist; sie ist aber sehr traurig, da sie die Frau von Voigt im starken Fieber als Vorbote einer großen Krankheit hat verlaßen müßen den Montag Mittag waren <span class="index-1579 tp-31957 index-4751 tp-31958 ">Rehbergs</span> bey uns, <span class="index-4751 tp-31959 ">C.</span> hatte eben den ersten Brief bekommen der eben keine sehr tröstlichen Nachrichten enthielten, und so war sie sehr unruhig, und will nun erst beßere Nachrichten erwarten eher sie wieder ausgeht, heute müßen Briefe kommen, wenn es frühe genug ist so schreibe ich es dir noch, es ist etwas Gallichtes und wird bey ihrem schwachen Körper freylich viel dazu gehören sich wieder zu erholen; es ist große Frage ob nun <span class="index-2720 tp-31960 ">Möser</span> ganz und gar, dieß Jahr nach <span class="index-1873 tp-31961 ">Pirmont</span> kömmt! Carolinens Gesundheit gefällt mir auch noch gar nicht, sie hat immer noch mit der Rose zu kämpfen, so bald ein Lüftchen sie anweht hat sie wieder Fieber und Geschwullst im Gesicht, daß ist nun freilich bey der Rose gewöhnlich daß es so lange dauert ehe man es wieder los wird, aber des wegen doch sehr unangenehm. <span class="index-1579 tp-27967 ">Herr Rehberg</span> befindet sich auch nicht gut, er hat sich zu stark mit arbeiten angegriffen, der Arzt hat ihn den Pirmonter Brunnen an der Quelle verordnet, und <span class="index-2725 tp-31962 ">Madam Rehberg</span> altert auch sehr, so daß ihr der Weg hier heraus sehr sauer wird, mit Wagens sind sie sehr sparsam und also kommen sie selten. <span class="index-2708 tp-31963 ">Ebert</span> hatte vor ein paar Tagen an Madam Rehberg geschrieben, um sich auf 14 Tage <span class="notice-169 ">[6]</span> anzumelden, wenn sie ihn nicht <span class="family-courier ">logiren</span> könnte so hoffte er daß wir es vielleicht könten, welches wir aber da wir auf dem Garten wohnen abgelehnt haben. (Wir scheuen die Unruhe und die Kosten) und die Rehbergen lehnt es auch ab, da <span class="index-2708 tp-31964 ">E.</span> es zur Bedingung gemacht, daß sie alle 3 zusammen zu Haus und wohl seyn müßten, und sie dieses nicht sind. Ob sie nun vielleicht doch kommen werden und im Gasthofe <span class="family-courier ">logiren</span> soll mich wundern; aber schlimm würde es seyn sie so lange zu unterhalten, da itzt im Sommer noch weniger wie sonst Leute in <span class="index-173 tp-31965 ">H.</span> sind die für seinen Geist paßen oder vielmehr die <span class="family-courier ">fait</span> von Schöngeisterey machen. In 3 oder 4 Wochen dachte er sonst schon zu kommen. Deinen Brief an <span class="index-1045 tp-27966 ">Eschenburg</span> ist besorgt; der Vater hat auch ein paar freundschaftliche Zeilen dabey geschrieben.<br><span class="family-courier ">Jacobi</span>, der Kaufmann hier, ist kürzlich gestorben nachdem er kurz zuvor einen Schlagfluß gehabt, der ihn seines Verstands beraubt also ein Glück für ihn und die Frau daß er gestorben.<br>Adieu liebster Bruder, erfreue uns bald wieder mit einem Briefe. Wolthausens scheinen in <span class="index-13 tp-27846 ">Dresden</span> sehr vergnügt zu seyn, sie sind 5 mahl in <span class="index-1524 tp-27844 ">Pillnitz</span> gewesen, <span class="index-115 tp-27845 ">Lottchen</span> schreibt, daß <span class="underline-1 ">sie</span> mehr Beifall finde als <span class="underline-1 ">er</span>; er hat etwas gar zu <span class="family-courier ">précieuses</span>. 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Deine Aufträge wegen deiner Bücher sind nun alle besorgt, zu dem <span class="index-146 tp-32040 ">Plato</span> hat <span class="index-4354 tp-27834 ">Herr Ernst</span> noch den fehlenden Theil, unter deinen und <span class="index-8 tp-27835 ">Fritzyʼs</span> alten Büchern gefunden, von <span class="index-137 tp-27836 index-1193 tp-44001 ">Göthens</span><span class="index-1193 tp-44001 "> Werken</span> hat mein Bruder durch Ritscher die Edition in großOktav verschreiben laßen, welches nun freilich noch nicht angelangt ist; es kostet 4 rth. und die kleine würde 8 rth. gekostet haben. Wegen <span class="index-4059 tp-31966 index-5323 tp-31967 ">Gatterers</span><span class="index-5323 tp-31967 "> Weltgesch</span>; wollen wir uns noch im Buchladen erkundigen, es giebt keinen Comißionär der Zweybrückschen Ausgaben mehr in <span class="index-173 tp-27837 ">Hannover</span>. Wenn du nun also <span class="underline-1 ">die Adreße</span> schreibst, so können wir es so bald Göthens Werke da sind besorgen, der Kasten ist parat, und so gelangst du denn endlich zu deinem Wunsche <br><span class="index-255 tp-27838 ">Meinem Vater</span> scheint der Brunnen, den er nunmehr beynahe 14 Tage getrunken sehr gut zu bekommen, ob gleich die ersten 8 Tage sehr kaltes und regnigtes Wetter war, und darauf gleich die letzten 8 Tage drückende Hitze; jedermann findet ihn sehr munter, und vergnügt, mir deucht auch daß er etwas zugenommen. <span class="index-5368 tp-32861 ">Cruse</span> wird den Sontag kommen, und <span class="notice-165 ">[2]</span> so hat der Vater noch angenehme Brunnengesellschaft an ihm. Wir freuen uns alle darauf. Mit Herrn Ernst sind wir alle sehr gut zufrieden, es ist wirklich ein sehr guter und sehr angenehmer Mann, durch den wir im Häußlichen Umgange sehr gewonnen haben. Der Vater übt ihn itzt in <span class="family-courier ">declami</span>ren, woran es noch etwas fehlte, aber er sagt daß er auch darin sehr gewönne. <span class="index-264 tp-44014 ">Die Mutter</span> wünscht nun nur alles recht geschwind zu Stande zu bringen, die wie eher nicht recht ruhig werden bis er <span class="family-courier ">examinirt</span> ist. Er läßt sich dir vielmahls empfehlen. Kürzlich haben wir eine kleine <span class="family-courier ">fête</span> in unsrem Hause gehabt, nemlich eine kleine Schulfeyerlichkeit bey Gelegenheit der Einweihung der Saalstube in unserem Hause. Der Vater hatte im Namen der Kinder einigen Verse gemacht, da er schon lange gewünscht hatte <span class="index-4942 tp-27965 ">B.</span> seine Zufriedenheit über die Schulanstalt, in Gegenwart der Kinder zu zeigen, so nahm er die Gelegenheit wahr, und es fiel alles auch sehr gut aus. Ich schmückte die Stube mit vielen Blumen <span class="family-courier ">Bouquets</span> und Festons; wir hatten ein kleines hübsches Mädchen aus dieser Schule, welches ein gutes aber sehr armes Kind ist, ganz in weiß gekleidet <span class="offset-4 ">von Kopf zu Fuß;</span> mit rothen Bänderchen gezieret, und die mußte B. dann die Verse welche auf ein breites <span class="family-courier ">paille</span> Band gedruckt waren auf einem Teller mit Blumen überreichen. Es waren verschiedene Freunde gegenwärtig <span class="index-5713 tp-44016 ">Falke</span>, Sch<span class="notice-147 ">ur</span>, <span class="index-1874 tp-27842 ">Pape</span>, etc. <span class="notice-166 ">[3]</span> <span class="index-4942 tp-27840 ">Bialo</span>; wurde sehr überrascht, denn er wuste gar nichts davon nicht einmahl daß der Vater hereinkommen würde. Wie der Vater ihm daß kleine Mädchen zuführte, war er ganz weg, und einige Minuten vergingen ehe er sich besann, und meinem Vater dankte! Dann hatte er einen recht hübschen Einfall, der in der s<span class="notice-148 ">innigen</span> Sprache wie er mit der Kinder spricht etwas rührendes hat. Ein jeder (sagte er) bringe mir nachher eine Rose, da ich sehe daß ihr alle welche habt, daraus windet nachher einen Kranz; er hat zwar selbst Rosen genug, mehr als ihr ihm geben können, aber als ein Zeichen eurer Dankbarkeit nimmt er es gerne an und giebt euch die Erlaubniß es hier zum Andenken aufzuhängen. Ueberhaubt hatte er es recht feyerlich eingerichtet, gar kein Examen, es wurde mit einem (nun danket alle Gott) welches B. für die Kinder, sehr paßend verändert hatte, und wurde durch eine kleine Orgel <span class="family-courier ">accompagnirt</span> welche <span class="family-courier notice-149 ">Senexx</span> Schlegel spielte; dann ermahnte er die Kinder zur Dankbarkeit gegen diejenigen die nun zur festen Erhaltung dieser Schule so viel beygetragen; ließ sich allerley feyerliche Versprechungen von ihnen geben. Zuletzt seegnete er die Kinder den Vater etc. und dazwischen immer ein feyerliches Amen von <span class="index-4998 tp-28025 ">Händel</span>; Dann wurden die Kinder 170 an der Zahl worunter auch 3 Jüdinnen sind, in <span class="notice-167 ">[4]</span> unserm Garten geführt, und mit Kuchen und Obst <span class="family-courier ">regaliert</span>. Jetzt schmückten die Kinder die Stube fleißig mit Rosen, haben meinen Vater ganz <span class="family-courier ">Silhouettiren</span> laßen wie er in der Schullstube geseßen mit der Rose in der Hand, und es da mit Blumen bekränzt aufgehangen.<br>Vor einiger Zeit machten wir jungen Leute eine <span class="family-courier ">tour</span> nach dem Haller Brunnen mit Papen Brandes und <span class="index-6616 tp-44015 ">Eisendechers</span> unsrer Garten Nachbarn und <span class="index-4942 tp-27843 ">B.</span> wir waren da sehr vergnügt, hatten das schönste Wetter von der Welt; aber so schön ist der Platz längst nicht mehr wie ehedem seit Herr von Berlepsch Guthsbesitzer ist, der sich einen Spaß daraus mach die schönen großen Bäume, an den besten Plätzen, wegzuhauen. Ueber 8 Tagen denken wir mit Crusen und übrigens mit derselben Gesellschaft nach Nendorf zu fahren.<br>Ich weiß nicht ob du <span class="index-6614 tp-44002 ">die älteste Lehzen</span> gekannt hast, ein junges schönes blühendes Mädchen; sie hat sich im verwichenen Jahr bei einem Spaziergange erkältet, und hat nun die Schwindsucht im höchsten Grade, sie ist hier seit Gestern auf Fischers Garten, wahrscheinlich der letzte Versuch. Dieß ist nun die zweyte Tochter die grade in den blühendsten Jahren stirbt. <span class="index-4951 tp-27931 ">Klockenbring</span> ist <span class="notice-5971 ">[...]</span> nach <span class="index-9089 tp-57811 index-14 tp-27841 ">Gotha</span> gebracht, wo <span class="index-9088 tp-57809 ">ein Arzt</span> ist, der sich ganz darauf legen will, einige dergleichen Patienten zu behandeln, man hat hier aber gar keine Hoffnung zu seiner Beßerung. Der arme Andräe ist auch sehr gefährlich krank. <span class="index-4751 tp-31956 ">Caroline Rehberg</span> <span class="notice-168 ">[5]</span> ist vor ein paar Tagen wiedergekommen, nachdem sie 9 Wochen weg gewesen ist; sie ist aber sehr traurig, da sie die Frau von Voigt im starken Fieber als Vorbote einer großen Krankheit hat verlaßen müßen den Montag Mittag waren <span class="index-1579 tp-31957 index-4751 tp-31958 ">Rehbergs</span> bey uns, <span class="index-4751 tp-31959 ">C.</span> hatte eben den ersten Brief bekommen der eben keine sehr tröstlichen Nachrichten enthielten, und so war sie sehr unruhig, und will nun erst beßere Nachrichten erwarten eher sie wieder ausgeht, heute müßen Briefe kommen, wenn es frühe genug ist so schreibe ich es dir noch, es ist etwas Gallichtes und wird bey ihrem schwachen Körper freylich viel dazu gehören sich wieder zu erholen; es ist große Frage ob nun <span class="index-2720 tp-31960 ">Möser</span> ganz und gar, dieß Jahr nach <span class="index-1873 tp-31961 ">Pirmont</span> kömmt! Carolinens Gesundheit gefällt mir auch noch gar nicht, sie hat immer noch mit der Rose zu kämpfen, so bald ein Lüftchen sie anweht hat sie wieder Fieber und Geschwullst im Gesicht, daß ist nun freilich bey der Rose gewöhnlich daß es so lange dauert ehe man es wieder los wird, aber des wegen doch sehr unangenehm. <span class="index-1579 tp-27967 ">Herr Rehberg</span> befindet sich auch nicht gut, er hat sich zu stark mit arbeiten angegriffen, der Arzt hat ihn den Pirmonter Brunnen an der Quelle verordnet, und <span class="index-2725 tp-31962 ">Madam Rehberg</span> altert auch sehr, so daß ihr der Weg hier heraus sehr sauer wird, mit Wagens sind sie sehr sparsam und also kommen sie selten. <span class="index-2708 tp-31963 ">Ebert</span> hatte vor ein paar Tagen an Madam Rehberg geschrieben, um sich auf 14 Tage <span class="notice-169 ">[6]</span> anzumelden, wenn sie ihn nicht <span class="family-courier ">logiren</span> könnte so hoffte er daß wir es vielleicht könten, welches wir aber da wir auf dem Garten wohnen abgelehnt haben. (Wir scheuen die Unruhe und die Kosten) und die Rehbergen lehnt es auch ab, da <span class="index-2708 tp-31964 ">E.</span> es zur Bedingung gemacht, daß sie alle 3 zusammen zu Haus und wohl seyn müßten, und sie dieses nicht sind. Ob sie nun vielleicht doch kommen werden und im Gasthofe <span class="family-courier ">logiren</span> soll mich wundern; aber schlimm würde es seyn sie so lange zu unterhalten, da itzt im Sommer noch weniger wie sonst Leute in <span class="index-173 tp-31965 ">H.</span> sind die für seinen Geist paßen oder vielmehr die <span class="family-courier ">fait</span> von Schöngeisterey machen. In 3 oder 4 Wochen dachte er sonst schon zu kommen. Deinen Brief an <span class="index-1045 tp-27966 ">Eschenburg</span> ist besorgt; der Vater hat auch ein paar freundschaftliche Zeilen dabey geschrieben.<br><span class="family-courier ">Jacobi</span>, der Kaufmann hier, ist kürzlich gestorben nachdem er kurz zuvor einen Schlagfluß gehabt, der ihn seines Verstands beraubt also ein Glück für ihn und die Frau daß er gestorben.<br>Adieu liebster Bruder, erfreue uns bald wieder mit einem Briefe. Wolthausens scheinen in <span class="index-13 tp-27846 ">Dresden</span> sehr vergnügt zu seyn, sie sind 5 mahl in <span class="index-1524 tp-27844 ">Pillnitz</span> gewesen, <span class="index-115 tp-27845 ">Lottchen</span> schreibt, daß <span class="underline-1 ">sie</span> mehr Beifall finde als <span class="underline-1 ">er</span>; er hat etwas gar zu <span class="family-courier ">précieuses</span>. Deine zärtlich lieben Schweste<span class="notice-5970 ">[r]</span><br>Henriette Schlegel', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="164"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="164"/> 1792 den 13<hi rend="offset:4;underline:1">ten</hi> <hi rend="family:Courier">July</hi><lb/>Liebster Wilhelm,<lb/>Dießmahl möchte wohl die Reihe an dich seyn, unzufrieden zu seyn daß du so lange keine Nachricht bekommen! aber so geht es zuweilen, ohne außerordentliche Hinderniße zu haben giebt es doch der kleinen Stöhrungen so viel! Deine Aufträge wegen deiner Bücher sind nun alle besorgt, zu dem <persName key="146">Plato</persName> hat <persName key="4354">Herr Ernst</persName> noch den fehlenden Theil, unter deinen und <persName key="8">Fritzyʼs</persName> alten Büchern gefunden, von <name key="1193" type="work"><persName key="137">Göthens</persName> Werken</name> hat mein Bruder durch Ritscher die Edition in großOktav verschreiben laßen, welches nun freilich noch nicht angelangt ist; es kostet 4 rth. und die kleine würde 8 rth. gekostet haben. Wegen <name key="5323" type="work"><persName key="4059">Gatterers</persName> Weltgesch</name>; wollen wir uns noch im Buchladen erkundigen, es giebt keinen Comißionär der Zweybrückschen Ausgaben mehr in <placeName key="173">Hannover</placeName>. Wenn du nun also <hi rend="underline:1">die Adreße</hi> schreibst, so können wir es so bald Göthens Werke da sind besorgen, der Kasten ist parat, und so gelangst du denn endlich zu deinem Wunsche <lb/><persName key="255">Meinem Vater</persName> scheint der Brunnen, den er nunmehr beynahe 14 Tage getrunken sehr gut zu bekommen, ob gleich die ersten 8 Tage sehr kaltes und regnigtes Wetter war, und darauf gleich die letzten 8 Tage drückende Hitze; jedermann findet ihn sehr munter, und vergnügt, mir deucht auch daß er etwas zugenommen. <persName key="5368">Cruse</persName> wird den Sontag kommen, und <milestone unit="start" n="165"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="165"/> so hat der Vater noch angenehme Brunnengesellschaft an ihm. Wir freuen uns alle darauf. Mit Herrn Ernst sind wir alle sehr gut zufrieden, es ist wirklich ein sehr guter und sehr angenehmer Mann, durch den wir im Häußlichen Umgange sehr gewonnen haben. Der Vater übt ihn itzt in <hi rend="family:Courier">declami</hi>ren, woran es noch etwas fehlte, aber er sagt daß er auch darin sehr gewönne. <persName key="264">Die Mutter</persName> wünscht nun nur alles recht geschwind zu Stande zu bringen, die wie eher nicht recht ruhig werden bis er <hi rend="family:Courier">examinirt</hi> ist. Er läßt sich dir vielmahls empfehlen. Kürzlich haben wir eine kleine <hi rend="family:Courier">fête</hi> in unsrem Hause gehabt, nemlich eine kleine Schulfeyerlichkeit bey Gelegenheit der Einweihung der Saalstube in unserem Hause. Der Vater hatte im Namen der Kinder einigen Verse gemacht, da er schon lange gewünscht hatte <persName key="4942">B.</persName> seine Zufriedenheit über die Schulanstalt, in Gegenwart der Kinder zu zeigen, so nahm er die Gelegenheit wahr, und es fiel alles auch sehr gut aus. Ich schmückte die Stube mit vielen Blumen <hi rend="family:Courier">Bouquets</hi> und Festons; wir hatten ein kleines hübsches Mädchen aus dieser Schule, welches ein gutes aber sehr armes Kind ist, ganz in weiß gekleidet <hi rend="offset:4">von Kopf zu Fuß;</hi> mit rothen Bänderchen gezieret, und die mußte B. dann die Verse welche auf ein breites <hi rend="family:Courier">paille</hi> Band gedruckt waren auf einem Teller mit Blumen überreichen. Es waren verschiedene Freunde gegenwärtig <persName key="5713">Falke</persName>, Sch<milestone unit="start" n="147"/>ur<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="147"/>, <persName key="1874">Pape</persName>, etc. <milestone unit="start" n="166"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="166"/> <persName key="4942">Bialo</persName>; wurde sehr überrascht, denn er wuste gar nichts davon nicht einmahl daß der Vater hereinkommen würde. Wie der Vater ihm daß kleine Mädchen zuführte, war er ganz weg, und einige Minuten vergingen ehe er sich besann, und meinem Vater dankte! Dann hatte er einen recht hübschen Einfall, der in der s<milestone unit="start" n="148"/>innigen<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="148"/> Sprache wie er mit der Kinder spricht etwas rührendes hat. Ein jeder (sagte er) bringe mir nachher eine Rose, da ich sehe daß ihr alle welche habt, daraus windet nachher einen Kranz; er hat zwar selbst Rosen genug, mehr als ihr ihm geben können, aber als ein Zeichen eurer Dankbarkeit nimmt er es gerne an und giebt euch die Erlaubniß es hier zum Andenken aufzuhängen. Ueberhaubt hatte er es recht feyerlich eingerichtet, gar kein Examen, es wurde mit einem (nun danket alle Gott) welches B. für die Kinder, sehr paßend verändert hatte, und wurde durch eine kleine Orgel <hi rend="family:Courier">accompagnirt</hi> welche <hi rend="family:Courier"><milestone unit="start" n="149"/>Senexx</hi><note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="149"/><hi rend="family:Courier"></hi> Schlegel spielte; dann ermahnte er die Kinder zur Dankbarkeit gegen diejenigen die nun zur festen Erhaltung dieser Schule so viel beygetragen; ließ sich allerley feyerliche Versprechungen von ihnen geben. Zuletzt seegnete er die Kinder den Vater etc. und dazwischen immer ein feyerliches Amen von <persName key="4998">Händel</persName>; Dann wurden die Kinder 170 an der Zahl worunter auch 3 Jüdinnen sind, in <milestone unit="start" n="167"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="167"/> unserm Garten geführt, und mit Kuchen und Obst <hi rend="family:Courier">regaliert</hi>. Jetzt schmückten die Kinder die Stube fleißig mit Rosen, haben meinen Vater ganz <hi rend="family:Courier">Silhouettiren</hi> laßen wie er in der Schullstube geseßen mit der Rose in der Hand, und es da mit Blumen bekränzt aufgehangen.<lb/>Vor einiger Zeit machten wir jungen Leute eine <hi rend="family:Courier">tour</hi> nach dem Haller Brunnen mit Papen Brandes und <persName key="6616">Eisendechers</persName> unsrer Garten Nachbarn und <persName key="4942">B.</persName> wir waren da sehr vergnügt, hatten das schönste Wetter von der Welt; aber so schön ist der Platz längst nicht mehr wie ehedem seit Herr von Berlepsch Guthsbesitzer ist, der sich einen Spaß daraus mach die schönen großen Bäume, an den besten Plätzen, wegzuhauen. Ueber 8 Tagen denken wir mit Crusen und übrigens mit derselben Gesellschaft nach Nendorf zu fahren.<lb/>Ich weiß nicht ob du <persName key="6614">die älteste Lehzen</persName> gekannt hast, ein junges schönes blühendes Mädchen; sie hat sich im verwichenen Jahr bei einem Spaziergange erkältet, und hat nun die Schwindsucht im höchsten Grade, sie ist hier seit Gestern auf Fischers Garten, wahrscheinlich der letzte Versuch. Dieß ist nun die zweyte Tochter die grade in den blühendsten Jahren stirbt. <persName key="4951">Klockenbring</persName> ist <milestone unit="start" n="5971"/>[...]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="5971"/> nach <placeName key="9089"><placeName key="14">Gotha</placeName></placeName> gebracht, wo <persName key="9088">ein Arzt</persName> ist, der sich ganz darauf legen will, einige dergleichen Patienten zu behandeln, man hat hier aber gar keine Hoffnung zu seiner Beßerung. 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Carolinens Gesundheit gefällt mir auch noch gar nicht, sie hat immer noch mit der Rose zu kämpfen, so bald ein Lüftchen sie anweht hat sie wieder Fieber und Geschwullst im Gesicht, daß ist nun freilich bey der Rose gewöhnlich daß es so lange dauert ehe man es wieder los wird, aber des wegen doch sehr unangenehm. <persName key="1579">Herr Rehberg</persName> befindet sich auch nicht gut, er hat sich zu stark mit arbeiten angegriffen, der Arzt hat ihn den Pirmonter Brunnen an der Quelle verordnet, und <persName key="2725">Madam Rehberg</persName> altert auch sehr, so daß ihr der Weg hier heraus sehr sauer wird, mit Wagens sind sie sehr sparsam und also kommen sie selten. <persName key="2708">Ebert</persName> hatte vor ein paar Tagen an Madam Rehberg geschrieben, um sich auf 14 Tage <milestone unit="start" n="169"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="169"/> anzumelden, wenn sie ihn nicht <hi rend="family:Courier">logiren</hi> könnte so hoffte er daß wir es vielleicht könten, welches wir aber da wir auf dem Garten wohnen abgelehnt haben. (Wir scheuen die Unruhe und die Kosten) und die Rehbergen lehnt es auch ab, da <persName key="2708">E.</persName> es zur Bedingung gemacht, daß sie alle 3 zusammen zu Haus und wohl seyn müßten, und sie dieses nicht sind. Ob sie nun vielleicht doch kommen werden und im Gasthofe <hi rend="family:Courier">logiren</hi> soll mich wundern; aber schlimm würde es seyn sie so lange zu unterhalten, da itzt im Sommer noch weniger wie sonst Leute in <placeName key="173">H.</placeName> sind die für seinen Geist paßen oder vielmehr die <hi rend="family:Courier">fait</hi> von Schöngeisterey machen. In 3 oder 4 Wochen dachte er sonst schon zu kommen. Deinen Brief an <persName key="1045">Eschenburg</persName> ist besorgt; der Vater hat auch ein paar freundschaftliche Zeilen dabey geschrieben.<lb/><hi rend="family:Courier">Jacobi</hi>, der Kaufmann hier, ist kürzlich gestorben nachdem er kurz zuvor einen Schlagfluß gehabt, der ihn seines Verstands beraubt also ein Glück für ihn und die Frau daß er gestorben.<lb/>Adieu liebster Bruder, erfreue uns bald wieder mit einem Briefe. Wolthausens scheinen in <placeName key="13">Dresden</placeName> sehr vergnügt zu seyn, sie sind 5 mahl in <placeName key="1524">Pillnitz</placeName> gewesen, <persName key="115">Lottchen</persName> schreibt, daß <hi rend="underline:1">sie</hi> mehr Beifall finde als <hi rend="underline:1">er</hi>; er hat etwas gar zu <hi rend="family:Courier">précieuses</hi>. 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Ueberhaubt hatte er es recht feyerlich eingerichtet, gar kein Examen, es wurde mit einem (nun danket alle Gott) welches B. für die Kinder, sehr paßend verändert hatte, und wurde durch eine kleine Orgel <hi rend="family:Courier">accompagnirt</hi> welche <hi rend="family:Courier"><milestone unit="start" n="149"/>Senexx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="149"/></hi> Schlegel spielte; dann ermahnte er die Kinder zur Dankbarkeit gegen diejenigen die nun zur festen Erhaltung dieser Schule so viel beygetragen; ließ sich allerley feyerliche Versprechungen von ihnen geben. 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Ueber 8 Tagen denken wir mit Crusen und übrigens mit derselben Gesellschaft nach Nendorf zu fahren.<lb/>Ich weiß nicht ob du <anchor type="b" n="6614" ana="11" xml:id="NidB44002"/>die älteste Lehzen<anchor type="e" n="6614" ana="11" xml:id="NidE44002"/> gekannt hast, ein junges schönes blühendes Mädchen; sie hat sich im verwichenen Jahr bei einem Spaziergange erkältet, und hat nun die Schwindsucht im höchsten Grade, sie ist hier seit Gestern auf Fischers Garten, wahrscheinlich der letzte Versuch. Dieß ist nun die zweyte Tochter die grade in den blühendsten Jahren stirbt. <anchor type="b" n="4951" ana="11" xml:id="NidB27931"/>Klockenbring<anchor type="e" n="4951" ana="11" xml:id="NidE27931"/> ist <milestone unit="start" n="5971"/>[...]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="5971"/> nach <anchor type="b" n="9089" ana="10" xml:id="NidB57811"/><anchor type="b" n="14" ana="10" xml:id="NidB27841"/>Gotha<anchor type="e" n="14" ana="10" xml:id="NidE27841"/><anchor type="e" n="9089" ana="10" xml:id="NidE57811"/> gebracht, wo <anchor type="b" n="9088" ana="11" xml:id="NidB57809"/>ein Arzt<anchor type="e" n="9088" ana="11" xml:id="NidE57809"/> ist, der sich ganz darauf legen will, einige dergleichen Patienten zu behandeln, man hat hier aber gar keine Hoffnung zu seiner Beßerung. Der arme Andräe ist auch sehr gefährlich krank. <anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB31956"/>Caroline Rehberg<anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE31956"/> <milestone unit="start" n="168"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="168"/> ist vor ein paar Tagen wiedergekommen, nachdem sie 9 Wochen weg gewesen ist; sie ist aber sehr traurig, da sie die Frau von Voigt im starken Fieber als Vorbote einer großen Krankheit hat verlaßen müßen den Montag Mittag waren <anchor type="b" n="1579" ana="11" xml:id="NidB31957"/><anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB31958"/>Rehbergs<anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE31958"/><anchor type="e" n="1579" ana="11" xml:id="NidE31957"/> bey uns, <anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB31959"/>C.<anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE31959"/> hatte eben den ersten Brief bekommen der eben keine sehr tröstlichen Nachrichten enthielten, und so war sie sehr unruhig, und will nun erst beßere Nachrichten erwarten eher sie wieder ausgeht, heute müßen Briefe kommen, wenn es frühe genug ist so schreibe ich es dir noch, es ist etwas Gallichtes und wird bey ihrem schwachen Körper freylich viel dazu gehören sich wieder zu erholen; es ist große Frage ob nun <anchor type="b" n="2720" ana="11" xml:id="NidB31960"/>Möser<anchor type="e" n="2720" ana="11" xml:id="NidE31960"/> ganz und gar, dieß Jahr nach <anchor type="b" n="1873" ana="10" xml:id="NidB31961"/>Pirmont<anchor type="e" n="1873" ana="10" xml:id="NidE31961"/> kömmt! Carolinens Gesundheit gefällt mir auch noch gar nicht, sie hat immer noch mit der Rose zu kämpfen, so bald ein Lüftchen sie anweht hat sie wieder Fieber und Geschwullst im Gesicht, daß ist nun freilich bey der Rose gewöhnlich daß es so lange dauert ehe man es wieder los wird, aber des wegen doch sehr unangenehm. <anchor type="b" n="1579" ana="11" xml:id="NidB27967"/>Herr Rehberg<anchor type="e" n="1579" ana="11" xml:id="NidE27967"/> befindet sich auch nicht gut, er hat sich zu stark mit arbeiten angegriffen, der Arzt hat ihn den Pirmonter Brunnen an der Quelle verordnet, und <anchor type="b" n="2725" ana="11" xml:id="NidB31962"/>Madam Rehberg<anchor type="e" n="2725" ana="11" xml:id="NidE31962"/> altert auch sehr, so daß ihr der Weg hier heraus sehr sauer wird, mit Wagens sind sie sehr sparsam und also kommen sie selten. <anchor type="b" n="2708" ana="11" xml:id="NidB31963"/>Ebert<anchor type="e" n="2708" ana="11" xml:id="NidE31963"/> hatte vor ein paar Tagen an Madam Rehberg geschrieben, um sich auf 14 Tage <milestone unit="start" n="169"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="169"/> anzumelden, wenn sie ihn nicht <hi rend="family:Courier">logiren</hi> könnte so hoffte er daß wir es vielleicht könten, welches wir aber da wir auf dem Garten wohnen abgelehnt haben. (Wir scheuen die Unruhe und die Kosten) und die Rehbergen lehnt es auch ab, da <anchor type="b" n="2708" ana="11" xml:id="NidB31964"/>E.<anchor type="e" n="2708" ana="11" xml:id="NidE31964"/> es zur Bedingung gemacht, daß sie alle 3 zusammen zu Haus und wohl seyn müßten, und sie dieses nicht sind. Ob sie nun vielleicht doch kommen werden und im Gasthofe <hi rend="family:Courier">logiren</hi> soll mich wundern; aber schlimm würde es seyn sie so lange zu unterhalten, da itzt im Sommer noch weniger wie sonst Leute in <anchor type="b" n="173" ana="10" xml:id="NidB31965"/>H.<anchor type="e" n="173" ana="10" xml:id="NidE31965"/> sind die für seinen Geist paßen oder vielmehr die <hi rend="family:Courier">fait</hi> von Schöngeisterey machen. In 3 oder 4 Wochen dachte er sonst schon zu kommen. Deinen Brief an <anchor type="b" n="1045" ana="11" xml:id="NidB27966"/>Eschenburg<anchor type="e" n="1045" ana="11" xml:id="NidE27966"/> ist besorgt; der Vater hat auch ein paar freundschaftliche Zeilen dabey geschrieben.<lb/><hi rend="family:Courier">Jacobi</hi>, der Kaufmann hier, ist kürzlich gestorben nachdem er kurz zuvor einen Schlagfluß gehabt, der ihn seines Verstands beraubt also ein Glück für ihn und die Frau daß er gestorben.<lb/>Adieu liebster Bruder, erfreue uns bald wieder mit einem Briefe. Wolthausens scheinen in <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB27846"/>Dresden<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE27846"/> sehr vergnügt zu seyn, sie sind 5 mahl in <anchor type="b" n="1524" ana="10" xml:id="NidB27844"/>Pillnitz<anchor type="e" n="1524" ana="10" xml:id="NidE27844"/> gewesen, <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB27845"/>Lottchen<anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE27845"/> schreibt, daß <hi rend="underline:1">sie</hi> mehr Beifall finde als <hi rend="underline:1">er</hi>; er hat etwas gar zu <hi rend="family:Courier">précieuses</hi>. Deine zärtlich lieben Schweste<milestone unit="start" n="5970"/>[r]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Textverlust durch Klebung</title></note><milestone unit="end" n="5970"/><lb/>Henriette Schlegel', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7549', 'content' => 'Henriette Ernst', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Ernst, Henriette', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1792-07-13', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '173', 'content' => 'Hannover', 'bemerkung' => 'GND:4023349-2', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'DE-1a-33449', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.7,Nr.61', '36_h1zahl' => '6S. auf Doppelbl., hs. m. 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[1] 1792 den 13ten July
Liebster Wilhelm,
Dießmahl möchte wohl die Reihe an dich seyn, unzufrieden zu seyn daß du so lange keine Nachricht bekommen! aber so geht es zuweilen, ohne außerordentliche Hinderniße zu haben giebt es doch der kleinen Stöhrungen so viel! Deine Aufträge wegen deiner Bücher sind nun alle besorgt, zu dem Plato hat Herr Ernst noch den fehlenden Theil, unter deinen und Fritzyʼs alten Büchern gefunden, von Göthens Werken hat mein Bruder durch Ritscher die Edition in großOktav verschreiben laßen, welches nun freilich noch nicht angelangt ist; es kostet 4 rth. und die kleine würde 8 rth. gekostet haben. Wegen Gatterers Weltgesch; wollen wir uns noch im Buchladen erkundigen, es giebt keinen Comißionär der Zweybrückschen Ausgaben mehr in Hannover. Wenn du nun also die Adreße schreibst, so können wir es so bald Göthens Werke da sind besorgen, der Kasten ist parat, und so gelangst du denn endlich zu deinem Wunsche
Meinem Vater scheint der Brunnen, den er nunmehr beynahe 14 Tage getrunken sehr gut zu bekommen, ob gleich die ersten 8 Tage sehr kaltes und regnigtes Wetter war, und darauf gleich die letzten 8 Tage drückende Hitze; jedermann findet ihn sehr munter, und vergnügt, mir deucht auch daß er etwas zugenommen. Cruse wird den Sontag kommen, und [2] so hat der Vater noch angenehme Brunnengesellschaft an ihm. Wir freuen uns alle darauf. Mit Herrn Ernst sind wir alle sehr gut zufrieden, es ist wirklich ein sehr guter und sehr angenehmer Mann, durch den wir im Häußlichen Umgange sehr gewonnen haben. Der Vater übt ihn itzt in declamiren, woran es noch etwas fehlte, aber er sagt daß er auch darin sehr gewönne. Die Mutter wünscht nun nur alles recht geschwind zu Stande zu bringen, die wie eher nicht recht ruhig werden bis er examinirt ist. Er läßt sich dir vielmahls empfehlen. Kürzlich haben wir eine kleine fête in unsrem Hause gehabt, nemlich eine kleine Schulfeyerlichkeit bey Gelegenheit der Einweihung der Saalstube in unserem Hause. Der Vater hatte im Namen der Kinder einigen Verse gemacht, da er schon lange gewünscht hatte B. seine Zufriedenheit über die Schulanstalt, in Gegenwart der Kinder zu zeigen, so nahm er die Gelegenheit wahr, und es fiel alles auch sehr gut aus. Ich schmückte die Stube mit vielen Blumen Bouquets und Festons; wir hatten ein kleines hübsches Mädchen aus dieser Schule, welches ein gutes aber sehr armes Kind ist, ganz in weiß gekleidet von Kopf zu Fuß; mit rothen Bänderchen gezieret, und die mußte B. dann die Verse welche auf ein breites paille Band gedruckt waren auf einem Teller mit Blumen überreichen. Es waren verschiedene Freunde gegenwärtig Falke, Schur, Pape, etc. [3] Bialo; wurde sehr überrascht, denn er wuste gar nichts davon nicht einmahl daß der Vater hereinkommen würde. Wie der Vater ihm daß kleine Mädchen zuführte, war er ganz weg, und einige Minuten vergingen ehe er sich besann, und meinem Vater dankte! Dann hatte er einen recht hübschen Einfall, der in der sinnigen Sprache wie er mit der Kinder spricht etwas rührendes hat. Ein jeder (sagte er) bringe mir nachher eine Rose, da ich sehe daß ihr alle welche habt, daraus windet nachher einen Kranz; er hat zwar selbst Rosen genug, mehr als ihr ihm geben können, aber als ein Zeichen eurer Dankbarkeit nimmt er es gerne an und giebt euch die Erlaubniß es hier zum Andenken aufzuhängen. Ueberhaubt hatte er es recht feyerlich eingerichtet, gar kein Examen, es wurde mit einem (nun danket alle Gott) welches B. für die Kinder, sehr paßend verändert hatte, und wurde durch eine kleine Orgel accompagnirt welche Senexx Schlegel spielte; dann ermahnte er die Kinder zur Dankbarkeit gegen diejenigen die nun zur festen Erhaltung dieser Schule so viel beygetragen; ließ sich allerley feyerliche Versprechungen von ihnen geben. Zuletzt seegnete er die Kinder den Vater etc. und dazwischen immer ein feyerliches Amen von Händel; Dann wurden die Kinder 170 an der Zahl worunter auch 3 Jüdinnen sind, in [4] unserm Garten geführt, und mit Kuchen und Obst regaliert. Jetzt schmückten die Kinder die Stube fleißig mit Rosen, haben meinen Vater ganz Silhouettiren laßen wie er in der Schullstube geseßen mit der Rose in der Hand, und es da mit Blumen bekränzt aufgehangen.
Vor einiger Zeit machten wir jungen Leute eine tour nach dem Haller Brunnen mit Papen Brandes und Eisendechers unsrer Garten Nachbarn und B. wir waren da sehr vergnügt, hatten das schönste Wetter von der Welt; aber so schön ist der Platz längst nicht mehr wie ehedem seit Herr von Berlepsch Guthsbesitzer ist, der sich einen Spaß daraus mach die schönen großen Bäume, an den besten Plätzen, wegzuhauen. Ueber 8 Tagen denken wir mit Crusen und übrigens mit derselben Gesellschaft nach Nendorf zu fahren.
Ich weiß nicht ob du die älteste Lehzen gekannt hast, ein junges schönes blühendes Mädchen; sie hat sich im verwichenen Jahr bei einem Spaziergange erkältet, und hat nun die Schwindsucht im höchsten Grade, sie ist hier seit Gestern auf Fischers Garten, wahrscheinlich der letzte Versuch. Dieß ist nun die zweyte Tochter die grade in den blühendsten Jahren stirbt. Klockenbring ist [...] nach Gotha gebracht, wo ein Arzt ist, der sich ganz darauf legen will, einige dergleichen Patienten zu behandeln, man hat hier aber gar keine Hoffnung zu seiner Beßerung. Der arme Andräe ist auch sehr gefährlich krank. Caroline Rehberg [5] ist vor ein paar Tagen wiedergekommen, nachdem sie 9 Wochen weg gewesen ist; sie ist aber sehr traurig, da sie die Frau von Voigt im starken Fieber als Vorbote einer großen Krankheit hat verlaßen müßen den Montag Mittag waren Rehbergs bey uns, C. hatte eben den ersten Brief bekommen der eben keine sehr tröstlichen Nachrichten enthielten, und so war sie sehr unruhig, und will nun erst beßere Nachrichten erwarten eher sie wieder ausgeht, heute müßen Briefe kommen, wenn es frühe genug ist so schreibe ich es dir noch, es ist etwas Gallichtes und wird bey ihrem schwachen Körper freylich viel dazu gehören sich wieder zu erholen; es ist große Frage ob nun Möser ganz und gar, dieß Jahr nach Pirmont kömmt! Carolinens Gesundheit gefällt mir auch noch gar nicht, sie hat immer noch mit der Rose zu kämpfen, so bald ein Lüftchen sie anweht hat sie wieder Fieber und Geschwullst im Gesicht, daß ist nun freilich bey der Rose gewöhnlich daß es so lange dauert ehe man es wieder los wird, aber des wegen doch sehr unangenehm. Herr Rehberg befindet sich auch nicht gut, er hat sich zu stark mit arbeiten angegriffen, der Arzt hat ihn den Pirmonter Brunnen an der Quelle verordnet, und Madam Rehberg altert auch sehr, so daß ihr der Weg hier heraus sehr sauer wird, mit Wagens sind sie sehr sparsam und also kommen sie selten. Ebert hatte vor ein paar Tagen an Madam Rehberg geschrieben, um sich auf 14 Tage [6] anzumelden, wenn sie ihn nicht logiren könnte so hoffte er daß wir es vielleicht könten, welches wir aber da wir auf dem Garten wohnen abgelehnt haben. (Wir scheuen die Unruhe und die Kosten) und die Rehbergen lehnt es auch ab, da E. es zur Bedingung gemacht, daß sie alle 3 zusammen zu Haus und wohl seyn müßten, und sie dieses nicht sind. Ob sie nun vielleicht doch kommen werden und im Gasthofe logiren soll mich wundern; aber schlimm würde es seyn sie so lange zu unterhalten, da itzt im Sommer noch weniger wie sonst Leute in H. sind die für seinen Geist paßen oder vielmehr die fait von Schöngeisterey machen. In 3 oder 4 Wochen dachte er sonst schon zu kommen. Deinen Brief an Eschenburg ist besorgt; der Vater hat auch ein paar freundschaftliche Zeilen dabey geschrieben.
Jacobi, der Kaufmann hier, ist kürzlich gestorben nachdem er kurz zuvor einen Schlagfluß gehabt, der ihn seines Verstands beraubt also ein Glück für ihn und die Frau daß er gestorben.
Adieu liebster Bruder, erfreue uns bald wieder mit einem Briefe. Wolthausens scheinen in Dresden sehr vergnügt zu seyn, sie sind 5 mahl in Pillnitz gewesen, Lottchen schreibt, daß sie mehr Beifall finde als er; er hat etwas gar zu précieuses. Deine zärtlich lieben Schweste[r]
Henriette Schlegel
Liebster Wilhelm,
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Henriette Schlegel