• Henriette Ernst to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: Amsterdam · Date: 21.06.1793
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Henriette Ernst
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: Amsterdam
  • Date: 21.06.1793
  • Notations: Absende- und Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-33449
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.7,Nr.71
  • Number of Pages: 4S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 18,8 x 11,5 cm
  • Incipit: „[1] 1793 den 21sten Juny
    Liebster Bruder,
    Du hast uns alle durch die Äüßerung daß du in diesem Sommer vielleicht zu uns [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
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[1] 1793 den 21sten Juny
Liebster Bruder,
Du hast uns alle durch die Äüßerung daß du in diesem Sommer vielleicht zu uns kommen könntest in rechter activität gesetzt. Wie groß würde meine Freude seyn wenn es noch dazu käme! dieß braucht nun weiter keiner Versicherung; aber ich wünsche es so sehr, daß ich beinahe nicht mit Gedult daran denken kann, daß noch Hinderniße dazwischen kommen können! Es sind nunmehr völlige 3 Jahr daß ich dich nicht gesehen, denn wie du hier durch giengest war ich in Dresden. Lottchen und Fritz würden uns beneiden; aber [2] freilich wäre daß zu weit ab. Moritz hoffe ich würde als dann hier her kommen; oder vielleicht könntest du anstatt die tour über Frankfurt zu nehmen; wo itzt in den verwüsteten Gegenden doch nicht viel Freude seyn kann, nach Har- und Hamburg mit reisen, da du in der Gegend noch gar nicht gewesen, freilich würdest du da wohl in den Gegenden nicht viel Verschiedenheit von den Holländischen finden; hier schicke ich dir die beantworteten Fragen wegen der Reiseroute. Noch eins wollte ich dich bitten, daß du es uns doch vorher melden mögtest, wenn und weneher du kömmst, damit [3] wir uns so zu deinem Besuche prepariren, daß wir ihn ganz ungestört genießen können. Der Vater fängt itzt seine Brunnencur an, heute und Gestern hat er zur preparation Medizin eingenommen, hätte er nur beßer Wetter dazu. Für den würde es auch eine rechte Aufmunterung seyn wenn du es noch möglich machen köntest. Vor 8 Tage kam Mdlle. Gärtner ganz unvermuthet an, Crusens anmelde Brief kamm nur ¼ Stunde vor sie an. Sie logirte bey uns, da die Lehzen krank ist. Es war aber die ganze Zeit ihres hierseyns übel Wetter. Caroline Rehberg ist [4] recht vergnügt in Osnabrück, sie wird nun bald nach Pirmont gehen mit Mösers! Die Mutter hat seit 8 Tagen einen cathar wobey es mir recht leid that daß ich sie des schlechten Wetters wegen nicht öfterer besuchen konnte da Caroline nicht hier ist.
Die Tante Caroline ist itzt hier sie läßt dich recht herzlich grüßen. Pape muß doch noch von seiner Hypochondrie nicht ganz kurirt seyn, er wird nach Pirmont gehen; Da köntest du ja wohl allenfalls auch hingehen, da fändest du wenigstens schöne Gegenden. Schreibe ja bald wieder. Neues was dich intereßiren könnte weis ich nicht. Alle zusammen laßen dich herzlich grüßen
H Schlegel
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[1] 1793 den 21sten Juny
Liebster Bruder,
Du hast uns alle durch die Äüßerung daß du in diesem Sommer vielleicht zu uns kommen könntest in rechter activität gesetzt. Wie groß würde meine Freude seyn wenn es noch dazu käme! dieß braucht nun weiter keiner Versicherung; aber ich wünsche es so sehr, daß ich beinahe nicht mit Gedult daran denken kann, daß noch Hinderniße dazwischen kommen können! Es sind nunmehr völlige 3 Jahr daß ich dich nicht gesehen, denn wie du hier durch giengest war ich in Dresden. Lottchen und Fritz würden uns beneiden; aber [2] freilich wäre daß zu weit ab. Moritz hoffe ich würde als dann hier her kommen; oder vielleicht könntest du anstatt die tour über Frankfurt zu nehmen; wo itzt in den verwüsteten Gegenden doch nicht viel Freude seyn kann, nach Har- und Hamburg mit reisen, da du in der Gegend noch gar nicht gewesen, freilich würdest du da wohl in den Gegenden nicht viel Verschiedenheit von den Holländischen finden; hier schicke ich dir die beantworteten Fragen wegen der Reiseroute. Noch eins wollte ich dich bitten, daß du es uns doch vorher melden mögtest, wenn und weneher du kömmst, damit [3] wir uns so zu deinem Besuche prepariren, daß wir ihn ganz ungestört genießen können. Der Vater fängt itzt seine Brunnencur an, heute und Gestern hat er zur preparation Medizin eingenommen, hätte er nur beßer Wetter dazu. Für den würde es auch eine rechte Aufmunterung seyn wenn du es noch möglich machen köntest. Vor 8 Tage kam Mdlle. Gärtner ganz unvermuthet an, Crusens anmelde Brief kamm nur ¼ Stunde vor sie an. Sie logirte bey uns, da die Lehzen krank ist. Es war aber die ganze Zeit ihres hierseyns übel Wetter. Caroline Rehberg ist [4] recht vergnügt in Osnabrück, sie wird nun bald nach Pirmont gehen mit Mösers! Die Mutter hat seit 8 Tagen einen cathar wobey es mir recht leid that daß ich sie des schlechten Wetters wegen nicht öfterer besuchen konnte da Caroline nicht hier ist.
Die Tante Caroline ist itzt hier sie läßt dich recht herzlich grüßen. Pape muß doch noch von seiner Hypochondrie nicht ganz kurirt seyn, er wird nach Pirmont gehen; Da köntest du ja wohl allenfalls auch hingehen, da fändest du wenigstens schöne Gegenden. Schreibe ja bald wieder. Neues was dich intereßiren könnte weis ich nicht. Alle zusammen laßen dich herzlich grüßen
H Schlegel
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