• Johann Georg Heinrich Feder to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Göttingen · Place of Destination: Göttingen · Date: [zwischen 1786 und 1791]
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johann Georg Heinrich Feder
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Göttingen
  • Place of Destination: Göttingen
  • Date: [zwischen 1786 und 1791]
  • Notations: Absender, Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen. – Datierung: Der Brief muss aus Schlegels Göttinger Studienzeit stammen.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-33563
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.8,Nr.45
  • Number of Pages: 1S., hs. m. U.
  • Format: 23,5 x 18,9 cm
  • Incipit: „[1] Lieber Freund,
    Ich bin zufrieden, daß Sie meine liebevolle Aeusserung so aufgenommen haben. Ich habe auch nicht weniger von Ihnen [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
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[1] Lieber Freund,
Ich bin zufrieden, daß Sie meine liebevolle Aeusserung so aufgenommen haben. Ich habe auch nicht weniger von Ihnen erwartet; ob ich gleich glaubte, so zu Werke gehn zu müssen, um so viel erwarten zu dürfen. Ich hoffe, daß meine Handlung nicht ohne alle gute Folgen seyn wird. Ob wir gleich in unsrer Denkart noch weit auseinander sind; und Sie Sich manches, was mich und die Denkart, die ich mit vielen denkenden Männern gemein habe, aber nicht von ihnen, sondern aus mir selbst, wenigstens mit redlhster innigster Uberzeugung habe, nicht so vorstellen, wie ich es sie weiß und erkenne. Aber das läßt sich nicht erzwingen. Darinnen bin ich mit Ihnen einstimmig. Die Zeit wird in Ihrer Denkart noch manches ändern, wie sie es bey mir und jedem Menschen gethan hat. Haben Sie immer das Gute und Erhabene vor allem andern. So wird es sich mit dem Ubrigen schon geben. Und arbeiten Sie redlich an der Ablegung der Fehler, die Sie Selbst dafür erkennen. Dieß ist der einzige Weg zur wahren Weisheit und Vollkommenheit.
F.
[2] Herrn Schlegel
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[1] Lieber Freund,
Ich bin zufrieden, daß Sie meine liebevolle Aeusserung so aufgenommen haben. Ich habe auch nicht weniger von Ihnen erwartet; ob ich gleich glaubte, so zu Werke gehn zu müssen, um so viel erwarten zu dürfen. Ich hoffe, daß meine Handlung nicht ohne alle gute Folgen seyn wird. Ob wir gleich in unsrer Denkart noch weit auseinander sind; und Sie Sich manches, was mich und die Denkart, die ich mit vielen denkenden Männern gemein habe, aber nicht von ihnen, sondern aus mir selbst, wenigstens mit redlhster innigster Uberzeugung habe, nicht so vorstellen, wie ich es sie weiß und erkenne. Aber das läßt sich nicht erzwingen. Darinnen bin ich mit Ihnen einstimmig. Die Zeit wird in Ihrer Denkart noch manches ändern, wie sie es bey mir und jedem Menschen gethan hat. Haben Sie immer das Gute und Erhabene vor allem andern. So wird es sich mit dem Ubrigen schon geben. Und arbeiten Sie redlich an der Ablegung der Fehler, die Sie Selbst dafür erkennen. Dieß ist der einzige Weg zur wahren Weisheit und Vollkommenheit.
F.
[2] Herrn Schlegel
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