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Mit uns ist es nicht immer der Fall, Die Witterung ist so entsetzlich schlecht, immer kalt windig u viel Regen, das macht, daß <span class="index-255 tp-31682 ">der Vater</span> den Husten gar nicht los werden kann, Du weist daß er 8 Monathe beständig an den Gesängen gearbeitet, was ihm wohl angegriffen, u keine Bewegung dabey, zu weilen heimlichen Aerger, u nun vollens da zu <span class="index-9158 tp-58692 ">dem Kalten u Brosaischen Abt</span>, u <span class="index-5262 tp-31683 ">Saalfeld</span>, noch <span class="index-5306 tp-31684 ">Leß</span>, der der aller Brosaischte ist dazu gekommen ist, wird es vollens arg, alles was Starck u Poetisch ist soll heraus, u sie machen selbst Verse, nun verliert der Vater die Geduld u hat ihnen mit aller Höflichkeit ein wenig Bescheid gesagt. der Himmel gebe daß es hielft, der Vater hat bey dieser Arbeit <span class="index-8469 tp-90002 ">Koppe</span> sehr vermist. Ließe der Abt nicht alles liegen so wäre das meiste fertig geweßen ehe Leß gekommen, es sind schon eine Partie gantz fertig das heißt von alle Abrobiert geweßen, u nun geht es mit Leß wieder von vorn an, es ist nicht aus zu halten wie sich der Vater scheren läst, mir wäre die geduld lange gerissen. Zu den fatalen Husten, der von Verschleimung im unterleibe, entstanden, der bald schwächer bald stärcker ist, hat er noch einen sonderbaren Zufall bekommen. kurtz um das Podagra, an Beyden Beinen an Enckeln u auch etwas an den einen Knie <span class="index-5260 tp-31685 ">Wichmann</span> war verreist wir ließen <span class="index-14702 tp-89961 ">D Haußen</span> kommen, der die Sache <span class="notice-3686 ">[2]</span> <span class="offset-4 ">nicht</span> ernstlich genung an grief, er ließ ihm an den Stellen Wachs Taffent auf machen, übrigens ließ er ihm thun was er wollte, der Vater der sich nicht gern zu giebt wandelte oder Hinckte in den feigten garten her um den ohngeachtet gab sich der Schmertz der ihm 3 bis 4 Nachte nicht hatte schlaffen laßen, aber der Husten wurde wieder Stärcker, u wäre Wichmann nicht gekommen der ihm gleich ins Bette kriegte u weidere Medicin gab auch muß er von Zeit zu Zeit Thee trüncken um die Ausdünstung zu unter halten, so hätten wir üble Händel kriegen können. Nun hoffe ich, soll es sich bald geben, u den gleich bey dem Brunen, den er längste hätte trüncken sollen, da er es so viele Jahr im Junius gethan, ist es gewiß nicht gut geweßen daß es so lange auf geschoben. Mache Dir aber keine Sorge es wird bald über gehn, er ist so munter daß es ihm zur Last wird im Bette zu seyn. Aber Betaure mich auch ein bischen, ich fünde mein Schicksal traurig, immer in Angst unruhe zu leben, u ich bin auch nicht Jung mehr, ich habe auch oft was zu stümpern, des Nachts keinen Schlaf, kurtz ich fühle mich die meiste Zeit sehr sehr unglüklich. Nun genung geklagt. <span class="index-6513 tp-89963 index-6536 tp-89962 ">Gärtners</span> u <span class="index-5368 tp-32875 ">Cruße</span> der sich wohl befündet, aber sehr mager ist, sind 8 Tage hier geweßen <span class="index-5368 tp-32876 ">C</span> hat bey uns logirt <span class="index-6513 tp-89965 index-6536 tp-89964 ">G</span> schienen mit der Auf nahme u ihrer aufendhalte recht zu frieden zu seyn, ohn geachtet es mir in eine Unbeqväme Zeit fiel da der Diener u das küchen Mädchen äbzogen u die Neuen an, so habe ich doch 2 mal ziemlich hoch tracktiert, das eine mal 16 Person, ein mal <span class="notice-3687 ">[3]</span> gab <span class="index-1393 tp-89966 ">Carl</span> was, nehmlich 2 Wagen nach <span class="index-9177 tp-89967 ">Marien Wärter</span> des Abens <span class="offset-4 ">wurde</span> bey uns Suppiert. Wir sind auch einige mal aus geweßen, zum Eßen. Die unortnung war den Vater auch wohl nicht recht gut geweßen. Cruße glaubt gute Aussichten zu haben, wegen des Heyrathens der M Gärtnern ist kein Wort war. <span class="index-2139 tp-31690 ">Henriette</span> kömmt, gegen das Ende des Augustes wieder, wie sie von <span class="index-60 tp-31692 ">Braunschweig</span> herüber kömmt ist noch nicht gewiß, vieleicht holt sie <span class="index-1393 tp-31693 ">Carl</span>, wenn Carl <span class="offset-4 ">nicht</span> nach <span class="index-2755 tp-31694 ">Haarburg</span> reist, wo er mehr Neigung zu hat. <span class="index-2139 tp-31691 ">Jettchen</span> hat in allen Betracht ein sehr vergnügt u glücklich Jahr gehabt, wie es ihr hier wieder schmecken wird wird die Zeit lehren. <span class="index-4752 tp-89971 ">M Rehberg</span> ist bis, etwan vor 8 Tagen auch in <span class="index-2718 tp-31695 ">Osnabrück</span> geweßen <span class="index-6865 tp-46123 index-2720 tp-31696 ">Mößers</span> haben Sie sehr gebethen mit nach <span class="index-1873 tp-31697 ">Pyrmont</span> zu gehen, sie konnte es aber nicht an nehmen, ohne daß <span class="offset-4 ">es</span> Mößers Unbeqvämlickten zu gezogen hätte weil der Wagen nicht darnach eingerichtet ist. <span class="index-1579 tp-31698 ">Herr Rehberg</span> hat sich also entschloßen hin zu reißen, u <span class="index-4751 tp-89980 ">seine Schwester</span> nach <span class="index-1873 tp-89981 ">Pyrmont</span> zu brüngen, die armen Leute haben da auch schlecht Wetter. <span class="index-4751 tp-89969 ">Caroline</span> hat oft u lange Briefe die sehr angenehm zu leßen waren an <span class="index-2725 tp-89970 ">ihre Mutter</span> geschrieben, Die arme Frau ist itzo ganz allein in dem schlechten Wetter, u ist auch etwas unpas geweßen. Allerdings kommen ein Theil von den Truppen von Ostintien zurück, bey mir erweckt es <span class="index-2140 tp-89977 ">sehr traurige </span><span class="index-2140 tp-89977 notice-3688 ">[4]</span><span class="index-2140 tp-89977 "> Entfündung</span>, ich mag von alle dem nichts hören u sehen, schon der Anblick eines Oficiers macht mich traurig Ich bin eine der Glicklisten Mütter, u doch auch zu gleich eine der Unglicklisten, ob ich eine Cur brauche lieber Willhelm? Ich glaube schwerlich ob ich es wohl nöthig hätte bey den Umständen gieng es nicht u denn ist der Sommer bald vor bey, nun wenn ich nur keine Sorgen u unruhe wegen den Vater mehr habe so thue ich es wohl noch, wenn Jettchen wieder kömmt. 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Aufwartung braucht sie auch nicht sie thut sich alles selber, u ist sehr ortenlich. Unsere Neuen Leute scheinen, gut ein zuschlagen gebe es Gott! mit Stift u den vorigen Mädchen habe ich viel aus gestanden. Stift ist ein Bösewicht er hat lauter Zu sammen hetzerey gemacht unter den Leuten, u mir unbeschreiblich viel Verdruß. Das Küchen Mädchen außer faul u unreinlich eine <span class="notice-45540 ">xxx</span> alles das u daß der Vater in den Jahren so oft kranck geweßen, hat mir es sehr erschwert daß ich allein geweßen bin. Nun wenn es nur izt den Vater bald ganz beßer wird, will ich gern alles vergeßen. u besonders auch wenn ich immer gute Nachricht von <span class="index-115 tp-31702 index-2139 tp-31703 index-766 tp-31706 index-8 tp-31705 index-1393 tp-31704 index-187 tp-31707 ">meinen Kindern</span> kriege. Meine Kinder mein <span class="notice-3691 ">Reichtum u mein Stoltz. Wie ist es kannst Du es noch nicht absehn, ob Du auf länger da seyn wirst. wenn Du nur hier gewiße Aussichten hättest so wünschte ich es nicht, Es </span><span class="notice-3691 notice-3689 ">[3]</span><span class="notice-3691 "> </span><span class="notice-3691 index-4989 tp-31710 ">Arenswald</span><span class="notice-3691 "> niemals was gesagt daß eine Hofnung auf die Zukunft machen könte, ich glaube </span><span class="notice-3691 index-2254 tp-31711 ">der Junge</span><span class="notice-3691 "> ist kein rechter treuer Freund, sondern, ein Adlicher Herr. </span><span class="notice-3691 notice-44808 ">[2]</span><span class="notice-3691 "> Ich kann mich nicht enthalten, zu glauben, daß es meinen Kindern, bey ihren Talenden nicht so geht wie es sollte Deine treue Mutter Schlegel<br></span><span class="notice-3691 notice-3690 ">[1]</span><span class="notice-3691 "> Lieber Willhelm wirst Du den Brief auch lesen können er ist in allen Betracht so schlecht geschrieben, auch daß macht mir manche fatale Empfündung, daß man mir in der Jugent nichts hat lernen </span><span class="notice-3691 notice-45539 ">lass</span><span class="notice-3691 "> </span><br><span class="index-2725 tp-89973 notice-3692 ">Die Rehbergen</span><span class="notice-3692 "> hat eine große Freude gehabt. </span><span class="notice-3692 index-723 tp-32892 ">Ihr Sohn in </span><span class="notice-3692 index-723 tp-32892 index-356 tp-31708 ">Rohm</span><span class="notice-3692 "> hat sich gemahlt, u das Bild ihr zu geschückt, er hat wie </span><span class="notice-3692 index-5265 tp-89982 ">Fritz</span><span class="notice-3692 "> die Haare herein gekämmt, nach dem sie es einen Tag von fern und in der Nähe besahe u sich gefreut hat sie es gleich nach </span><span class="notice-3692 index-1873 tp-89974 ">Pyrmont</span><span class="notice-3692 "> geschückt.</span>', 'isaprint' => false, 'isnewtranslation' => true, 'statemsg' => 'betamsg23', 'cittitle' => 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/2612', 'description' => 'Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel an August Wilhelm von Schlegel am [nach Juni 1791, vor dem 21. 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In <span class="index-2755 tp-89972 ">Haarburg</span> u <span class="index-13 tp-31699 ">Dreßden</span> ist alles gut. <span class="index-115 tp-31700 ">Lottchen</span> schreibt mir sie hätte auf künftig Jahr ein hübsches Logie in <span class="index-1524 tp-31701 ">Bilnitz</span> gemüthet das ist mir sehr lieb, was sie itzo haben war gar zu schlecht. Lottchen hat itzo <span class="index-14703 tp-89976 ">eine Schöne Niece</span> bey sich auf 8 Wochen vor die sich sehr gefürchtet hat weil sie eitel ist und sie glaubte, sie aufheitern zu müssen! Es ist aber beßer aus gefallen, <span class="overstrike-1 ">sie</span> Lottchen beschreibt sie sehr reizent u liebenswürdig u so schön, daß sie sie nicht genung ansehn könnte u dabey so erzogen daß sie itzo gar keine Beschwerde machte, wenig oder viel mehr gar keine Bedürfnüße, sie eße auserortenlich wenig u die simpelsten Speißen am Liebsten, sie trünck keinen Caffee u Thee keinen Wein u Bier. Aufwartung braucht sie auch nicht sie thut sich alles selber, u ist sehr ortenlich. Unsere Neuen Leute scheinen, gut ein zuschlagen gebe es Gott! mit Stift u den vorigen Mädchen habe ich viel aus gestanden. Stift ist ein Bösewicht er hat lauter Zu sammen hetzerey gemacht unter den Leuten, u mir unbeschreiblich viel Verdruß. Das Küchen Mädchen außer faul u unreinlich eine <span class="notice-45540 ">xxx</span> alles das u daß der Vater in den Jahren so oft kranck geweßen, hat mir es sehr erschwert daß ich allein geweßen bin. Nun wenn es nur izt den Vater bald ganz beßer wird, will ich gern alles vergeßen. u besonders auch wenn ich immer gute Nachricht von <span class="index-115 tp-31702 index-2139 tp-31703 index-766 tp-31706 index-8 tp-31705 index-1393 tp-31704 index-187 tp-31707 ">meinen Kindern</span> kriege. Meine Kinder mein <span class="notice-3691 ">Reichtum u mein Stoltz. Wie ist es kannst Du es noch nicht absehn, ob Du auf länger da seyn wirst. wenn Du nur hier gewiße Aussichten hättest so wünschte ich es nicht, Es </span><span class="notice-3691 notice-3689 ">[3]</span><span class="notice-3691 "> </span><span class="notice-3691 index-4989 tp-31710 ">Arenswald</span><span class="notice-3691 "> niemals was gesagt daß eine Hofnung auf die Zukunft machen könte, ich glaube </span><span class="notice-3691 index-2254 tp-31711 ">der Junge</span><span class="notice-3691 "> ist kein rechter treuer Freund, sondern, ein Adlicher Herr. </span><span class="notice-3691 notice-44808 ">[2]</span><span class="notice-3691 "> Ich kann mich nicht enthalten, zu glauben, daß es meinen Kindern, bey ihren Talenden nicht so geht wie es sollte Deine treue Mutter Schlegel<br></span><span class="notice-3691 notice-3690 ">[1]</span><span class="notice-3691 "> Lieber Willhelm wirst Du den Brief auch lesen können er ist in allen Betracht so schlecht geschrieben, auch daß macht mir manche fatale Empfündung, daß man mir in der Jugent nichts hat lernen </span><span class="notice-3691 notice-45539 ">lass</span><span class="notice-3691 "> </span><br><span class="index-2725 tp-89973 notice-3692 ">Die Rehbergen</span><span class="notice-3692 "> hat eine große Freude gehabt. </span><span class="notice-3692 index-723 tp-32892 ">Ihr Sohn in </span><span class="notice-3692 index-723 tp-32892 index-356 tp-31708 ">Rohm</span><span class="notice-3692 "> hat sich gemahlt, u das Bild ihr zu geschückt, er hat wie </span><span class="notice-3692 index-5265 tp-89982 ">Fritz</span><span class="notice-3692 "> die Haare herein gekämmt, nach dem sie es einen Tag von fern und in der Nähe besahe u sich gefreut hat sie es gleich nach </span><span class="notice-3692 index-1873 tp-89974 ">Pyrmont</span><span class="notice-3692 "> geschückt.</span>', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="3685"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3685"/> Liebster Willhelm,<lb/>Es freut uns ungemein, daß Du so gesund u wohl bist, u Du scheinst doch auch vergnügt zu seyn? Mit uns ist es nicht immer der Fall, Die Witterung ist so entsetzlich schlecht, immer kalt windig u viel Regen, das macht, daß <persName key="255">der Vater</persName> den Husten gar nicht los werden kann, Du weist daß er 8 Monathe beständig an den Gesängen gearbeitet, was ihm wohl angegriffen, u keine Bewegung dabey, zu weilen heimlichen Aerger, u nun vollens da zu <persName key="9158">dem Kalten u Brosaischen Abt</persName>, u <persName key="5262">Saalfeld</persName>, noch <persName key="5306">Leß</persName>, der der aller Brosaischte ist dazu gekommen ist, wird es vollens arg, alles was Starck u Poetisch ist soll heraus, u sie machen selbst Verse, nun verliert der Vater die Geduld u hat ihnen mit aller Höflichkeit ein wenig Bescheid gesagt. der Himmel gebe daß es hielft, der Vater hat bey dieser Arbeit <persName key="8469">Koppe</persName> sehr vermist. Ließe der Abt nicht alles liegen so wäre das meiste fertig geweßen ehe Leß gekommen, es sind schon eine Partie gantz fertig das heißt von alle Abrobiert geweßen, u nun geht es mit Leß wieder von vorn an, es ist nicht aus zu halten wie sich der Vater scheren läst, mir wäre die geduld lange gerissen. Zu den fatalen Husten, der von Verschleimung im unterleibe, entstanden, der bald schwächer bald stärcker ist, hat er noch einen sonderbaren Zufall bekommen. kurtz um das Podagra, an Beyden Beinen an Enckeln u auch etwas an den einen Knie <persName key="5260">Wichmann</persName> war verreist wir ließen <persName key="14702">D Haußen</persName> kommen, der die Sache <milestone unit="start" n="3686"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3686"/> <hi rend="offset:4">nicht</hi> ernstlich genung an grief, er ließ ihm an den Stellen Wachs Taffent auf machen, übrigens ließ er ihm thun was er wollte, der Vater der sich nicht gern zu giebt wandelte oder Hinckte in den feigten garten her um den ohngeachtet gab sich der Schmertz der ihm 3 bis 4 Nachte nicht hatte schlaffen laßen, aber der Husten wurde wieder Stärcker, u wäre Wichmann nicht gekommen der ihm gleich ins Bette kriegte u weidere Medicin gab auch muß er von Zeit zu Zeit Thee trüncken um die Ausdünstung zu unter halten, so hätten wir üble Händel kriegen können. Nun hoffe ich, soll es sich bald geben, u den gleich bey dem Brunen, den er längste hätte trüncken sollen, da er es so viele Jahr im Junius gethan, ist es gewiß nicht gut geweßen daß es so lange auf geschoben. Mache Dir aber keine Sorge es wird bald über gehn, er ist so munter daß es ihm zur Last wird im Bette zu seyn. Aber Betaure mich auch ein bischen, ich fünde mein Schicksal traurig, immer in Angst unruhe zu leben, u ich bin auch nicht Jung mehr, ich habe auch oft was zu stümpern, des Nachts keinen Schlaf, kurtz ich fühle mich die meiste Zeit sehr sehr unglüklich. Nun genung geklagt. <persName key="6513"><persName key="6536">Gärtners</persName></persName> u <persName key="5368">Cruße</persName> der sich wohl befündet, aber sehr mager ist, sind 8 Tage hier geweßen <persName key="5368">C</persName> hat bey uns logirt <persName key="6513"><persName key="6536">G</persName></persName> schienen mit der Auf nahme u ihrer aufendhalte recht zu frieden zu seyn, ohn geachtet es mir in eine Unbeqväme Zeit fiel da der Diener u das küchen Mädchen äbzogen u die Neuen an, so habe ich doch 2 mal ziemlich hoch tracktiert, das eine mal 16 Person, ein mal <milestone unit="start" n="3687"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3687"/> gab <persName key="1393">Carl</persName> was, nehmlich 2 Wagen nach <placeName key="9177">Marien Wärter</placeName> des Abens <hi rend="offset:4">wurde</hi> bey uns Suppiert. Wir sind auch einige mal aus geweßen, zum Eßen. Die unortnung war den Vater auch wohl nicht recht gut geweßen. 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Allerdings kommen ein Theil von den Truppen von Ostintien zurück, bey mir erweckt es <persName key="2140">sehr traurige <milestone unit="start" n="3688"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3688"/> Entfündung</persName>, ich mag von alle dem nichts hören u sehen, schon der Anblick eines Oficiers macht mich traurig Ich bin eine der Glicklisten Mütter, u doch auch zu gleich eine der Unglicklisten, ob ich eine Cur brauche lieber Willhelm? Ich glaube schwerlich ob ich es wohl nöthig hätte bey den Umständen gieng es nicht u denn ist der Sommer bald vor bey, nun wenn ich nur keine Sorgen u unruhe wegen den Vater mehr habe so thue ich es wohl noch, wenn Jettchen wieder kömmt. 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Unsere Neuen Leute scheinen, gut ein zuschlagen gebe es Gott! mit Stift u den vorigen Mädchen habe ich viel aus gestanden. Stift ist ein Bösewicht er hat lauter Zu sammen hetzerey gemacht unter den Leuten, u mir unbeschreiblich viel Verdruß. Das Küchen Mädchen außer faul u unreinlich eine <milestone unit="start" n="45540"/>xxx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entziffert</title></note><milestone unit="end" n="45540"/> alles das u daß der Vater in den Jahren so oft kranck geweßen, hat mir es sehr erschwert daß ich allein geweßen bin. Nun wenn es nur izt den Vater bald ganz beßer wird, will ich gern alles vergeßen. u besonders auch wenn ich immer gute Nachricht von <persName key="115"><persName key="2139"><persName key="766"><persName key="8"><persName key="1393"><persName key="187">meinen Kindern</persName></persName></persName></persName></persName></persName> kriege. Meine Kinder mein <milestone unit="start" n="3691"/>Reichtum u mein Stoltz. 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Ließe der Abt nicht alles liegen so wäre das meiste fertig geweßen ehe Leß gekommen, es sind schon eine Partie gantz fertig das heißt von alle Abrobiert geweßen, u nun geht es mit Leß wieder von vorn an, es ist nicht aus zu halten wie sich der Vater scheren läst, mir wäre die geduld lange gerissen. Zu den fatalen Husten, der von Verschleimung im unterleibe, entstanden, der bald schwächer bald stärcker ist, hat er noch einen sonderbaren Zufall bekommen. kurtz um das Podagra, an Beyden Beinen an Enckeln u auch etwas an den einen Knie <anchor type="b" n="5260" ana="11" xml:id="NidB31685"/>Wichmann<anchor type="e" n="5260" ana="11" xml:id="NidE31685"/> war verreist wir ließen <anchor type="b" n="14702" ana="11" xml:id="NidB89961"/>D Haußen<anchor type="e" n="14702" ana="11" xml:id="NidE89961"/> kommen, der die Sache <milestone unit="start" n="3686"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3686"/> <hi rend="offset:4">nicht</hi> ernstlich genung an grief, er ließ ihm an den Stellen Wachs Taffent auf machen, übrigens ließ er ihm thun was er wollte, der Vater der sich nicht gern zu giebt wandelte oder Hinckte in den feigten garten her um den ohngeachtet gab sich der Schmertz der ihm 3 bis 4 Nachte nicht hatte schlaffen laßen, aber der Husten wurde wieder Stärcker, u wäre Wichmann nicht gekommen der ihm gleich ins Bette kriegte u weidere Medicin gab auch muß er von Zeit zu Zeit Thee trüncken um die Ausdünstung zu unter halten, so hätten wir üble Händel kriegen können. Nun hoffe ich, soll es sich bald geben, u den gleich bey dem Brunen, den er längste hätte trüncken sollen, da er es so viele Jahr im Junius gethan, ist es gewiß nicht gut geweßen daß es so lange auf geschoben. Mache Dir aber keine Sorge es wird bald über gehn, er ist so munter daß es ihm zur Last wird im Bette zu seyn. Aber Betaure mich auch ein bischen, ich fünde mein Schicksal traurig, immer in Angst unruhe zu leben, u ich bin auch nicht Jung mehr, ich habe auch oft was zu stümpern, des Nachts keinen Schlaf, kurtz ich fühle mich die meiste Zeit sehr sehr unglüklich. 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Wir sind auch einige mal aus geweßen, zum Eßen. Die unortnung war den Vater auch wohl nicht recht gut geweßen. 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Allerdings kommen ein Theil von den Truppen von Ostintien zurück, bey mir erweckt es <anchor type="b" n="2140" ana="11" xml:id="NidB89977"/>sehr traurige <milestone unit="start" n="3688"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3688"/> Entfündung<anchor type="e" n="2140" ana="11" xml:id="NidE89977"/>, ich mag von alle dem nichts hören u sehen, schon der Anblick eines Oficiers macht mich traurig Ich bin eine der Glicklisten Mütter, u doch auch zu gleich eine der Unglicklisten, ob ich eine Cur brauche lieber Willhelm? Ich glaube schwerlich ob ich es wohl nöthig hätte bey den Umständen gieng es nicht u denn ist der Sommer bald vor bey, nun wenn ich nur keine Sorgen u unruhe wegen den Vater mehr habe so thue ich es wohl noch, wenn Jettchen wieder kömmt. In <anchor type="b" n="2755" ana="10" xml:id="NidB89972"/>Haarburg<anchor type="e" n="2755" ana="10" xml:id="NidE89972"/> u <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB31699"/>Dreßden<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE31699"/> ist alles gut. <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB31700"/>Lottchen<anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE31700"/> schreibt mir sie hätte auf künftig Jahr ein hübsches Logie in <anchor type="b" n="1524" ana="10" xml:id="NidB31701"/>Bilnitz<anchor type="e" n="1524" ana="10" xml:id="NidE31701"/> gemüthet das ist mir sehr lieb, was sie itzo haben war gar zu schlecht. Lottchen hat itzo <anchor type="b" n="14703" ana="11" xml:id="NidB89976"/>eine Schöne Niece<anchor type="e" n="14703" ana="11" xml:id="NidE89976"/> bey sich auf 8 Wochen vor die sich sehr gefürchtet hat weil sie eitel ist und sie glaubte, sie aufheitern zu müssen! Es ist aber beßer aus gefallen, <hi rend="overstrike:1">sie</hi> Lottchen beschreibt sie sehr reizent u liebenswürdig u so schön, daß sie sie nicht genung ansehn könnte u dabey so erzogen daß sie itzo gar keine Beschwerde machte, wenig oder viel mehr gar keine Bedürfnüße, sie eße auserortenlich wenig u die simpelsten Speißen am Liebsten, sie trünck keinen Caffee u Thee keinen Wein u Bier. Aufwartung braucht sie auch nicht sie thut sich alles selber, u ist sehr ortenlich. Unsere Neuen Leute scheinen, gut ein zuschlagen gebe es Gott! mit Stift u den vorigen Mädchen habe ich viel aus gestanden. Stift ist ein Bösewicht er hat lauter Zu sammen hetzerey gemacht unter den Leuten, u mir unbeschreiblich viel Verdruß. Das Küchen Mädchen außer faul u unreinlich eine <milestone unit="start" n="45540"/>xxx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entziffert</title></note><milestone unit="end" n="45540"/> alles das u daß der Vater in den Jahren so oft kranck geweßen, hat mir es sehr erschwert daß ich allein geweßen bin. Nun wenn es nur izt den Vater bald ganz beßer wird, will ich gern alles vergeßen. u besonders auch wenn ich immer gute Nachricht von <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB31702"/><anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31703"/><anchor type="b" n="766" ana="11" xml:id="NidB31706"/><anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB31705"/><anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB31704"/><anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB31707"/>meinen Kindern<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE31707"/><anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE31704"/><anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE31705"/><anchor type="e" n="766" ana="11" xml:id="NidE31706"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31703"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE31702"/> kriege. Meine Kinder mein <milestone unit="start" n="3691"/>Reichtum u mein Stoltz. Wie ist es kannst Du es noch nicht absehn, ob Du auf länger da seyn wirst. wenn Du nur hier gewiße Aussichten hättest so wünschte ich es nicht, Es <milestone unit="start" n="3689"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3689"/> <anchor type="b" n="4989" ana="11" xml:id="NidB31710"/>Arenswald<anchor type="e" n="4989" ana="11" xml:id="NidE31710"/> niemals was gesagt daß eine Hofnung auf die Zukunft machen könte, ich glaube <anchor type="b" n="2254" ana="11" xml:id="NidB31711"/>der Junge<anchor type="e" n="2254" ana="11" xml:id="NidE31711"/> ist kein rechter treuer Freund, sondern, ein Adlicher Herr. <milestone unit="start" n="44808"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="44808"/> Ich kann mich nicht enthalten, zu glauben, daß es meinen Kindern, bey ihren Talenden nicht so geht wie es sollte Deine treue Mutter Schlegel<lb/><milestone unit="start" n="3690"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3690"/> Lieber Willhelm wirst Du den Brief auch lesen können er ist in allen Betracht so schlecht geschrieben, auch daß macht mir manche fatale Empfündung, daß man mir in der Jugent nichts hat lernen <milestone unit="start" n="45539"/>lass<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="45539"/> <note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Randbeschriftung</title></note><milestone unit="end" n="3691"/><lb/><milestone unit="start" n="3692"/><anchor type="b" n="2725" ana="11" xml:id="NidB89973"/>Die Rehbergen<anchor type="e" n="2725" ana="11" xml:id="NidE89973"/> hat eine große Freude gehabt. <anchor type="b" n="723" ana="11" xml:id="NidB32892"/>Ihr Sohn in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB31708"/>Rohm<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE31708"/><anchor type="e" n="723" ana="11" xml:id="NidE32892"/> hat sich gemahlt, u das Bild ihr zu geschückt, er hat wie <anchor type="b" n="5265" ana="11" xml:id="NidB89982"/>Fritz<anchor type="e" n="5265" ana="11" xml:id="NidE89982"/> die Haare herein gekämmt, nach dem sie es einen Tag von fern und in der Nähe besahe u sich gefreut hat sie es gleich nach <anchor type="b" n="1873" ana="10" xml:id="NidB89974"/>Pyrmont<anchor type="e" n="1873" ana="10" xml:id="NidE89974"/> geschückt.<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Randbeschriftung am oberen Blattrand</title></note><milestone unit="end" n="3692"/>', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_altDat' => '[nach Juni 1791, vor dem 21. 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Mit uns ist es nicht immer der Fall, Die Witterung ist so entsetzlich schlecht, immer kalt windig u viel Regen, das macht, daß <span class="index-255 tp-31682 ">der Vater</span> den Husten gar nicht los werden kann, Du weist daß er 8 Monathe beständig an den Gesängen gearbeitet, was ihm wohl angegriffen, u keine Bewegung dabey, zu weilen heimlichen Aerger, u nun vollens da zu <span class="index-9158 tp-58692 ">dem Kalten u Brosaischen Abt</span>, u <span class="index-5262 tp-31683 ">Saalfeld</span>, noch <span class="index-5306 tp-31684 ">Leß</span>, der der aller Brosaischte ist dazu gekommen ist, wird es vollens arg, alles was Starck u Poetisch ist soll heraus, u sie machen selbst Verse, nun verliert der Vater die Geduld u hat ihnen mit aller Höflichkeit ein wenig Bescheid gesagt. der Himmel gebe daß es hielft, der Vater hat bey dieser Arbeit <span class="index-8469 tp-90002 ">Koppe</span> sehr vermist. Ließe der Abt nicht alles liegen so wäre das meiste fertig geweßen ehe Leß gekommen, es sind schon eine Partie gantz fertig das heißt von alle Abrobiert geweßen, u nun geht es mit Leß wieder von vorn an, es ist nicht aus zu halten wie sich der Vater scheren läst, mir wäre die geduld lange gerissen. Zu den fatalen Husten, der von Verschleimung im unterleibe, entstanden, der bald schwächer bald stärcker ist, hat er noch einen sonderbaren Zufall bekommen. kurtz um das Podagra, an Beyden Beinen an Enckeln u auch etwas an den einen Knie <span class="index-5260 tp-31685 ">Wichmann</span> war verreist wir ließen <span class="index-14702 tp-89961 ">D Haußen</span> kommen, der die Sache <span class="notice-3686 ">[2]</span> <span class="offset-4 ">nicht</span> ernstlich genung an grief, er ließ ihm an den Stellen Wachs Taffent auf machen, übrigens ließ er ihm thun was er wollte, der Vater der sich nicht gern zu giebt wandelte oder Hinckte in den feigten garten her um den ohngeachtet gab sich der Schmertz der ihm 3 bis 4 Nachte nicht hatte schlaffen laßen, aber der Husten wurde wieder Stärcker, u wäre Wichmann nicht gekommen der ihm gleich ins Bette kriegte u weidere Medicin gab auch muß er von Zeit zu Zeit Thee trüncken um die Ausdünstung zu unter halten, so hätten wir üble Händel kriegen können. Nun hoffe ich, soll es sich bald geben, u den gleich bey dem Brunen, den er längste hätte trüncken sollen, da er es so viele Jahr im Junius gethan, ist es gewiß nicht gut geweßen daß es so lange auf geschoben. Mache Dir aber keine Sorge es wird bald über gehn, er ist so munter daß es ihm zur Last wird im Bette zu seyn. Aber Betaure mich auch ein bischen, ich fünde mein Schicksal traurig, immer in Angst unruhe zu leben, u ich bin auch nicht Jung mehr, ich habe auch oft was zu stümpern, des Nachts keinen Schlaf, kurtz ich fühle mich die meiste Zeit sehr sehr unglüklich. Nun genung geklagt. <span class="index-6513 tp-89963 index-6536 tp-89962 ">Gärtners</span> u <span class="index-5368 tp-32875 ">Cruße</span> der sich wohl befündet, aber sehr mager ist, sind 8 Tage hier geweßen <span class="index-5368 tp-32876 ">C</span> hat bey uns logirt <span class="index-6513 tp-89965 index-6536 tp-89964 ">G</span> schienen mit der Auf nahme u ihrer aufendhalte recht zu frieden zu seyn, ohn geachtet es mir in eine Unbeqväme Zeit fiel da der Diener u das küchen Mädchen äbzogen u die Neuen an, so habe ich doch 2 mal ziemlich hoch tracktiert, das eine mal 16 Person, ein mal <span class="notice-3687 ">[3]</span> gab <span class="index-1393 tp-89966 ">Carl</span> was, nehmlich 2 Wagen nach <span class="index-9177 tp-89967 ">Marien Wärter</span> des Abens <span class="offset-4 ">wurde</span> bey uns Suppiert. Wir sind auch einige mal aus geweßen, zum Eßen. Die unortnung war den Vater auch wohl nicht recht gut geweßen. Cruße glaubt gute Aussichten zu haben, wegen des Heyrathens der M Gärtnern ist kein Wort war. <span class="index-2139 tp-31690 ">Henriette</span> kömmt, gegen das Ende des Augustes wieder, wie sie von <span class="index-60 tp-31692 ">Braunschweig</span> herüber kömmt ist noch nicht gewiß, vieleicht holt sie <span class="index-1393 tp-31693 ">Carl</span>, wenn Carl <span class="offset-4 ">nicht</span> nach <span class="index-2755 tp-31694 ">Haarburg</span> reist, wo er mehr Neigung zu hat. <span class="index-2139 tp-31691 ">Jettchen</span> hat in allen Betracht ein sehr vergnügt u glücklich Jahr gehabt, wie es ihr hier wieder schmecken wird wird die Zeit lehren. <span class="index-4752 tp-89971 ">M Rehberg</span> ist bis, etwan vor 8 Tagen auch in <span class="index-2718 tp-31695 ">Osnabrück</span> geweßen <span class="index-6865 tp-46123 index-2720 tp-31696 ">Mößers</span> haben Sie sehr gebethen mit nach <span class="index-1873 tp-31697 ">Pyrmont</span> zu gehen, sie konnte es aber nicht an nehmen, ohne daß <span class="offset-4 ">es</span> Mößers Unbeqvämlickten zu gezogen hätte weil der Wagen nicht darnach eingerichtet ist. <span class="index-1579 tp-31698 ">Herr Rehberg</span> hat sich also entschloßen hin zu reißen, u <span class="index-4751 tp-89980 ">seine Schwester</span> nach <span class="index-1873 tp-89981 ">Pyrmont</span> zu brüngen, die armen Leute haben da auch schlecht Wetter. <span class="index-4751 tp-89969 ">Caroline</span> hat oft u lange Briefe die sehr angenehm zu leßen waren an <span class="index-2725 tp-89970 ">ihre Mutter</span> geschrieben, Die arme Frau ist itzo ganz allein in dem schlechten Wetter, u ist auch etwas unpas geweßen. Allerdings kommen ein Theil von den Truppen von Ostintien zurück, bey mir erweckt es <span class="index-2140 tp-89977 ">sehr traurige </span><span class="index-2140 tp-89977 notice-3688 ">[4]</span><span class="index-2140 tp-89977 "> Entfündung</span>, ich mag von alle dem nichts hören u sehen, schon der Anblick eines Oficiers macht mich traurig Ich bin eine der Glicklisten Mütter, u doch auch zu gleich eine der Unglicklisten, ob ich eine Cur brauche lieber Willhelm? Ich glaube schwerlich ob ich es wohl nöthig hätte bey den Umständen gieng es nicht u denn ist der Sommer bald vor bey, nun wenn ich nur keine Sorgen u unruhe wegen den Vater mehr habe so thue ich es wohl noch, wenn Jettchen wieder kömmt. In <span class="index-2755 tp-89972 ">Haarburg</span> u <span class="index-13 tp-31699 ">Dreßden</span> ist alles gut. <span class="index-115 tp-31700 ">Lottchen</span> schreibt mir sie hätte auf künftig Jahr ein hübsches Logie in <span class="index-1524 tp-31701 ">Bilnitz</span> gemüthet das ist mir sehr lieb, was sie itzo haben war gar zu schlecht. Lottchen hat itzo <span class="index-14703 tp-89976 ">eine Schöne Niece</span> bey sich auf 8 Wochen vor die sich sehr gefürchtet hat weil sie eitel ist und sie glaubte, sie aufheitern zu müssen! Es ist aber beßer aus gefallen, <span class="overstrike-1 ">sie</span> Lottchen beschreibt sie sehr reizent u liebenswürdig u so schön, daß sie sie nicht genung ansehn könnte u dabey so erzogen daß sie itzo gar keine Beschwerde machte, wenig oder viel mehr gar keine Bedürfnüße, sie eße auserortenlich wenig u die simpelsten Speißen am Liebsten, sie trünck keinen Caffee u Thee keinen Wein u Bier. Aufwartung braucht sie auch nicht sie thut sich alles selber, u ist sehr ortenlich. Unsere Neuen Leute scheinen, gut ein zuschlagen gebe es Gott! mit Stift u den vorigen Mädchen habe ich viel aus gestanden. Stift ist ein Bösewicht er hat lauter Zu sammen hetzerey gemacht unter den Leuten, u mir unbeschreiblich viel Verdruß. Das Küchen Mädchen außer faul u unreinlich eine <span class="notice-45540 ">xxx</span> alles das u daß der Vater in den Jahren so oft kranck geweßen, hat mir es sehr erschwert daß ich allein geweßen bin. Nun wenn es nur izt den Vater bald ganz beßer wird, will ich gern alles vergeßen. u besonders auch wenn ich immer gute Nachricht von <span class="index-115 tp-31702 index-2139 tp-31703 index-766 tp-31706 index-8 tp-31705 index-1393 tp-31704 index-187 tp-31707 ">meinen Kindern</span> kriege. Meine Kinder mein <span class="notice-3691 ">Reichtum u mein Stoltz. Wie ist es kannst Du es noch nicht absehn, ob Du auf länger da seyn wirst. wenn Du nur hier gewiße Aussichten hättest so wünschte ich es nicht, Es </span><span class="notice-3691 notice-3689 ">[3]</span><span class="notice-3691 "> </span><span class="notice-3691 index-4989 tp-31710 ">Arenswald</span><span class="notice-3691 "> niemals was gesagt daß eine Hofnung auf die Zukunft machen könte, ich glaube </span><span class="notice-3691 index-2254 tp-31711 ">der Junge</span><span class="notice-3691 "> ist kein rechter treuer Freund, sondern, ein Adlicher Herr. </span><span class="notice-3691 notice-44808 ">[2]</span><span class="notice-3691 "> Ich kann mich nicht enthalten, zu glauben, daß es meinen Kindern, bey ihren Talenden nicht so geht wie es sollte Deine treue Mutter Schlegel<br></span><span class="notice-3691 notice-3690 ">[1]</span><span class="notice-3691 "> Lieber Willhelm wirst Du den Brief auch lesen können er ist in allen Betracht so schlecht geschrieben, auch daß macht mir manche fatale Empfündung, daß man mir in der Jugent nichts hat lernen </span><span class="notice-3691 notice-45539 ">lass</span><span class="notice-3691 "> </span><br><span class="index-2725 tp-89973 notice-3692 ">Die Rehbergen</span><span class="notice-3692 "> hat eine große Freude gehabt. </span><span class="notice-3692 index-723 tp-32892 ">Ihr Sohn in </span><span class="notice-3692 index-723 tp-32892 index-356 tp-31708 ">Rohm</span><span class="notice-3692 "> hat sich gemahlt, u das Bild ihr zu geschückt, er hat wie </span><span class="notice-3692 index-5265 tp-89982 ">Fritz</span><span class="notice-3692 "> die Haare herein gekämmt, nach dem sie es einen Tag von fern und in der Nähe besahe u sich gefreut hat sie es gleich nach </span><span class="notice-3692 index-1873 tp-89974 ">Pyrmont</span><span class="notice-3692 "> geschückt.</span>' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/2612' $description = 'Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel an August Wilhelm von Schlegel am [nach Juni 1791, vor dem 21. 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Mit uns ist es nicht immer der Fall, Die Witterung ist so entsetzlich schlecht, immer kalt windig u viel Regen, das macht, daß <anchor type="b" n="255" ana="11" xml:id="NidB31682"/>der Vater<anchor type="e" n="255" ana="11" xml:id="NidE31682"/> den Husten gar nicht los werden kann, Du weist daß er 8 Monathe beständig an den Gesängen gearbeitet, was ihm wohl angegriffen, u keine Bewegung dabey, zu weilen heimlichen Aerger, u nun vollens da zu <anchor type="b" n="9158" ana="11" xml:id="NidB58692"/>dem Kalten u Brosaischen Abt<anchor type="e" n="9158" ana="11" xml:id="NidE58692"/>, u <anchor type="b" n="5262" ana="11" xml:id="NidB31683"/>Saalfeld<anchor type="e" n="5262" ana="11" xml:id="NidE31683"/>, noch <anchor type="b" n="5306" ana="11" xml:id="NidB31684"/>Leß<anchor type="e" n="5306" ana="11" xml:id="NidE31684"/>, der der aller Brosaischte ist dazu gekommen ist, wird es vollens arg, alles was Starck u Poetisch ist soll heraus, u sie machen selbst Verse, nun verliert der Vater die Geduld u hat ihnen mit aller Höflichkeit ein wenig Bescheid gesagt. der Himmel gebe daß es hielft, der Vater hat bey dieser Arbeit <anchor type="b" n="8469" ana="11" xml:id="NidB90002"/>Koppe<anchor type="e" n="8469" ana="11" xml:id="NidE90002"/> sehr vermist. Ließe der Abt nicht alles liegen so wäre das meiste fertig geweßen ehe Leß gekommen, es sind schon eine Partie gantz fertig das heißt von alle Abrobiert geweßen, u nun geht es mit Leß wieder von vorn an, es ist nicht aus zu halten wie sich der Vater scheren läst, mir wäre die geduld lange gerissen. Zu den fatalen Husten, der von Verschleimung im unterleibe, entstanden, der bald schwächer bald stärcker ist, hat er noch einen sonderbaren Zufall bekommen. kurtz um das Podagra, an Beyden Beinen an Enckeln u auch etwas an den einen Knie <anchor type="b" n="5260" ana="11" xml:id="NidB31685"/>Wichmann<anchor type="e" n="5260" ana="11" xml:id="NidE31685"/> war verreist wir ließen <anchor type="b" n="14702" ana="11" xml:id="NidB89961"/>D Haußen<anchor type="e" n="14702" ana="11" xml:id="NidE89961"/> kommen, der die Sache <milestone unit="start" n="3686"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3686"/> <hi rend="offset:4">nicht</hi> ernstlich genung an grief, er ließ ihm an den Stellen Wachs Taffent auf machen, übrigens ließ er ihm thun was er wollte, der Vater der sich nicht gern zu giebt wandelte oder Hinckte in den feigten garten her um den ohngeachtet gab sich der Schmertz der ihm 3 bis 4 Nachte nicht hatte schlaffen laßen, aber der Husten wurde wieder Stärcker, u wäre Wichmann nicht gekommen der ihm gleich ins Bette kriegte u weidere Medicin gab auch muß er von Zeit zu Zeit Thee trüncken um die Ausdünstung zu unter halten, so hätten wir üble Händel kriegen können. Nun hoffe ich, soll es sich bald geben, u den gleich bey dem Brunen, den er längste hätte trüncken sollen, da er es so viele Jahr im Junius gethan, ist es gewiß nicht gut geweßen daß es so lange auf geschoben. Mache Dir aber keine Sorge es wird bald über gehn, er ist so munter daß es ihm zur Last wird im Bette zu seyn. Aber Betaure mich auch ein bischen, ich fünde mein Schicksal traurig, immer in Angst unruhe zu leben, u ich bin auch nicht Jung mehr, ich habe auch oft was zu stümpern, des Nachts keinen Schlaf, kurtz ich fühle mich die meiste Zeit sehr sehr unglüklich. Nun genung geklagt. <anchor type="b" n="6513" ana="11" xml:id="NidB89963"/><anchor type="b" n="6536" ana="11" xml:id="NidB89962"/>Gärtners<anchor type="e" n="6536" ana="11" xml:id="NidE89962"/><anchor type="e" n="6513" ana="11" xml:id="NidE89963"/> u <anchor type="b" n="5368" ana="11" xml:id="NidB32875"/>Cruße<anchor type="e" n="5368" ana="11" xml:id="NidE32875"/> der sich wohl befündet, aber sehr mager ist, sind 8 Tage hier geweßen <anchor type="b" n="5368" ana="11" xml:id="NidB32876"/>C<anchor type="e" n="5368" ana="11" xml:id="NidE32876"/> hat bey uns logirt <anchor type="b" n="6513" ana="11" xml:id="NidB89965"/><anchor type="b" n="6536" ana="11" xml:id="NidB89964"/>G<anchor type="e" n="6536" ana="11" xml:id="NidE89964"/><anchor type="e" n="6513" ana="11" xml:id="NidE89965"/> schienen mit der Auf nahme u ihrer aufendhalte recht zu frieden zu seyn, ohn geachtet es mir in eine Unbeqväme Zeit fiel da der Diener u das küchen Mädchen äbzogen u die Neuen an, so habe ich doch 2 mal ziemlich hoch tracktiert, das eine mal 16 Person, ein mal <milestone unit="start" n="3687"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3687"/> gab <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB89966"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE89966"/> was, nehmlich 2 Wagen nach <anchor type="b" n="9177" ana="10" xml:id="NidB89967"/>Marien Wärter<anchor type="e" n="9177" ana="10" xml:id="NidE89967"/> des Abens <hi rend="offset:4">wurde</hi> bey uns Suppiert. Wir sind auch einige mal aus geweßen, zum Eßen. Die unortnung war den Vater auch wohl nicht recht gut geweßen. Cruße glaubt gute Aussichten zu haben, wegen des Heyrathens der M Gärtnern ist kein Wort war. <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31690"/>Henriette<anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31690"/> kömmt, gegen das Ende des Augustes wieder, wie sie von <anchor type="b" n="60" ana="10" xml:id="NidB31692"/>Braunschweig<anchor type="e" n="60" ana="10" xml:id="NidE31692"/> herüber kömmt ist noch nicht gewiß, vieleicht holt sie <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB31693"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE31693"/>, wenn Carl <hi rend="offset:4">nicht</hi> nach <anchor type="b" n="2755" ana="10" xml:id="NidB31694"/>Haarburg<anchor type="e" n="2755" ana="10" xml:id="NidE31694"/> reist, wo er mehr Neigung zu hat. <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31691"/>Jettchen<anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31691"/> hat in allen Betracht ein sehr vergnügt u glücklich Jahr gehabt, wie es ihr hier wieder schmecken wird wird die Zeit lehren. <anchor type="b" n="4752" ana="11" xml:id="NidB89971"/>M Rehberg<anchor type="e" n="4752" ana="11" xml:id="NidE89971"/> ist bis, etwan vor 8 Tagen auch in <anchor type="b" n="2718" ana="10" xml:id="NidB31695"/>Osnabrück<anchor type="e" n="2718" ana="10" xml:id="NidE31695"/> geweßen <anchor type="b" n="6865" ana="11" xml:id="NidB46123"/><anchor type="b" n="2720" ana="11" xml:id="NidB31696"/>Mößers<anchor type="e" n="2720" ana="11" xml:id="NidE31696"/><anchor type="e" n="6865" ana="11" xml:id="NidE46123"/> haben Sie sehr gebethen mit nach <anchor type="b" n="1873" ana="10" xml:id="NidB31697"/>Pyrmont<anchor type="e" n="1873" ana="10" xml:id="NidE31697"/> zu gehen, sie konnte es aber nicht an nehmen, ohne daß <hi rend="offset:4">es</hi> Mößers Unbeqvämlickten zu gezogen hätte weil der Wagen nicht darnach eingerichtet ist. <anchor type="b" n="1579" ana="11" xml:id="NidB31698"/>Herr Rehberg<anchor type="e" n="1579" ana="11" xml:id="NidE31698"/> hat sich also entschloßen hin zu reißen, u <anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB89980"/>seine Schwester<anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE89980"/> nach <anchor type="b" n="1873" ana="10" xml:id="NidB89981"/>Pyrmont<anchor type="e" n="1873" ana="10" xml:id="NidE89981"/> zu brüngen, die armen Leute haben da auch schlecht Wetter. <anchor type="b" n="4751" ana="11" xml:id="NidB89969"/>Caroline<anchor type="e" n="4751" ana="11" xml:id="NidE89969"/> hat oft u lange Briefe die sehr angenehm zu leßen waren an <anchor type="b" n="2725" ana="11" xml:id="NidB89970"/>ihre Mutter<anchor type="e" n="2725" ana="11" xml:id="NidE89970"/> geschrieben, Die arme Frau ist itzo ganz allein in dem schlechten Wetter, u ist auch etwas unpas geweßen. Allerdings kommen ein Theil von den Truppen von Ostintien zurück, bey mir erweckt es <anchor type="b" n="2140" ana="11" xml:id="NidB89977"/>sehr traurige <milestone unit="start" n="3688"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3688"/> Entfündung<anchor type="e" n="2140" ana="11" xml:id="NidE89977"/>, ich mag von alle dem nichts hören u sehen, schon der Anblick eines Oficiers macht mich traurig Ich bin eine der Glicklisten Mütter, u doch auch zu gleich eine der Unglicklisten, ob ich eine Cur brauche lieber Willhelm? Ich glaube schwerlich ob ich es wohl nöthig hätte bey den Umständen gieng es nicht u denn ist der Sommer bald vor bey, nun wenn ich nur keine Sorgen u unruhe wegen den Vater mehr habe so thue ich es wohl noch, wenn Jettchen wieder kömmt. In <anchor type="b" n="2755" ana="10" xml:id="NidB89972"/>Haarburg<anchor type="e" n="2755" ana="10" xml:id="NidE89972"/> u <anchor type="b" n="13" ana="10" xml:id="NidB31699"/>Dreßden<anchor type="e" n="13" ana="10" xml:id="NidE31699"/> ist alles gut. <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB31700"/>Lottchen<anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE31700"/> schreibt mir sie hätte auf künftig Jahr ein hübsches Logie in <anchor type="b" n="1524" ana="10" xml:id="NidB31701"/>Bilnitz<anchor type="e" n="1524" ana="10" xml:id="NidE31701"/> gemüthet das ist mir sehr lieb, was sie itzo haben war gar zu schlecht. Lottchen hat itzo <anchor type="b" n="14703" ana="11" xml:id="NidB89976"/>eine Schöne Niece<anchor type="e" n="14703" ana="11" xml:id="NidE89976"/> bey sich auf 8 Wochen vor die sich sehr gefürchtet hat weil sie eitel ist und sie glaubte, sie aufheitern zu müssen! Es ist aber beßer aus gefallen, <hi rend="overstrike:1">sie</hi> Lottchen beschreibt sie sehr reizent u liebenswürdig u so schön, daß sie sie nicht genung ansehn könnte u dabey so erzogen daß sie itzo gar keine Beschwerde machte, wenig oder viel mehr gar keine Bedürfnüße, sie eße auserortenlich wenig u die simpelsten Speißen am Liebsten, sie trünck keinen Caffee u Thee keinen Wein u Bier. Aufwartung braucht sie auch nicht sie thut sich alles selber, u ist sehr ortenlich. Unsere Neuen Leute scheinen, gut ein zuschlagen gebe es Gott! mit Stift u den vorigen Mädchen habe ich viel aus gestanden. Stift ist ein Bösewicht er hat lauter Zu sammen hetzerey gemacht unter den Leuten, u mir unbeschreiblich viel Verdruß. Das Küchen Mädchen außer faul u unreinlich eine <milestone unit="start" n="45540"/>xxx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entziffert</title></note><milestone unit="end" n="45540"/> alles das u daß der Vater in den Jahren so oft kranck geweßen, hat mir es sehr erschwert daß ich allein geweßen bin. Nun wenn es nur izt den Vater bald ganz beßer wird, will ich gern alles vergeßen. u besonders auch wenn ich immer gute Nachricht von <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB31702"/><anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB31703"/><anchor type="b" n="766" ana="11" xml:id="NidB31706"/><anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB31705"/><anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB31704"/><anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB31707"/>meinen Kindern<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE31707"/><anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE31704"/><anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE31705"/><anchor type="e" n="766" ana="11" xml:id="NidE31706"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE31703"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE31702"/> kriege. Meine Kinder mein <milestone unit="start" n="3691"/>Reichtum u mein Stoltz. Wie ist es kannst Du es noch nicht absehn, ob Du auf länger da seyn wirst. wenn Du nur hier gewiße Aussichten hättest so wünschte ich es nicht, Es <milestone unit="start" n="3689"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3689"/> <anchor type="b" n="4989" ana="11" xml:id="NidB31710"/>Arenswald<anchor type="e" n="4989" ana="11" xml:id="NidE31710"/> niemals was gesagt daß eine Hofnung auf die Zukunft machen könte, ich glaube <anchor type="b" n="2254" ana="11" xml:id="NidB31711"/>der Junge<anchor type="e" n="2254" ana="11" xml:id="NidE31711"/> ist kein rechter treuer Freund, sondern, ein Adlicher Herr. <milestone unit="start" n="44808"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="44808"/> Ich kann mich nicht enthalten, zu glauben, daß es meinen Kindern, bey ihren Talenden nicht so geht wie es sollte Deine treue Mutter Schlegel<lb/><milestone unit="start" n="3690"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3690"/> Lieber Willhelm wirst Du den Brief auch lesen können er ist in allen Betracht so schlecht geschrieben, auch daß macht mir manche fatale Empfündung, daß man mir in der Jugent nichts hat lernen <milestone unit="start" n="45539"/>lass<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="45539"/> <note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Randbeschriftung</title></note><milestone unit="end" n="3691"/><lb/><milestone unit="start" n="3692"/><anchor type="b" n="2725" ana="11" xml:id="NidB89973"/>Die Rehbergen<anchor type="e" n="2725" ana="11" xml:id="NidE89973"/> hat eine große Freude gehabt. <anchor type="b" n="723" ana="11" xml:id="NidB32892"/>Ihr Sohn in <anchor type="b" n="356" ana="10" xml:id="NidB31708"/>Rohm<anchor type="e" n="356" ana="10" xml:id="NidE31708"/><anchor type="e" n="723" ana="11" xml:id="NidE32892"/> hat sich gemahlt, u das Bild ihr zu geschückt, er hat wie <anchor type="b" n="5265" ana="11" xml:id="NidB89982"/>Fritz<anchor type="e" n="5265" ana="11" xml:id="NidE89982"/> die Haare herein gekämmt, nach dem sie es einen Tag von fern und in der Nähe besahe u sich gefreut hat sie es gleich nach <anchor type="b" n="1873" ana="10" xml:id="NidB89974"/>Pyrmont<anchor type="e" n="1873" ana="10" xml:id="NidE89974"/> geschückt.<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Randbeschriftung am oberen Blattrand</title></note><milestone unit="end" n="3692"/>', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7267', 'content' => 'Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_altDat' => '[nach Juni 1791, vor dem 21. 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[1] Liebster Willhelm,
Es freut uns ungemein, daß Du so gesund u wohl bist, u Du scheinst doch auch vergnügt zu seyn? Mit uns ist es nicht immer der Fall, Die Witterung ist so entsetzlich schlecht, immer kalt windig u viel Regen, das macht, daß der Vater den Husten gar nicht los werden kann, Du weist daß er 8 Monathe beständig an den Gesängen gearbeitet, was ihm wohl angegriffen, u keine Bewegung dabey, zu weilen heimlichen Aerger, u nun vollens da zu dem Kalten u Brosaischen Abt, u Saalfeld, noch Leß, der der aller Brosaischte ist dazu gekommen ist, wird es vollens arg, alles was Starck u Poetisch ist soll heraus, u sie machen selbst Verse, nun verliert der Vater die Geduld u hat ihnen mit aller Höflichkeit ein wenig Bescheid gesagt. der Himmel gebe daß es hielft, der Vater hat bey dieser Arbeit Koppe sehr vermist. Ließe der Abt nicht alles liegen so wäre das meiste fertig geweßen ehe Leß gekommen, es sind schon eine Partie gantz fertig das heißt von alle Abrobiert geweßen, u nun geht es mit Leß wieder von vorn an, es ist nicht aus zu halten wie sich der Vater scheren läst, mir wäre die geduld lange gerissen. Zu den fatalen Husten, der von Verschleimung im unterleibe, entstanden, der bald schwächer bald stärcker ist, hat er noch einen sonderbaren Zufall bekommen. kurtz um das Podagra, an Beyden Beinen an Enckeln u auch etwas an den einen Knie Wichmann war verreist wir ließen D Haußen kommen, der die Sache [2] nicht ernstlich genung an grief, er ließ ihm an den Stellen Wachs Taffent auf machen, übrigens ließ er ihm thun was er wollte, der Vater der sich nicht gern zu giebt wandelte oder Hinckte in den feigten garten her um den ohngeachtet gab sich der Schmertz der ihm 3 bis 4 Nachte nicht hatte schlaffen laßen, aber der Husten wurde wieder Stärcker, u wäre Wichmann nicht gekommen der ihm gleich ins Bette kriegte u weidere Medicin gab auch muß er von Zeit zu Zeit Thee trüncken um die Ausdünstung zu unter halten, so hätten wir üble Händel kriegen können. Nun hoffe ich, soll es sich bald geben, u den gleich bey dem Brunen, den er längste hätte trüncken sollen, da er es so viele Jahr im Junius gethan, ist es gewiß nicht gut geweßen daß es so lange auf geschoben. Mache Dir aber keine Sorge es wird bald über gehn, er ist so munter daß es ihm zur Last wird im Bette zu seyn. Aber Betaure mich auch ein bischen, ich fünde mein Schicksal traurig, immer in Angst unruhe zu leben, u ich bin auch nicht Jung mehr, ich habe auch oft was zu stümpern, des Nachts keinen Schlaf, kurtz ich fühle mich die meiste Zeit sehr sehr unglüklich. Nun genung geklagt. Gärtners u Cruße der sich wohl befündet, aber sehr mager ist, sind 8 Tage hier geweßen C hat bey uns logirt G schienen mit der Auf nahme u ihrer aufendhalte recht zu frieden zu seyn, ohn geachtet es mir in eine Unbeqväme Zeit fiel da der Diener u das küchen Mädchen äbzogen u die Neuen an, so habe ich doch 2 mal ziemlich hoch tracktiert, das eine mal 16 Person, ein mal [3] gab Carl was, nehmlich 2 Wagen nach Marien Wärter des Abens wurde bey uns Suppiert. Wir sind auch einige mal aus geweßen, zum Eßen. Die unortnung war den Vater auch wohl nicht recht gut geweßen. Cruße glaubt gute Aussichten zu haben, wegen des Heyrathens der M Gärtnern ist kein Wort war. Henriette kömmt, gegen das Ende des Augustes wieder, wie sie von Braunschweig herüber kömmt ist noch nicht gewiß, vieleicht holt sie Carl, wenn Carl nicht nach Haarburg reist, wo er mehr Neigung zu hat. Jettchen hat in allen Betracht ein sehr vergnügt u glücklich Jahr gehabt, wie es ihr hier wieder schmecken wird wird die Zeit lehren. M Rehberg ist bis, etwan vor 8 Tagen auch in Osnabrück geweßen Mößers haben Sie sehr gebethen mit nach Pyrmont zu gehen, sie konnte es aber nicht an nehmen, ohne daß es Mößers Unbeqvämlickten zu gezogen hätte weil der Wagen nicht darnach eingerichtet ist. Herr Rehberg hat sich also entschloßen hin zu reißen, u seine Schwester nach Pyrmont zu brüngen, die armen Leute haben da auch schlecht Wetter. Caroline hat oft u lange Briefe die sehr angenehm zu leßen waren an ihre Mutter geschrieben, Die arme Frau ist itzo ganz allein in dem schlechten Wetter, u ist auch etwas unpas geweßen. Allerdings kommen ein Theil von den Truppen von Ostintien zurück, bey mir erweckt es sehr traurige [4] Entfündung, ich mag von alle dem nichts hören u sehen, schon der Anblick eines Oficiers macht mich traurig Ich bin eine der Glicklisten Mütter, u doch auch zu gleich eine der Unglicklisten, ob ich eine Cur brauche lieber Willhelm? Ich glaube schwerlich ob ich es wohl nöthig hätte bey den Umständen gieng es nicht u denn ist der Sommer bald vor bey, nun wenn ich nur keine Sorgen u unruhe wegen den Vater mehr habe so thue ich es wohl noch, wenn Jettchen wieder kömmt. In Haarburg u Dreßden ist alles gut. Lottchen schreibt mir sie hätte auf künftig Jahr ein hübsches Logie in Bilnitz gemüthet das ist mir sehr lieb, was sie itzo haben war gar zu schlecht. Lottchen hat itzo eine Schöne Niece bey sich auf 8 Wochen vor die sich sehr gefürchtet hat weil sie eitel ist und sie glaubte, sie aufheitern zu müssen! Es ist aber beßer aus gefallen, sie Lottchen beschreibt sie sehr reizent u liebenswürdig u so schön, daß sie sie nicht genung ansehn könnte u dabey so erzogen daß sie itzo gar keine Beschwerde machte, wenig oder viel mehr gar keine Bedürfnüße, sie eße auserortenlich wenig u die simpelsten Speißen am Liebsten, sie trünck keinen Caffee u Thee keinen Wein u Bier. Aufwartung braucht sie auch nicht sie thut sich alles selber, u ist sehr ortenlich. Unsere Neuen Leute scheinen, gut ein zuschlagen gebe es Gott! mit Stift u den vorigen Mädchen habe ich viel aus gestanden. Stift ist ein Bösewicht er hat lauter Zu sammen hetzerey gemacht unter den Leuten, u mir unbeschreiblich viel Verdruß. Das Küchen Mädchen außer faul u unreinlich eine xxx alles das u daß der Vater in den Jahren so oft kranck geweßen, hat mir es sehr erschwert daß ich allein geweßen bin. Nun wenn es nur izt den Vater bald ganz beßer wird, will ich gern alles vergeßen. u besonders auch wenn ich immer gute Nachricht von meinen Kindern kriege. Meine Kinder mein Reichtum u mein Stoltz. Wie ist es kannst Du es noch nicht absehn, ob Du auf länger da seyn wirst. wenn Du nur hier gewiße Aussichten hättest so wünschte ich es nicht, Es [3] Arenswald niemals was gesagt daß eine Hofnung auf die Zukunft machen könte, ich glaube der Junge ist kein rechter treuer Freund, sondern, ein Adlicher Herr. [2] Ich kann mich nicht enthalten, zu glauben, daß es meinen Kindern, bey ihren Talenden nicht so geht wie es sollte Deine treue Mutter Schlegel
[1] Lieber Willhelm wirst Du den Brief auch lesen können er ist in allen Betracht so schlecht geschrieben, auch daß macht mir manche fatale Empfündung, daß man mir in der Jugent nichts hat lernen lass
Die Rehbergen hat eine große Freude gehabt. Ihr Sohn in Rohm hat sich gemahlt, u das Bild ihr zu geschückt, er hat wie Fritz die Haare herein gekämmt, nach dem sie es einen Tag von fern und in der Nähe besahe u sich gefreut hat sie es gleich nach Pyrmont geschückt.
Es freut uns ungemein, daß Du so gesund u wohl bist, u Du scheinst doch auch vergnügt zu seyn? Mit uns ist es nicht immer der Fall, Die Witterung ist so entsetzlich schlecht, immer kalt windig u viel Regen, das macht, daß der Vater den Husten gar nicht los werden kann, Du weist daß er 8 Monathe beständig an den Gesängen gearbeitet, was ihm wohl angegriffen, u keine Bewegung dabey, zu weilen heimlichen Aerger, u nun vollens da zu dem Kalten u Brosaischen Abt, u Saalfeld, noch Leß, der der aller Brosaischte ist dazu gekommen ist, wird es vollens arg, alles was Starck u Poetisch ist soll heraus, u sie machen selbst Verse, nun verliert der Vater die Geduld u hat ihnen mit aller Höflichkeit ein wenig Bescheid gesagt. der Himmel gebe daß es hielft, der Vater hat bey dieser Arbeit Koppe sehr vermist. Ließe der Abt nicht alles liegen so wäre das meiste fertig geweßen ehe Leß gekommen, es sind schon eine Partie gantz fertig das heißt von alle Abrobiert geweßen, u nun geht es mit Leß wieder von vorn an, es ist nicht aus zu halten wie sich der Vater scheren läst, mir wäre die geduld lange gerissen. Zu den fatalen Husten, der von Verschleimung im unterleibe, entstanden, der bald schwächer bald stärcker ist, hat er noch einen sonderbaren Zufall bekommen. kurtz um das Podagra, an Beyden Beinen an Enckeln u auch etwas an den einen Knie Wichmann war verreist wir ließen D Haußen kommen, der die Sache [2] nicht ernstlich genung an grief, er ließ ihm an den Stellen Wachs Taffent auf machen, übrigens ließ er ihm thun was er wollte, der Vater der sich nicht gern zu giebt wandelte oder Hinckte in den feigten garten her um den ohngeachtet gab sich der Schmertz der ihm 3 bis 4 Nachte nicht hatte schlaffen laßen, aber der Husten wurde wieder Stärcker, u wäre Wichmann nicht gekommen der ihm gleich ins Bette kriegte u weidere Medicin gab auch muß er von Zeit zu Zeit Thee trüncken um die Ausdünstung zu unter halten, so hätten wir üble Händel kriegen können. Nun hoffe ich, soll es sich bald geben, u den gleich bey dem Brunen, den er längste hätte trüncken sollen, da er es so viele Jahr im Junius gethan, ist es gewiß nicht gut geweßen daß es so lange auf geschoben. Mache Dir aber keine Sorge es wird bald über gehn, er ist so munter daß es ihm zur Last wird im Bette zu seyn. Aber Betaure mich auch ein bischen, ich fünde mein Schicksal traurig, immer in Angst unruhe zu leben, u ich bin auch nicht Jung mehr, ich habe auch oft was zu stümpern, des Nachts keinen Schlaf, kurtz ich fühle mich die meiste Zeit sehr sehr unglüklich. Nun genung geklagt. Gärtners u Cruße der sich wohl befündet, aber sehr mager ist, sind 8 Tage hier geweßen C hat bey uns logirt G schienen mit der Auf nahme u ihrer aufendhalte recht zu frieden zu seyn, ohn geachtet es mir in eine Unbeqväme Zeit fiel da der Diener u das küchen Mädchen äbzogen u die Neuen an, so habe ich doch 2 mal ziemlich hoch tracktiert, das eine mal 16 Person, ein mal [3] gab Carl was, nehmlich 2 Wagen nach Marien Wärter des Abens wurde bey uns Suppiert. Wir sind auch einige mal aus geweßen, zum Eßen. Die unortnung war den Vater auch wohl nicht recht gut geweßen. Cruße glaubt gute Aussichten zu haben, wegen des Heyrathens der M Gärtnern ist kein Wort war. Henriette kömmt, gegen das Ende des Augustes wieder, wie sie von Braunschweig herüber kömmt ist noch nicht gewiß, vieleicht holt sie Carl, wenn Carl nicht nach Haarburg reist, wo er mehr Neigung zu hat. Jettchen hat in allen Betracht ein sehr vergnügt u glücklich Jahr gehabt, wie es ihr hier wieder schmecken wird wird die Zeit lehren. M Rehberg ist bis, etwan vor 8 Tagen auch in Osnabrück geweßen Mößers haben Sie sehr gebethen mit nach Pyrmont zu gehen, sie konnte es aber nicht an nehmen, ohne daß es Mößers Unbeqvämlickten zu gezogen hätte weil der Wagen nicht darnach eingerichtet ist. Herr Rehberg hat sich also entschloßen hin zu reißen, u seine Schwester nach Pyrmont zu brüngen, die armen Leute haben da auch schlecht Wetter. Caroline hat oft u lange Briefe die sehr angenehm zu leßen waren an ihre Mutter geschrieben, Die arme Frau ist itzo ganz allein in dem schlechten Wetter, u ist auch etwas unpas geweßen. Allerdings kommen ein Theil von den Truppen von Ostintien zurück, bey mir erweckt es sehr traurige [4] Entfündung, ich mag von alle dem nichts hören u sehen, schon der Anblick eines Oficiers macht mich traurig Ich bin eine der Glicklisten Mütter, u doch auch zu gleich eine der Unglicklisten, ob ich eine Cur brauche lieber Willhelm? Ich glaube schwerlich ob ich es wohl nöthig hätte bey den Umständen gieng es nicht u denn ist der Sommer bald vor bey, nun wenn ich nur keine Sorgen u unruhe wegen den Vater mehr habe so thue ich es wohl noch, wenn Jettchen wieder kömmt. In Haarburg u Dreßden ist alles gut. Lottchen schreibt mir sie hätte auf künftig Jahr ein hübsches Logie in Bilnitz gemüthet das ist mir sehr lieb, was sie itzo haben war gar zu schlecht. Lottchen hat itzo eine Schöne Niece bey sich auf 8 Wochen vor die sich sehr gefürchtet hat weil sie eitel ist und sie glaubte, sie aufheitern zu müssen! Es ist aber beßer aus gefallen, sie Lottchen beschreibt sie sehr reizent u liebenswürdig u so schön, daß sie sie nicht genung ansehn könnte u dabey so erzogen daß sie itzo gar keine Beschwerde machte, wenig oder viel mehr gar keine Bedürfnüße, sie eße auserortenlich wenig u die simpelsten Speißen am Liebsten, sie trünck keinen Caffee u Thee keinen Wein u Bier. Aufwartung braucht sie auch nicht sie thut sich alles selber, u ist sehr ortenlich. Unsere Neuen Leute scheinen, gut ein zuschlagen gebe es Gott! mit Stift u den vorigen Mädchen habe ich viel aus gestanden. Stift ist ein Bösewicht er hat lauter Zu sammen hetzerey gemacht unter den Leuten, u mir unbeschreiblich viel Verdruß. Das Küchen Mädchen außer faul u unreinlich eine xxx alles das u daß der Vater in den Jahren so oft kranck geweßen, hat mir es sehr erschwert daß ich allein geweßen bin. Nun wenn es nur izt den Vater bald ganz beßer wird, will ich gern alles vergeßen. u besonders auch wenn ich immer gute Nachricht von meinen Kindern kriege. Meine Kinder mein Reichtum u mein Stoltz. Wie ist es kannst Du es noch nicht absehn, ob Du auf länger da seyn wirst. wenn Du nur hier gewiße Aussichten hättest so wünschte ich es nicht, Es [3] Arenswald niemals was gesagt daß eine Hofnung auf die Zukunft machen könte, ich glaube der Junge ist kein rechter treuer Freund, sondern, ein Adlicher Herr. [2] Ich kann mich nicht enthalten, zu glauben, daß es meinen Kindern, bey ihren Talenden nicht so geht wie es sollte Deine treue Mutter Schlegel
[1] Lieber Willhelm wirst Du den Brief auch lesen können er ist in allen Betracht so schlecht geschrieben, auch daß macht mir manche fatale Empfündung, daß man mir in der Jugent nichts hat lernen lass
Die Rehbergen hat eine große Freude gehabt. Ihr Sohn in Rohm hat sich gemahlt, u das Bild ihr zu geschückt, er hat wie Fritz die Haare herein gekämmt, nach dem sie es einen Tag von fern und in der Nähe besahe u sich gefreut hat sie es gleich nach Pyrmont geschückt.