• Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: Amsterdam · Date: [zwischen Oktober und Dezember 1793]
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: Amsterdam
  • Date: [zwischen Oktober und Dezember 1793]
  • Notations: Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-36881
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.21,Nr.20
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 25,1 x 18,2 cm
  • Incipit: „[1] Liebster Willhelm,
    Ich wollte heute nur einige Zeilen das Nothwendigste schreiben Deinen Brief kann ich ohnedieß nicht beantworten den habe [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
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[1] Liebster Willhelm,
Ich wollte heute nur einige Zeilen das Nothwendigste schreiben Deinen Brief kann ich ohnedieß nicht beantworten den habe ich Lottchen geschückt weil er uns so sehr gefiel, Ich dancke Dir davor, Du bist doch ein liebe Willhelm. Was meynst Du, Du bist der entfernste u von Dir allein von Geschwister haben wir einen Brief. Daß es Ernst an seinen Bruder geschrieben, ist über 14 Tage, so auch an Fritzen den Schückte ich geld mit, da ist es denn mit der fahrenten bost gegangen, es macht mir aber Sorgen, überhaubt fürchte ich vor beyde daß es nur der Gesundheit nicht schade, Lottchen wird sichs sehr nahe nehmen, u was Fritze machen wird daß weiß Gott. Du fragst wie u was Du an Arenswald schreiben sollst. Erst Deine Bitten in Ansehung Moritz mit Lichow trüngent wieder holen, u etwan sagen Du zweifelst nicht bey Deines Bruders Denckungsart daß er sich wenn er es erst im Stande wäre den Jüngsten ganz unversorgten Bruder unterstützen oder annehmen würde. Mich kannst Du betauern, u wenn Du willst mit einen kurtzen Wort was gutes von mir sagen wegen der Sorgen die mir die Kinder machten, die noch unterstützung brauchten wo nach dem Jüngsten der Secritär der Haubtsächliche wäre, der Secri wäre nun 12 Jahr bey dem Concistorio 6 Jahr ohne Besoltung, 6 Jahr mit 130 r. er könnten davon nicht leben u ich könnte ihn ohnmöglich länger unterstützen. Wenn er nur so viel bekömme, das er nothdürftig leben könnte, so würde er die Hofnung wo zu er doch wahrscheinlich erst ich in Hohen Alter gelangen würde, gern aufgeben, u mir würde es ein großer Trost seyn. Dich kannst Du in allen Gremien entfehlen lieber [2] Willhelm wenn ich nur erst den Berg die Schulden, zu bezahlen über stiegen hätte, ganz frey waren wir noch nicht, die 500 r. an August, u das viele geld was Fritze gekostet hat hat uns wieder zurücke gebracht. Diese traurigen Begebenheiten haben auch mit Trauer u Appoteck über 300 r. gekostet, nun kömmt noch hinzu daß an die 300 r. auch wohl darüber an Legaten Cassen, u Bücher Zettel u Buchbünder Zettel daß zu bezahlen sind macht mir viel Sorgen zu mal da das gleich bezahlt werden muß. Ich muß also alles thun um die Summe zu sammen zu brüngen. Du könntes mir einen gefallen thun wenn Du mir die Pistolen bald schücktest, u den haben wir doch von Wäsche gesprochen, ich habe Fein Linnen liegen wo Du 6 Neue oberhemden von bekommen könntest, die wollten wir Dir diesen Winter machen u im Mertz noch etwas bleichen. damit dieselben recht sehr weiß würden. Davor nun mein Anschlag daß Du mir 4 Pistolen davor gleich schücktest, versteht sich aber, das es Dir keine Beschwerden machen müste. Es ist doch traurig daß ich bis ins hohe Alter so mit Sorgen mich qvälen muß. bin ich nur erst über diesen Berg, so wird mein Wittum zureichen daß ich allein mit einem Mädchen Honet leben kann. kann ich es nur von mir erhaten daß ich mich wegen Fritze nicht zu tote sorge. Jettchen ist ganz beser, noch etwas mat, Carl ist auch beßer u würde schon noch weider seyn müste er nicht so viel arbeiten. Daß ist eine erschreckliche Arbeit des Vaters Papire u alle die Cassen u Rechnungen aus ein ander zu Cramen. u wie es mit der Bibioteck werde [3] die soll veraucionirt werden. Ernst hat zu viel zu thun alle Sontage zu pretigen des Montags auch, u sich auf das 2te Examen vorzubereiten. auch sind der gleichen Geschäffte seine Forse nicht. Sollen Deine Bücher mit verkauft werden? u auf den Fall was wilst Du behalten. Ich habe heute etwas ein genommen Kopf u Jahre bin ich nicht aufgelegt viel zu schreiben. vieleicht schreibt Jettchen noch etwas daran. 2 der Herren Minister, Arenswald u Kielmansege haben mich besucht da ich hatte fragen laßen wenn eher ich ihnen auf warden könnte, auch Nieper ist bey mir geweßen, bey Ruthlof bin ich auch vor gefahren, der ließ sagen er wäre noch nicht angekleidet, aber der Esel hätte nachher wohl zu mir kommen konnen er hat es aber nicht gethan. Ich vor Meine Person halte um erhöung der Wittben Pancion an es wird aber wohl schwer dazu kommen, da es so schon was außer ortenliches ist u es auch nach den König müste. schreib mir bald lebe wohl bester Sohn
Mutter Schlegel
[4] [leer]
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[1] Liebster Willhelm,
Ich wollte heute nur einige Zeilen das Nothwendigste schreiben Deinen Brief kann ich ohnedieß nicht beantworten den habe ich Lottchen geschückt weil er uns so sehr gefiel, Ich dancke Dir davor, Du bist doch ein liebe Willhelm. Was meynst Du, Du bist der entfernste u von Dir allein von Geschwister haben wir einen Brief. Daß es Ernst an seinen Bruder geschrieben, ist über 14 Tage, so auch an Fritzen den Schückte ich geld mit, da ist es denn mit der fahrenten bost gegangen, es macht mir aber Sorgen, überhaubt fürchte ich vor beyde daß es nur der Gesundheit nicht schade, Lottchen wird sichs sehr nahe nehmen, u was Fritze machen wird daß weiß Gott. Du fragst wie u was Du an Arenswald schreiben sollst. Erst Deine Bitten in Ansehung Moritz mit Lichow trüngent wieder holen, u etwan sagen Du zweifelst nicht bey Deines Bruders Denckungsart daß er sich wenn er es erst im Stande wäre den Jüngsten ganz unversorgten Bruder unterstützen oder annehmen würde. Mich kannst Du betauern, u wenn Du willst mit einen kurtzen Wort was gutes von mir sagen wegen der Sorgen die mir die Kinder machten, die noch unterstützung brauchten wo nach dem Jüngsten der Secritär der Haubtsächliche wäre, der Secri wäre nun 12 Jahr bey dem Concistorio 6 Jahr ohne Besoltung, 6 Jahr mit 130 r. er könnten davon nicht leben u ich könnte ihn ohnmöglich länger unterstützen. Wenn er nur so viel bekömme, das er nothdürftig leben könnte, so würde er die Hofnung wo zu er doch wahrscheinlich erst ich in Hohen Alter gelangen würde, gern aufgeben, u mir würde es ein großer Trost seyn. Dich kannst Du in allen Gremien entfehlen lieber [2] Willhelm wenn ich nur erst den Berg die Schulden, zu bezahlen über stiegen hätte, ganz frey waren wir noch nicht, die 500 r. an August, u das viele geld was Fritze gekostet hat hat uns wieder zurücke gebracht. Diese traurigen Begebenheiten haben auch mit Trauer u Appoteck über 300 r. gekostet, nun kömmt noch hinzu daß an die 300 r. auch wohl darüber an Legaten Cassen, u Bücher Zettel u Buchbünder Zettel daß zu bezahlen sind macht mir viel Sorgen zu mal da das gleich bezahlt werden muß. Ich muß also alles thun um die Summe zu sammen zu brüngen. Du könntes mir einen gefallen thun wenn Du mir die Pistolen bald schücktest, u den haben wir doch von Wäsche gesprochen, ich habe Fein Linnen liegen wo Du 6 Neue oberhemden von bekommen könntest, die wollten wir Dir diesen Winter machen u im Mertz noch etwas bleichen. damit dieselben recht sehr weiß würden. Davor nun mein Anschlag daß Du mir 4 Pistolen davor gleich schücktest, versteht sich aber, das es Dir keine Beschwerden machen müste. Es ist doch traurig daß ich bis ins hohe Alter so mit Sorgen mich qvälen muß. bin ich nur erst über diesen Berg, so wird mein Wittum zureichen daß ich allein mit einem Mädchen Honet leben kann. kann ich es nur von mir erhaten daß ich mich wegen Fritze nicht zu tote sorge. Jettchen ist ganz beser, noch etwas mat, Carl ist auch beßer u würde schon noch weider seyn müste er nicht so viel arbeiten. Daß ist eine erschreckliche Arbeit des Vaters Papire u alle die Cassen u Rechnungen aus ein ander zu Cramen. u wie es mit der Bibioteck werde [3] die soll veraucionirt werden. Ernst hat zu viel zu thun alle Sontage zu pretigen des Montags auch, u sich auf das 2te Examen vorzubereiten. auch sind der gleichen Geschäffte seine Forse nicht. Sollen Deine Bücher mit verkauft werden? u auf den Fall was wilst Du behalten. Ich habe heute etwas ein genommen Kopf u Jahre bin ich nicht aufgelegt viel zu schreiben. vieleicht schreibt Jettchen noch etwas daran. 2 der Herren Minister, Arenswald u Kielmansege haben mich besucht da ich hatte fragen laßen wenn eher ich ihnen auf warden könnte, auch Nieper ist bey mir geweßen, bey Ruthlof bin ich auch vor gefahren, der ließ sagen er wäre noch nicht angekleidet, aber der Esel hätte nachher wohl zu mir kommen konnen er hat es aber nicht gethan. Ich vor Meine Person halte um erhöung der Wittben Pancion an es wird aber wohl schwer dazu kommen, da es so schon was außer ortenliches ist u es auch nach den König müste. schreib mir bald lebe wohl bester Sohn
Mutter Schlegel
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