• Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: Braunschweig · Date: [November 1795]
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: Braunschweig
  • Date: [November 1795]
  • Notations: Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen. – Zur Datierung: Vgl. die Briefe von Johann Carl Fürchtegott und Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel vom 1. Novemver 1795, in denen gleichfalls das Geschwür von Johann Carl Fürchtegott Schlegel erwähnt wird.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-36881
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.21,Nr.53
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 22,1 x 18,5 cm
  • Incipit: „[1] Liebster Willhelm
    Ich habe einen Brief den mir Fritz an Dich zugeschückt hatte, auf die Post gegeben. Fritze hatte Deine [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
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[1] Liebster Willhelm
Ich habe einen Brief den mir Fritz an Dich zugeschückt hatte, auf die Post gegeben. Fritze hatte Deine Wohnung nicht darauf geschrieben, was ich hätte thun sollen, u ich bin ungewiß ob ich es gethan habe. Es macht mir Sorgen ob der Brief nun an Dich kömmt. Ich melde es Dir also, daß Du auf der Post nach fragen kannst, wenn Du den Brief nicht bekommen hast. Melde es mir ich ängstige mich sonst. Auch schücke ich Dir Lottchens Brief daß Du siehst wie es mit Fritzen seinen Schulden zu steht. Es ist entsetzlich! daß sie noch nicht getilgt sind u ist von so vielen Seiden so viel geschen. Die Freude daß der Buchhändler so artig gegen Fritzen ist ist klein, gegen die Sorge die es mir macht wie es noch entlich werden will. Ich muß am Ende dencken daß noch was unbekanntes ursache ist, u daß er eine Ausgabe hat die wir nicht wißen. Es geht ja wieder unruhig her in England man hat hier allerhand Nachrichten, die wohl nicht wahr seyn mögen. Daß Carl ein Groß Geschwür an unterleibe gehabt hat, habe ich [2] Dir wohl schon geschrieben. Es ist nun auf der Beßerung, er hat aber viel daran ausgestanden u beynahe 14 Tage liegen müßen, es war etwas Fieber dabey doch Arbeitete er im Bette. Wichmann hat ihm Gesagt er wäre einer großen Kranckheit entgangen. auch macht man ihm Hofnung daß er darnach recht gesund werden würde, Gott gäbe es recht starck ist er nicht. Jettchen hat mir geschrieben daß sie itzo recht wohl seyen, u hat mir versprochen so bald es wieder nicht recht ist einen Artzt zu rathe zuziehen. Ich bin itzo wohl gehe alle tage spatziren, u in gesellschafft. Der ungückliche Werner, der sonst Hofmeister in Rehbergs Hauße war ist gestorben, vermuthlich vor Gram. Er war sehr Stoltz u eidel auch liderlich, wodurch er seine Gesundheit verdorben, Stoltz u Eidelkeit haben ihm endlich dahin gebracht daß er vor einigen Jahren die Casse angegriffen hätte die Frau von Wangenhein nicht 4000 r. hergegäben, die die Freymäyrer gut davor gesagt so würde es schlim mit ihm ergangen seyn, das Cappithal ist noch längst nicht bezahlt. Grüße Deine Caroline von [3] von mir, Lebe wohl u schreibe mir recht bald u weil alles intereßirt mich von Dir.
Mutter Schlegel
[4] [leer]
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[1] Liebster Willhelm
Ich habe einen Brief den mir Fritz an Dich zugeschückt hatte, auf die Post gegeben. Fritze hatte Deine Wohnung nicht darauf geschrieben, was ich hätte thun sollen, u ich bin ungewiß ob ich es gethan habe. Es macht mir Sorgen ob der Brief nun an Dich kömmt. Ich melde es Dir also, daß Du auf der Post nach fragen kannst, wenn Du den Brief nicht bekommen hast. Melde es mir ich ängstige mich sonst. Auch schücke ich Dir Lottchens Brief daß Du siehst wie es mit Fritzen seinen Schulden zu steht. Es ist entsetzlich! daß sie noch nicht getilgt sind u ist von so vielen Seiden so viel geschen. Die Freude daß der Buchhändler so artig gegen Fritzen ist ist klein, gegen die Sorge die es mir macht wie es noch entlich werden will. Ich muß am Ende dencken daß noch was unbekanntes ursache ist, u daß er eine Ausgabe hat die wir nicht wißen. Es geht ja wieder unruhig her in England man hat hier allerhand Nachrichten, die wohl nicht wahr seyn mögen. Daß Carl ein Groß Geschwür an unterleibe gehabt hat, habe ich [2] Dir wohl schon geschrieben. Es ist nun auf der Beßerung, er hat aber viel daran ausgestanden u beynahe 14 Tage liegen müßen, es war etwas Fieber dabey doch Arbeitete er im Bette. Wichmann hat ihm Gesagt er wäre einer großen Kranckheit entgangen. auch macht man ihm Hofnung daß er darnach recht gesund werden würde, Gott gäbe es recht starck ist er nicht. Jettchen hat mir geschrieben daß sie itzo recht wohl seyen, u hat mir versprochen so bald es wieder nicht recht ist einen Artzt zu rathe zuziehen. Ich bin itzo wohl gehe alle tage spatziren, u in gesellschafft. Der ungückliche Werner, der sonst Hofmeister in Rehbergs Hauße war ist gestorben, vermuthlich vor Gram. Er war sehr Stoltz u eidel auch liderlich, wodurch er seine Gesundheit verdorben, Stoltz u Eidelkeit haben ihm endlich dahin gebracht daß er vor einigen Jahren die Casse angegriffen hätte die Frau von Wangenhein nicht 4000 r. hergegäben, die die Freymäyrer gut davor gesagt so würde es schlim mit ihm ergangen seyn, das Cappithal ist noch längst nicht bezahlt. Grüße Deine Caroline von [3] von mir, Lebe wohl u schreibe mir recht bald u weil alles intereßirt mich von Dir.
Mutter Schlegel
[4] [leer]
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