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Kannst Du zu meiner Beruhigung nicht gewahr werden, ob vor <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB32441"/>Lottchen<anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE32441"/>, auf alle Fälle etwas gesorgt ist. <anchor type="b" n="4354" ana="11" xml:id="NidB32443"/>Ernst<anchor type="e" n="4354" ana="11" xml:id="NidE32443"/> in <anchor type="b" n="2807" ana="10" xml:id="NidB32442"/>Moring<anchor type="e" n="2807" ana="10" xml:id="NidE32442"/> u <anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB32444"/>Carl<anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE32444"/> haben itzo in die Wittwencaße gelegt, Carl ist viel älter als <anchor type="b" n="1392" ana="11" xml:id="NidB32445"/>Julchen<anchor type="e" n="1392" ana="11" xml:id="NidE32445"/>, u muß daher viel Beytrag gäben, es wird ihm sauer werden <milestone unit="start" n="4213"/>[2]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="4213"/> zu mal Julchen nicht die Beste Würthin ist. Mein Befünden ist vor mein Alter gut, u ich könnte bey der Freude die mir <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB32446"/><anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB32447"/><anchor type="b" n="766" ana="11" xml:id="NidB32448"/><anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB32449"/><anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB32450"/>meine guten Liebenswürdigen Kinder<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE32450"/><anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE32449"/><anchor type="e" n="766" ana="11" xml:id="NidE32448"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE32447"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE32446"/> machen, ein glückliches Alter haben, abe es soll ja in diesem Leben nichts Vollkommenes seyn, Außer dem was das Ater unangenehm macht, macht mir das Weßen in Carls Hauße manche traurige Stunde. Carl ist der Beste rechtschaffenste Mann der sich auch gegen <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB32451"/>seine alte Mutter<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE32451"/> gut benimmt so viel es ihm möglich ist, aber Julchen da könnte vieles anders seyn. Carl liebt Julchen noch sehr, Gott gäbe daß es immer so bleibt. Was ich <hi rend="overstrike:1">Tatle</hi> Datle an Carl, ist daß er gar zu nach gäbent ist, mit Julchen ihren Einfällen, worauß oft beyden Nachtheil erwächst. Abr auch lieber Sohn habe ich Nahrungssorgen. Ich hätte genung zuleben wenn ich das alles vor mich verwenden könnte, ich habe aber würcklich einen unüberlegten Streich gemacht, daß ich die Schulden die noch waren zu bezahlen übernommen habe, die alle zu besten <anchor type="b" n="115" ana="11" xml:id="NidB32452"/><anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB32453"/><anchor type="b" n="766" ana="11" xml:id="NidB32454"/><anchor type="b" n="8" ana="11" xml:id="NidB32455"/><anchor type="b" n="1393" ana="11" xml:id="NidB32456"/><anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB32457"/>der Kinder<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE32457"/><anchor type="e" n="1393" ana="11" xml:id="NidE32456"/><anchor type="e" n="8" ana="11" xml:id="NidE32455"/><anchor type="e" n="766" ana="11" xml:id="NidE32454"/><anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE32453"/><anchor type="e" n="115" ana="11" xml:id="NidE32452"/> gemacht sind. Ich rechne zu wenig bey <milestone unit="start" n="4214"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="4214"/> solchen Gelegenheiten, auf das Außerortendliche, u noch weniger konnte ich die Große Theuerung vorher sehn, die Wohnung, Holtz, kurtz alles ist entsetzlich theuer. Was wir bey <anchor type="b" n="5256" ana="11" xml:id="NidB32458"/>der Tante Caroline<anchor type="e" n="5256" ana="11" xml:id="NidE32458"/> schuldig sind, drückt mich nicht, da sie ihr Vermögen meist meinen Kindern vermacht hat, u dereinst so viel aus meinen Sachen heraus kömmt, aber es fanden sich noch Zettel Schulden besonder von Büchern u <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB32459"/>Jettchens<anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE32459"/> Aussteuer hat auch viel gekostet, die hofte ich so nach Gerade ab zu bezahlen, wie ich den die ersten Jahre den Anfang gemacht habe. Aber das letzte Jahr, hat mich das 2 mahliche umziehn davon abgehalten, Es sind noch an die 300 <milestone unit="start" n="43701"/>r.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="43701"/> wovon ich höchstens des Jahrs 50 <milestone unit="start" n="43698"/>r.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="43698"/> abbezahlen kann, wenn ich auch so knap lebe, daß es Dich tauren würde, wenn Du es sehst, gut wohne ich das ist eins meiner Grösten Betürfniße, auch gehe ich viel aus in kleine Thee Gesellschafft u habe natürlich wieder welche übrigens weiß ich nicht mehr wie ein guter Bißen <milestone unit="start" n="4215"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="4215"/> <hi rend="offset:4">schmeckt</hi> Wein trüncke ich nicht anders, als wenn es <anchor type="b" n="5260" ana="11" xml:id="NidB32460"/>Wichmann<anchor type="e" n="5260" ana="11" xml:id="NidE32460"/> nach unpaßlichkeiten verortnet. Nun ich komme ab was ich noch sagen wollte, weil es mir so schwer wird es zu sagen, aber wem soll ich es klagen als meinen gut gesinnten Kindern, da ich nun in einem Jahr nichts ab getragen habe, so fangen einige an dringent zu werden. Die Noth würde mich dazu brüngen, Dich mein bester Willhelm, um einige <milestone unit="start" n="43706"/>Pistolen<note type="Sachkommentar"><title>Goldmünzen im Wert von 5 Reichstalern</title></note><milestone unit="end" n="43706"/> zu Bitten, wenn Du eine reiche Einnahme ein mal hättest, aber es müste Dich nicht beschweren u es verstünde sich daß Du es zu gutte behielst. Kannst Du es aber nicht gut, nun so sey ruhig, ich will sehn daß ich mich durch helfe, auf diesen Punkt bin ich mit mir zufrieden, ich bin Starck in Versagen, u arbeite auch ein 12 <milestone unit="start" n="43699"/>r.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="43699"/> verdiene ich mit spinnen, ein elendes Verdienst, da muß ich es mir alle tage recht sauer werden laßen, da ich auch alle meine Zeich selbst mache. Von alle dem muß auch <anchor type="b" n="23" ana="11" xml:id="NidB32461"/>Deine Frau<anchor type="e" n="23" ana="11" xml:id="NidE32461"/> nichts wißen, da verlaße ich mich darauf. <anchor type="b" n="12712" ana="11" xml:id="NidB78869"/>Der ungerathne Bruder<anchor type="e" n="12712" ana="11" xml:id="NidE78869"/> kostet mir auch jährlich 12 <milestone unit="start" n="43700"/>r.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="43700"/>, daß gäbe ich freylich nur, mir ihm vom Leibe zu halten.<lb/>Es gehe Dir wohl bester Sohn<lb/>Mutter Schlegel', '36_purl_web' => '2493', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_altDat' => '[Ende Oktober 1798]', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'DE-611-36881', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.21,Nr.54', '36_h1zahl' => '4 S. auf Doppelbl., hs. m. 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Ich rechne viel auf <span class="index-137 tp-32438 ">Jedens</span> Macht, u Freundschafft zu Deinen weitern Glück. Es hat Dir die Sache vor Erst wohl viel Kosten gemacht. Mit <span class="index-8 tp-32439 ">Fritzen</span> sind wohl noch gar keine Aussichten, auch keine entfernten? Bester Willhelm schreib mir doch ein mal recht umständlich. <span class="index-129 tp-32440 ">Ernsts</span> Gesundheits umstände haben mich sehr besorgt gemacht. Kannst Du zu meiner Beruhigung nicht gewahr werden, ob vor <span class="index-115 tp-32441 ">Lottchen</span>, auf alle Fälle etwas gesorgt ist. <span class="index-4354 tp-32443 ">Ernst</span> in <span class="index-2807 tp-32442 ">Moring</span> u <span class="index-1393 tp-32444 ">Carl</span> haben itzo in die Wittwencaße gelegt, Carl ist viel älter als <span class="index-1392 tp-32445 ">Julchen</span>, u muß daher viel Beytrag gäben, es wird ihm sauer werden <span class="notice-4213 ">[2]</span> zu mal Julchen nicht die Beste Würthin ist. Mein Befünden ist vor mein Alter gut, u ich könnte bey der Freude die mir <span class="index-115 tp-32446 index-2139 tp-32447 index-766 tp-32448 index-1393 tp-32449 index-187 tp-32450 ">meine guten Liebenswürdigen Kinder</span> machen, ein glückliches Alter haben, abe es soll ja in diesem Leben nichts Vollkommenes seyn, Außer dem was das Ater unangenehm macht, macht mir das Weßen in Carls Hauße manche traurige Stunde. Carl ist der Beste rechtschaffenste Mann der sich auch gegen <span class="index-264 tp-32451 ">seine alte Mutter</span> gut benimmt so viel es ihm möglich ist, aber Julchen da könnte vieles anders seyn. Carl liebt Julchen noch sehr, Gott gäbe daß es immer so bleibt. Was ich <span class="overstrike-1 ">Tatle</span> Datle an Carl, ist daß er gar zu nach gäbent ist, mit Julchen ihren Einfällen, worauß oft beyden Nachtheil erwächst. Abr auch lieber Sohn habe ich Nahrungssorgen. Ich hätte genung zuleben wenn ich das alles vor mich verwenden könnte, ich habe aber würcklich einen unüberlegten Streich gemacht, daß ich die Schulden die noch waren zu bezahlen übernommen habe, die alle zu besten <span class="index-115 tp-32452 index-2139 tp-32453 index-766 tp-32454 index-8 tp-32455 index-1393 tp-32456 index-187 tp-32457 ">der Kinder</span> gemacht sind. Ich rechne zu wenig bey <span class="notice-4214 ">[3]</span> solchen Gelegenheiten, auf das Außerortendliche, u noch weniger konnte ich die Große Theuerung vorher sehn, die Wohnung, Holtz, kurtz alles ist entsetzlich theuer. Was wir bey <span class="index-5256 tp-32458 ">der Tante Caroline</span> schuldig sind, drückt mich nicht, da sie ihr Vermögen meist meinen Kindern vermacht hat, u dereinst so viel aus meinen Sachen heraus kömmt, aber es fanden sich noch Zettel Schulden besonder von Büchern u <span class="index-2139 tp-32459 ">Jettchens</span> Aussteuer hat auch viel gekostet, die hofte ich so nach Gerade ab zu bezahlen, wie ich den die ersten Jahre den Anfang gemacht habe. Aber das letzte Jahr, hat mich das 2 mahliche umziehn davon abgehalten, Es sind noch an die 300 <span class="notice-43701 ">r.</span> wovon ich höchstens des Jahrs 50 <span class="notice-43698 ">r.</span> abbezahlen kann, wenn ich auch so knap lebe, daß es Dich tauren würde, wenn Du es sehst, gut wohne ich das ist eins meiner Grösten Betürfniße, auch gehe ich viel aus in kleine Thee Gesellschafft u habe natürlich wieder welche übrigens weiß ich nicht mehr wie ein guter Bißen <span class="notice-4215 ">[4]</span> <span class="offset-4 ">schmeckt</span> Wein trüncke ich nicht anders, als wenn es <span class="index-5260 tp-32460 ">Wichmann</span> nach unpaßlichkeiten verortnet. Nun ich komme ab was ich noch sagen wollte, weil es mir so schwer wird es zu sagen, aber wem soll ich es klagen als meinen gut gesinnten Kindern, da ich nun in einem Jahr nichts ab getragen habe, so fangen einige an dringent zu werden. Die Noth würde mich dazu brüngen, Dich mein bester Willhelm, um einige <span class="notice-43706 ">Pistolen</span> zu Bitten, wenn Du eine reiche Einnahme ein mal hättest, aber es müste Dich nicht beschweren u es verstünde sich daß Du es zu gutte behielst. Kannst Du es aber nicht gut, nun so sey ruhig, ich will sehn daß ich mich durch helfe, auf diesen Punkt bin ich mit mir zufrieden, ich bin Starck in Versagen, u arbeite auch ein 12 <span class="notice-43699 ">r.</span> verdiene ich mit spinnen, ein elendes Verdienst, da muß ich es mir alle tage recht sauer werden laßen, da ich auch alle meine Zeich selbst mache. Von alle dem muß auch <span class="index-23 tp-32461 ">Deine Frau</span> nichts wißen, da verlaße ich mich darauf. <span class="index-12712 tp-78869 ">Der ungerathne Bruder</span> kostet mir auch jährlich 12 <span class="notice-43700 ">r.</span>, daß gäbe ich freylich nur, mir ihm vom Leibe zu halten.<br>Es gehe Dir wohl bester Sohn<br>Mutter Schlegel' $isaprint = false $isnewtranslation = true $statemsg = 'betamsg23' $cittitle = 'www.august-wilhelm-schlegel.de/briefedigital/briefid/2493' $description = 'Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel an August Wilhelm von Schlegel am [Ende Oktober 1798], Hannover, Jena' $adressatort = 'Jena <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4028557-1">GND</a>' $absendeort = 'Hannover <a class="gndmetadata" target="_blank" href="http://d-nb.info/gnd/4023349-2">GND</a>' $date = '[Ende Oktober 1798]' $adressat = array() $adrCitation = 'August Wilhelm von Schlegel' $absender = array( (int) 4635 => array( 'ID' => '4635', 'project' => '1', 'timecreate' => '2014-02-24 15:56:35', 'timelastchg' => '2017-12-20 11:20:44', 'key' => 'AWS-ap-00gh', 'docTyp' => array( 'name' => 'Person', 'id' => '39' ), '39_name' => 'Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe', '39_namevar' => 'Hübsch, Johanna Christiane Erdmuthe (Geburtsname)', '39_geschlecht' => 'w', '39_gebdatum' => '1735-04-10', '39_toddatum' => '1811-01-21', '39_beziehung' => 'Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel war die Mutter Schlegels. 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Ich rechne zu wenig bey <milestone unit="start" n="4214"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="4214"/> solchen Gelegenheiten, auf das Außerortendliche, u noch weniger konnte ich die Große Theuerung vorher sehn, die Wohnung, Holtz, kurtz alles ist entsetzlich theuer. Was wir bey <anchor type="b" n="5256" ana="11" xml:id="NidB32458"/>der Tante Caroline<anchor type="e" n="5256" ana="11" xml:id="NidE32458"/> schuldig sind, drückt mich nicht, da sie ihr Vermögen meist meinen Kindern vermacht hat, u dereinst so viel aus meinen Sachen heraus kömmt, aber es fanden sich noch Zettel Schulden besonder von Büchern u <anchor type="b" n="2139" ana="11" xml:id="NidB32459"/>Jettchens<anchor type="e" n="2139" ana="11" xml:id="NidE32459"/> Aussteuer hat auch viel gekostet, die hofte ich so nach Gerade ab zu bezahlen, wie ich den die ersten Jahre den Anfang gemacht habe. Aber das letzte Jahr, hat mich das 2 mahliche umziehn davon abgehalten, Es sind noch an die 300 <milestone unit="start" n="43701"/>r.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="43701"/> wovon ich höchstens des Jahrs 50 <milestone unit="start" n="43698"/>r.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="43698"/> abbezahlen kann, wenn ich auch so knap lebe, daß es Dich tauren würde, wenn Du es sehst, gut wohne ich das ist eins meiner Grösten Betürfniße, auch gehe ich viel aus in kleine Thee Gesellschafft u habe natürlich wieder welche übrigens weiß ich nicht mehr wie ein guter Bißen <milestone unit="start" n="4215"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="4215"/> <hi rend="offset:4">schmeckt</hi> Wein trüncke ich nicht anders, als wenn es <anchor type="b" n="5260" ana="11" xml:id="NidB32460"/>Wichmann<anchor type="e" n="5260" ana="11" xml:id="NidE32460"/> nach unpaßlichkeiten verortnet. Nun ich komme ab was ich noch sagen wollte, weil es mir so schwer wird es zu sagen, aber wem soll ich es klagen als meinen gut gesinnten Kindern, da ich nun in einem Jahr nichts ab getragen habe, so fangen einige an dringent zu werden. Die Noth würde mich dazu brüngen, Dich mein bester Willhelm, um einige <milestone unit="start" n="43706"/>Pistolen<note type="Sachkommentar"><title>Goldmünzen im Wert von 5 Reichstalern</title></note><milestone unit="end" n="43706"/> zu Bitten, wenn Du eine reiche Einnahme ein mal hättest, aber es müste Dich nicht beschweren u es verstünde sich daß Du es zu gutte behielst. 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Von alle dem muß auch <anchor type="b" n="23" ana="11" xml:id="NidB32461"/>Deine Frau<anchor type="e" n="23" ana="11" xml:id="NidE32461"/> nichts wißen, da verlaße ich mich darauf. <anchor type="b" n="12712" ana="11" xml:id="NidB78869"/>Der ungerathne Bruder<anchor type="e" n="12712" ana="11" xml:id="NidE78869"/> kostet mir auch jährlich 12 <milestone unit="start" n="43700"/>r.<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="43700"/>, daß gäbe ich freylich nur, mir ihm vom Leibe zu halten.<lb/>Es gehe Dir wohl bester Sohn<lb/>Mutter Schlegel', '36_purl_web' => '2493', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7267', 'content' => 'Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, Johanna Christiane Erdmuthe', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_altDat' => '[Ende Oktober 1798]', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '173', 'content' => 'Hannover', 'bemerkung' => 'GND:4023349-2', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'DE-611-36881', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.21,Nr.54', '36_h1zahl' => '4 S. auf Doppelbl., hs. m. 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[1] Bester Willhelm,
Du glaubst nicht, wie sehr ich mich gefreut habe, daß Du nun zum Profeßer ernent bist, ich wünsche Dir gelück dazu, u bin gewiß überzeigt Du wirst Dich wie Du immer in jeder Lage gethan hast gut benehmen.
Melde mir doch auch in Welchen Fach, u alle umstände Besoltung wirst Du freylich vorerst nicht bekommen. Ich rechne viel auf Jedens Macht, u Freundschafft zu Deinen weitern Glück. Es hat Dir die Sache vor Erst wohl viel Kosten gemacht. Mit Fritzen sind wohl noch gar keine Aussichten, auch keine entfernten? Bester Willhelm schreib mir doch ein mal recht umständlich. Ernsts Gesundheits umstände haben mich sehr besorgt gemacht. Kannst Du zu meiner Beruhigung nicht gewahr werden, ob vor Lottchen, auf alle Fälle etwas gesorgt ist. Ernst in Moring u Carl haben itzo in die Wittwencaße gelegt, Carl ist viel älter als Julchen, u muß daher viel Beytrag gäben, es wird ihm sauer werden [2] zu mal Julchen nicht die Beste Würthin ist. Mein Befünden ist vor mein Alter gut, u ich könnte bey der Freude die mir meine guten Liebenswürdigen Kinder machen, ein glückliches Alter haben, abe es soll ja in diesem Leben nichts Vollkommenes seyn, Außer dem was das Ater unangenehm macht, macht mir das Weßen in Carls Hauße manche traurige Stunde. Carl ist der Beste rechtschaffenste Mann der sich auch gegen seine alte Mutter gut benimmt so viel es ihm möglich ist, aber Julchen da könnte vieles anders seyn. Carl liebt Julchen noch sehr, Gott gäbe daß es immer so bleibt. Was ich Tatle Datle an Carl, ist daß er gar zu nach gäbent ist, mit Julchen ihren Einfällen, worauß oft beyden Nachtheil erwächst. Abr auch lieber Sohn habe ich Nahrungssorgen. Ich hätte genung zuleben wenn ich das alles vor mich verwenden könnte, ich habe aber würcklich einen unüberlegten Streich gemacht, daß ich die Schulden die noch waren zu bezahlen übernommen habe, die alle zu besten der Kinder gemacht sind. Ich rechne zu wenig bey [3] solchen Gelegenheiten, auf das Außerortendliche, u noch weniger konnte ich die Große Theuerung vorher sehn, die Wohnung, Holtz, kurtz alles ist entsetzlich theuer. Was wir bey der Tante Caroline schuldig sind, drückt mich nicht, da sie ihr Vermögen meist meinen Kindern vermacht hat, u dereinst so viel aus meinen Sachen heraus kömmt, aber es fanden sich noch Zettel Schulden besonder von Büchern u Jettchens Aussteuer hat auch viel gekostet, die hofte ich so nach Gerade ab zu bezahlen, wie ich den die ersten Jahre den Anfang gemacht habe. Aber das letzte Jahr, hat mich das 2 mahliche umziehn davon abgehalten, Es sind noch an die 300 r. wovon ich höchstens des Jahrs 50 r. abbezahlen kann, wenn ich auch so knap lebe, daß es Dich tauren würde, wenn Du es sehst, gut wohne ich das ist eins meiner Grösten Betürfniße, auch gehe ich viel aus in kleine Thee Gesellschafft u habe natürlich wieder welche übrigens weiß ich nicht mehr wie ein guter Bißen [4] schmeckt Wein trüncke ich nicht anders, als wenn es Wichmann nach unpaßlichkeiten verortnet. Nun ich komme ab was ich noch sagen wollte, weil es mir so schwer wird es zu sagen, aber wem soll ich es klagen als meinen gut gesinnten Kindern, da ich nun in einem Jahr nichts ab getragen habe, so fangen einige an dringent zu werden. Die Noth würde mich dazu brüngen, Dich mein bester Willhelm, um einige Pistolen zu Bitten, wenn Du eine reiche Einnahme ein mal hättest, aber es müste Dich nicht beschweren u es verstünde sich daß Du es zu gutte behielst. Kannst Du es aber nicht gut, nun so sey ruhig, ich will sehn daß ich mich durch helfe, auf diesen Punkt bin ich mit mir zufrieden, ich bin Starck in Versagen, u arbeite auch ein 12 r. verdiene ich mit spinnen, ein elendes Verdienst, da muß ich es mir alle tage recht sauer werden laßen, da ich auch alle meine Zeich selbst mache. Von alle dem muß auch Deine Frau nichts wißen, da verlaße ich mich darauf. Der ungerathne Bruder kostet mir auch jährlich 12 r., daß gäbe ich freylich nur, mir ihm vom Leibe zu halten.
Es gehe Dir wohl bester Sohn
Mutter Schlegel
Du glaubst nicht, wie sehr ich mich gefreut habe, daß Du nun zum Profeßer ernent bist, ich wünsche Dir gelück dazu, u bin gewiß überzeigt Du wirst Dich wie Du immer in jeder Lage gethan hast gut benehmen.
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Es gehe Dir wohl bester Sohn
Mutter Schlegel