• Georg Friedrich Ernst Hesse to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Weimar · Place of Destination: Berlin · Date: 03.02.1803
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Georg Friedrich Ernst Hesse
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Weimar
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: 03.02.1803
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-36905
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.22,Nr.46
  • Number of Pages: 4 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 33,4 x 20,6 cm
  • Incipit: „[1] Wohlgeborner
    hochzuverehrender Herr Rath!
    Durch des Herrn geheimen Raths Voigt, hier, Vermittelung, bin ich veranlaßt worden, in Ew: Wohlgebornen Ehescheidungsache, das [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
  • Zeil, Sophia
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[1] Wohlgeborner
hochzuverehrender Herr Rath!
Durch des Herrn geheimen Raths Voigt, hier, Vermittelung, bin ich veranlaßt worden, in Ew: Wohlgebornen Ehescheidungsache, das Nöthige, für Sie, bei dem hiesigen Herzogl. Oberconsistorium, zu besorgen.
In dem, von diesem Collegium, am 1.sten dieses Monats, gehaltenen Termine, worin ich, statt Ihrer, erschien, fand Man die, von Ihnen, und von Ihrer Frau Gemahlin, in Ihrer, an den Herzog von Weimar, gemeinschaftlich, gerichteten, Supplik, für die gewünschte Trennung, Ihrer Ehe, angeführten, Gründe, unzulänglich, und äußerte: daß Man, auch [2] vorzüglich, auch, wegen deren allzuweiten Unbestimmtheit, in dem, Serenissimo zu erstattenden, Berichte, für die gesuchte Ehescheidung, sich nicht werde verwenden können.
Dies veranlaßte mich, um Aufschub der Berichterstattung, und um Verlegung des Termins, auf 14. Tage, zu bitten, indem ich, zugleich, versprach: bis dahin, Ihr Gesuch, um Trennung Ihrer Ehe, nachdrücklicher zu begründen.
Es ist wahr, daß, aus Ihrer Supplik, kaum ein anderes Resultat sich ziehen läßt, als: daß die Fortsetzung, Ihrer Ehe, nur, Ihrer Convenienz nicht mehr gemäß zu sein, scheint, und daß Sie die gewünschte Ehescheidung, weniger, von Serenissmi Gnade, aus erheblichen Gründen der Billigkeit, als, wie von einem reinen Machtspruche, wie eine ganz bes[on]dere, und einzige, Ausnahme, erwarten [3] da aber Serenissimus, in Ehesachen, niemals, ohne das Oberconsistorium gehört zu haben, abzusprechen pflegt; so ist, freilich, durch Ihre Supplik, so wie sie ist, der Zweck nicht zu erreichen, der, aber, bei der, dafür, sonst sprechenden, günstigen Stimmung, schwerlich, verfehlt werden wird, wenn Sie nur:
durch nähere Mittheilung, der factischen Gründe, und, namentlich, der, in Ihren, und in Ihrer Gattin, Verhältnissen, eingetretenen entschiedenen Veränderungen, – wovon Sie in Ihrer Supplik reden; – wodurch es Ihnen unmöglich gemacht worden ist, ferner, bei einander zu leben, und, in Ihrer ehelichen Verbindung, glücklich zu seyn;
mich in den Stand setzen wollen, die gesuchte Trennung, Ihrer Ehe, wenigstens, als Sache der Billigkeit, und Menschlichkeit, gelten zu [4] machen.
Der Sachewalter, Ihrer Frau Gemahlin, ist im Begriffe, von Ihr, gleiche Instruction, sich zu erbitten.
Ich ersuche Sie: um mögliche Beschleunigung der meinigen, damit ich noch vor den auf den 15.ten dieses Monats, verlegten, Termine, davon, Gebrauch machen könne. Ich wünsche, übrigens, auch, zu erfahren: ob? und, auf welche Bedingungen? Sie, wegen Ihres beiderseitigen Vermögens, mit Ihrer Frau Gemahlin, auf den Fall der Ehescheidung, bereits, eine Auseinandersetzung, verabredet haben?
Ich bin, mit der vollkommensten Hochachtung,
Ew: Wohlgebornen,
ganz ergebenster Diener,
Georg Friedrich Ernst Hesse
(Hofadvocat.)
Weimar,
den 3.ten Februar,
1803.
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[1] Wohlgeborner
hochzuverehrender Herr Rath!
Durch des Herrn geheimen Raths Voigt, hier, Vermittelung, bin ich veranlaßt worden, in Ew: Wohlgebornen Ehescheidungsache, das Nöthige, für Sie, bei dem hiesigen Herzogl. Oberconsistorium, zu besorgen.
In dem, von diesem Collegium, am 1.sten dieses Monats, gehaltenen Termine, worin ich, statt Ihrer, erschien, fand Man die, von Ihnen, und von Ihrer Frau Gemahlin, in Ihrer, an den Herzog von Weimar, gemeinschaftlich, gerichteten, Supplik, für die gewünschte Trennung, Ihrer Ehe, angeführten, Gründe, unzulänglich, und äußerte: daß Man, auch [2] vorzüglich, auch, wegen deren allzuweiten Unbestimmtheit, in dem, Serenissimo zu erstattenden, Berichte, für die gesuchte Ehescheidung, sich nicht werde verwenden können.
Dies veranlaßte mich, um Aufschub der Berichterstattung, und um Verlegung des Termins, auf 14. Tage, zu bitten, indem ich, zugleich, versprach: bis dahin, Ihr Gesuch, um Trennung Ihrer Ehe, nachdrücklicher zu begründen.
Es ist wahr, daß, aus Ihrer Supplik, kaum ein anderes Resultat sich ziehen läßt, als: daß die Fortsetzung, Ihrer Ehe, nur, Ihrer Convenienz nicht mehr gemäß zu sein, scheint, und daß Sie die gewünschte Ehescheidung, weniger, von Serenissmi Gnade, aus erheblichen Gründen der Billigkeit, als, wie von einem reinen Machtspruche, wie eine ganz bes[on]dere, und einzige, Ausnahme, erwarten [3] da aber Serenissimus, in Ehesachen, niemals, ohne das Oberconsistorium gehört zu haben, abzusprechen pflegt; so ist, freilich, durch Ihre Supplik, so wie sie ist, der Zweck nicht zu erreichen, der, aber, bei der, dafür, sonst sprechenden, günstigen Stimmung, schwerlich, verfehlt werden wird, wenn Sie nur:
durch nähere Mittheilung, der factischen Gründe, und, namentlich, der, in Ihren, und in Ihrer Gattin, Verhältnissen, eingetretenen entschiedenen Veränderungen, – wovon Sie in Ihrer Supplik reden; – wodurch es Ihnen unmöglich gemacht worden ist, ferner, bei einander zu leben, und, in Ihrer ehelichen Verbindung, glücklich zu seyn;
mich in den Stand setzen wollen, die gesuchte Trennung, Ihrer Ehe, wenigstens, als Sache der Billigkeit, und Menschlichkeit, gelten zu [4] machen.
Der Sachewalter, Ihrer Frau Gemahlin, ist im Begriffe, von Ihr, gleiche Instruction, sich zu erbitten.
Ich ersuche Sie: um mögliche Beschleunigung der meinigen, damit ich noch vor den auf den 15.ten dieses Monats, verlegten, Termine, davon, Gebrauch machen könne. Ich wünsche, übrigens, auch, zu erfahren: ob? und, auf welche Bedingungen? Sie, wegen Ihres beiderseitigen Vermögens, mit Ihrer Frau Gemahlin, auf den Fall der Ehescheidung, bereits, eine Auseinandersetzung, verabredet haben?
Ich bin, mit der vollkommensten Hochachtung,
Ew: Wohlgebornen,
ganz ergebenster Diener,
Georg Friedrich Ernst Hesse
(Hofadvocat.)
Weimar,
den 3.ten Februar,
1803.
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