• August Wilhelm von Schlegel to Adolf Friedrich Stenzler

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: London · Date: 26.02.1833
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Adolf Friedrich Stenzler
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: London
  • Date: 26.02.1833
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-36979
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.26,Nr.90
  • Number of Pages: 1 S., hs. m. U.
  • Format: 25,3 x 21,1 cm
  • Incipit: „[1] Bonn d. 26sten. Febr. 33.
    Ew. Wohlgeb. beiden Briefe vom 8 Jan. und 19ten Febr. d. J. habe ich empfangen. [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 350]/version-10-19/letters/view/5873" data-language="">
[1] Bonn d. 26sten. Febr. 33.
Ew. Wohlgeb. beiden Briefe vom 8 Jan. und 19ten Febr. d. J. habe ich empfangen. Wiewohl der erste keine schleunige Antwort erfoderte, war ich doch im Begriff Ihnen zu schreiben, als ich gestern den zweiten erhielt. Die in diesem enthaltene Zumuthung, Ihnen zum drittenmal einen Wechsel von £ 15 "–" zu senden, hat mich in das höchste Erstaunen gesetzt, und ich bin nicht gesonnen darauf einzugehen. Ich habe Ihnen in meinem vorigen Briefe bestimmt erklärt, Sie hätten keine Vorschüsse weiter von mir zu erwarten, und die schließliche Abrechnung dessen, was Sie an Honorar noch zu f nach einer billigen Schätzung noch zu fodern haben möchten, müsse bis nach Ablieferung der ganz vollendeten, gründlich und genau ausgeführten Arbeit ausgestellt bleiben. Jetzt gereut es mich recht sehr, daß ich nicht gleich damals, als Sie in London beim Empfange der durch mich zu Ihren Gunsten ausgewirkten Unterstützung des Ministeriums mir einen so seltsamen Auftritt machten; das ganze Geschäft abgebrochen habe. Es fiel mir ferner befremdlich auf, daß Sie meinen ersten Wechsel in dem Augenblicke eincassirten, wo sie nach Deutschland abreisten: er war in der Voraussetzung geschickt, daß Sie die Arbeit unverzüglich und ununterbrochen vornehmen würden, und ein zarteres Gefühl hätte Ihnen, wie mich dünkt, eingeben sollen, den Wechsel ungebraucht zurückzusenden. Indessen habe ich es dennoch mit einem zweiten Wechsel versucht. Jetzt aber, muß ich Ihnen offenherzig sagen, habe ich alles Zutrauen verloren, nachdem ich beinahe ein Jahr lang mit unerfüllten Erwartungen hingehalten worden bin. Von der übernommenen Verbindlichkeit, das dritte Buch des Ramayana abzuschreiben und die bezeichneten Handschriften zu collationiren, spreche ich Sie völlig frei; Sie werden dabei nicht viel einzubüßen haben, da die Arbeit noch gar nicht beträchtlich vorgerückt zu seyn scheint. Dagegen behalte ich mir alle meine Ansprüche vor, und werde wissen sie gehörigen Ortes geltend zu machen. Wenn man eine Arbeit übernimmt und sie nachher nicht liefert, so muß man die empfangenen Vorschüsse baldigst zurückzahlen.
Daß Sie krank gewesen sind, bedaure ich ungemein; aber ich habe Sie nicht bewogen nach London zu gehen, und kann für die Sie betreffenden Zufälligkeiten nicht einstehen. Als ich Ihnen die Arbeit vorschlug, waren Sie schon dort, und hatten mir Ihr Vorhaben eröffnet geraume Zeit da zu verbleiben. Hochachtungsvoll Ew. Wohlgeb.
ergebener
AWvSchle[gel]
[2] [leer]
Notice (8): Undefined offset: 0 [APP/View/Letters/view.ctp, line 432]/version-10-19/letters/view/5873" data-language="">
[1] Bonn d. 26sten. Febr. 33.
Ew. Wohlgeb. beiden Briefe vom 8 Jan. und 19ten Febr. d. J. habe ich empfangen. Wiewohl der erste keine schleunige Antwort erfoderte, war ich doch im Begriff Ihnen zu schreiben, als ich gestern den zweiten erhielt. Die in diesem enthaltene Zumuthung, Ihnen zum drittenmal einen Wechsel von £ 15 "–" zu senden, hat mich in das höchste Erstaunen gesetzt, und ich bin nicht gesonnen darauf einzugehen. Ich habe Ihnen in meinem vorigen Briefe bestimmt erklärt, Sie hätten keine Vorschüsse weiter von mir zu erwarten, und die schließliche Abrechnung dessen, was Sie an Honorar noch zu f nach einer billigen Schätzung noch zu fodern haben möchten, müsse bis nach Ablieferung der ganz vollendeten, gründlich und genau ausgeführten Arbeit ausgestellt bleiben. Jetzt gereut es mich recht sehr, daß ich nicht gleich damals, als Sie in London beim Empfange der durch mich zu Ihren Gunsten ausgewirkten Unterstützung des Ministeriums mir einen so seltsamen Auftritt machten; das ganze Geschäft abgebrochen habe. Es fiel mir ferner befremdlich auf, daß Sie meinen ersten Wechsel in dem Augenblicke eincassirten, wo sie nach Deutschland abreisten: er war in der Voraussetzung geschickt, daß Sie die Arbeit unverzüglich und ununterbrochen vornehmen würden, und ein zarteres Gefühl hätte Ihnen, wie mich dünkt, eingeben sollen, den Wechsel ungebraucht zurückzusenden. Indessen habe ich es dennoch mit einem zweiten Wechsel versucht. Jetzt aber, muß ich Ihnen offenherzig sagen, habe ich alles Zutrauen verloren, nachdem ich beinahe ein Jahr lang mit unerfüllten Erwartungen hingehalten worden bin. Von der übernommenen Verbindlichkeit, das dritte Buch des Ramayana abzuschreiben und die bezeichneten Handschriften zu collationiren, spreche ich Sie völlig frei; Sie werden dabei nicht viel einzubüßen haben, da die Arbeit noch gar nicht beträchtlich vorgerückt zu seyn scheint. Dagegen behalte ich mir alle meine Ansprüche vor, und werde wissen sie gehörigen Ortes geltend zu machen. Wenn man eine Arbeit übernimmt und sie nachher nicht liefert, so muß man die empfangenen Vorschüsse baldigst zurückzahlen.
Daß Sie krank gewesen sind, bedaure ich ungemein; aber ich habe Sie nicht bewogen nach London zu gehen, und kann für die Sie betreffenden Zufälligkeiten nicht einstehen. Als ich Ihnen die Arbeit vorschlug, waren Sie schon dort, und hatten mir Ihr Vorhaben eröffnet geraume Zeit da zu verbleiben. Hochachtungsvoll Ew. Wohlgeb.
ergebener
AWvSchle[gel]
[2] [leer]
×