• August Wilhelm von Schlegel to Georg Andreas Reimer

  • Place of Dispatch: Coppet · Place of Destination: Berlin · Date: 19.06.1807
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Georg Andreas Reimer
  • Place of Dispatch: Coppet
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: 19.06.1807
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliography: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 198‒199.
  • Incipit: „Coppet d. 19 Jun. 1807
    Ew. Wohlgehohren
    haben durch Ihre Einrückung in das Intelligenz Blatt der Jenaischen Allgemeinen Literatur Zeitung den unsichersten und [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-37174
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.6,Nr.50
  • Number of Pages: 2 S., hs. m. U.
  • Format: 24,6 x 20,2 cm
    Language
  • German
Coppet d. 19 Jun. 1807
Ew. Wohlgehohren
haben durch Ihre Einrückung in das Intelligenz Blatt der Jenaischen Allgemeinen Literatur Zeitung den unsichersten und weitläuftigsten Weg erwählt, eine Nachricht an mich gelangen zu lassen. Die deutschen Zeitschriften kommen wenig ins Ausland und Ew. Wohlgeb. hätten sich wohl vorstellen können, daß ich etwas besseres zu thun haben dürfte als Buchhändler-Anzeigen zu lesen. Erst jetzt habe ich zufällig, durch die Erkundigung einiger Freunde, was doch jene ungehörige Auffoderung bedeute, deren Existenz erfahren. Es hat mich nicht wenig befremdet, diese fast lauter Unwahrheiten enthaltende Anzeige von Ew. Wohlgeb. zu lesen. Zuvörderst habe ich schon hinreichend erklärt, auf welche Weise ich meinen Verpflichtungen gegen die Realschulbuchhandlung nachzukommen gedenke. Ferner, nicht die letzteren Briefe, sondern nur der letzte vom 1ten Febr. 1806 ist unbeantwortet geblieben, und zwar bloß deswegen weil ich mich zuvor schon hinlänglich erklärt zu haben glaubte. Endlich wissen Ew. Wohlgeb. sehr wohl, wohin die Briefe an mich zu richten sind: der Landsitz der Frau von Staël ist in ganz Europa bekannt; ist sie schon abwesend, so werden ihr die Briefe von dort aus besorgt, und jedermann weiß in Deutschland, daß ich in ihrem Hause lebe.
Da es mir aber nach diesem Schritte von Ihrer Seite sehr unangenehm seyn würde, noch ferner in dem geringsten Verhältnisse mit Ihnen zu stehen, so ersuche ich Ew. Wohlgeb um eine specificirte Rechnung über Ihre Auslagen an Honorar für den zweyten Band, an Druck und Papier für die ersten 10 Bogen nach der vertragsmäßigen Anzahl der Exemplare, endlich an Zinsen für diese Summe zu schicken. Ihre unbestimmte Angabe von 7–800 rth. Auslagen (ohne die Zinsen) für den 2ten Band scheint mir in der That sehr übertrieben, und sollte die spezificirte eben so ausfallen, so würde ich einer Buchhandlung den Auftrag geben, deßhalb mit Ihnen zu unterhandeln, und sich allenfalls nach einer billigen Schätzung von Sachverständigen auseinander zu setzen, worauf alsdann gegen Auslieferung der ganzen Auflage von den bisher abgedruckten 10 Bogen und meines Manuscriptes von der Brücke von Mantible, die Berichtigung der Foderung unfehlbar erfolgen wird.
Ew.Wohlgebohren
ergebenster
A. W. Schlegel
Coppet d. 19 Jun. 1807
Ew. Wohlgehohren
haben durch Ihre Einrückung in das Intelligenz Blatt der Jenaischen Allgemeinen Literatur Zeitung den unsichersten und weitläuftigsten Weg erwählt, eine Nachricht an mich gelangen zu lassen. Die deutschen Zeitschriften kommen wenig ins Ausland und Ew. Wohlgeb. hätten sich wohl vorstellen können, daß ich etwas besseres zu thun haben dürfte als Buchhändler-Anzeigen zu lesen. Erst jetzt habe ich zufällig, durch die Erkundigung einiger Freunde, was doch jene ungehörige Auffoderung bedeute, deren Existenz erfahren. Es hat mich nicht wenig befremdet, diese fast lauter Unwahrheiten enthaltende Anzeige von Ew. Wohlgeb. zu lesen. Zuvörderst habe ich schon hinreichend erklärt, auf welche Weise ich meinen Verpflichtungen gegen die Realschulbuchhandlung nachzukommen gedenke. Ferner, nicht die letzteren Briefe, sondern nur der letzte vom 1ten Febr. 1806 ist unbeantwortet geblieben, und zwar bloß deswegen weil ich mich zuvor schon hinlänglich erklärt zu haben glaubte. Endlich wissen Ew. Wohlgeb. sehr wohl, wohin die Briefe an mich zu richten sind: der Landsitz der Frau von Staël ist in ganz Europa bekannt; ist sie schon abwesend, so werden ihr die Briefe von dort aus besorgt, und jedermann weiß in Deutschland, daß ich in ihrem Hause lebe.
Da es mir aber nach diesem Schritte von Ihrer Seite sehr unangenehm seyn würde, noch ferner in dem geringsten Verhältnisse mit Ihnen zu stehen, so ersuche ich Ew. Wohlgeb um eine specificirte Rechnung über Ihre Auslagen an Honorar für den zweyten Band, an Druck und Papier für die ersten 10 Bogen nach der vertragsmäßigen Anzahl der Exemplare, endlich an Zinsen für diese Summe zu schicken. Ihre unbestimmte Angabe von 7–800 rth. Auslagen (ohne die Zinsen) für den 2ten Band scheint mir in der That sehr übertrieben, und sollte die spezificirte eben so ausfallen, so würde ich einer Buchhandlung den Auftrag geben, deßhalb mit Ihnen zu unterhandeln, und sich allenfalls nach einer billigen Schätzung von Sachverständigen auseinander zu setzen, worauf alsdann gegen Auslieferung der ganzen Auflage von den bisher abgedruckten 10 Bogen und meines Manuscriptes von der Brücke von Mantible, die Berichtigung der Foderung unfehlbar erfolgen wird.
Ew.Wohlgebohren
ergebenster
A. W. Schlegel
· Abschrift , 19.06.1807
· Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
· Mscr.Dresd.App.2712,B,IV,c,7a
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