• August Wilhelm von Schlegel to Christian Friedrich Tieck

  • Place of Dispatch: Coppet · Place of Destination: Bern · Date: 10. April [1812]
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Christian Friedrich Tieck
  • Place of Dispatch: Coppet
  • Place of Destination: Bern
  • Date: 10. April [1812]
  • Notations: Datum (Jahr) sowie Absende- und Empfangsort erschlossen. – Datierung durch den Kontext.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-37187
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.7,Nr.66(42)
  • Number of Pages: 2 S., hs.
  • Format: 19,1 x 11,8 cm
  • Incipit: „[1] d. 10ten April
    Lieber Freund, hier hast du das Format der Schreibtafel, die mir für einen Carolin angeboten wird. Die [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
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[1] d. 10ten April
Lieber Freund, hier hast du das Format der Schreibtafel, die mir für einen Carolin angeboten wird. Die ganze Breite des Blattes ist die immer bis an den Bleystift, wo ich es eingekniffen, liegen aber die geheimen Schlößchen, welche aufspringen – auf diese schmalere Breite wäre also nur für Bild u Einfassung zu rechnen. Der Atlas womit der Grund überzogen, wird ausgeschnitten, um das Bild in die Vertiefung einzufugen
Das Beste wäre vielleicht, daß du es mir in einem Schächtelchen mit Baumwolle eingepackt schicktest – die Goldschmid-Arbeit wird doch auch in Genf feiner gemacht, u will sichs mit der Verschmälerung nicht fügen, so bestimmt alsdann ein Maaß, wonach ich in Paris eine andre Brieftasche bestelle.
Heute mußt du das D. Museum erhalten – wenn Maria es nach Hofwyl schickt, so bitte ich sie doch zugleich anzufragen, ob Fellenberg einen Brief von mir empfangen, – es wundert mich, daß ich keine Antwort habe.
Diese Tage her war ich sehr fleißig, u verschiedne Abschnitte der Nibel. Schrift sind zur Absendung fertig. Ich warte nur ungeduldig auf das Datum von der Canonisirung des heil. Anno – hast du es dort nicht auftreiben können, so muß ich noch an Horner schreiben.
Die scharfen Nordwinde haben mir einen [2] heftigen Schnupfen zugezogen. Der Frühling will noch nicht recht die Oberhand gewinnen.
Mit dem Hange zum vielen Geldausgeben, das ist ein übles Ding – ich habe ihn ebenfalls, u fand oft Ursache es zu xxxxen bereuen. Man verachtet das Geld, u doch ist es das Mittel zu allem. Ich habe mir jetzt strenge Sparsamkeit zum Gesetz gemacht u trage meine alten Röcke bis auf den letzten Faden. Bey deiner Kunst ist es vollends nothwendig immer im Vorrath zu seyn, wenn man auf einen grünen Zweig zu kommen will. Nun ich hoffe, dieß soll bald gelingen.
Von unsern hiesigen Zuständen wird dir M. M. aus meinem Briefe sagen können.
Eben empfange ich die eurigen, u habe sie kaum noch flüchtig lesen können. Also alles auf morgen – Mit dem Prinzen ist das wichtigste, daß du bald wieder etwas liefert, so haben die Cabalen wohl gar wenig auf sich.
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[1] d. 10ten April
Lieber Freund, hier hast du das Format der Schreibtafel, die mir für einen Carolin angeboten wird. Die ganze Breite des Blattes ist die immer bis an den Bleystift, wo ich es eingekniffen, liegen aber die geheimen Schlößchen, welche aufspringen – auf diese schmalere Breite wäre also nur für Bild u Einfassung zu rechnen. Der Atlas womit der Grund überzogen, wird ausgeschnitten, um das Bild in die Vertiefung einzufugen
Das Beste wäre vielleicht, daß du es mir in einem Schächtelchen mit Baumwolle eingepackt schicktest – die Goldschmid-Arbeit wird doch auch in Genf feiner gemacht, u will sichs mit der Verschmälerung nicht fügen, so bestimmt alsdann ein Maaß, wonach ich in Paris eine andre Brieftasche bestelle.
Heute mußt du das D. Museum erhalten – wenn Maria es nach Hofwyl schickt, so bitte ich sie doch zugleich anzufragen, ob Fellenberg einen Brief von mir empfangen, – es wundert mich, daß ich keine Antwort habe.
Diese Tage her war ich sehr fleißig, u verschiedne Abschnitte der Nibel. Schrift sind zur Absendung fertig. Ich warte nur ungeduldig auf das Datum von der Canonisirung des heil. Anno – hast du es dort nicht auftreiben können, so muß ich noch an Horner schreiben.
Die scharfen Nordwinde haben mir einen [2] heftigen Schnupfen zugezogen. Der Frühling will noch nicht recht die Oberhand gewinnen.
Mit dem Hange zum vielen Geldausgeben, das ist ein übles Ding – ich habe ihn ebenfalls, u fand oft Ursache es zu xxxxen bereuen. Man verachtet das Geld, u doch ist es das Mittel zu allem. Ich habe mir jetzt strenge Sparsamkeit zum Gesetz gemacht u trage meine alten Röcke bis auf den letzten Faden. Bey deiner Kunst ist es vollends nothwendig immer im Vorrath zu seyn, wenn man auf einen grünen Zweig zu kommen will. Nun ich hoffe, dieß soll bald gelingen.
Von unsern hiesigen Zuständen wird dir M. M. aus meinem Briefe sagen können.
Eben empfange ich die eurigen, u habe sie kaum noch flüchtig lesen können. Also alles auf morgen – Mit dem Prinzen ist das wichtigste, daß du bald wieder etwas liefert, so haben die Cabalen wohl gar wenig auf sich.
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