• August Wilhelm von Schlegel to Christian Friedrich Tieck

  • Place of Dispatch: Coppet · Place of Destination: Bern · Date: 20. März [1812]
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Christian Friedrich Tieck
  • Place of Dispatch: Coppet
  • Place of Destination: Bern
  • Date: 20. März [1812]
  • Notations: Datum (Jahr) sowie Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-37187
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.7,Nr.66(56)
  • Number of Pages: 2 S., hs.
  • Format: 19,7 x 12,4 cm
  • Incipit: „[1] C. d. 20sten März
    Vielen Dank für deinen Brief, treuer Herzensfreund, es ist mir ein großer Trost dich noch dort [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
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[1] C. d. 20sten März
Vielen Dank für deinen Brief, treuer Herzensfreund, es ist mir ein großer Trost dich noch dort zu wissen, u deine Abreise wird mir einen neuen Schmerz verursachen.
Du hast ganz recht daran gethan, die Bücher zu nehmen, ich habe durch Zögerung schon manches zu erstehen versäumt, was mir lieb zu haben gewesen wäre u was nun nicht nachzuhohlen ist. Ich bitte dich nur, alles aufzuzeichnen was du für mich aufge auslegst u ausgelegt hast, manches ist meinem Gedächtnisse entfallen, du hast auch Bücher in Zürich für mich bezahlt. Ich kann daß das nicht zugeben, du mußt deine Mittel jetzt für dich zusammenhalten.
Laß nur Burgdörfer seine Rechnung schicken – damit hat es eher Zeit, da er mich hier in der Nähe weiß, u ich ihm die Beyträge zu den Alpenrosen umsonst gebe: Ich wollte, du hättest auch die bey ihm genommenen Kleinigkeiten auf meine Rechnung setzen lassen.
Könnte mein Bild nicht fürs erste ohne alle Zierrath u Einfassung aufbewahrt werden? Schick mir das genaue Maaß, so lasse ich ein Taschenbuch zu diesem Zweck in Genf verfertigen oder sollte man es dort nicht zierlich genug machen können, in Paris. Wenn ich nachher nach B. komme, so lasse ich dann [2] das Bild mit einer goldnen Einfassung hineinfügen. Gieb mir aber genau an, wie das Taschenbuch am besten eingerichtet werden möchte. Wenn es ordentlich ausfallen soll, so muß es ziemlich viel kosten, u ich bin jetzt leider gar nicht in Vorrath.
Zahnpulver will ich dir durch den nächsten Waarenwagen schicken, dann erhältst du es heute über acht Tage. Eher war es nicht möglich mit der Diligence kosten die Packete gar zu viel.
Ich bin begierig, von deinen Arbeiten zu hören. Richte dich nur ja mit der Bezahlung so ein, daß du wenigstens noch einmal so viel erwirbst als du verzehrst. Der Hesse hat hier das ganze Land mit seinen Bildern beklekst oder betüpfelt, man kann nirgends hinkommen, ohne eins anzutreffen.
Versäumen mußt du über Bern nichts wesentliches. Aber die Jahrszeit war gar zu schlecht u muß dir auch bey dem Kr. Prinzen zur gültigen Entschädigung dienen. Ich hätte dich nicht ohne große Unruhe in der eigentlichen Zeit der Lauwinen über die Berge können gehen lassen.
An Frommann schreibe ich morgen unfehlbar. Bisher habe ich meinen Koffer noch nicht vermißt, denn ich that nichts als Briefe schreiben, u meine Bibliothek vollends ordnen. Melde ja alles, was du von öffentlichen Neuigkeiten erfahren kannst. Bestelle das inliegende Blatt an Hrn von Wolf. Lebe wohl.
[1] Soeben erhalte ich die Briefe. Sey vorsichtig mit den meinigen.
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[1] C. d. 20sten März
Vielen Dank für deinen Brief, treuer Herzensfreund, es ist mir ein großer Trost dich noch dort zu wissen, u deine Abreise wird mir einen neuen Schmerz verursachen.
Du hast ganz recht daran gethan, die Bücher zu nehmen, ich habe durch Zögerung schon manches zu erstehen versäumt, was mir lieb zu haben gewesen wäre u was nun nicht nachzuhohlen ist. Ich bitte dich nur, alles aufzuzeichnen was du für mich aufge auslegst u ausgelegt hast, manches ist meinem Gedächtnisse entfallen, du hast auch Bücher in Zürich für mich bezahlt. Ich kann daß das nicht zugeben, du mußt deine Mittel jetzt für dich zusammenhalten.
Laß nur Burgdörfer seine Rechnung schicken – damit hat es eher Zeit, da er mich hier in der Nähe weiß, u ich ihm die Beyträge zu den Alpenrosen umsonst gebe: Ich wollte, du hättest auch die bey ihm genommenen Kleinigkeiten auf meine Rechnung setzen lassen.
Könnte mein Bild nicht fürs erste ohne alle Zierrath u Einfassung aufbewahrt werden? Schick mir das genaue Maaß, so lasse ich ein Taschenbuch zu diesem Zweck in Genf verfertigen oder sollte man es dort nicht zierlich genug machen können, in Paris. Wenn ich nachher nach B. komme, so lasse ich dann [2] das Bild mit einer goldnen Einfassung hineinfügen. Gieb mir aber genau an, wie das Taschenbuch am besten eingerichtet werden möchte. Wenn es ordentlich ausfallen soll, so muß es ziemlich viel kosten, u ich bin jetzt leider gar nicht in Vorrath.
Zahnpulver will ich dir durch den nächsten Waarenwagen schicken, dann erhältst du es heute über acht Tage. Eher war es nicht möglich mit der Diligence kosten die Packete gar zu viel.
Ich bin begierig, von deinen Arbeiten zu hören. Richte dich nur ja mit der Bezahlung so ein, daß du wenigstens noch einmal so viel erwirbst als du verzehrst. Der Hesse hat hier das ganze Land mit seinen Bildern beklekst oder betüpfelt, man kann nirgends hinkommen, ohne eins anzutreffen.
Versäumen mußt du über Bern nichts wesentliches. Aber die Jahrszeit war gar zu schlecht u muß dir auch bey dem Kr. Prinzen zur gültigen Entschädigung dienen. Ich hätte dich nicht ohne große Unruhe in der eigentlichen Zeit der Lauwinen über die Berge können gehen lassen.
An Frommann schreibe ich morgen unfehlbar. Bisher habe ich meinen Koffer noch nicht vermißt, denn ich that nichts als Briefe schreiben, u meine Bibliothek vollends ordnen. Melde ja alles, was du von öffentlichen Neuigkeiten erfahren kannst. Bestelle das inliegende Blatt an Hrn von Wolf. Lebe wohl.
[1] Soeben erhalte ich die Briefe. Sey vorsichtig mit den meinigen.
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