• August Wilhelm von Schlegel to Christian Lassen

  • Place of Dispatch: Paris · Place of Destination: Bonn · Date: 16.09.1831
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Christian Lassen
  • Place of Dispatch: Paris
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 16.09.1831
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 370508637
  • Bibliography: Schlegel, August Wilhelm; Lassen, Christian: Briefwechsel. Hg. v. Willibald Kirfel. Bonn 1914, S. 207‒209.
  • Incipit: „[1] Paris, d. 16ten Sept. 31.
    Theuerster Freund!
    Ich habe hier bereits das Handwerk begrüßt, Remusat, Chezy und Loiseleur gesprochen, Burnouf noch nicht. [...]“
    Manuscript
  • Provider: Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
  • OAI Id: 1836108
  • Classification Number: S 860 : III : 31
  • Provenance: Der Brief gelangte 1876 als Geschenk der Witwe Christian Lassens in die Universitätsbibliothek Bonn.
  • Number of Pages: 1 e. Br. (2 S.)
  • Format: 19,3 x 12,7 cm
  • Particularities: Mit Briefumschlag. - Die Briefe mit der Signatur S 860 sind in drei Faszikeln gebunden - dieser Brief befindet sich als Nr. 31 in Faszikel III.
    Language
  • German
[1] Paris, d. 16ten Sept. 31.
Theuerster Freund!
Ich habe hier bereits das Handwerk begrüßt, Remusat, Chezy und Loiseleur gesprochen, Burnouf noch nicht. Remusat will mir Manuscripte geben, wie wohl die Bibl. jetzt geschlossen ist. Chezy hat mir seinen Apudy gegeben. Er hat zufällig ein Manuscript des Hitôp[adêsa] in Devan[agari]-Schrift von einem Antiquar um 40 sous erstanden, verkaufen wollte er es um keinen Preis, hat es mir aber aus freien Stücken zum Gebrauche geschickt. Es ist vom Jahre 1800, vermuthlich von einem Engländer bestellt, er meynte, es wäre sehr schlecht, ich finde dieß aber nicht so weit ich es gelesen habe. Ich werde die echten Varianten excerpiren: bereits fand ich die Bestätigung einer wichtigen Emendation. Den kleinen Loiseleur fand ich über dem Manu schwitzend. Ich machte ihn sehr glücklich, indem ich meine Lobsprüche in Gegenwart seines Vaters nachdrücklich wiederhohlte. Zur Lesung der Telinga-Schrift hat er sich noch nicht entschlossen, sonst könnte man ihn wohl zur Collationirung der Manuscripte des Râmây[ana] gebrauchen. Klaproth habe ich besucht, fand ihn aber schon an seiner Thüre, im Begriff auszugehen.
Schreiben Sie mir recht fleißig, sowohl von Stadtneuigkeiten und litterarischen Dingen, als auch wegen der Cholera, alles was Sie authentisches in deutschen Blättern über die Verbreitung nach Westen finden.
[2] Ich hoffe zu hören, daß der zweite Bogen der Übersetzung des Ramay[ana] fertig gedruckt ist, und bin Ihnen für diese übernommene Arbeit noch meinen Dank schuldig.
Der Herzog von Broglie wünscht die Verfassung und Lehrweise unsrer Universitäten näher kennen zu lernen. Thun Sie also die Statuten (wohl verstanden nicht die Akadem. Gesetze) mit den Latein. Lections-Catalogen von etwa sechs Semestern ‒ etwa die letzten in einer Folge, zusammen, und senden Sie selbige kreuzweise sous bandes, an den Herzog von Broglie. Das Verzeichniß der Stunden am Schluße schneiden Sie nur heraus. Was sich unter meinen academicis findet, können, sie daher nehmen, das übrige sich auf meine Rechnung verabfolgen lassen. Auf dem Umschlage muß die Zahl der Bogen bemerkt seyn. Am liebsten Exemplare auf gutem Papier, wenn sie sich finden.
Sie möchten mir auch ein überschüßiges Exemplar der beiden Bogen Übersetzung des Râmây[ana] sous bandes senden.
Leben Sie recht wohl, ich hoffe, daß Sie sich in Ihrer Einsamkeit, denn Bonn wird ziemlich leer seyn, wohl befinden. Ganz der Ihrige
AWvSchlegel.
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[1] Paris, d. 16ten Sept. 31.
Theuerster Freund!
Ich habe hier bereits das Handwerk begrüßt, Remusat, Chezy und Loiseleur gesprochen, Burnouf noch nicht. Remusat will mir Manuscripte geben, wie wohl die Bibl. jetzt geschlossen ist. Chezy hat mir seinen Apudy gegeben. Er hat zufällig ein Manuscript des Hitôp[adêsa] in Devan[agari]-Schrift von einem Antiquar um 40 sous erstanden, verkaufen wollte er es um keinen Preis, hat es mir aber aus freien Stücken zum Gebrauche geschickt. Es ist vom Jahre 1800, vermuthlich von einem Engländer bestellt, er meynte, es wäre sehr schlecht, ich finde dieß aber nicht so weit ich es gelesen habe. Ich werde die echten Varianten excerpiren: bereits fand ich die Bestätigung einer wichtigen Emendation. Den kleinen Loiseleur fand ich über dem Manu schwitzend. Ich machte ihn sehr glücklich, indem ich meine Lobsprüche in Gegenwart seines Vaters nachdrücklich wiederhohlte. Zur Lesung der Telinga-Schrift hat er sich noch nicht entschlossen, sonst könnte man ihn wohl zur Collationirung der Manuscripte des Râmây[ana] gebrauchen. Klaproth habe ich besucht, fand ihn aber schon an seiner Thüre, im Begriff auszugehen.
Schreiben Sie mir recht fleißig, sowohl von Stadtneuigkeiten und litterarischen Dingen, als auch wegen der Cholera, alles was Sie authentisches in deutschen Blättern über die Verbreitung nach Westen finden.
[2] Ich hoffe zu hören, daß der zweite Bogen der Übersetzung des Ramay[ana] fertig gedruckt ist, und bin Ihnen für diese übernommene Arbeit noch meinen Dank schuldig.
Der Herzog von Broglie wünscht die Verfassung und Lehrweise unsrer Universitäten näher kennen zu lernen. Thun Sie also die Statuten (wohl verstanden nicht die Akadem. Gesetze) mit den Latein. Lections-Catalogen von etwa sechs Semestern ‒ etwa die letzten in einer Folge, zusammen, und senden Sie selbige kreuzweise sous bandes, an den Herzog von Broglie. Das Verzeichniß der Stunden am Schluße schneiden Sie nur heraus. Was sich unter meinen academicis findet, können, sie daher nehmen, das übrige sich auf meine Rechnung verabfolgen lassen. Auf dem Umschlage muß die Zahl der Bogen bemerkt seyn. Am liebsten Exemplare auf gutem Papier, wenn sie sich finden.
Sie möchten mir auch ein überschüßiges Exemplar der beiden Bogen Übersetzung des Râmây[ana] sous bandes senden.
Leben Sie recht wohl, ich hoffe, daß Sie sich in Ihrer Einsamkeit, denn Bonn wird ziemlich leer seyn, wohl befinden. Ganz der Ihrige
AWvSchlegel.
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