• Christian Lassen to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: Unknown · Date: 10.04.1838
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Christian Lassen
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 10.04.1838
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 370508637
  • Bibliography: Schlegel, August Wilhelm; Lassen, Christian: Briefwechsel. Hg. v. Willibald Kirfel. Bonn 1914, S. 223‒225.
  • Incipit: „[1] Für Ihre gütige Verwendung zu meinem Besten weiß ich Ihnen nicht genug zu danken; es konnte mir nichts erfreulicheres begegnen, [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-34965
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.14,Nr.63
  • Number of Pages: 2 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 22,5 x 13,4 cm
    Language
  • German
  • Greek
[1] Für Ihre gütige Verwendung zu meinem Besten weiß ich Ihnen nicht genug zu danken; es konnte mir nichts erfreulicheres begegnen, als daß gerade Sie meine Angelegenheit zu Sprache gebracht haben und selbst wenn die Vorstellung nicht den Erfolg haben sollte, den Sie ein Recht haben zu erwarten, werde ich es stets in dankbarem Andenken behalten, daß Sie ein Fürsprecher haben seyn wollen und daß die Facultät sich einstimmig dafür erklärt hat.
Es thut mir sehr leid, daß ich über die besonders abzuziehenden Exemplare noch keine Antwort habe und aus der Zögerung muß ich selbst fürchten, daß die Sache nicht in Ordnung ist; so wie ich Antwort erhalte, werde ich Sie davon in Kenntniß setzen.
Die Mittheilung von Herrn von Rehfues ist sehr erfreulich; Wilson scheint sich überhaupt sehr freundlich gegen uns zu zeigen und es freut mich namentlich zu sehen, daß Herr von Rehfues das Geschenk auf die rechte Quelle zurückführt. Ich lege sein Schreiben bei.
Von Rosen habe ich in Beziehung auf das Manuscript der Bh[agavad] Gîtâ die Antwort erhalten, daß er sehr bereit ist, Ihnen dasselbe abzutreten unter folgenden Tauschbedingungen: „wenn Herr von Schlegel dagegen meinem jüngsten Sohne, Georg Rosen, irgend eines von seinen Werken, etwa gerade ein Exemplar der 2ten Ausgabe der Bh[agavad] Gîtâ geben und darin eigenhändig lateinisch oder deutsch bemerken will, daß er es dem ihm nicht bekannten Jünglinge, aber dem Bruder eines von ihm hochgeschätzten braven und gelehrten [2] Mannes, mit der Aufforderung zum Nacheifer schenke.“
Ich habe gestern einen hübschen Fund in den Baktrischen Münzen gethan. Der Vonones I, den Raoul Rochette so sicher erkannt haben will, hat auf der Rückseite in der einheimischen Schrift die Legende Valagaçô. Da nun in der ganzen Parthischen Geschichte nur einmal ein Sohn Volagades auf einen Vonones folgt, so scheint es mir sicher, daß er der Vonones II. seyn muß. Er betitelt sich mahârâjô râjarâjô mahatô.
Eine andere Münze bringt mich zur Verzweiflung; in diesen Buchstaben, bei denen man beliebig das a verlängern kann, Alahorͩadapa(rͩ)o muß ΑΔΕΛΦΟΥ ΤΟΥ ΒΑΣΙΛΕΩΣ enthalten seyn. Können Sie mich auf einen guten Weg führen? Die Sprache ist durchgängig ein nur wenig abweichendes Prâkrit: jayavato für jayavanto, jayavân, dhâmiko für dhârmikaḥ.
Ewr. Hochwohlgebohren
dankbar ergebenster
Chr. Laßen.
[Bonn] 10./4. 38.
[3]
[4]
[1] Für Ihre gütige Verwendung zu meinem Besten weiß ich Ihnen nicht genug zu danken; es konnte mir nichts erfreulicheres begegnen, als daß gerade Sie meine Angelegenheit zu Sprache gebracht haben und selbst wenn die Vorstellung nicht den Erfolg haben sollte, den Sie ein Recht haben zu erwarten, werde ich es stets in dankbarem Andenken behalten, daß Sie ein Fürsprecher haben seyn wollen und daß die Facultät sich einstimmig dafür erklärt hat.
Es thut mir sehr leid, daß ich über die besonders abzuziehenden Exemplare noch keine Antwort habe und aus der Zögerung muß ich selbst fürchten, daß die Sache nicht in Ordnung ist; so wie ich Antwort erhalte, werde ich Sie davon in Kenntniß setzen.
Die Mittheilung von Herrn von Rehfues ist sehr erfreulich; Wilson scheint sich überhaupt sehr freundlich gegen uns zu zeigen und es freut mich namentlich zu sehen, daß Herr von Rehfues das Geschenk auf die rechte Quelle zurückführt. Ich lege sein Schreiben bei.
Von Rosen habe ich in Beziehung auf das Manuscript der Bh[agavad] Gîtâ die Antwort erhalten, daß er sehr bereit ist, Ihnen dasselbe abzutreten unter folgenden Tauschbedingungen: „wenn Herr von Schlegel dagegen meinem jüngsten Sohne, Georg Rosen, irgend eines von seinen Werken, etwa gerade ein Exemplar der 2ten Ausgabe der Bh[agavad] Gîtâ geben und darin eigenhändig lateinisch oder deutsch bemerken will, daß er es dem ihm nicht bekannten Jünglinge, aber dem Bruder eines von ihm hochgeschätzten braven und gelehrten [2] Mannes, mit der Aufforderung zum Nacheifer schenke.“
Ich habe gestern einen hübschen Fund in den Baktrischen Münzen gethan. Der Vonones I, den Raoul Rochette so sicher erkannt haben will, hat auf der Rückseite in der einheimischen Schrift die Legende Valagaçô. Da nun in der ganzen Parthischen Geschichte nur einmal ein Sohn Volagades auf einen Vonones folgt, so scheint es mir sicher, daß er der Vonones II. seyn muß. Er betitelt sich mahârâjô râjarâjô mahatô.
Eine andere Münze bringt mich zur Verzweiflung; in diesen Buchstaben, bei denen man beliebig das a verlängern kann, Alahorͩadapa(rͩ)o muß ΑΔΕΛΦΟΥ ΤΟΥ ΒΑΣΙΛΕΩΣ enthalten seyn. Können Sie mich auf einen guten Weg führen? Die Sprache ist durchgängig ein nur wenig abweichendes Prâkrit: jayavato für jayavanto, jayavân, dhâmiko für dhârmikaḥ.
Ewr. Hochwohlgebohren
dankbar ergebenster
Chr. Laßen.
[Bonn] 10./4. 38.
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