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Jetzt erheitre und erfreue ich mich an <span class="index-1903 tp-28039 ">deinen Vorlesungen</span>, ich gebrauche so gut ich kann die kleine Ruhe die uns vergönnt ist. Soweit als ich sie gelesen habe gefallen sie mir vortreflich, es ist eine Klarheit und Deutlichkeit darinnen die mir <span class="notice-621 ">[6]</span> wohlthut. <span class="index-749 tp-28037 index-266 tp-28038 ">Der Standhafte Prinz</span> ist ganz herrlich er übertrift alles bisher gelesene. Und nun liebster Bruder Stärke uns Gott für alles was uns bevor steht. Ich bin bis jetzt etwas beruhigter gewesen, es scheint mir etwas mehr Licht in dieser großen We<span class="notice-45543 ">lt</span>begebenheit. Ich glaube diese Welterschütterung und dieses unendliche Elend der Völker war, <span class="overstrike-1 ">um</span> <span class="offset-4 ">damit</span> manche Tugenden die <span class="overstrike-1 ">vile</span> einzuschlummern drohten, nicht völlig erlöschen. Und Gott, der nicht die geringste Gattung lebendiger Geschöpfe untergehen <span class="offset-4 ">läßt</span> wird <span class="overstrike-1 ">nicht</span> <span class="offset-4 ">nie</span> eine Tugend untergehen laßen, daran glaube ich fest, und an diesen Strahl von Licht halte <span class="offset-4 ">ich mich</span>, Der Urheber aller dieser Uebel steht mir manchmal ganz von Fern nur ein nothwendiges Mittel diese Bewegung hervorzubringen. Doch wenn der Krieg wieder anfängt dann wird meine Fassung auch wohl wieder dahin seyn, Furcht und aufkeimende Hoffnung peinigt mich abwechselnd gar zu sehr die Oesterreichische Nation hat sich herrlich betragen! – <span class="index-130 tp-28043 ">Die Tiek</span> hält sich noch immer bey <span class="index-117 tp-90691 ">den Herrn von Burgsdorf</span> auf welcher seit einem Jahre verheyrathet ist! – <span class="index-122 tp-28042 ">die Marie</span> hat sich in ein Kloster begeben, wo sie sich der Krankenwartung gewidmet hat, doch ohne Gelübde, sie lebte bey einer Polnischen Fürstinn die ihr ihr ganzes Herz geschenkt hatte sehr angenehm, diese hat sie sehr ungern verloren. 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Der wichtigste Punkt worüber ich dir schreiben wollte war daß nach dem obigen erzählten, Dresden wahrscheinlich kein Ort ist, den er <span class="family-courier ">passiren</span> könnte, wenn alles unglücklich gehen sollte, ich wünschte du redetest alles mit ihm ab, wo ich etwan mit ihm zusammen treffen könnte um ihm die Hülfe zuzubringen, ud wenn es noch durch meine Hand gehen sollte, so wünschte ich auf dem Fall ein, kleines Wort von <span class="index-222 tp-31938 ">der Fr. v. Staël</span> zu haben daß sie dafür gut sagt, sonst würde es mir villeicht schwierig seyn, Geld sogleich zu bekommen. – und nun noch etwas was mir schwer auf dem Herzen liegt, denkst du denn ernsthaft dein Vaterland zu verlassen? sollten mir wenn alles übel geht auch noch diese Kränkung bevor stehen? ich kann es nicht glauben beruhige mich bald über diesen Punkt? Jetzt erheitre und erfreue ich mich an <span class="index-1903 tp-28039 ">deinen Vorlesungen</span>, ich gebrauche so gut ich kann die kleine Ruhe die uns vergönnt ist. Soweit als ich sie gelesen habe gefallen sie mir vortreflich, es ist eine Klarheit und Deutlichkeit darinnen die mir <span class="notice-621 ">[6]</span> wohlthut. <span class="index-749 tp-28037 index-266 tp-28038 ">Der Standhafte Prinz</span> ist ganz herrlich er übertrift alles bisher gelesene. Und nun liebster Bruder Stärke uns Gott für alles was uns bevor steht. Ich bin bis jetzt etwas beruhigter gewesen, es scheint mir etwas mehr Licht in dieser großen We<span class="notice-45543 ">lt</span>begebenheit. Ich glaube diese Welterschütterung und dieses unendliche Elend der Völker war, <span class="overstrike-1 ">um</span> <span class="offset-4 ">damit</span> manche Tugenden die <span class="overstrike-1 ">vile</span> einzuschlummern drohten, nicht völlig erlöschen. 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Doch wenn der Krieg wieder anfängt dann wird meine Fassung auch wohl wieder dahin seyn, Furcht und aufkeimende Hoffnung peinigt mich abwechselnd gar zu sehr die Oesterreichische Nation hat sich herrlich betragen! – <span class="index-130 tp-28043 ">Die Tiek</span> hält sich noch immer bey <span class="index-117 tp-90691 ">den Herrn von Burgsdorf</span> auf welcher seit einem Jahre verheyrathet ist! – <span class="index-122 tp-28042 ">die Marie</span> hat sich in ein Kloster begeben, wo sie sich der Krankenwartung gewidmet hat, doch ohne Gelübde, sie lebte bey einer Polnischen Fürstinn die ihr ihr ganzes Herz geschenkt hatte sehr angenehm, diese hat sie sehr ungern verloren. 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Tilemann wollte nämlich benutzen daß ihm der Waffenstillstand noch nicht gemeldet war, war aber auch übel berichtet, den am Ende der seine Bewegungen gesehen hatte traf 2 Stunden vor ihn mit einigen bataillons und Geschütz ein, Am Ende drohte die Stadt zu plündern und anzustecken, wenn es Tilemann wagte sie anzugreifen. Die völligste Sperrung der Thore machte die Angst groß, der Rath gieng an Tilemann er wollte sich nicht fügen, nun wurde ihm aber ein jeder <hi rend="family:Courier">pretect</hi> genommen, den der <hi rend="family:Courier">Courier</hi> kam mit dem Waffenstillstand, und die Oesterreicher bekamen Befehl von <persName key="775">E.H. Carl</persName> sich zurückzuziehen. vermöge des Waffenstillstandes. 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Dieß ist die kurze Heldengeschichte nun ist er für alle diese Dienste die er uns geleistet General geworden, und spilt eine wichtige Rolle, Die Westphalen ist <hi rend="overstrike:1">es</hi> ein ganz verwahrlostes Volk geworden; es ist traurig zu sehen das deutsche so fallen können. <hi rend="overstrike:1">Nach dem ersten Rückzug der Österreicher, <milestone unit="start" n="45111"/>xx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="45111"/></hi> bey dem Aufenthalt der Oesterreicher war <anchor type="b" n="1112" ana="11" xml:id="NidB28033"/>Adam Müller<anchor type="e" n="1112" ana="11" xml:id="NidE28033"/> vil mit <anchor type="b" n="14810" ana="11" xml:id="NidB90675"/>dem Fürst Lobkowitz<anchor type="e" n="14810" ana="11" xml:id="NidE90675"/> bey einer Familie <anchor type="b" n="14811" ana="11" xml:id="NidB90676"/>Carlowitz<anchor type="e" n="14811" ana="11" xml:id="NidE90676"/>, einige sagen er hatte das gemacht was Lobkowitz anschlagen ließ, doch enthielt dieses nichts als liebes und gutes für die Stadt <milestone unit="start" n="619"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="619"/> seine Freunde sagen, nein, er habe nur die Correctur durch gesehen, nach ihrem Abzug läßt <anchor type="b" n="14817" ana="11" xml:id="NidB90693"/>Brandt<anchor type="e" n="14817" ana="11" xml:id="NidE90693"/> Adam Müller holen, läßt ihm nicht einmal Zeit zu seiner Braut, <anchor type="b" n="5001" ana="11" xml:id="NidB28034"/>der Fr. v. Hassan<anchor type="e" n="5001" ana="11" xml:id="NidE28034"/> zu gehen, und er wird mit einem 20 Kreuzer in der Tasche über die Gränze transportiert, ud man sagt dieses noch durch Tilemanns Vermittelung denn man habe ihn der französischen Behörde überliefern wollen. Die Oesterreicher wie sie wiederkamen nahmen <anchor type="b" n="14817" ana="11" xml:id="NidB90694"/>Brandten<anchor type="e" n="14817" ana="11" xml:id="NidE90694"/> in Arrest doch dauerte dieses nicht lange weil sie bald fortgiengen. Die Fr. v. Hassan ist ihm nach <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB28035"/>Berlin<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE28035"/> gefolgt sie haben sich geheyrathet, <anchor type="b" n="14813" ana="11" xml:id="NidB90685"/><anchor type="b" n="14812" ana="11" xml:id="NidB90684"/>Adams Wohlhabende Eltern<anchor type="e" n="14812" ana="11" xml:id="NidE90684"/><anchor type="e" n="14813" ana="11" xml:id="NidE90685"/>, die wegen seines Ubergangs zur Catholischen Religion mit ihm gespannt waren haben sich versöhnt und alles ist vergnügt Vor ungefähr 8 Tagen machte ein Oesterreichischer <hi rend="family:Courier">courier</hi> <hi rend="offset:4">vil Aufsehen</hi> er kam begleitet mit <anchor type="b" n="14816" ana="11" xml:id="NidB90692"/>dem Herrn von <hi rend="underline:1">Buel</hi><anchor type="e" n="14816" ana="11" xml:id="NidE90692"/> und war ein Ingenieur officier sie fragten nach Tilemann, und wie man sagt war der Pretext eine Entscheidung für die Schwarzen, doch hat <anchor type="b" n="14814" ana="11" xml:id="NidB90686"/><hi rend="family:Courier">St. Cyr</hi><anchor type="e" n="14814" ana="11" xml:id="NidE90686"/> dieses nicht zugelassen <hi rend="offset:4">daß er mit Tilemann geredet</hi> er hat sie zu sich kommen lassen von Spions geredet, und sie Augenblicklich mit <hi rend="family:Courier">escorte</hi> über die Gränze begleiten lassen ich zweifle nicht daß sie noch geheime Aufträge gehabt haben. <anchor type="b" n="180" ana="11" xml:id="NidB90687"/>Die Schwiegerinn<anchor type="e" n="180" ana="11" xml:id="NidE90687"/> kann nicht nach Dresden kommen. Wir sind selber mit <anchor type="b" n="14817" ana="11" xml:id="NidB90695"/>dem Polizey Director<anchor type="e" n="14817" ana="11" xml:id="NidE90695"/> sehr gut, <anchor type="b" n="5020" ana="11" xml:id="NidB90688"/>Uechtritzt<anchor type="e" n="5020" ana="11" xml:id="NidE90688"/> der sein sehr guter Freund ist hat ihn sondirt hat ihm gesagt daß es eine stille Frau wäre die sich von allen politischen Händeln entfernt <milestone unit="start" n="620"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="620"/> hielt, aber wie ich voraus sahe er hat es gänzlich abgerathen, weil er für unangenehme Folgen nicht stehen könnte. es schmerzt mich sehr um die gute Schwiegerinn, doch würde auch die Reise und der Aufenthalt bey den Kindern vil Geld kosten. Sie schreibt in ihrem letzten Briefe, Friedrich hätte sie nach <anchor type="b" n="2164" ana="10" xml:id="NidB90690"/>Ofen<anchor type="e" n="2164" ana="10" xml:id="NidE90690"/> <hi rend="family:Courier">apointiret</hi> um da alles wichtige mit ihr abzureden da sie sich villeicht <hi rend="underline:1">lange</hi> nicht wiedersehen, hier aus kann ich nicht vil friedliches schließen. Der wichtigste Punkt worüber ich dir schreiben wollte war daß nach dem obigen erzählten, Dresden wahrscheinlich kein Ort ist, den er <hi rend="family:Courier">passiren</hi> könnte, wenn alles unglücklich gehen sollte, ich wünschte du redetest alles mit ihm ab, wo ich etwan mit ihm zusammen treffen könnte um ihm die Hülfe zuzubringen, ud wenn es noch durch meine Hand gehen sollte, so wünschte ich auf dem Fall ein, kleines Wort von <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB31938"/>der Fr. v. Staël<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE31938"/> zu haben daß sie dafür gut sagt, sonst würde es mir villeicht schwierig seyn, Geld sogleich zu bekommen. – und nun noch etwas was mir schwer auf dem Herzen liegt, denkst du denn ernsthaft dein Vaterland zu verlassen? sollten mir wenn alles übel geht auch noch diese Kränkung bevor stehen? ich kann es nicht glauben beruhige mich bald über diesen Punkt? Jetzt erheitre und erfreue ich mich an <anchor type="b" n="1903" ana="12" xml:id="NidB28039"/>deinen Vorlesungen<anchor type="e" n="1903" ana="12" xml:id="NidE28039"/>, ich gebrauche so gut ich kann die kleine Ruhe die uns vergönnt ist. Soweit als ich sie gelesen habe gefallen sie mir vortreflich, es ist eine Klarheit und Deutlichkeit darinnen die mir <milestone unit="start" n="621"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="621"/> wohlthut. <anchor type="b" n="749" ana="12" xml:id="NidB28037"/><anchor type="b" n="266" ana="12" xml:id="NidB28038"/>Der Standhafte Prinz<anchor type="e" n="266" ana="12" xml:id="NidE28038"/><anchor type="e" n="749" ana="12" xml:id="NidE28037"/> ist ganz herrlich er übertrift alles bisher gelesene. Und nun liebster Bruder Stärke uns Gott für alles was uns bevor steht. Ich bin bis jetzt etwas beruhigter gewesen, es scheint mir etwas mehr Licht in dieser großen We<milestone unit="start" n="45543"/>lt<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="45543"/>begebenheit. Ich glaube diese Welterschütterung und dieses unendliche Elend der Völker war, <hi rend="overstrike:1">um</hi> <hi rend="offset:4">damit</hi> manche Tugenden die <hi rend="overstrike:1">vile</hi> einzuschlummern drohten, nicht völlig erlöschen. Und Gott, der nicht die geringste Gattung lebendiger Geschöpfe untergehen <hi rend="offset:4">läßt</hi> wird <hi rend="overstrike:1">nicht</hi> <hi rend="offset:4">nie</hi> eine Tugend untergehen laßen, daran glaube ich fest, und an diesen Strahl von Licht halte <hi rend="offset:4">ich mich</hi>, Der Urheber aller dieser Uebel steht mir manchmal ganz von Fern nur ein nothwendiges Mittel diese Bewegung hervorzubringen. Doch wenn der Krieg wieder anfängt dann wird meine Fassung auch wohl wieder dahin seyn, Furcht und aufkeimende Hoffnung peinigt mich abwechselnd gar zu sehr die Oesterreichische Nation hat sich herrlich betragen! – <anchor type="b" n="130" ana="11" xml:id="NidB28043"/>Die Tiek<anchor type="e" n="130" ana="11" xml:id="NidE28043"/> hält sich noch immer bey <anchor type="b" n="117" ana="11" xml:id="NidB90691"/>den Herrn von Burgsdorf<anchor type="e" n="117" ana="11" xml:id="NidE90691"/> auf welcher seit einem Jahre verheyrathet ist! – <anchor type="b" n="122" ana="11" xml:id="NidB28042"/>die Marie<anchor type="e" n="122" ana="11" xml:id="NidE28042"/> hat sich in ein Kloster begeben, wo sie sich der Krankenwartung gewidmet hat, doch ohne Gelübde, sie lebte bey einer Polnischen Fürstinn die ihr ihr ganzes Herz geschenkt hatte sehr angenehm, diese hat sie sehr ungern verloren. Sie soll glücklich seyn! – Nun, lebe wohl geliebtester, lebe glücklich, so vil es möglich ist, laß uns mein theuerster nur an unsern <hi rend="underline:1">innern</hi> Frieden denken den Frieden der Welt werden wir wohl nicht mehr zu sehen kriegen.', '36_absender' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datumvon' => '1809-09-17', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'APP2712-Bd-5', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.App.2712,B,18,9', '36_h1zahl' => '4 S. auf Doppelbl. u. 2 S., hs.', '36_h1format' => '20,3 x 12,2 cm', '36_purlhand_alt' => 'DE-611-2318308', '36_status' => 'Neu transkribiert und ausgezeichnet; zweimal kollationiert', '36_sprache' => array( (int) 0 => 'Deutsch' ), '36_heditor' => array( (int) 0 => 'Bamberg, Claudia' ), '36_adressatort' => array( (int) 0 => array( [maximum depth reached] ) ), '36_anmerkungextern' => 'Absende- und Empfangsort erschlossen. – Charlotte Ernst lässt bei „ch“-Schreibungen oft das „c“ weg. 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Sept. 1809.<br>Eben bekomme ich eine Gelegenheit wie ich ein paar Zeilen dir sicher zukommen laßen kann, und dieß ist mir von der äußersten Wichtigkeit, ich werde mich nur in allem kurz fassen.<br><span class="index-129 tp-28027 ">Mein Mann</span> ist nun seit 6 Wochen wieder hier, ob er hier bleiben wird <span class="overstrike-1 ">ohne</span> oder nicht darüber ist noch nichts entschieden, es kann einmal plötzlich in wenig Stunden kommen, doch macht er mir Hofnung daß er vielleicht bleibt wenn auch <span class="index-807 tp-90670 ">der König</span> reist, wenn dieser nämlich die Hofwirthschaft nicht braucht sondern von den <span class="family-courier ">Chattullen</span> Geldern reist, man lebt in beständiger Furcht, jetzt ist die Lage der Sachen so, daß <span class="offset-4 ">man</span> nur fürchten nichts hoffen kann. Wird Krieg, welches Unglück hat vielleicht <span class="index-446 tp-90673 ">dieser schreckliche Mann</span> <span class="offset-4 ">schon</span> ausgebreitet! – wird Friede beynahe noch trauriger! – jetzt sind einige Tausend Franzosen hier, ein Commandant der ganz hier zu bleiben scheint, und der meinen Mann viel zu schaffen macht, sein Kostgeld besteht des Monaths aus 3000 <span class="notice-45112 ">r.</span> dabey alles Geschirr, Tafel <span class="notice-45541 ">xx</span>sche Beleuchtung, Holz & die Foderungen dauern dennoch täglich, <span class="index-14808 tp-90671 ">der Herzog Abrantes</span> war nur 8 Tage hir betrug sich vil artiger wie <span class="index-2243 tp-90672 family-courier ">Pontecorvo</span>. Mein Mann besorgte seinen ganzen <span class="family-courier ">etat</span>, er war zufrieden, und machte meinem Mann ein hübsches <span class="family-courier ">präsent</span> mit einer Goldnen Dose. ich habe doch schon einmal auf <span class="index-5003 tp-28045 ">Tilemann</span> angespielt, ich will dir ganz kurz sein Betragen erzählen. noch von Anfang der Feindseligkeiten in unsrer Gegend zeigten sich besonders die Schwarzen an den Gränzen aber ohne Schaden zu <span class="notice-617 ">[2]</span> thun, da vil Tilemann über <span class="index-5000 tp-28031 ">Peterswalde</span> ein seine Leute betrugen sich schändlich, plünderten, mishandelten sie persönlich, und beschimpten ihren Gottesdienst auf alle Weise, diese angefangne Feindseligkeit konnte man nicht anders als absichtlich deuten um uns auf die Oesterreicher zu hetzen, kurz darauf kamen die Schwarzen in <span class="index-4999 tp-28028 ">Zittau</span>, <span class="offset-4 ">aber ruhig</span> er griff sie an um sie zu vertreiben zog aber den kürzeren, und schimpfte <span class="index-5002 tp-28044 ">den Herzog von </span><span class="index-5002 tp-28044 index-60 tp-28029 ">Braunschweig</span> einen Räuberhauptmann, es filen Gefechte in der Stadt vor welches die Bürger aufs äußerste erschreckte. Nun rückten die Oesterreicher in <span class="index-13 tp-28030 ">Dresden</span> ein, er zog sich scheinbar heraus, er hatte nicht 2000 Mann. durch falsche Nachrichten hintergangen, hielte er die Feinde nicht für so stark, und griff sie an, mußte aber froh seyn daß er noch mit den Seinigen davon kam, man sagt am Ende habe ihn ganz in seine Gewalt bekommen können wenn er gewollt, er habe aber geheime <span class="family-courier ">instructions</span> gehabt gelinde zu verfahren. Nach einiger Zeit kam er mit den Westphalen und die Oesterreicher <span class="family-courier ">retérirte</span> ohne sich zu schlagen <span class="offset-4 ">da zog er als Sieger in die Stadt ein</span> kurz darauf schlug <span class="index-14809 tp-90674 ">Kirnmeyer</span> den <span class="family-courier ">Abrantes</span> ud sie erschienen wieder aus den Einfall unserer Truppen in Böhmen war nichts geworden, und wurde der Waffenstillstand bekannt alles blieb in Ruhe, die mehrsten Oesterreicher waren in einem Lager nicht vil in Dresden, ich sahe ruhig aus dem Fenster und sahe Menschen laufen, dieß nahm zu <span class="notice-618 ">[3]</span> wie ein Wirbelwind, alles läuft durch einander, ich kann noch nicht erfahren was es ist so kommen die Rathwächter man soll nicht aus dem Fenster kucken es würde geschossen werden, die Sachsen wären vor den Thoren und die Oesterreicher wollten sich aufs äußerste wehren. Tilemann wollte nämlich benutzen daß ihm der Waffenstillstand noch nicht gemeldet war, war aber auch übel berichtet, den am Ende der seine Bewegungen gesehen hatte traf 2 Stunden vor ihn mit einigen bataillons und Geschütz ein, Am Ende drohte die Stadt zu plündern und anzustecken, wenn es Tilemann wagte sie anzugreifen. Die völligste Sperrung der Thore machte die Angst groß, der Rath gieng an Tilemann er wollte sich nicht fügen, nun wurde ihm aber ein jeder <span class="family-courier ">pretect</span> genommen, den der <span class="family-courier ">Courier</span> kam mit dem Waffenstillstand, und die Oesterreicher bekamen Befehl von <span class="index-775 tp-28032 ">E.H. Carl</span> sich zurückzuziehen. vermöge des Waffenstillstandes. Dieß ist die kurze Heldengeschichte nun ist er für alle diese Dienste die er uns geleistet General geworden, und spilt eine wichtige Rolle, Die Westphalen ist <span class="overstrike-1 ">es</span> ein ganz verwahrlostes Volk geworden; es ist traurig zu sehen das deutsche so fallen können. <span class="overstrike-1 ">Nach dem ersten Rückzug der Österreicher, </span><span class="overstrike-1 notice-45111 ">xx</span> bey dem Aufenthalt der Oesterreicher war <span class="index-1112 tp-28033 ">Adam Müller</span> vil mit <span class="index-14810 tp-90675 ">dem Fürst Lobkowitz</span> bey einer Familie <span class="index-14811 tp-90676 ">Carlowitz</span>, einige sagen er hatte das gemacht was Lobkowitz anschlagen ließ, doch enthielt dieses nichts als liebes und gutes für die Stadt <span class="notice-619 ">[4]</span> seine Freunde sagen, nein, er habe nur die Correctur durch gesehen, nach ihrem Abzug läßt <span class="index-14817 tp-90693 ">Brandt</span> Adam Müller holen, läßt ihm nicht einmal Zeit zu seiner Braut, <span class="index-5001 tp-28034 ">der Fr. v. Hassan</span> zu gehen, und er wird mit einem 20 Kreuzer in der Tasche über die Gränze transportiert, ud man sagt dieses noch durch Tilemanns Vermittelung denn man habe ihn der französischen Behörde überliefern wollen. Die Oesterreicher wie sie wiederkamen nahmen <span class="index-14817 tp-90694 ">Brandten</span> in Arrest doch dauerte dieses nicht lange weil sie bald fortgiengen. Die Fr. v. Hassan ist ihm nach <span class="index-15 tp-28035 ">Berlin</span> gefolgt sie haben sich geheyrathet, <span class="index-14813 tp-90685 index-14812 tp-90684 ">Adams Wohlhabende Eltern</span>, die wegen seines Ubergangs zur Catholischen Religion mit ihm gespannt waren haben sich versöhnt und alles ist vergnügt Vor ungefähr 8 Tagen machte ein Oesterreichischer <span class="family-courier ">courier</span> <span class="offset-4 ">vil Aufsehen</span> er kam begleitet mit <span class="index-14816 tp-90692 ">dem Herrn von </span><span class="index-14816 tp-90692 underline-1 ">Buel</span> und war ein Ingenieur officier sie fragten nach Tilemann, und wie man sagt war der Pretext eine Entscheidung für die Schwarzen, doch hat <span class="index-14814 tp-90686 family-courier ">St. Cyr</span> dieses nicht zugelassen <span class="offset-4 ">daß er mit Tilemann geredet</span> er hat sie zu sich kommen lassen von Spions geredet, und sie Augenblicklich mit <span class="family-courier ">escorte</span> über die Gränze begleiten lassen ich zweifle nicht daß sie noch geheime Aufträge gehabt haben. <span class="index-180 tp-90687 ">Die Schwiegerinn</span> kann nicht nach Dresden kommen. Wir sind selber mit <span class="index-14817 tp-90695 ">dem Polizey Director</span> sehr gut, <span class="index-5020 tp-90688 ">Uechtritzt</span> der sein sehr guter Freund ist hat ihn sondirt hat ihm gesagt daß es eine stille Frau wäre die sich von allen politischen Händeln entfernt <span class="notice-620 ">[5]</span> hielt, aber wie ich voraus sahe er hat es gänzlich abgerathen, weil er für unangenehme Folgen nicht stehen könnte. es schmerzt mich sehr um die gute Schwiegerinn, doch würde auch die Reise und der Aufenthalt bey den Kindern vil Geld kosten. Sie schreibt in ihrem letzten Briefe, Friedrich hätte sie nach <span class="index-2164 tp-90690 ">Ofen</span> <span class="family-courier ">apointiret</span> um da alles wichtige mit ihr abzureden da sie sich villeicht <span class="underline-1 ">lange</span> nicht wiedersehen, hier aus kann ich nicht vil friedliches schließen. Der wichtigste Punkt worüber ich dir schreiben wollte war daß nach dem obigen erzählten, Dresden wahrscheinlich kein Ort ist, den er <span class="family-courier ">passiren</span> könnte, wenn alles unglücklich gehen sollte, ich wünschte du redetest alles mit ihm ab, wo ich etwan mit ihm zusammen treffen könnte um ihm die Hülfe zuzubringen, ud wenn es noch durch meine Hand gehen sollte, so wünschte ich auf dem Fall ein, kleines Wort von <span class="index-222 tp-31938 ">der Fr. v. Staël</span> zu haben daß sie dafür gut sagt, sonst würde es mir villeicht schwierig seyn, Geld sogleich zu bekommen. – und nun noch etwas was mir schwer auf dem Herzen liegt, denkst du denn ernsthaft dein Vaterland zu verlassen? sollten mir wenn alles übel geht auch noch diese Kränkung bevor stehen? ich kann es nicht glauben beruhige mich bald über diesen Punkt? Jetzt erheitre und erfreue ich mich an <span class="index-1903 tp-28039 ">deinen Vorlesungen</span>, ich gebrauche so gut ich kann die kleine Ruhe die uns vergönnt ist. Soweit als ich sie gelesen habe gefallen sie mir vortreflich, es ist eine Klarheit und Deutlichkeit darinnen die mir <span class="notice-621 ">[6]</span> wohlthut. <span class="index-749 tp-28037 index-266 tp-28038 ">Der Standhafte Prinz</span> ist ganz herrlich er übertrift alles bisher gelesene. Und nun liebster Bruder Stärke uns Gott für alles was uns bevor steht. Ich bin bis jetzt etwas beruhigter gewesen, es scheint mir etwas mehr Licht in dieser großen We<span class="notice-45543 ">lt</span>begebenheit. Ich glaube diese Welterschütterung und dieses unendliche Elend der Völker war, <span class="overstrike-1 ">um</span> <span class="offset-4 ">damit</span> manche Tugenden die <span class="overstrike-1 ">vile</span> einzuschlummern drohten, nicht völlig erlöschen. Und Gott, der nicht die geringste Gattung lebendiger Geschöpfe untergehen <span class="offset-4 ">läßt</span> wird <span class="overstrike-1 ">nicht</span> <span class="offset-4 ">nie</span> eine Tugend untergehen laßen, daran glaube ich fest, und an diesen Strahl von Licht halte <span class="offset-4 ">ich mich</span>, Der Urheber aller dieser Uebel steht mir manchmal ganz von Fern nur ein nothwendiges Mittel diese Bewegung hervorzubringen. Doch wenn der Krieg wieder anfängt dann wird meine Fassung auch wohl wieder dahin seyn, Furcht und aufkeimende Hoffnung peinigt mich abwechselnd gar zu sehr die Oesterreichische Nation hat sich herrlich betragen! – <span class="index-130 tp-28043 ">Die Tiek</span> hält sich noch immer bey <span class="index-117 tp-90691 ">den Herrn von Burgsdorf</span> auf welcher seit einem Jahre verheyrathet ist! – <span class="index-122 tp-28042 ">die Marie</span> hat sich in ein Kloster begeben, wo sie sich der Krankenwartung gewidmet hat, doch ohne Gelübde, sie lebte bey einer Polnischen Fürstinn die ihr ihr ganzes Herz geschenkt hatte sehr angenehm, diese hat sie sehr ungern verloren. 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Sept. 1809.<br>Eben bekomme ich eine Gelegenheit wie ich ein paar Zeilen dir sicher zukommen laßen kann, und dieß ist mir von der äußersten Wichtigkeit, ich werde mich nur in allem kurz fassen.<br><span class="index-129 tp-28027 ">Mein Mann</span> ist nun seit 6 Wochen wieder hier, ob er hier bleiben wird <span class="overstrike-1 ">ohne</span> oder nicht darüber ist noch nichts entschieden, es kann einmal plötzlich in wenig Stunden kommen, doch macht er mir Hofnung daß er vielleicht bleibt wenn auch <span class="index-807 tp-90670 ">der König</span> reist, wenn dieser nämlich die Hofwirthschaft nicht braucht sondern von den <span class="family-courier ">Chattullen</span> Geldern reist, man lebt in beständiger Furcht, jetzt ist die Lage der Sachen so, daß <span class="offset-4 ">man</span> nur fürchten nichts hoffen kann. Wird Krieg, welches Unglück hat vielleicht <span class="index-446 tp-90673 ">dieser schreckliche Mann</span> <span class="offset-4 ">schon</span> ausgebreitet! – wird Friede beynahe noch trauriger! – jetzt sind einige Tausend Franzosen hier, ein Commandant der ganz hier zu bleiben scheint, und der meinen Mann viel zu schaffen macht, sein Kostgeld besteht des Monaths aus 3000 <span class="notice-45112 ">r.</span> dabey alles Geschirr, Tafel <span class="notice-45541 ">xx</span>sche Beleuchtung, Holz & die Foderungen dauern dennoch täglich, <span class="index-14808 tp-90671 ">der Herzog Abrantes</span> war nur 8 Tage hir betrug sich vil artiger wie <span class="index-2243 tp-90672 family-courier ">Pontecorvo</span>. Mein Mann besorgte seinen ganzen <span class="family-courier ">etat</span>, er war zufrieden, und machte meinem Mann ein hübsches <span class="family-courier ">präsent</span> mit einer Goldnen Dose. ich habe doch schon einmal auf <span class="index-5003 tp-28045 ">Tilemann</span> angespielt, ich will dir ganz kurz sein Betragen erzählen. noch von Anfang der Feindseligkeiten in unsrer Gegend zeigten sich besonders die Schwarzen an den Gränzen aber ohne Schaden zu <span class="notice-617 ">[2]</span> thun, da vil Tilemann über <span class="index-5000 tp-28031 ">Peterswalde</span> ein seine Leute betrugen sich schändlich, plünderten, mishandelten sie persönlich, und beschimpten ihren Gottesdienst auf alle Weise, diese angefangne Feindseligkeit konnte man nicht anders als absichtlich deuten um uns auf die Oesterreicher zu hetzen, kurz darauf kamen die Schwarzen in <span class="index-4999 tp-28028 ">Zittau</span>, <span class="offset-4 ">aber ruhig</span> er griff sie an um sie zu vertreiben zog aber den kürzeren, und schimpfte <span class="index-5002 tp-28044 ">den Herzog von </span><span class="index-5002 tp-28044 index-60 tp-28029 ">Braunschweig</span> einen Räuberhauptmann, es filen Gefechte in der Stadt vor welches die Bürger aufs äußerste erschreckte. Nun rückten die Oesterreicher in <span class="index-13 tp-28030 ">Dresden</span> ein, er zog sich scheinbar heraus, er hatte nicht 2000 Mann. durch falsche Nachrichten hintergangen, hielte er die Feinde nicht für so stark, und griff sie an, mußte aber froh seyn daß er noch mit den Seinigen davon kam, man sagt am Ende habe ihn ganz in seine Gewalt bekommen können wenn er gewollt, er habe aber geheime <span class="family-courier ">instructions</span> gehabt gelinde zu verfahren. Nach einiger Zeit kam er mit den Westphalen und die Oesterreicher <span class="family-courier ">retérirte</span> ohne sich zu schlagen <span class="offset-4 ">da zog er als Sieger in die Stadt ein</span> kurz darauf schlug <span class="index-14809 tp-90674 ">Kirnmeyer</span> den <span class="family-courier ">Abrantes</span> ud sie erschienen wieder aus den Einfall unserer Truppen in Böhmen war nichts geworden, und wurde der Waffenstillstand bekannt alles blieb in Ruhe, die mehrsten Oesterreicher waren in einem Lager nicht vil in Dresden, ich sahe ruhig aus dem Fenster und sahe Menschen laufen, dieß nahm zu <span class="notice-618 ">[3]</span> wie ein Wirbelwind, alles läuft durch einander, ich kann noch nicht erfahren was es ist so kommen die Rathwächter man soll nicht aus dem Fenster kucken es würde geschossen werden, die Sachsen wären vor den Thoren und die Oesterreicher wollten sich aufs äußerste wehren. Tilemann wollte nämlich benutzen daß ihm der Waffenstillstand noch nicht gemeldet war, war aber auch übel berichtet, den am Ende der seine Bewegungen gesehen hatte traf 2 Stunden vor ihn mit einigen bataillons und Geschütz ein, Am Ende drohte die Stadt zu plündern und anzustecken, wenn es Tilemann wagte sie anzugreifen. Die völligste Sperrung der Thore machte die Angst groß, der Rath gieng an Tilemann er wollte sich nicht fügen, nun wurde ihm aber ein jeder <span class="family-courier ">pretect</span> genommen, den der <span class="family-courier ">Courier</span> kam mit dem Waffenstillstand, und die Oesterreicher bekamen Befehl von <span class="index-775 tp-28032 ">E.H. Carl</span> sich zurückzuziehen. vermöge des Waffenstillstandes. Dieß ist die kurze Heldengeschichte nun ist er für alle diese Dienste die er uns geleistet General geworden, und spilt eine wichtige Rolle, Die Westphalen ist <span class="overstrike-1 ">es</span> ein ganz verwahrlostes Volk geworden; es ist traurig zu sehen das deutsche so fallen können. <span class="overstrike-1 ">Nach dem ersten Rückzug der Österreicher, </span><span class="overstrike-1 notice-45111 ">xx</span> bey dem Aufenthalt der Oesterreicher war <span class="index-1112 tp-28033 ">Adam Müller</span> vil mit <span class="index-14810 tp-90675 ">dem Fürst Lobkowitz</span> bey einer Familie <span class="index-14811 tp-90676 ">Carlowitz</span>, einige sagen er hatte das gemacht was Lobkowitz anschlagen ließ, doch enthielt dieses nichts als liebes und gutes für die Stadt <span class="notice-619 ">[4]</span> seine Freunde sagen, nein, er habe nur die Correctur durch gesehen, nach ihrem Abzug läßt <span class="index-14817 tp-90693 ">Brandt</span> Adam Müller holen, läßt ihm nicht einmal Zeit zu seiner Braut, <span class="index-5001 tp-28034 ">der Fr. v. Hassan</span> zu gehen, und er wird mit einem 20 Kreuzer in der Tasche über die Gränze transportiert, ud man sagt dieses noch durch Tilemanns Vermittelung denn man habe ihn der französischen Behörde überliefern wollen. Die Oesterreicher wie sie wiederkamen nahmen <span class="index-14817 tp-90694 ">Brandten</span> in Arrest doch dauerte dieses nicht lange weil sie bald fortgiengen. Die Fr. v. Hassan ist ihm nach <span class="index-15 tp-28035 ">Berlin</span> gefolgt sie haben sich geheyrathet, <span class="index-14813 tp-90685 index-14812 tp-90684 ">Adams Wohlhabende Eltern</span>, die wegen seines Ubergangs zur Catholischen Religion mit ihm gespannt waren haben sich versöhnt und alles ist vergnügt Vor ungefähr 8 Tagen machte ein Oesterreichischer <span class="family-courier ">courier</span> <span class="offset-4 ">vil Aufsehen</span> er kam begleitet mit <span class="index-14816 tp-90692 ">dem Herrn von </span><span class="index-14816 tp-90692 underline-1 ">Buel</span> und war ein Ingenieur officier sie fragten nach Tilemann, und wie man sagt war der Pretext eine Entscheidung für die Schwarzen, doch hat <span class="index-14814 tp-90686 family-courier ">St. Cyr</span> dieses nicht zugelassen <span class="offset-4 ">daß er mit Tilemann geredet</span> er hat sie zu sich kommen lassen von Spions geredet, und sie Augenblicklich mit <span class="family-courier ">escorte</span> über die Gränze begleiten lassen ich zweifle nicht daß sie noch geheime Aufträge gehabt haben. <span class="index-180 tp-90687 ">Die Schwiegerinn</span> kann nicht nach Dresden kommen. Wir sind selber mit <span class="index-14817 tp-90695 ">dem Polizey Director</span> sehr gut, <span class="index-5020 tp-90688 ">Uechtritzt</span> der sein sehr guter Freund ist hat ihn sondirt hat ihm gesagt daß es eine stille Frau wäre die sich von allen politischen Händeln entfernt <span class="notice-620 ">[5]</span> hielt, aber wie ich voraus sahe er hat es gänzlich abgerathen, weil er für unangenehme Folgen nicht stehen könnte. es schmerzt mich sehr um die gute Schwiegerinn, doch würde auch die Reise und der Aufenthalt bey den Kindern vil Geld kosten. Sie schreibt in ihrem letzten Briefe, Friedrich hätte sie nach <span class="index-2164 tp-90690 ">Ofen</span> <span class="family-courier ">apointiret</span> um da alles wichtige mit ihr abzureden da sie sich villeicht <span class="underline-1 ">lange</span> nicht wiedersehen, hier aus kann ich nicht vil friedliches schließen. Der wichtigste Punkt worüber ich dir schreiben wollte war daß nach dem obigen erzählten, Dresden wahrscheinlich kein Ort ist, den er <span class="family-courier ">passiren</span> könnte, wenn alles unglücklich gehen sollte, ich wünschte du redetest alles mit ihm ab, wo ich etwan mit ihm zusammen treffen könnte um ihm die Hülfe zuzubringen, ud wenn es noch durch meine Hand gehen sollte, so wünschte ich auf dem Fall ein, kleines Wort von <span class="index-222 tp-31938 ">der Fr. v. Staël</span> zu haben daß sie dafür gut sagt, sonst würde es mir villeicht schwierig seyn, Geld sogleich zu bekommen. – und nun noch etwas was mir schwer auf dem Herzen liegt, denkst du denn ernsthaft dein Vaterland zu verlassen? sollten mir wenn alles übel geht auch noch diese Kränkung bevor stehen? ich kann es nicht glauben beruhige mich bald über diesen Punkt? Jetzt erheitre und erfreue ich mich an <span class="index-1903 tp-28039 ">deinen Vorlesungen</span>, ich gebrauche so gut ich kann die kleine Ruhe die uns vergönnt ist. Soweit als ich sie gelesen habe gefallen sie mir vortreflich, es ist eine Klarheit und Deutlichkeit darinnen die mir <span class="notice-621 ">[6]</span> wohlthut. <span class="index-749 tp-28037 index-266 tp-28038 ">Der Standhafte Prinz</span> ist ganz herrlich er übertrift alles bisher gelesene. Und nun liebster Bruder Stärke uns Gott für alles was uns bevor steht. Ich bin bis jetzt etwas beruhigter gewesen, es scheint mir etwas mehr Licht in dieser großen We<span class="notice-45543 ">lt</span>begebenheit. Ich glaube diese Welterschütterung und dieses unendliche Elend der Völker war, <span class="overstrike-1 ">um</span> <span class="offset-4 ">damit</span> manche Tugenden die <span class="overstrike-1 ">vile</span> einzuschlummern drohten, nicht völlig erlöschen. Und Gott, der nicht die geringste Gattung lebendiger Geschöpfe untergehen <span class="offset-4 ">läßt</span> wird <span class="overstrike-1 ">nicht</span> <span class="offset-4 ">nie</span> eine Tugend untergehen laßen, daran glaube ich fest, und an diesen Strahl von Licht halte <span class="offset-4 ">ich mich</span>, Der Urheber aller dieser Uebel steht mir manchmal ganz von Fern nur ein nothwendiges Mittel diese Bewegung hervorzubringen. Doch wenn der Krieg wieder anfängt dann wird meine Fassung auch wohl wieder dahin seyn, Furcht und aufkeimende Hoffnung peinigt mich abwechselnd gar zu sehr die Oesterreichische Nation hat sich herrlich betragen! – <span class="index-130 tp-28043 ">Die Tiek</span> hält sich noch immer bey <span class="index-117 tp-90691 ">den Herrn von Burgsdorf</span> auf welcher seit einem Jahre verheyrathet ist! – <span class="index-122 tp-28042 ">die Marie</span> hat sich in ein Kloster begeben, wo sie sich der Krankenwartung gewidmet hat, doch ohne Gelübde, sie lebte bey einer Polnischen Fürstinn die ihr ihr ganzes Herz geschenkt hatte sehr angenehm, diese hat sie sehr ungern verloren. Sie soll glücklich seyn! – Nun, lebe wohl geliebtester, lebe glücklich, so vil es möglich ist, laß uns mein theuerster nur an unsern <span class="underline-1 ">innern</span> Frieden denken den Frieden der Welt werden wir wohl nicht mehr zu sehen kriegen.', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="616"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="616"/> den 17. 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Tilemann wollte nämlich benutzen daß ihm der Waffenstillstand noch nicht gemeldet war, war aber auch übel berichtet, den am Ende der seine Bewegungen gesehen hatte traf 2 Stunden vor ihn mit einigen bataillons und Geschütz ein, Am Ende drohte die Stadt zu plündern und anzustecken, wenn es Tilemann wagte sie anzugreifen. Die völligste Sperrung der Thore machte die Angst groß, der Rath gieng an Tilemann er wollte sich nicht fügen, nun wurde ihm aber ein jeder <hi rend="family:Courier">pretect</hi> genommen, den der <hi rend="family:Courier">Courier</hi> kam mit dem Waffenstillstand, und die Oesterreicher bekamen Befehl von <persName key="775">E.H. Carl</persName> sich zurückzuziehen. vermöge des Waffenstillstandes. 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Nach einiger Zeit kam er mit den Westphalen und die Oesterreicher <hi rend="family:Courier">retérirte</hi> ohne sich zu schlagen <hi rend="offset:4">da zog er als Sieger in die Stadt ein</hi> kurz darauf schlug <anchor type="b" n="14809" ana="11" xml:id="NidB90674"/>Kirnmeyer<anchor type="e" n="14809" ana="11" xml:id="NidE90674"/> den <hi rend="family:Courier">Abrantes</hi> ud sie erschienen wieder aus den Einfall unserer Truppen in Böhmen war nichts geworden, und wurde der Waffenstillstand bekannt alles blieb in Ruhe, die mehrsten Oesterreicher waren in einem Lager nicht vil in Dresden, ich sahe ruhig aus dem Fenster und sahe Menschen laufen, dieß nahm zu <milestone unit="start" n="618"/>[3]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="618"/> wie ein Wirbelwind, alles läuft durch einander, ich kann noch nicht erfahren was es ist so kommen die Rathwächter man soll nicht aus dem Fenster kucken es würde geschossen werden, die Sachsen wären vor den Thoren und die Oesterreicher wollten sich aufs äußerste wehren. Tilemann wollte nämlich benutzen daß ihm der Waffenstillstand noch nicht gemeldet war, war aber auch übel berichtet, den am Ende der seine Bewegungen gesehen hatte traf 2 Stunden vor ihn mit einigen bataillons und Geschütz ein, Am Ende drohte die Stadt zu plündern und anzustecken, wenn es Tilemann wagte sie anzugreifen. Die völligste Sperrung der Thore machte die Angst groß, der Rath gieng an Tilemann er wollte sich nicht fügen, nun wurde ihm aber ein jeder <hi rend="family:Courier">pretect</hi> genommen, den der <hi rend="family:Courier">Courier</hi> kam mit dem Waffenstillstand, und die Oesterreicher bekamen Befehl von <anchor type="b" n="775" ana="11" xml:id="NidB28032"/>E.H. Carl<anchor type="e" n="775" ana="11" xml:id="NidE28032"/> sich zurückzuziehen. vermöge des Waffenstillstandes. Dieß ist die kurze Heldengeschichte nun ist er für alle diese Dienste die er uns geleistet General geworden, und spilt eine wichtige Rolle, Die Westphalen ist <hi rend="overstrike:1">es</hi> ein ganz verwahrlostes Volk geworden; es ist traurig zu sehen das deutsche so fallen können. <hi rend="overstrike:1">Nach dem ersten Rückzug der Österreicher, <milestone unit="start" n="45111"/>xx<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Nicht entzifferte Streichung</title></note><milestone unit="end" n="45111"/></hi> bey dem Aufenthalt der Oesterreicher war <anchor type="b" n="1112" ana="11" xml:id="NidB28033"/>Adam Müller<anchor type="e" n="1112" ana="11" xml:id="NidE28033"/> vil mit <anchor type="b" n="14810" ana="11" xml:id="NidB90675"/>dem Fürst Lobkowitz<anchor type="e" n="14810" ana="11" xml:id="NidE90675"/> bey einer Familie <anchor type="b" n="14811" ana="11" xml:id="NidB90676"/>Carlowitz<anchor type="e" n="14811" ana="11" xml:id="NidE90676"/>, einige sagen er hatte das gemacht was Lobkowitz anschlagen ließ, doch enthielt dieses nichts als liebes und gutes für die Stadt <milestone unit="start" n="619"/>[4]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="619"/> seine Freunde sagen, nein, er habe nur die Correctur durch gesehen, nach ihrem Abzug läßt <anchor type="b" n="14817" ana="11" xml:id="NidB90693"/>Brandt<anchor type="e" n="14817" ana="11" xml:id="NidE90693"/> Adam Müller holen, läßt ihm nicht einmal Zeit zu seiner Braut, <anchor type="b" n="5001" ana="11" xml:id="NidB28034"/>der Fr. v. Hassan<anchor type="e" n="5001" ana="11" xml:id="NidE28034"/> zu gehen, und er wird mit einem 20 Kreuzer in der Tasche über die Gränze transportiert, ud man sagt dieses noch durch Tilemanns Vermittelung denn man habe ihn der französischen Behörde überliefern wollen. Die Oesterreicher wie sie wiederkamen nahmen <anchor type="b" n="14817" ana="11" xml:id="NidB90694"/>Brandten<anchor type="e" n="14817" ana="11" xml:id="NidE90694"/> in Arrest doch dauerte dieses nicht lange weil sie bald fortgiengen. Die Fr. v. Hassan ist ihm nach <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB28035"/>Berlin<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE28035"/> gefolgt sie haben sich geheyrathet, <anchor type="b" n="14813" ana="11" xml:id="NidB90685"/><anchor type="b" n="14812" ana="11" xml:id="NidB90684"/>Adams Wohlhabende Eltern<anchor type="e" n="14812" ana="11" xml:id="NidE90684"/><anchor type="e" n="14813" ana="11" xml:id="NidE90685"/>, die wegen seines Ubergangs zur Catholischen Religion mit ihm gespannt waren haben sich versöhnt und alles ist vergnügt Vor ungefähr 8 Tagen machte ein Oesterreichischer <hi rend="family:Courier">courier</hi> <hi rend="offset:4">vil Aufsehen</hi> er kam begleitet mit <anchor type="b" n="14816" ana="11" xml:id="NidB90692"/>dem Herrn von <hi rend="underline:1">Buel</hi><anchor type="e" n="14816" ana="11" xml:id="NidE90692"/> und war ein Ingenieur officier sie fragten nach Tilemann, und wie man sagt war der Pretext eine Entscheidung für die Schwarzen, doch hat <anchor type="b" n="14814" ana="11" xml:id="NidB90686"/><hi rend="family:Courier">St. Cyr</hi><anchor type="e" n="14814" ana="11" xml:id="NidE90686"/> dieses nicht zugelassen <hi rend="offset:4">daß er mit Tilemann geredet</hi> er hat sie zu sich kommen lassen von Spions geredet, und sie Augenblicklich mit <hi rend="family:Courier">escorte</hi> über die Gränze begleiten lassen ich zweifle nicht daß sie noch geheime Aufträge gehabt haben. <anchor type="b" n="180" ana="11" xml:id="NidB90687"/>Die Schwiegerinn<anchor type="e" n="180" ana="11" xml:id="NidE90687"/> kann nicht nach Dresden kommen. Wir sind selber mit <anchor type="b" n="14817" ana="11" xml:id="NidB90695"/>dem Polizey Director<anchor type="e" n="14817" ana="11" xml:id="NidE90695"/> sehr gut, <anchor type="b" n="5020" ana="11" xml:id="NidB90688"/>Uechtritzt<anchor type="e" n="5020" ana="11" xml:id="NidE90688"/> der sein sehr guter Freund ist hat ihn sondirt hat ihm gesagt daß es eine stille Frau wäre die sich von allen politischen Händeln entfernt <milestone unit="start" n="620"/>[5]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="620"/> hielt, aber wie ich voraus sahe er hat es gänzlich abgerathen, weil er für unangenehme Folgen nicht stehen könnte. es schmerzt mich sehr um die gute Schwiegerinn, doch würde auch die Reise und der Aufenthalt bey den Kindern vil Geld kosten. Sie schreibt in ihrem letzten Briefe, Friedrich hätte sie nach <anchor type="b" n="2164" ana="10" xml:id="NidB90690"/>Ofen<anchor type="e" n="2164" ana="10" xml:id="NidE90690"/> <hi rend="family:Courier">apointiret</hi> um da alles wichtige mit ihr abzureden da sie sich villeicht <hi rend="underline:1">lange</hi> nicht wiedersehen, hier aus kann ich nicht vil friedliches schließen. Der wichtigste Punkt worüber ich dir schreiben wollte war daß nach dem obigen erzählten, Dresden wahrscheinlich kein Ort ist, den er <hi rend="family:Courier">passiren</hi> könnte, wenn alles unglücklich gehen sollte, ich wünschte du redetest alles mit ihm ab, wo ich etwan mit ihm zusammen treffen könnte um ihm die Hülfe zuzubringen, ud wenn es noch durch meine Hand gehen sollte, so wünschte ich auf dem Fall ein, kleines Wort von <anchor type="b" n="222" ana="11" xml:id="NidB31938"/>der Fr. v. Staël<anchor type="e" n="222" ana="11" xml:id="NidE31938"/> zu haben daß sie dafür gut sagt, sonst würde es mir villeicht schwierig seyn, Geld sogleich zu bekommen. – und nun noch etwas was mir schwer auf dem Herzen liegt, denkst du denn ernsthaft dein Vaterland zu verlassen? sollten mir wenn alles übel geht auch noch diese Kränkung bevor stehen? ich kann es nicht glauben beruhige mich bald über diesen Punkt? Jetzt erheitre und erfreue ich mich an <anchor type="b" n="1903" ana="12" xml:id="NidB28039"/>deinen Vorlesungen<anchor type="e" n="1903" ana="12" xml:id="NidE28039"/>, ich gebrauche so gut ich kann die kleine Ruhe die uns vergönnt ist. Soweit als ich sie gelesen habe gefallen sie mir vortreflich, es ist eine Klarheit und Deutlichkeit darinnen die mir <milestone unit="start" n="621"/>[6]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="621"/> wohlthut. <anchor type="b" n="749" ana="12" xml:id="NidB28037"/><anchor type="b" n="266" ana="12" xml:id="NidB28038"/>Der Standhafte Prinz<anchor type="e" n="266" ana="12" xml:id="NidE28038"/><anchor type="e" n="749" ana="12" xml:id="NidE28037"/> ist ganz herrlich er übertrift alles bisher gelesene. Und nun liebster Bruder Stärke uns Gott für alles was uns bevor steht. Ich bin bis jetzt etwas beruhigter gewesen, es scheint mir etwas mehr Licht in dieser großen We<milestone unit="start" n="45543"/>lt<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="45543"/>begebenheit. Ich glaube diese Welterschütterung und dieses unendliche Elend der Völker war, <hi rend="overstrike:1">um</hi> <hi rend="offset:4">damit</hi> manche Tugenden die <hi rend="overstrike:1">vile</hi> einzuschlummern drohten, nicht völlig erlöschen. Und Gott, der nicht die geringste Gattung lebendiger Geschöpfe untergehen <hi rend="offset:4">läßt</hi> wird <hi rend="overstrike:1">nicht</hi> <hi rend="offset:4">nie</hi> eine Tugend untergehen laßen, daran glaube ich fest, und an diesen Strahl von Licht halte <hi rend="offset:4">ich mich</hi>, Der Urheber aller dieser Uebel steht mir manchmal ganz von Fern nur ein nothwendiges Mittel diese Bewegung hervorzubringen. Doch wenn der Krieg wieder anfängt dann wird meine Fassung auch wohl wieder dahin seyn, Furcht und aufkeimende Hoffnung peinigt mich abwechselnd gar zu sehr die Oesterreichische Nation hat sich herrlich betragen! – <anchor type="b" n="130" ana="11" xml:id="NidB28043"/>Die Tiek<anchor type="e" n="130" ana="11" xml:id="NidE28043"/> hält sich noch immer bey <anchor type="b" n="117" ana="11" xml:id="NidB90691"/>den Herrn von Burgsdorf<anchor type="e" n="117" ana="11" xml:id="NidE90691"/> auf welcher seit einem Jahre verheyrathet ist! – <anchor type="b" n="122" ana="11" xml:id="NidB28042"/>die Marie<anchor type="e" n="122" ana="11" xml:id="NidE28042"/> hat sich in ein Kloster begeben, wo sie sich der Krankenwartung gewidmet hat, doch ohne Gelübde, sie lebte bey einer Polnischen Fürstinn die ihr ihr ganzes Herz geschenkt hatte sehr angenehm, diese hat sie sehr ungern verloren. Sie soll glücklich seyn! – Nun, lebe wohl geliebtester, lebe glücklich, so vil es möglich ist, laß uns mein theuerster nur an unsern <hi rend="underline:1">innern</hi> Frieden denken den Frieden der Welt werden wir wohl nicht mehr zu sehen kriegen.', '36_absender' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7175', 'content' => 'Charlotte Ernst', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Ernst, Charlotte', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_adressat' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '7125', 'content' => 'August Wilhelm von Schlegel', 'bemerkung' => '', 'altBegriff' => 'Schlegel, August Wilhelm von', 'LmAdd' => array( [maximum depth reached] ) ) ), '36_datumvon' => '1809-09-17', '36_absenderort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '13', 'content' => 'Dresden', 'bemerkung' => 'GND:37172-5', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_datengeberhand' => 'Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden', '36_purlhand' => 'APP2712-Bd-5', '36_signaturhand' => 'Mscr.Dresd.App.2712,B,18,9', '36_h1zahl' => '4 S. auf Doppelbl. u. 2 S., hs.', '36_h1format' => '20,3 x 12,2 cm', '36_purlhand_alt' => 'DE-611-2318308', '36_status' => 'Neu transkribiert und ausgezeichnet; zweimal kollationiert', '36_sprache' => array( (int) 0 => 'Deutsch' ), '36_heditor' => array( (int) 0 => 'Bamberg, Claudia' ), '36_adressatort' => array( (int) 0 => array( 'ID' => '228', 'content' => 'Coppet', 'bemerkung' => 'GND:1027948-9', 'altBegriff' => '', 'LmAdd' => array([maximum depth reached]) ) ), '36_anmerkungextern' => 'Absende- und Empfangsort erschlossen. – Charlotte Ernst lässt bei „ch“-Schreibungen oft das „c“ weg. 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[1] den 17. Sept. 1809.
Eben bekomme ich eine Gelegenheit wie ich ein paar Zeilen dir sicher zukommen laßen kann, und dieß ist mir von der äußersten Wichtigkeit, ich werde mich nur in allem kurz fassen.
Mein Mann ist nun seit 6 Wochen wieder hier, ob er hier bleiben wird ohne oder nicht darüber ist noch nichts entschieden, es kann einmal plötzlich in wenig Stunden kommen, doch macht er mir Hofnung daß er vielleicht bleibt wenn auch der König reist, wenn dieser nämlich die Hofwirthschaft nicht braucht sondern von den Chattullen Geldern reist, man lebt in beständiger Furcht, jetzt ist die Lage der Sachen so, daß man nur fürchten nichts hoffen kann. Wird Krieg, welches Unglück hat vielleicht dieser schreckliche Mann schon ausgebreitet! – wird Friede beynahe noch trauriger! – jetzt sind einige Tausend Franzosen hier, ein Commandant der ganz hier zu bleiben scheint, und der meinen Mann viel zu schaffen macht, sein Kostgeld besteht des Monaths aus 3000 r. dabey alles Geschirr, Tafel xxsche Beleuchtung, Holz & die Foderungen dauern dennoch täglich, der Herzog Abrantes war nur 8 Tage hir betrug sich vil artiger wie Pontecorvo. Mein Mann besorgte seinen ganzen etat, er war zufrieden, und machte meinem Mann ein hübsches präsent mit einer Goldnen Dose. ich habe doch schon einmal auf Tilemann angespielt, ich will dir ganz kurz sein Betragen erzählen. noch von Anfang der Feindseligkeiten in unsrer Gegend zeigten sich besonders die Schwarzen an den Gränzen aber ohne Schaden zu [2] thun, da vil Tilemann über Peterswalde ein seine Leute betrugen sich schändlich, plünderten, mishandelten sie persönlich, und beschimpten ihren Gottesdienst auf alle Weise, diese angefangne Feindseligkeit konnte man nicht anders als absichtlich deuten um uns auf die Oesterreicher zu hetzen, kurz darauf kamen die Schwarzen in Zittau, aber ruhig er griff sie an um sie zu vertreiben zog aber den kürzeren, und schimpfte den Herzog von Braunschweig einen Räuberhauptmann, es filen Gefechte in der Stadt vor welches die Bürger aufs äußerste erschreckte. Nun rückten die Oesterreicher in Dresden ein, er zog sich scheinbar heraus, er hatte nicht 2000 Mann. durch falsche Nachrichten hintergangen, hielte er die Feinde nicht für so stark, und griff sie an, mußte aber froh seyn daß er noch mit den Seinigen davon kam, man sagt am Ende habe ihn ganz in seine Gewalt bekommen können wenn er gewollt, er habe aber geheime instructions gehabt gelinde zu verfahren. Nach einiger Zeit kam er mit den Westphalen und die Oesterreicher retérirte ohne sich zu schlagen da zog er als Sieger in die Stadt ein kurz darauf schlug Kirnmeyer den Abrantes ud sie erschienen wieder aus den Einfall unserer Truppen in Böhmen war nichts geworden, und wurde der Waffenstillstand bekannt alles blieb in Ruhe, die mehrsten Oesterreicher waren in einem Lager nicht vil in Dresden, ich sahe ruhig aus dem Fenster und sahe Menschen laufen, dieß nahm zu [3] wie ein Wirbelwind, alles läuft durch einander, ich kann noch nicht erfahren was es ist so kommen die Rathwächter man soll nicht aus dem Fenster kucken es würde geschossen werden, die Sachsen wären vor den Thoren und die Oesterreicher wollten sich aufs äußerste wehren. Tilemann wollte nämlich benutzen daß ihm der Waffenstillstand noch nicht gemeldet war, war aber auch übel berichtet, den am Ende der seine Bewegungen gesehen hatte traf 2 Stunden vor ihn mit einigen bataillons und Geschütz ein, Am Ende drohte die Stadt zu plündern und anzustecken, wenn es Tilemann wagte sie anzugreifen. Die völligste Sperrung der Thore machte die Angst groß, der Rath gieng an Tilemann er wollte sich nicht fügen, nun wurde ihm aber ein jeder pretect genommen, den der Courier kam mit dem Waffenstillstand, und die Oesterreicher bekamen Befehl von E.H. Carl sich zurückzuziehen. vermöge des Waffenstillstandes. Dieß ist die kurze Heldengeschichte nun ist er für alle diese Dienste die er uns geleistet General geworden, und spilt eine wichtige Rolle, Die Westphalen ist es ein ganz verwahrlostes Volk geworden; es ist traurig zu sehen das deutsche so fallen können. Nach dem ersten Rückzug der Österreicher, xx bey dem Aufenthalt der Oesterreicher war Adam Müller vil mit dem Fürst Lobkowitz bey einer Familie Carlowitz, einige sagen er hatte das gemacht was Lobkowitz anschlagen ließ, doch enthielt dieses nichts als liebes und gutes für die Stadt [4] seine Freunde sagen, nein, er habe nur die Correctur durch gesehen, nach ihrem Abzug läßt Brandt Adam Müller holen, läßt ihm nicht einmal Zeit zu seiner Braut, der Fr. v. Hassan zu gehen, und er wird mit einem 20 Kreuzer in der Tasche über die Gränze transportiert, ud man sagt dieses noch durch Tilemanns Vermittelung denn man habe ihn der französischen Behörde überliefern wollen. Die Oesterreicher wie sie wiederkamen nahmen Brandten in Arrest doch dauerte dieses nicht lange weil sie bald fortgiengen. Die Fr. v. Hassan ist ihm nach Berlin gefolgt sie haben sich geheyrathet, Adams Wohlhabende Eltern, die wegen seines Ubergangs zur Catholischen Religion mit ihm gespannt waren haben sich versöhnt und alles ist vergnügt Vor ungefähr 8 Tagen machte ein Oesterreichischer courier vil Aufsehen er kam begleitet mit dem Herrn von Buel und war ein Ingenieur officier sie fragten nach Tilemann, und wie man sagt war der Pretext eine Entscheidung für die Schwarzen, doch hat St. Cyr dieses nicht zugelassen daß er mit Tilemann geredet er hat sie zu sich kommen lassen von Spions geredet, und sie Augenblicklich mit escorte über die Gränze begleiten lassen ich zweifle nicht daß sie noch geheime Aufträge gehabt haben. Die Schwiegerinn kann nicht nach Dresden kommen. Wir sind selber mit dem Polizey Director sehr gut, Uechtritzt der sein sehr guter Freund ist hat ihn sondirt hat ihm gesagt daß es eine stille Frau wäre die sich von allen politischen Händeln entfernt [5] hielt, aber wie ich voraus sahe er hat es gänzlich abgerathen, weil er für unangenehme Folgen nicht stehen könnte. es schmerzt mich sehr um die gute Schwiegerinn, doch würde auch die Reise und der Aufenthalt bey den Kindern vil Geld kosten. Sie schreibt in ihrem letzten Briefe, Friedrich hätte sie nach Ofen apointiret um da alles wichtige mit ihr abzureden da sie sich villeicht lange nicht wiedersehen, hier aus kann ich nicht vil friedliches schließen. Der wichtigste Punkt worüber ich dir schreiben wollte war daß nach dem obigen erzählten, Dresden wahrscheinlich kein Ort ist, den er passiren könnte, wenn alles unglücklich gehen sollte, ich wünschte du redetest alles mit ihm ab, wo ich etwan mit ihm zusammen treffen könnte um ihm die Hülfe zuzubringen, ud wenn es noch durch meine Hand gehen sollte, so wünschte ich auf dem Fall ein, kleines Wort von der Fr. v. Staël zu haben daß sie dafür gut sagt, sonst würde es mir villeicht schwierig seyn, Geld sogleich zu bekommen. – und nun noch etwas was mir schwer auf dem Herzen liegt, denkst du denn ernsthaft dein Vaterland zu verlassen? sollten mir wenn alles übel geht auch noch diese Kränkung bevor stehen? ich kann es nicht glauben beruhige mich bald über diesen Punkt? Jetzt erheitre und erfreue ich mich an deinen Vorlesungen, ich gebrauche so gut ich kann die kleine Ruhe die uns vergönnt ist. Soweit als ich sie gelesen habe gefallen sie mir vortreflich, es ist eine Klarheit und Deutlichkeit darinnen die mir [6] wohlthut. Der Standhafte Prinz ist ganz herrlich er übertrift alles bisher gelesene. Und nun liebster Bruder Stärke uns Gott für alles was uns bevor steht. Ich bin bis jetzt etwas beruhigter gewesen, es scheint mir etwas mehr Licht in dieser großen Weltbegebenheit. Ich glaube diese Welterschütterung und dieses unendliche Elend der Völker war, um damit manche Tugenden die vile einzuschlummern drohten, nicht völlig erlöschen. Und Gott, der nicht die geringste Gattung lebendiger Geschöpfe untergehen läßt wird nicht nie eine Tugend untergehen laßen, daran glaube ich fest, und an diesen Strahl von Licht halte ich mich, Der Urheber aller dieser Uebel steht mir manchmal ganz von Fern nur ein nothwendiges Mittel diese Bewegung hervorzubringen. Doch wenn der Krieg wieder anfängt dann wird meine Fassung auch wohl wieder dahin seyn, Furcht und aufkeimende Hoffnung peinigt mich abwechselnd gar zu sehr die Oesterreichische Nation hat sich herrlich betragen! – Die Tiek hält sich noch immer bey den Herrn von Burgsdorf auf welcher seit einem Jahre verheyrathet ist! – die Marie hat sich in ein Kloster begeben, wo sie sich der Krankenwartung gewidmet hat, doch ohne Gelübde, sie lebte bey einer Polnischen Fürstinn die ihr ihr ganzes Herz geschenkt hatte sehr angenehm, diese hat sie sehr ungern verloren. Sie soll glücklich seyn! – Nun, lebe wohl geliebtester, lebe glücklich, so vil es möglich ist, laß uns mein theuerster nur an unsern innern Frieden denken den Frieden der Welt werden wir wohl nicht mehr zu sehen kriegen.
Eben bekomme ich eine Gelegenheit wie ich ein paar Zeilen dir sicher zukommen laßen kann, und dieß ist mir von der äußersten Wichtigkeit, ich werde mich nur in allem kurz fassen.
Mein Mann ist nun seit 6 Wochen wieder hier, ob er hier bleiben wird ohne oder nicht darüber ist noch nichts entschieden, es kann einmal plötzlich in wenig Stunden kommen, doch macht er mir Hofnung daß er vielleicht bleibt wenn auch der König reist, wenn dieser nämlich die Hofwirthschaft nicht braucht sondern von den Chattullen Geldern reist, man lebt in beständiger Furcht, jetzt ist die Lage der Sachen so, daß man nur fürchten nichts hoffen kann. Wird Krieg, welches Unglück hat vielleicht dieser schreckliche Mann schon ausgebreitet! – wird Friede beynahe noch trauriger! – jetzt sind einige Tausend Franzosen hier, ein Commandant der ganz hier zu bleiben scheint, und der meinen Mann viel zu schaffen macht, sein Kostgeld besteht des Monaths aus 3000 r. dabey alles Geschirr, Tafel xxsche Beleuchtung, Holz & die Foderungen dauern dennoch täglich, der Herzog Abrantes war nur 8 Tage hir betrug sich vil artiger wie Pontecorvo. Mein Mann besorgte seinen ganzen etat, er war zufrieden, und machte meinem Mann ein hübsches präsent mit einer Goldnen Dose. ich habe doch schon einmal auf Tilemann angespielt, ich will dir ganz kurz sein Betragen erzählen. noch von Anfang der Feindseligkeiten in unsrer Gegend zeigten sich besonders die Schwarzen an den Gränzen aber ohne Schaden zu [2] thun, da vil Tilemann über Peterswalde ein seine Leute betrugen sich schändlich, plünderten, mishandelten sie persönlich, und beschimpten ihren Gottesdienst auf alle Weise, diese angefangne Feindseligkeit konnte man nicht anders als absichtlich deuten um uns auf die Oesterreicher zu hetzen, kurz darauf kamen die Schwarzen in Zittau, aber ruhig er griff sie an um sie zu vertreiben zog aber den kürzeren, und schimpfte den Herzog von Braunschweig einen Räuberhauptmann, es filen Gefechte in der Stadt vor welches die Bürger aufs äußerste erschreckte. Nun rückten die Oesterreicher in Dresden ein, er zog sich scheinbar heraus, er hatte nicht 2000 Mann. durch falsche Nachrichten hintergangen, hielte er die Feinde nicht für so stark, und griff sie an, mußte aber froh seyn daß er noch mit den Seinigen davon kam, man sagt am Ende habe ihn ganz in seine Gewalt bekommen können wenn er gewollt, er habe aber geheime instructions gehabt gelinde zu verfahren. Nach einiger Zeit kam er mit den Westphalen und die Oesterreicher retérirte ohne sich zu schlagen da zog er als Sieger in die Stadt ein kurz darauf schlug Kirnmeyer den Abrantes ud sie erschienen wieder aus den Einfall unserer Truppen in Böhmen war nichts geworden, und wurde der Waffenstillstand bekannt alles blieb in Ruhe, die mehrsten Oesterreicher waren in einem Lager nicht vil in Dresden, ich sahe ruhig aus dem Fenster und sahe Menschen laufen, dieß nahm zu [3] wie ein Wirbelwind, alles läuft durch einander, ich kann noch nicht erfahren was es ist so kommen die Rathwächter man soll nicht aus dem Fenster kucken es würde geschossen werden, die Sachsen wären vor den Thoren und die Oesterreicher wollten sich aufs äußerste wehren. Tilemann wollte nämlich benutzen daß ihm der Waffenstillstand noch nicht gemeldet war, war aber auch übel berichtet, den am Ende der seine Bewegungen gesehen hatte traf 2 Stunden vor ihn mit einigen bataillons und Geschütz ein, Am Ende drohte die Stadt zu plündern und anzustecken, wenn es Tilemann wagte sie anzugreifen. Die völligste Sperrung der Thore machte die Angst groß, der Rath gieng an Tilemann er wollte sich nicht fügen, nun wurde ihm aber ein jeder pretect genommen, den der Courier kam mit dem Waffenstillstand, und die Oesterreicher bekamen Befehl von E.H. Carl sich zurückzuziehen. vermöge des Waffenstillstandes. Dieß ist die kurze Heldengeschichte nun ist er für alle diese Dienste die er uns geleistet General geworden, und spilt eine wichtige Rolle, Die Westphalen ist es ein ganz verwahrlostes Volk geworden; es ist traurig zu sehen das deutsche so fallen können. Nach dem ersten Rückzug der Österreicher, xx bey dem Aufenthalt der Oesterreicher war Adam Müller vil mit dem Fürst Lobkowitz bey einer Familie Carlowitz, einige sagen er hatte das gemacht was Lobkowitz anschlagen ließ, doch enthielt dieses nichts als liebes und gutes für die Stadt [4] seine Freunde sagen, nein, er habe nur die Correctur durch gesehen, nach ihrem Abzug läßt Brandt Adam Müller holen, läßt ihm nicht einmal Zeit zu seiner Braut, der Fr. v. Hassan zu gehen, und er wird mit einem 20 Kreuzer in der Tasche über die Gränze transportiert, ud man sagt dieses noch durch Tilemanns Vermittelung denn man habe ihn der französischen Behörde überliefern wollen. Die Oesterreicher wie sie wiederkamen nahmen Brandten in Arrest doch dauerte dieses nicht lange weil sie bald fortgiengen. Die Fr. v. Hassan ist ihm nach Berlin gefolgt sie haben sich geheyrathet, Adams Wohlhabende Eltern, die wegen seines Ubergangs zur Catholischen Religion mit ihm gespannt waren haben sich versöhnt und alles ist vergnügt Vor ungefähr 8 Tagen machte ein Oesterreichischer courier vil Aufsehen er kam begleitet mit dem Herrn von Buel und war ein Ingenieur officier sie fragten nach Tilemann, und wie man sagt war der Pretext eine Entscheidung für die Schwarzen, doch hat St. Cyr dieses nicht zugelassen daß er mit Tilemann geredet er hat sie zu sich kommen lassen von Spions geredet, und sie Augenblicklich mit escorte über die Gränze begleiten lassen ich zweifle nicht daß sie noch geheime Aufträge gehabt haben. Die Schwiegerinn kann nicht nach Dresden kommen. Wir sind selber mit dem Polizey Director sehr gut, Uechtritzt der sein sehr guter Freund ist hat ihn sondirt hat ihm gesagt daß es eine stille Frau wäre die sich von allen politischen Händeln entfernt [5] hielt, aber wie ich voraus sahe er hat es gänzlich abgerathen, weil er für unangenehme Folgen nicht stehen könnte. es schmerzt mich sehr um die gute Schwiegerinn, doch würde auch die Reise und der Aufenthalt bey den Kindern vil Geld kosten. Sie schreibt in ihrem letzten Briefe, Friedrich hätte sie nach Ofen apointiret um da alles wichtige mit ihr abzureden da sie sich villeicht lange nicht wiedersehen, hier aus kann ich nicht vil friedliches schließen. Der wichtigste Punkt worüber ich dir schreiben wollte war daß nach dem obigen erzählten, Dresden wahrscheinlich kein Ort ist, den er passiren könnte, wenn alles unglücklich gehen sollte, ich wünschte du redetest alles mit ihm ab, wo ich etwan mit ihm zusammen treffen könnte um ihm die Hülfe zuzubringen, ud wenn es noch durch meine Hand gehen sollte, so wünschte ich auf dem Fall ein, kleines Wort von der Fr. v. Staël zu haben daß sie dafür gut sagt, sonst würde es mir villeicht schwierig seyn, Geld sogleich zu bekommen. – und nun noch etwas was mir schwer auf dem Herzen liegt, denkst du denn ernsthaft dein Vaterland zu verlassen? sollten mir wenn alles übel geht auch noch diese Kränkung bevor stehen? ich kann es nicht glauben beruhige mich bald über diesen Punkt? Jetzt erheitre und erfreue ich mich an deinen Vorlesungen, ich gebrauche so gut ich kann die kleine Ruhe die uns vergönnt ist. Soweit als ich sie gelesen habe gefallen sie mir vortreflich, es ist eine Klarheit und Deutlichkeit darinnen die mir [6] wohlthut. Der Standhafte Prinz ist ganz herrlich er übertrift alles bisher gelesene. Und nun liebster Bruder Stärke uns Gott für alles was uns bevor steht. Ich bin bis jetzt etwas beruhigter gewesen, es scheint mir etwas mehr Licht in dieser großen Weltbegebenheit. Ich glaube diese Welterschütterung und dieses unendliche Elend der Völker war, um damit manche Tugenden die vile einzuschlummern drohten, nicht völlig erlöschen. Und Gott, der nicht die geringste Gattung lebendiger Geschöpfe untergehen läßt wird nicht nie eine Tugend untergehen laßen, daran glaube ich fest, und an diesen Strahl von Licht halte ich mich, Der Urheber aller dieser Uebel steht mir manchmal ganz von Fern nur ein nothwendiges Mittel diese Bewegung hervorzubringen. Doch wenn der Krieg wieder anfängt dann wird meine Fassung auch wohl wieder dahin seyn, Furcht und aufkeimende Hoffnung peinigt mich abwechselnd gar zu sehr die Oesterreichische Nation hat sich herrlich betragen! – Die Tiek hält sich noch immer bey den Herrn von Burgsdorf auf welcher seit einem Jahre verheyrathet ist! – die Marie hat sich in ein Kloster begeben, wo sie sich der Krankenwartung gewidmet hat, doch ohne Gelübde, sie lebte bey einer Polnischen Fürstinn die ihr ihr ganzes Herz geschenkt hatte sehr angenehm, diese hat sie sehr ungern verloren. Sie soll glücklich seyn! – Nun, lebe wohl geliebtester, lebe glücklich, so vil es möglich ist, laß uns mein theuerster nur an unsern innern Frieden denken den Frieden der Welt werden wir wohl nicht mehr zu sehen kriegen.