• Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: Unknown · Date: 29.06.1808
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johanna Christiane Erdmuthe Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 29.06.1808
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: APP2712-Bd-5
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,18,34
  • Number of Pages: 2 S., hs. m. U.
  • Format: 23,5 x 17,9 cm
  • Incipit: „[1] den 29 t Junius
    1808
    Mein sehr geliebter Sohn
    Ich dachte nicht ehr an Dich zu schreiben bis ich einen Brief von [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
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[1] den 29 t Junius
1808
Mein sehr geliebter Sohn
Ich dachte nicht ehr an Dich zu schreiben bis ich einen Brief von Dir erhalten hätte. Ich habe gestern ein paar Brief an Dich erhalten, einen des Morgens u einen gegen abent. Auf den Ersten war die Aufschrift so besonders, der Frau Witwebe Schlegel, war am Deutlichsten geschrieben, u fiel an meisten in die Augen. Da ich nun einen Brief von Dir entgegen sah, so war so eilig denselben auf zu machen, weßhalb ich Dich 1000mal um Verzeiung Bitte. Ich habe mich so darüber geqvält daß ich die Ganze Nacht nicht geschlaffen habe. Es beruhiget mich, daß in dem Briefe durchaus nichts ist, daß Dir könnte unangenehm seyn, daß ich es gelesen hätte, daß meiste habe ich nicht verstanden, u auch nicht alles lesen können. Ich schicke hier beyden Briefe. Ich hoffe mein Bester Sohn Du wirst nun gesund u wohl angekommen seyn, u F v Stahl, der Du mich jedes mal bestens entfiehlst auch recht wohl gefunden haben. Ich habe mir Sorgen gemacht da Du des Nachts gereist bist. Auch habe ich mir Vorwürfe gemacht, daß ich unbesonener Weiße so was sagte daß Dein Zärtliches Hertz so sehr riehrte. unser einen sind der gleichen Gedanken so gewöhnlich, u nach dem Gemein Sprichworte, was das Hertz voll ist geht der Mund über, um es war mir ein Neuer Beweiß, von Deiner Liebe zu mir. Ich muß Dir auch sagen, wenn es möglich wäre daß ich Dich noch Lieber gewonnen hätte haben könnte ich Dich noch lieber gewonnen hätte, so liebens würdig hast du Dich benommen [2] Auch hast Du hier sehr gefallen, besonders hat hat Fetcher viel zu Deinem Lobe gesagt. Noch mehr wird es Dich freuen daß durch Dein Hierseyn der Fuß mit mir u meiner Schwieger Tochter sich sehr gebeßert hat, u ich hoffe es soll bestand haben, ich werde alles da zu beytragen. Übrigens ist hier noch alles beym alten. Ich habe gestern zuverläßig gehört von den Herrn selbst die das Geld auszuzahlen haben daß an nichts zu bekommen dencken wäre. Aber mache Dir nur keine Sorgen, ich bin durch Deine unterstitzung auf geraume Zeit geborgen. Aber mit den Dreßdner bin ich unzufrieden, daß sie gar nicht schreiben. Es kränckt mich. Ich kann nicht leugnen. Lottchen ist mir sauer geworden, von klein auf war sich sie sehr schwach. Viele Nacht wachen, u auch viel kosten. 2 mal ist sie in Pyrmont geweßen, u viel Medicinirt. vor dies mal will ich schließ lebe wohl Gott segne Dich
Mutter Schlegel
[1] beantwortet
d. 26 Jul
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[1] den 29 t Junius
1808
Mein sehr geliebter Sohn
Ich dachte nicht ehr an Dich zu schreiben bis ich einen Brief von Dir erhalten hätte. Ich habe gestern ein paar Brief an Dich erhalten, einen des Morgens u einen gegen abent. Auf den Ersten war die Aufschrift so besonders, der Frau Witwebe Schlegel, war am Deutlichsten geschrieben, u fiel an meisten in die Augen. Da ich nun einen Brief von Dir entgegen sah, so war so eilig denselben auf zu machen, weßhalb ich Dich 1000mal um Verzeiung Bitte. Ich habe mich so darüber geqvält daß ich die Ganze Nacht nicht geschlaffen habe. Es beruhiget mich, daß in dem Briefe durchaus nichts ist, daß Dir könnte unangenehm seyn, daß ich es gelesen hätte, daß meiste habe ich nicht verstanden, u auch nicht alles lesen können. Ich schicke hier beyden Briefe. Ich hoffe mein Bester Sohn Du wirst nun gesund u wohl angekommen seyn, u F v Stahl, der Du mich jedes mal bestens entfiehlst auch recht wohl gefunden haben. Ich habe mir Sorgen gemacht da Du des Nachts gereist bist. Auch habe ich mir Vorwürfe gemacht, daß ich unbesonener Weiße so was sagte daß Dein Zärtliches Hertz so sehr riehrte. unser einen sind der gleichen Gedanken so gewöhnlich, u nach dem Gemein Sprichworte, was das Hertz voll ist geht der Mund über, um es war mir ein Neuer Beweiß, von Deiner Liebe zu mir. Ich muß Dir auch sagen, wenn es möglich wäre daß ich Dich noch Lieber gewonnen hätte haben könnte ich Dich noch lieber gewonnen hätte, so liebens würdig hast du Dich benommen [2] Auch hast Du hier sehr gefallen, besonders hat hat Fetcher viel zu Deinem Lobe gesagt. Noch mehr wird es Dich freuen daß durch Dein Hierseyn der Fuß mit mir u meiner Schwieger Tochter sich sehr gebeßert hat, u ich hoffe es soll bestand haben, ich werde alles da zu beytragen. Übrigens ist hier noch alles beym alten. Ich habe gestern zuverläßig gehört von den Herrn selbst die das Geld auszuzahlen haben daß an nichts zu bekommen dencken wäre. Aber mache Dir nur keine Sorgen, ich bin durch Deine unterstitzung auf geraume Zeit geborgen. Aber mit den Dreßdner bin ich unzufrieden, daß sie gar nicht schreiben. Es kränckt mich. Ich kann nicht leugnen. Lottchen ist mir sauer geworden, von klein auf war sich sie sehr schwach. Viele Nacht wachen, u auch viel kosten. 2 mal ist sie in Pyrmont geweßen, u viel Medicinirt. vor dies mal will ich schließ lebe wohl Gott segne Dich
Mutter Schlegel
[1] beantwortet
d. 26 Jul
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