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Mit aller Mühe habe ich hierüber nichts zuverlässiges und sicheres h<milestone unit="start" n="21891"/>i<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="21891"/>er erfahren können, auch nicht von einem auswärtigen Freunde an den ich deshalb geschrieben habe. Bey der steten Veränderlichkeit der Umstände ist es schwer etwas darüber zu bestimmen. Vielleicht würden sich bey einem Aufenthalt in <anchor type="b" n="98" ana="10" xml:id="NidB31511"/>Hamburg<anchor type="e" n="98" ana="10" xml:id="NidE31511"/>, <anchor type="b" n="1999" ana="10" xml:id="NidB31512"/>Bremen<anchor type="e" n="1999" ana="10" xml:id="NidE31512"/> oder <anchor type="b" n="1379" ana="10" xml:id="NidB31513"/>Lübeck<anchor type="e" n="1379" ana="10" xml:id="NidE31513"/> darüber Erkundigungen einziehen lassen, wenn man Connexionen dort hätte. – Da ich so sehr lange von Dir keinen Brief erhalten, so zweifelte ich, daß Du meine Briefe erhalten hättest. Lieb ist es mir das Gegentheil zu erfahren. Ich freue mich herzlich, daß Du Dich diesen Winter der literarischen Musse widmen wirst, und hoffe, die Früchte davon zu erndten. Ich denke, daß dieß nicht nur auf die Fortsetzung <anchor type="b" n="344" ana="12" xml:id="NidB31514"/>des <anchor type="b" n="4" ana="11" xml:id="NidB31515"/>Shackesp.<anchor type="e" n="4" ana="11" xml:id="NidE31515"/><anchor type="e" n="344" ana="12" xml:id="NidE31514"/> sondern auch auf <anchor type="b" n="2068" ana="12" xml:id="NidB31516"/>die Beendigung <anchor type="b" n="5297" ana="12" xml:id="NidB46014"/>Deiner literarischen Vorlesungen<anchor type="e" n="5297" ana="12" xml:id="NidE46014"/><anchor type="e" n="2068" ana="12" xml:id="NidE31516"/> gehen wird. 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Doch dieses ist jezt das allgemeine Loos. <anchor type="b" n="380" ana="11" xml:id="NidB46015"/>H. Unger<anchor type="e" n="380" ana="11" xml:id="NidE46015"/> in <anchor type="b" n="15" ana="10" xml:id="NidB46016"/>B.<anchor type="e" n="15" ana="10" xml:id="NidE46016"/> hat mir vor einiger Zeit ein Kästchen mit Deinen Schriften überschickt, die <anchor type="b" n="380" ana="11" xml:id="NidB46034"/>er<anchor type="e" n="380" ana="11" xml:id="NidE46034"/> von <anchor type="b" n="42" ana="11" xml:id="NidB46017"/>H. Berhardy<anchor type="e" n="42" ana="11" xml:id="NidE46017"/> erhalten. Leider hat er dazu den theuern Weg der Post erwählt, welches bey der jetzigen theuren Taxe 10 <milestone unit="start" n="22061"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22061"/>. gekostet hat. Er schreibt mir dabey, daß er sie nicht durchgesehen, doch dasjenige dabey nicht finde, worauf Du einen vorzüglichen Werth legst. Das Kästchen ist noch uneröffnet, und erwarte ich darüber Anweisung von Dir.<lb/>Du wünschest Nachricht von mir zu erhalten, wie es jezt mit mir steht, und welche Aussichten ich habe. Ueber <hi rend="overstrike:1">bey</hi> letzteres kann ich Dir noch keine bestimmte Nachricht geben. Ich hätte vielleicht an einem andern Ort besser placirt werden können, doch wollte ich ungern <anchor type="b" n="173" ana="10" xml:id="NidB46018"/>diesen Ort<anchor type="e" n="173" ana="10" xml:id="NidE46018"/> verlassen. Ich habe daher meine vorige Station behalten, obgleich dieße sich sehr verändert hat, und mein Verlust <hi rend="underline:1">sehr</hi> gewiß ist. 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Vorerst ist ihm jedoch auf meine Verwendung ein Aufschub zugestanden, und muß man hoffen, seine Befreyung zu bewirken, da er sehr gute philologische Kenntniße besitzt, und sich ganz diesem Fache widmet. Ein Stellvertreter ist hier jezt sehr theuer, und nicht leicht unter 1000 <milestone unit="start" n="21794"/><milestone unit="start" n="22062"/>r<note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="22062"/><note type="Sachkommentar"><title>Reichstaler</title></note><milestone unit="end" n="21794"/>. zu haben. <milestone unit="start" n="3642"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3642"/> Die Entscheidung seines Schicksals macht <anchor type="b" n="187" ana="11" xml:id="NidB31521"/>seinem Vater<anchor type="e" n="187" ana="11" xml:id="NidE31521"/>, und uns allen, auch <anchor type="b" n="1392" ana="11" xml:id="NidB31519"/>meiner Frau<anchor type="e" n="1392" ana="11" xml:id="NidE31519"/> und <anchor type="b" n="264" ana="11" xml:id="NidB31520"/>Mutter<anchor type="e" n="264" ana="11" xml:id="NidE31520"/> viele Sorgen. Man muß das beste hoffen. 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J. hat mich um so mehr erfreuet, je besorgter mich Dein langes Stillschweigen machte. Jezt würde ich auch schon eher geantwortet haben, wenn ich nicht gewünscht, auf die Anfrage <span class="index-6850 tp-46013 ">der Schweizers</span>, von denen Du schreibst, zu antworten. Mit aller Mühe habe ich hierüber nichts zuverlässiges und sicheres h<span class="notice-21891 ">i</span>er erfahren können, auch nicht von einem auswärtigen Freunde an den ich deshalb geschrieben habe. Bey der steten Veränderlichkeit der Umstände ist es schwer etwas darüber zu bestimmen. Vielleicht würden sich bey einem Aufenthalt in <span class="index-98 tp-31511 ">Hamburg</span>, <span class="index-1999 tp-31512 ">Bremen</span> oder <span class="index-1379 tp-31513 ">Lübeck</span> darüber Erkundigungen einziehen lassen, wenn man Connexionen dort hätte. – Da ich so sehr lange von Dir keinen Brief erhalten, so zweifelte ich, daß Du meine Briefe erhalten hättest. Lieb ist es mir das Gegentheil zu erfahren. Ich freue mich herzlich, daß Du Dich diesen Winter der literarischen Musse widmen wirst, und hoffe, die Früchte davon zu erndten. Ich denke, daß dieß nicht nur auf die Fortsetzung <span class="index-344 tp-31514 ">des </span><span class="index-344 tp-31514 index-4 tp-31515 ">Shackesp.</span> sondern auch auf <span class="index-2068 tp-31516 ">die Beendigung </span><span class="index-2068 tp-31516 index-5297 tp-46014 ">Deiner literarischen Vorlesungen</span> gehen wird. Die gehemmte Herausgabe <span class="index-339 tp-31525 ">des Werkes </span><span class="index-339 tp-31525 index-222 tp-31517 ">Deiner Freundin</span> ist mir sehr nahe gegangen, da ich auf dessen Erscheinung sehr begierig war, und <span class="notice-3641 ">[2]</span> so gern ihre Ansichten über diese Gegenstände hätte kennen lernen, die für mich so viel Anziehendes haben. Mit literarischen Gegenständen kann ich mich sonst jezt äußerst wenig beschäftigen. Das Studium der neuen <span class="offset-4 ">Formen</span>, und die sonst mit jeder Veränderung verbundenen vielen <span class="overstrike-1 ">Formen</span> <span class="offset-4 ">Arbeiten</span> nehmen jezt alle meine Zeit hin. Doch dieses ist jezt das allgemeine Loos. <span class="index-380 tp-46015 ">H. Unger</span> in <span class="index-15 tp-46016 ">B.</span> hat mir vor einiger Zeit ein Kästchen mit Deinen Schriften überschickt, die <span class="index-380 tp-46034 ">er</span> von <span class="index-42 tp-46017 ">H. Berhardy</span> erhalten. Leider hat er dazu den theuern Weg der Post erwählt, welches bey der jetzigen theuren Taxe 10 <span class="notice-22061 ">r</span>. gekostet hat. Er schreibt mir dabey, daß er sie nicht durchgesehen, doch dasjenige dabey nicht finde, worauf Du einen vorzüglichen Werth legst. Das Kästchen ist noch uneröffnet, und erwarte ich darüber Anweisung von Dir.<br>Du wünschest Nachricht von mir zu erhalten, wie es jezt mit mir steht, und welche Aussichten ich habe. Ueber <span class="overstrike-1 ">bey</span> letzteres kann ich Dir noch keine bestimmte Nachricht geben. Ich hätte vielleicht an einem andern Ort besser placirt werden können, doch wollte ich ungern <span class="index-173 tp-46018 ">diesen Ort</span> verlassen. Ich habe daher meine vorige Station behalten, obgleich dieße sich sehr verändert hat, und mein Verlust <span class="underline-1 ">sehr</span> gewiß ist. Um mich dabey erhalten zu können, habe ich um die Beylegung eines Districts Notariats angehalten, ob ich aber solches erhalten werde, ist noch unentschieden: Durch thätige Behutsamkeit muß ich mich zu helfen suchen. – Diese letztern Tage haben wir in großer Unruhe gelebt. <span class="index-2113 tp-31524 index-187 tp-31522 ">Meines Bruders</span><span class="index-2113 tp-31524 "> u </span><span class="index-2113 tp-31524 index-2286 tp-31523 ">Ch.</span><span class="index-2113 tp-31524 "> Sohn</span> hält sich diesen Winter bey uns auf, vorzüglich auch um die Conscription hier abzuwarten. Er beschäftigt sich hier mit Unterricht, um sodann noch 1 Jahr fort zu studiren. Vor ein <span class="notice-21793 ">paar Tagen zog er ein unglückliches Loos. Vorerst ist ihm jedoch auf meine Verwendung ein Aufschub zugestanden, und muß man hoffen, seine Befreyung zu bewirken, da er sehr gute philologische Kenntniße besitzt, und sich ganz diesem Fache widmet. Ein Stellvertreter ist hier jezt sehr theuer, und nicht leicht unter 1000 </span><span class="notice-21793 notice-21794 notice-22062 ">r</span><span class="notice-21793 ">. zu haben. </span><span class="notice-21793 notice-3642 ">[1]</span><span class="notice-21793 "> Die Entscheidung seines Schicksals macht </span><span class="notice-21793 index-187 tp-31521 ">seinem Vater</span><span class="notice-21793 ">, und uns allen, auch </span><span class="notice-21793 index-1392 tp-31519 ">meiner Frau</span><span class="notice-21793 "> und </span><span class="notice-21793 index-264 tp-31520 ">Mutter</span><span class="notice-21793 "> viele Sorgen. Man muß das beste hoffen. Schreibe uns ja recht oft, wenn gleich das Porto theuer </span><span class="notice-21793 offset-4 ">ist</span><span class="notice-21793 ">. Den Werth, den wir auf diese gegenseitigen Mittheilungen setzen ist zu groß, als daß dieß zu berichte</span><span class="notice-21793 notice-22068 ">n</span><span class="notice-21793 "> wäre. Meine Frau ist jezt so ziemlich wohl, und suchen wir uns in jede Lage zu finden. An </span><span class="notice-21793 index-6851 tp-46019 ">H. v. Berg</span><span class="notice-21793 "> haben wir einen Verlust im freundschaftlichen Umgang erlitten. Er ist Regirungs Praesident in </span><span class="notice-21793 index-5396 tp-46020 ">Bückeburg</span><span class="notice-21793 "> </span><span class="notice-21793 index-3240 tp-31518 notice-22060 ">Unsre</span><span class="notice-21793 index-3240 tp-31518 "> Minna</span><span class="notice-21793 "> bildet sich jezt vortheilhaft aus. Von allen die besten Empfehlungen. 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Ich freue mich herzlich, daß Du Dich diesen Winter der literarischen Musse widmen wirst, und hoffe, die Früchte davon zu erndten. Ich denke, daß dieß nicht nur auf die Fortsetzung <span class="index-344 tp-31514 ">des </span><span class="index-344 tp-31514 index-4 tp-31515 ">Shackesp.</span> sondern auch auf <span class="index-2068 tp-31516 ">die Beendigung </span><span class="index-2068 tp-31516 index-5297 tp-46014 ">Deiner literarischen Vorlesungen</span> gehen wird. Die gehemmte Herausgabe <span class="index-339 tp-31525 ">des Werkes </span><span class="index-339 tp-31525 index-222 tp-31517 ">Deiner Freundin</span> ist mir sehr nahe gegangen, da ich auf dessen Erscheinung sehr begierig war, und <span class="notice-3641 ">[2]</span> so gern ihre Ansichten über diese Gegenstände hätte kennen lernen, die für mich so viel Anziehendes haben. Mit literarischen Gegenständen kann ich mich sonst jezt äußerst wenig beschäftigen. 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Das Kästchen ist noch uneröffnet, und erwarte ich darüber Anweisung von Dir.<br>Du wünschest Nachricht von mir zu erhalten, wie es jezt mit mir steht, und welche Aussichten ich habe. Ueber <span class="overstrike-1 ">bey</span> letzteres kann ich Dir noch keine bestimmte Nachricht geben. Ich hätte vielleicht an einem andern Ort besser placirt werden können, doch wollte ich ungern <span class="index-173 tp-46018 ">diesen Ort</span> verlassen. Ich habe daher meine vorige Station behalten, obgleich dieße sich sehr verändert hat, und mein Verlust <span class="underline-1 ">sehr</span> gewiß ist. Um mich dabey erhalten zu können, habe ich um die Beylegung eines Districts Notariats angehalten, ob ich aber solches erhalten werde, ist noch unentschieden: Durch thätige Behutsamkeit muß ich mich zu helfen suchen. – Diese letztern Tage haben wir in großer Unruhe gelebt. <span class="index-2113 tp-31524 index-187 tp-31522 ">Meines Bruders</span><span class="index-2113 tp-31524 "> u </span><span class="index-2113 tp-31524 index-2286 tp-31523 ">Ch.</span><span class="index-2113 tp-31524 "> Sohn</span> hält sich diesen Winter bey uns auf, vorzüglich auch um die Conscription hier abzuwarten. Er beschäftigt sich hier mit Unterricht, um sodann noch 1 Jahr fort zu studiren. Vor ein <span class="notice-21793 ">paar Tagen zog er ein unglückliches Loos. Vorerst ist ihm jedoch auf meine Verwendung ein Aufschub zugestanden, und muß man hoffen, seine Befreyung zu bewirken, da er sehr gute philologische Kenntniße besitzt, und sich ganz diesem Fache widmet. Ein Stellvertreter ist hier jezt sehr theuer, und nicht leicht unter 1000 </span><span class="notice-21793 notice-21794 notice-22062 ">r</span><span class="notice-21793 ">. zu haben. </span><span class="notice-21793 notice-3642 ">[1]</span><span class="notice-21793 "> Die Entscheidung seines Schicksals macht </span><span class="notice-21793 index-187 tp-31521 ">seinem Vater</span><span class="notice-21793 ">, und uns allen, auch </span><span class="notice-21793 index-1392 tp-31519 ">meiner Frau</span><span class="notice-21793 "> und </span><span class="notice-21793 index-264 tp-31520 ">Mutter</span><span class="notice-21793 "> viele Sorgen. Man muß das beste hoffen. Schreibe uns ja recht oft, wenn gleich das Porto theuer </span><span class="notice-21793 offset-4 ">ist</span><span class="notice-21793 ">. Den Werth, den wir auf diese gegenseitigen Mittheilungen setzen ist zu groß, als daß dieß zu berichte</span><span class="notice-21793 notice-22068 ">n</span><span class="notice-21793 "> wäre. Meine Frau ist jezt so ziemlich wohl, und suchen wir uns in jede Lage zu finden. An </span><span class="notice-21793 index-6851 tp-46019 ">H. v. Berg</span><span class="notice-21793 "> haben wir einen Verlust im freundschaftlichen Umgang erlitten. Er ist Regirungs Praesident in </span><span class="notice-21793 index-5396 tp-46020 ">Bückeburg</span><span class="notice-21793 "> </span><span class="notice-21793 index-3240 tp-31518 notice-22060 ">Unsre</span><span class="notice-21793 index-3240 tp-31518 "> Minna</span><span class="notice-21793 "> bildet sich jezt vortheilhaft aus. Von allen die besten Empfehlungen. Der Deinige K.</span>', '36_xml' => '<p><milestone unit="start" n="3640"/>[1]<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Paginierung des Editors</title></note><milestone unit="end" n="3640"/> d. 17 Novb 1810<lb/>Liebster Freund, Dein Brief vom 20<hi rend="offset:4;underline:1">ten</hi> Oktb. d. J. hat mich um so mehr erfreuet, je besorgter mich Dein langes Stillschweigen machte. Jezt würde ich auch schon eher geantwortet haben, wenn ich nicht gewünscht, auf die Anfrage <persName key="6850">der Schweizers</persName>, von denen Du schreibst, zu antworten. Mit aller Mühe habe ich hierüber nichts zuverlässiges und sicheres h<milestone unit="start" n="21891"/>i<note type="Notiz_zur_Transkription"><title>Unsichere Lesung</title></note><milestone unit="end" n="21891"/>er erfahren können, auch nicht von einem auswärtigen Freunde an den ich deshalb geschrieben habe. Bey der steten Veränderlichkeit der Umstände ist es schwer etwas darüber zu bestimmen. 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[1] d. 17 Novb 1810
Liebster Freund, Dein Brief vom 20ten Oktb. d. J. hat mich um so mehr erfreuet, je besorgter mich Dein langes Stillschweigen machte. Jezt würde ich auch schon eher geantwortet haben, wenn ich nicht gewünscht, auf die Anfrage der Schweizers, von denen Du schreibst, zu antworten. Mit aller Mühe habe ich hierüber nichts zuverlässiges und sicheres hier erfahren können, auch nicht von einem auswärtigen Freunde an den ich deshalb geschrieben habe. Bey der steten Veränderlichkeit der Umstände ist es schwer etwas darüber zu bestimmen. Vielleicht würden sich bey einem Aufenthalt in Hamburg, Bremen oder Lübeck darüber Erkundigungen einziehen lassen, wenn man Connexionen dort hätte. – Da ich so sehr lange von Dir keinen Brief erhalten, so zweifelte ich, daß Du meine Briefe erhalten hättest. Lieb ist es mir das Gegentheil zu erfahren. Ich freue mich herzlich, daß Du Dich diesen Winter der literarischen Musse widmen wirst, und hoffe, die Früchte davon zu erndten. Ich denke, daß dieß nicht nur auf die Fortsetzung des Shackesp. sondern auch auf die Beendigung Deiner literarischen Vorlesungen gehen wird. Die gehemmte Herausgabe des Werkes Deiner Freundin ist mir sehr nahe gegangen, da ich auf dessen Erscheinung sehr begierig war, und [2] so gern ihre Ansichten über diese Gegenstände hätte kennen lernen, die für mich so viel Anziehendes haben. Mit literarischen Gegenständen kann ich mich sonst jezt äußerst wenig beschäftigen. Das Studium der neuen Formen, und die sonst mit jeder Veränderung verbundenen vielen Formen Arbeiten nehmen jezt alle meine Zeit hin. Doch dieses ist jezt das allgemeine Loos. H. Unger in B. hat mir vor einiger Zeit ein Kästchen mit Deinen Schriften überschickt, die er von H. Berhardy erhalten. Leider hat er dazu den theuern Weg der Post erwählt, welches bey der jetzigen theuren Taxe 10 r. gekostet hat. Er schreibt mir dabey, daß er sie nicht durchgesehen, doch dasjenige dabey nicht finde, worauf Du einen vorzüglichen Werth legst. Das Kästchen ist noch uneröffnet, und erwarte ich darüber Anweisung von Dir.
Du wünschest Nachricht von mir zu erhalten, wie es jezt mit mir steht, und welche Aussichten ich habe. Ueber bey letzteres kann ich Dir noch keine bestimmte Nachricht geben. Ich hätte vielleicht an einem andern Ort besser placirt werden können, doch wollte ich ungern diesen Ort verlassen. Ich habe daher meine vorige Station behalten, obgleich dieße sich sehr verändert hat, und mein Verlust sehr gewiß ist. Um mich dabey erhalten zu können, habe ich um die Beylegung eines Districts Notariats angehalten, ob ich aber solches erhalten werde, ist noch unentschieden: Durch thätige Behutsamkeit muß ich mich zu helfen suchen. – Diese letztern Tage haben wir in großer Unruhe gelebt. Meines Bruders u Ch. Sohn hält sich diesen Winter bey uns auf, vorzüglich auch um die Conscription hier abzuwarten. Er beschäftigt sich hier mit Unterricht, um sodann noch 1 Jahr fort zu studiren. Vor ein paar Tagen zog er ein unglückliches Loos. Vorerst ist ihm jedoch auf meine Verwendung ein Aufschub zugestanden, und muß man hoffen, seine Befreyung zu bewirken, da er sehr gute philologische Kenntniße besitzt, und sich ganz diesem Fache widmet. Ein Stellvertreter ist hier jezt sehr theuer, und nicht leicht unter 1000 r. zu haben. [1] Die Entscheidung seines Schicksals macht seinem Vater, und uns allen, auch meiner Frau und Mutter viele Sorgen. Man muß das beste hoffen. Schreibe uns ja recht oft, wenn gleich das Porto theuer ist. Den Werth, den wir auf diese gegenseitigen Mittheilungen setzen ist zu groß, als daß dieß zu berichten wäre. Meine Frau ist jezt so ziemlich wohl, und suchen wir uns in jede Lage zu finden. An H. v. Berg haben wir einen Verlust im freundschaftlichen Umgang erlitten. Er ist Regirungs Praesident in Bückeburg Unsre Minna bildet sich jezt vortheilhaft aus. Von allen die besten Empfehlungen. Der Deinige K.
Liebster Freund, Dein Brief vom 20ten Oktb. d. J. hat mich um so mehr erfreuet, je besorgter mich Dein langes Stillschweigen machte. Jezt würde ich auch schon eher geantwortet haben, wenn ich nicht gewünscht, auf die Anfrage der Schweizers, von denen Du schreibst, zu antworten. Mit aller Mühe habe ich hierüber nichts zuverlässiges und sicheres hier erfahren können, auch nicht von einem auswärtigen Freunde an den ich deshalb geschrieben habe. Bey der steten Veränderlichkeit der Umstände ist es schwer etwas darüber zu bestimmen. Vielleicht würden sich bey einem Aufenthalt in Hamburg, Bremen oder Lübeck darüber Erkundigungen einziehen lassen, wenn man Connexionen dort hätte. – Da ich so sehr lange von Dir keinen Brief erhalten, so zweifelte ich, daß Du meine Briefe erhalten hättest. Lieb ist es mir das Gegentheil zu erfahren. Ich freue mich herzlich, daß Du Dich diesen Winter der literarischen Musse widmen wirst, und hoffe, die Früchte davon zu erndten. Ich denke, daß dieß nicht nur auf die Fortsetzung des Shackesp. sondern auch auf die Beendigung Deiner literarischen Vorlesungen gehen wird. Die gehemmte Herausgabe des Werkes Deiner Freundin ist mir sehr nahe gegangen, da ich auf dessen Erscheinung sehr begierig war, und [2] so gern ihre Ansichten über diese Gegenstände hätte kennen lernen, die für mich so viel Anziehendes haben. Mit literarischen Gegenständen kann ich mich sonst jezt äußerst wenig beschäftigen. Das Studium der neuen Formen, und die sonst mit jeder Veränderung verbundenen vielen Formen Arbeiten nehmen jezt alle meine Zeit hin. Doch dieses ist jezt das allgemeine Loos. H. Unger in B. hat mir vor einiger Zeit ein Kästchen mit Deinen Schriften überschickt, die er von H. Berhardy erhalten. Leider hat er dazu den theuern Weg der Post erwählt, welches bey der jetzigen theuren Taxe 10 r. gekostet hat. Er schreibt mir dabey, daß er sie nicht durchgesehen, doch dasjenige dabey nicht finde, worauf Du einen vorzüglichen Werth legst. Das Kästchen ist noch uneröffnet, und erwarte ich darüber Anweisung von Dir.
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