• August Wilhelm von Schlegel to Johann Georg Müller

  • Place of Dispatch: Genf · Place of Destination: Schaffhausen · Date: 29.12.1809
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Johann Georg Müller
  • Place of Dispatch: Genf
  • Place of Destination: Schaffhausen
  • Date: 29.12.1809
  • Notations: Da der Brief im Druck nur teilweise wiedergegeben ist, wurde er neu transkribiert. – Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Johannes von Müllers Denkmal auf Necker. Hg. v. Edgar Bonjour. In: Historische Zeitschrift 178 (1954), S. 518.
  • Incipit: „[1] Genf d. 29 Dec. 1809
    Ew. Wohlgeb.
    verzeihen gütigst die genommene Freyheit, da ich, ohne die Ehre Ihrer persönlichen Bekanntschaft zu [...]“
    Manuscript
  • Provider: Stadtbibliothek Schaffhausen
  • Classification Number: JGM_84,2
  • Number of Pages: 2 S., hs. m. U.
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
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[1] Genf d. 29 Dec. 1809
Ew. Wohlgeb.
verzeihen gütigst die genommene Freyheit, da ich, ohne die Ehre Ihrer persönlichen Bekanntschaft zu haben, diese Zuschrift an Sie richte. Es betrifft den Nachlaß Ihres unvergeßlichen Bruders. Hr. von Bonstetten hat mir Ew. Wohlgeb. Brief mitgetheilt, woraus ich gesehen, daß Sie einen Aufsatz des Verewigten über Neckers Staatsverwaltung vermissen. Glücklicher Weise kann ich Ihnen hierüber eine Nachweisung geben. Als ich bey der Durchreise in Cassel im Sommer 1808 zum letzten mal das Glück hatte, mit Ihrem von mir hochverehrten Bruder mich vertraulich zu unterreden, sagte er mir, er habe diese kleine Schrift Hrn. Hofrath Eichstädt in Jena zur Herausgabe überlassen, seitdem aber nichts weiter davon gehört.
[2] Schon vor mehreren Jahren hatte Hr. Eichstädt nämlich eine Übersetzung von Neckers Nachlaß nebst dem vorgesetzten Privatleben von Frau von Stael unternommen. Er hatte dazu durch mich einige noch ungedruckte Beyträge erhalten; ich vermuthe daß die Unternehmung ins Stocken gerathen, da man, so viel ich weiß, nichts davon gehört hat. Ihr sel. Bruder bevollmächtigte mich damals, mir von Hrn. Eichstädt den Aufsatz wieder auszubitten, falls er noch keinen Gebrauch davon gemacht hätte, damit Frau von Stael dessen Bekanntmachung, sey es in der Urschrift oder in französischer Sprache nach Belieben veranstalten könnte. Unter mancherley Zerstreuungen und Geschäften habe ich dieß immer versäumt, und nun wird es gerader zum Zweck führen, wenn Ew. Wohlgeb. sich deßhalb selbst an Hrn. Hofrath Eichstädt wenden wollen.
[3] Frau von Stael trägt mir auf Ihnen zu sagen, daß sie die Ankündigung der sämtlichen Werke des großen Geschichtschreibers mit lebhaftem Antheil gelesen, und gesonnen sey die Subscription ihrerseits bestens zu unterstützen. Da sie einen großen Werth auf alles legt, was das Andenken ihres unsterblichen Vaters betrifft, so wird Sie Ihnen besonders dankbar seyn, wenn Sie den Aufsatz wieder auffinden, und ihm demnächst unter den noch ungedruckten Schriften seinen Platz anweisen wollen.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew Wohlgeb.
ergebenster
AWSchlegel
Adresse: au chateau de Coppet
Canton de Vaud

[4] [leer]
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[1] Genf d. 29 Dec. 1809
Ew. Wohlgeb.
verzeihen gütigst die genommene Freyheit, da ich, ohne die Ehre Ihrer persönlichen Bekanntschaft zu haben, diese Zuschrift an Sie richte. Es betrifft den Nachlaß Ihres unvergeßlichen Bruders. Hr. von Bonstetten hat mir Ew. Wohlgeb. Brief mitgetheilt, woraus ich gesehen, daß Sie einen Aufsatz des Verewigten über Neckers Staatsverwaltung vermissen. Glücklicher Weise kann ich Ihnen hierüber eine Nachweisung geben. Als ich bey der Durchreise in Cassel im Sommer 1808 zum letzten mal das Glück hatte, mit Ihrem von mir hochverehrten Bruder mich vertraulich zu unterreden, sagte er mir, er habe diese kleine Schrift Hrn. Hofrath Eichstädt in Jena zur Herausgabe überlassen, seitdem aber nichts weiter davon gehört.
[2] Schon vor mehreren Jahren hatte Hr. Eichstädt nämlich eine Übersetzung von Neckers Nachlaß nebst dem vorgesetzten Privatleben von Frau von Stael unternommen. Er hatte dazu durch mich einige noch ungedruckte Beyträge erhalten; ich vermuthe daß die Unternehmung ins Stocken gerathen, da man, so viel ich weiß, nichts davon gehört hat. Ihr sel. Bruder bevollmächtigte mich damals, mir von Hrn. Eichstädt den Aufsatz wieder auszubitten, falls er noch keinen Gebrauch davon gemacht hätte, damit Frau von Stael dessen Bekanntmachung, sey es in der Urschrift oder in französischer Sprache nach Belieben veranstalten könnte. Unter mancherley Zerstreuungen und Geschäften habe ich dieß immer versäumt, und nun wird es gerader zum Zweck führen, wenn Ew. Wohlgeb. sich deßhalb selbst an Hrn. Hofrath Eichstädt wenden wollen.
[3] Frau von Stael trägt mir auf Ihnen zu sagen, daß sie die Ankündigung der sämtlichen Werke des großen Geschichtschreibers mit lebhaftem Antheil gelesen, und gesonnen sey die Subscription ihrerseits bestens zu unterstützen. Da sie einen großen Werth auf alles legt, was das Andenken ihres unsterblichen Vaters betrifft, so wird Sie Ihnen besonders dankbar seyn, wenn Sie den Aufsatz wieder auffinden, und ihm demnächst unter den noch ungedruckten Schriften seinen Platz anweisen wollen.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew Wohlgeb.
ergebenster
AWSchlegel
Adresse: au chateau de Coppet
Canton de Vaud

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