Es ist mir ungemein lieb, mein werthester Herr und Freund, in Ihrem Briefe günstige Nachrichten von Ihrer Gesundheit und Zufriedenheit mit Ihrer jetzigen Lage zu finden, an der ich, ohne noch ihre persönliche Bekanntschaft gemacht zu haben, aufrichtigen und warmen Antheil nehme. Ich hoffe und wünsche, Sie nächsten Frühling in vollkommner Gesundheit anzutreffen.
Nehmen Sie meinen Dank für das angenehme Geschenk des Taschenbuchs, welches zu lesen ich sehr begierig bin, und daher meinem Bruder aufgetragen habe, es mir so bald wie möglich zu schicken. Auch für die gütige Veränderung in Ansehung des Honorars für meine künftigen Beyträge bin ich Ihnen sehr verbunden. Ich wünsche selbst sehr, Ihnen gleich für das erste Heft der Quartalschrift einen Aufsatz liefern zu können: ich werde deshalb mein möglichstes thun. Allein ich mag nicht zuverlässig versprechen, was ich noch nicht wirklich zu Stande gebracht habe: denn ich bin im Voraus nicht gewiß, wie weit mir ein Vorhaben gerathen wird, und ich möchte Ihnen keine Arbeit anbieten, mit der ich nicht selbst zufrieden wäre. Wollten Sie wohl die Güte haben, mir durch meinen Bruder wissen zu lassen, wann spätestens die Handschrift bey Ihnen eintreffen muß?
Über den Nahmen des Journals weiß ich Ihnen kaum einen Rath zu geben. Quartalschrift ist freylich ein etwas hartes Wort. Wenn Sie es Museum nennen, so wäre es doch wohl gut, etwas hinzuzufügen, wodurch es von dem ehemahligen Museum unterschieden werden könnte; etwa Dresdensches Museum, oder nach dem Druckort Leipziger Museum: es erscheint ja doch in Leipzig? Über die Mythologischen Nahmen bin ich sehr Ihrer Meynung.
Erhalten Sie mir Ihre Freundschaft und seyn Sie versichert, daß ich nie aufhören werde mit der ausgezeichnetsten Achtung zu seyn
ganz der Ihrige
A. W. Schlegel