• Carl August Böttiger to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Weimar · Place of Destination: Unknown · Date: 29.01.1797
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Carl August Böttiger
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Weimar
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 29.01.1797
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliography: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 51.
  • Incipit: „[1] Weimar d. 29ten Januar [17]97
    Sie haben mir ein großes Evangelium verkündigt. Denn unser Achilles ist auf diesem Flecke so verwundbar, [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-38972
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.3,Nr.51
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 18,7 x 11,3 cm
    Language
  • German
[1] Weimar d. 29ten Januar [17]97
Sie haben mir ein großes Evangelium verkündigt. Denn unser Achilles ist auf diesem Flecke so verwundbar, daß ihn kein Styx heilen kann. Könnten Sie mir nicht, so bald es gedruckt ist, einen besondern Abdruck davon für Herder verschaffen?
Warum behielten Sie den Merkur nicht ganz, als worum ich gebeten hatte. Künftige Mitwoche sende ich Ihnen das Februarstück, ein trojanisches Pferd voll – erzumschieneter Lanzenbrecher. Behalten Sie den Vasari ganz nach Ihrer Bequemlichkeit. Hier fragt niemand darnach.
Bey der Frau v. Stael, deren Buch ich richtig zurückbekommen habe, fallen mir die Giftsprudelnden Pariser Royalisten und ihre Ausfälle ge[2]gen die schwangere Ambassadrice ein. Vieleicht macht es Ihnen Spaß, das Rüsthaus dieser Satanaspfeile, die Quotidienne, selbst zu lesen. Ich lege Ihnen daher die neuesten Blätter bey, und kann sie Ihnen oder Ihrer Frau Gemahlin auch in der Folge allezeit schicken, wenn Sie Behagen daran finden.
Eben weil ich weiß, daß Ihre gute Caroline – Verzeihung wegen dieser mir wohlthuenden Aninnigung – Rulfs sehr lieb hat, schrieb ich, daß ich über diesen schändlich gemishandelten Mann im nächsten Mercurstück etwas öffentlich zur Sprache bringen würde.
Mit Ihrem HE. Bruder werde ich freilich einen harten Strauß bekommen, da er mich wegen meiner unverschämten Behauptung, daß die Athenerinnen nicht aufs Theater ge[3]durft hätten, so gewaltig aufs Maul geschlagen hat. Nun man muß sehen, wie man sich aus diesem bösen Handel zieht. Grüssen Sie ihn herzlich von mir und sagen ihm, daß ich ihm darum doch für alle das Lehrreiche und Vortreffliche in seiner Schrift, so weit ich sie verstünde, herzlichen Dank sagte.
Mit unwandelbarer Hochachtung
Ihr
Böttiger
NS. Es versteht sich, daß wegen der verlangten Ausgabe des Properz Freund Göschen sogleich Rath schaffen muß. Ich werde alles besorgen. Die Quotidienne erbitte ich mir gelegentlich zurück.
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[1] Weimar d. 29ten Januar [17]97
Sie haben mir ein großes Evangelium verkündigt. Denn unser Achilles ist auf diesem Flecke so verwundbar, daß ihn kein Styx heilen kann. Könnten Sie mir nicht, so bald es gedruckt ist, einen besondern Abdruck davon für Herder verschaffen?
Warum behielten Sie den Merkur nicht ganz, als worum ich gebeten hatte. Künftige Mitwoche sende ich Ihnen das Februarstück, ein trojanisches Pferd voll – erzumschieneter Lanzenbrecher. Behalten Sie den Vasari ganz nach Ihrer Bequemlichkeit. Hier fragt niemand darnach.
Bey der Frau v. Stael, deren Buch ich richtig zurückbekommen habe, fallen mir die Giftsprudelnden Pariser Royalisten und ihre Ausfälle ge[2]gen die schwangere Ambassadrice ein. Vieleicht macht es Ihnen Spaß, das Rüsthaus dieser Satanaspfeile, die Quotidienne, selbst zu lesen. Ich lege Ihnen daher die neuesten Blätter bey, und kann sie Ihnen oder Ihrer Frau Gemahlin auch in der Folge allezeit schicken, wenn Sie Behagen daran finden.
Eben weil ich weiß, daß Ihre gute Caroline – Verzeihung wegen dieser mir wohlthuenden Aninnigung – Rulfs sehr lieb hat, schrieb ich, daß ich über diesen schändlich gemishandelten Mann im nächsten Mercurstück etwas öffentlich zur Sprache bringen würde.
Mit Ihrem HE. Bruder werde ich freilich einen harten Strauß bekommen, da er mich wegen meiner unverschämten Behauptung, daß die Athenerinnen nicht aufs Theater ge[3]durft hätten, so gewaltig aufs Maul geschlagen hat. Nun man muß sehen, wie man sich aus diesem bösen Handel zieht. Grüssen Sie ihn herzlich von mir und sagen ihm, daß ich ihm darum doch für alle das Lehrreiche und Vortreffliche in seiner Schrift, so weit ich sie verstünde, herzlichen Dank sagte.
Mit unwandelbarer Hochachtung
Ihr
Böttiger
NS. Es versteht sich, daß wegen der verlangten Ausgabe des Properz Freund Göschen sogleich Rath schaffen muß. Ich werde alles besorgen. Die Quotidienne erbitte ich mir gelegentlich zurück.
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