• August Wilhelm von Schlegel to Anne Louise Germaine de Staël-Holstein

  • Place of Dispatch: Stralsund · Place of Destination: Unknown · Date: 20.05.1813
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Anne Louise Germaine de Staël-Holstein
  • Place of Dispatch: Stralsund
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 20.05.1813
  • Notations: Aus rechtlichen Gründen wird vorerst die deutsche Übersetzung angezeigt.
    Printed Text
  • Bibliography: Pange, Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940, S. 335.
  • Incipit: „Stralsund, Mittwoch den 20. Mai 1813.
    Liebe Freundin! Ich habe nur einen Augenblick Zeit, um Ihnen zu schreiben, und ich will [...]“
    Language
  • German
Stralsund, Mittwoch den 20. Mai 1813.
Liebe Freundin! Ich habe nur einen Augenblick Zeit, um Ihnen zu schreiben, und ich will die Post benutzen, die heute nacht Briefe mitnimmt. Ich beginne also mit den dringendsten Sachen und gebe Ihnen Nachricht von Albert. Er ist nicht hier; er kämpft seit drei Wochen bei den Vorposten vor Hamburg. Ich erfuhr es erst von Alexis de Noailles, der mir wunder was erzählt hat; er versicherte mir, Alb[ert] hielte sich glänzend, sei immer dabei, immer im Biwak genau wie Heißsporn [Heinrich Percy], der niemals frühstückte, ohne vorher ein Dutzend Schotten getötet zu haben. Er nimmt zwei oder drei von diesen kleinen Marabus bei dem Haaren, setzt sie auf sein Kosakenpferd und bringt sie als Gefangene ein. Tettenborn muß große Lobreden auf ihn gehalten haben. Heute habe ich General Adlercreutz nach Alb[ert] gefragt; er sagte mir, er mache seine täglichen Berichte über das, was dort geschieht, mit großer Genauigkeit und Einsicht, und er persönlich sei mit diesen Berichten sehr zufrieden. Einen von ihnen habe er heute dem Kr[on]pr[inzen] vorgelegt, der die gleiche Meinung habe. Verschieben Sie also den Brief, in dem Sie ihm die unangenehmen Dinge mitteilen wollten, von denen ich Ihnen in Carlscrona schrieb. Sie sehen, daß sich bei allen Menschen, die etwas wert sind, Fehler und Vorzüge die Waage halten – ich fürchte nur, daß es bei mir nicht so ist, und Sie sind zu freundlich, wenn Sie nur meine Vorzüge hervorheben. Tausend Grüße!
Dies zählt nicht als Brief; ich bin im Besitz der Ihrigen.
Stralsund, Mittwoch den 20. Mai 1813.
Liebe Freundin! Ich habe nur einen Augenblick Zeit, um Ihnen zu schreiben, und ich will die Post benutzen, die heute nacht Briefe mitnimmt. Ich beginne also mit den dringendsten Sachen und gebe Ihnen Nachricht von Albert. Er ist nicht hier; er kämpft seit drei Wochen bei den Vorposten vor Hamburg. Ich erfuhr es erst von Alexis de Noailles, der mir wunder was erzählt hat; er versicherte mir, Alb[ert] hielte sich glänzend, sei immer dabei, immer im Biwak genau wie Heißsporn [Heinrich Percy], der niemals frühstückte, ohne vorher ein Dutzend Schotten getötet zu haben. Er nimmt zwei oder drei von diesen kleinen Marabus bei dem Haaren, setzt sie auf sein Kosakenpferd und bringt sie als Gefangene ein. Tettenborn muß große Lobreden auf ihn gehalten haben. Heute habe ich General Adlercreutz nach Alb[ert] gefragt; er sagte mir, er mache seine täglichen Berichte über das, was dort geschieht, mit großer Genauigkeit und Einsicht, und er persönlich sei mit diesen Berichten sehr zufrieden. Einen von ihnen habe er heute dem Kr[on]pr[inzen] vorgelegt, der die gleiche Meinung habe. Verschieben Sie also den Brief, in dem Sie ihm die unangenehmen Dinge mitteilen wollten, von denen ich Ihnen in Carlscrona schrieb. Sie sehen, daß sich bei allen Menschen, die etwas wert sind, Fehler und Vorzüge die Waage halten – ich fürchte nur, daß es bei mir nicht so ist, und Sie sind zu freundlich, wenn Sie nur meine Vorzüge hervorheben. Tausend Grüße!
Dies zählt nicht als Brief; ich bin im Besitz der Ihrigen.
· Original , 20.05.1813
· Pange, Pauline de: Auguste-Guillaume Schlegel et Madame de Staël d’apres des documents inédits. Paris 1938, S. 413.
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