• Sophie Bernhardi to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Florenz · Place of Destination: Unknown · Date: 3. September [1807]
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Sophie Bernhardi
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Florenz
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 3. September [1807]
  • Notations: Datum (Jahr) erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 335976727
  • Bibliography: Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 1. Der Texte erste Hälfte. 1791‒1808. Bern u.a. ²1969, S. 435‒436.
  • Incipit: „[1] Florenz den 3ten Septbr [1807]
    Ich schreibe Ihnen mein theurer geliebter Bruder schon aus Florenz. Sie sehen also daß ich meinen [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: APP2712-Bd-4
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,15,53
  • Number of Pages: 1 S., hs. m. Paraphe
  • Format: 24,5 x 19,2 cm
    Language
  • German
[1] Florenz den 3ten Septbr [1807]
Ich schreibe Ihnen mein theurer geliebter Bruder schon aus Florenz. Sie sehen also daß ich meinen Entschluß ausführe, und doch weiß Gott wie ich die Reise ohne Ihren Beistand vollbringen soll. Es kostet mehr als ich glaubte, und ich habe weniger als Sie glauben werden. Halten Sie sich nur gegenwärtig daß es durchaus nothwendig war wenn ich Ihnen auch die Ursachen nicht alle schreibe weil ich hier auf der Reise zu zerstreut und zu müde bin. Ich kann nichts mehr hinzufügen als nur die Bitte welche ich wiederhohle, lassen Sie mich in München Briefe und einiges Geld finden. Ich bin so unglücklich daß ich meinen Freunden zur Last sein muß, und habe oft mein Schicksall beweint welches mich dazu verdamt, nicht weil ich glaubte daß es Ihre Freundschaft für mich schwächte, sondern weil das Gefühl an sich ein Unglück ist, wenn man sich bewußt ist, daß ein anderer so vieles um unseretwillen entbehren muß. Ich kann nicht mehr schreiben, die Kinder machen mich fast verrückt sie verwildern ganz auf der Reise, besonders Felix ist vom Reisen ganz verrückt. Leben Sie wohl und glücklich. Den 16ten komme ich in München an, und ich weiß also nicht einmal ob Sie den Brief bekommen. Ewig die Ihrige
S[ophie] T[ieck]
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[1] Florenz den 3ten Septbr [1807]
Ich schreibe Ihnen mein theurer geliebter Bruder schon aus Florenz. Sie sehen also daß ich meinen Entschluß ausführe, und doch weiß Gott wie ich die Reise ohne Ihren Beistand vollbringen soll. Es kostet mehr als ich glaubte, und ich habe weniger als Sie glauben werden. Halten Sie sich nur gegenwärtig daß es durchaus nothwendig war wenn ich Ihnen auch die Ursachen nicht alle schreibe weil ich hier auf der Reise zu zerstreut und zu müde bin. Ich kann nichts mehr hinzufügen als nur die Bitte welche ich wiederhohle, lassen Sie mich in München Briefe und einiges Geld finden. Ich bin so unglücklich daß ich meinen Freunden zur Last sein muß, und habe oft mein Schicksall beweint welches mich dazu verdamt, nicht weil ich glaubte daß es Ihre Freundschaft für mich schwächte, sondern weil das Gefühl an sich ein Unglück ist, wenn man sich bewußt ist, daß ein anderer so vieles um unseretwillen entbehren muß. Ich kann nicht mehr schreiben, die Kinder machen mich fast verrückt sie verwildern ganz auf der Reise, besonders Felix ist vom Reisen ganz verrückt. Leben Sie wohl und glücklich. Den 16ten komme ich in München an, und ich weiß also nicht einmal ob Sie den Brief bekommen. Ewig die Ihrige
S[ophie] T[ieck]
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