• August Wilhelm von Schlegel to Maria Löbel

  • Place of Dispatch: Paris · Place of Destination: Bonn · Date: 12.04.1821
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Maria Löbel
  • Place of Dispatch: Paris
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 12.04.1821
    Printed Text
  • Bibliography: „Meine liebe Marie“ ‒ „Werthester Herr Professor“. Der Briefwechsel zwischen August Wilhelm von Schlegel und seiner Haushälterin Maria Löbel. Hg. v. Ralf Georg Czapla und Franca Victoria Schankweiler. Bonn 2012, S. 36‒37.
  • Incipit: „[3] An
    Jungfer Marie Löben
    in
    Bonn
    am Heisterbacher Hofe
    N. 681
    [1] Paris d. 12ten April
    1821
    Meine liebe Marie,
    Ich wünsche, daß Sie, sobald Hr. von Romberg mit [...]“
    Manuscript
  • Provider: Strasbourg, Bibliothèque Nationale et Universitaire de Strasbourg
  • Classification Number: MS.2.882, 57
  • Number of Pages: 2 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
    Language
  • German
[3] An
Jungfer Marie Löben
in
Bonn
am Heisterbacher Hofe
N. 681
[1] Paris d. 12ten April
1821
Meine liebe Marie,
Ich wünsche, daß Sie, sobald Hr. von Romberg mit seiner Familie ausgezogen seyn wird, in meine Wohnung einziehen mögen. Es wird nöthig seyn, eine Person anzunehmen, um das ganze Haus gründlich zu scheuern, die Fenster zu waschen, und so weiter. Diese Person könnte derweiln in dem Vorzimmer schlafen, damit das Haus unten nicht leer steht. Lassen Sie die drey getäfelten Boden durch einen Schreinergesellen neu wichsen. Zum Herunterschaffen der Möbeln bitten Sie Hrn. Emmel ein paar Leute zu schicken. Mein Secretair aber, zu welchem Hr. Windischmann den Schlüssel hat, kann einstweilen oben stehen bleiben, denn er ist voll Sachen gepackt, die beschädigt werden könnten, wenn er nicht zuvor ausgeräumt würde.
Ich will mit meinem Bett eine Veränderung vornehmen. Lassen Sie aus der Rolle, die unter dem Kopfe liegt, die Pferdehaare heraus nehmen, und sie mit Federn stopfen, dann ein vierecktes Kissen, auch mit Federn, darüber legen. Die Matrazen werden neu ausgezupft werden müssen. Das zweyte kleinere Bett wäre auch in Ordnung zu bringen, mit einer Pferdehaaren und einer Feder-Matraze, Rolle und Kopfkissen mit Federn, auf den Fall, daß ein Freund oder einer [2] meiner Brüder mich besuchte. Doch hat es damit keine Eil. Ich denke einige schöne aus Baumwolle gewirkte Bettdeken mitzubringen, die man in Deutschland nicht so gut zu kaufen findet.
Es wird nöthig seyn, etwa zwey Dutzend Handtücher für meine Rechnung zu kaufen; zu säumen und zu zeichnen. Denn ich habe überhaupt nur ein Dutzend, u neun davon, die ich den Winter über gebraucht, werden ziemlich abgenutzt seyn. Die Rechnung kann nach meiner Zurückkunft bezahlt werden.
Hr. Professor Welcker hat mir ein Ohm rothen Ingelheimer abgetreten, welches, wie ich glaube, noch bey ihm in dem großen Fasse liegt. Das Abzapfen auf Flaschen muß in meinem Keller geschehen, der Wein wird also zuvor auf ein oder zwey kleinere Fässer abgelassen werden müssen, nachher muß er einige Tage in meinem Keller liegen, um sich wieder zu setzen. Sprechen Sie doch darüber mit Frau Welker.
Ich habe Hrn Windischmann gebeten Ihnen zu den nöthigen Ausgaben Geld auszuzahlen. Ich denke gegen die Mitte Mais in Bonn zurück zu seyn, und es wird mich sehr freuen, Sie in guter Gesundheit anzutreffen.
AWvSchlegel
[3] An
Jungfer Marie Löben
in
Bonn
am Heisterbacher Hofe
N. 681
[1] Paris d. 12ten April
1821
Meine liebe Marie,
Ich wünsche, daß Sie, sobald Hr. von Romberg mit seiner Familie ausgezogen seyn wird, in meine Wohnung einziehen mögen. Es wird nöthig seyn, eine Person anzunehmen, um das ganze Haus gründlich zu scheuern, die Fenster zu waschen, und so weiter. Diese Person könnte derweiln in dem Vorzimmer schlafen, damit das Haus unten nicht leer steht. Lassen Sie die drey getäfelten Boden durch einen Schreinergesellen neu wichsen. Zum Herunterschaffen der Möbeln bitten Sie Hrn. Emmel ein paar Leute zu schicken. Mein Secretair aber, zu welchem Hr. Windischmann den Schlüssel hat, kann einstweilen oben stehen bleiben, denn er ist voll Sachen gepackt, die beschädigt werden könnten, wenn er nicht zuvor ausgeräumt würde.
Ich will mit meinem Bett eine Veränderung vornehmen. Lassen Sie aus der Rolle, die unter dem Kopfe liegt, die Pferdehaare heraus nehmen, und sie mit Federn stopfen, dann ein vierecktes Kissen, auch mit Federn, darüber legen. Die Matrazen werden neu ausgezupft werden müssen. Das zweyte kleinere Bett wäre auch in Ordnung zu bringen, mit einer Pferdehaaren und einer Feder-Matraze, Rolle und Kopfkissen mit Federn, auf den Fall, daß ein Freund oder einer [2] meiner Brüder mich besuchte. Doch hat es damit keine Eil. Ich denke einige schöne aus Baumwolle gewirkte Bettdeken mitzubringen, die man in Deutschland nicht so gut zu kaufen findet.
Es wird nöthig seyn, etwa zwey Dutzend Handtücher für meine Rechnung zu kaufen; zu säumen und zu zeichnen. Denn ich habe überhaupt nur ein Dutzend, u neun davon, die ich den Winter über gebraucht, werden ziemlich abgenutzt seyn. Die Rechnung kann nach meiner Zurückkunft bezahlt werden.
Hr. Professor Welcker hat mir ein Ohm rothen Ingelheimer abgetreten, welches, wie ich glaube, noch bey ihm in dem großen Fasse liegt. Das Abzapfen auf Flaschen muß in meinem Keller geschehen, der Wein wird also zuvor auf ein oder zwey kleinere Fässer abgelassen werden müssen, nachher muß er einige Tage in meinem Keller liegen, um sich wieder zu setzen. Sprechen Sie doch darüber mit Frau Welker.
Ich habe Hrn Windischmann gebeten Ihnen zu den nöthigen Ausgaben Geld auszuzahlen. Ich denke gegen die Mitte Mais in Bonn zurück zu seyn, und es wird mich sehr freuen, Sie in guter Gesundheit anzutreffen.
AWvSchlegel
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