würden mir eine große Freude bereiten, wenn Sie meine ganz ergebene Zuschrift vom 4. April d. J. baldgefällig beantworten, und mir dadurch ebensowohl Verzeihung wegen meiner Zudringlichkeit, wie Genehmigung angedeihen lassen wollten, in nähere briefliche Verbindung mit Ihnen zu kommen.
Der literarischen Veranlassungen auch von hier aus – der allgemeinen Beziehungen und meiner bescheiden vorgetragenen Wünsche nicht zu gedenken – möchte kein Mangel seyn, mir solche Verbindung in Anregung zu bringen, und Männer von allseitiger Bildung, solltʼ ich glauben, fänden immer Stoff genug, so fern sie einander, so verschieden auch ihre Ansichten seyn mögen, sich literarisch in Briefen zu unterhalten.
[2] Sind auch die Grenzen meiner bürgerlichen Thätigkeit sehr eng gesteckt, so erfreut es mich doch neben dem betäubenden Actenstaube einen lebenden Sinn für allgemein wissenschaftliche literarische Interessen mir erhalten zu haben einen Sinn, den ich im geistigen Umgange mit Gleichgesinnten mir zu bewahren wünsche.
Möchten auch Ew. Hochwohlgeboren mir dazu beiräthig und behülflich seyn zu wollen die Güte haben.
In Hoffnung baldgefälliger Antwort und unter Versicherung wahrer Verehrung und Hochachtung
Ew. Hochwohlgeboren
ganz ergebenster
Dr Moritz Kind.
StadtgerRth.
Leipzig den 12. Julius.
1843.
[3] [leer]
[4] Sr. Hochwohlgeboren
dem Herrn Prof. Dr. Aug. Wilh. v. Schlegel
zu
Bonn.
d. Habicht