Ew: Hohwohlgeboren!
Wie so sehr angenehm haben Sie mich überascht durch die gütige schriftliche Einladg zu Ihren Vorlesungen; Gewiß ist es mir eine recht große Enberung sie nicht bei wohnen zu können, da der Gegenstand so Inderesant ist u durch dem mir bekanten so höchst angenehmen Vortrag von Ew: Hachwohlgeboren; die Stunden so lehrreich als angenehm vergehen. Wie ich von Gräfin Beust u auch Fräulein Fulda, gehört habe, soll die anzahl der Zuhörerin [2] auch besonders groß sein in Gedanken bin auh ich imm[er] gegenwärtig. Ihr K. H. die Kurfürstin, so wie I. H. die Prinzessin Caroline, haben mir Komplimente an Ew: Hochwohlgeboren aufgetagen, Die Herschaften, so wie auh ich, wünschen recht oft, das Vegnügen Sie hier sehen zu können, da die angenehme Erinnrung der Abende welche Sie durch Ihre Geistreiche Underhaltung, oder dem vortreflichen Vorlesen in Bonn verschaft haben wir sehr hier vermissen, das Leben hier ist sehr Still, u durch die so anhaltente größe Kälte, welche wir hier besondes haben etwas trauges, so daß ich mich recht nah dem Früjahr sehne, wo die Gegend schön hier ist. Das Wechgehen [3] vom Herren vom Walther vom Bonn wird Sie gewiß auh sehr betrüben da Sie nicht allein einen so geschickten Artz, als auch einen gescheiden angenehmen Umgank durch ihm verlieren werden;
Sehr angenehm wird es mir sein wenn Ew: Hohwohlgeborn sich zu weilen Erinnren wollen;
Ihrer
ergebensten
Marie v Stockhausen
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