Hochgeehrtester Herr Consistorial-Rath!
Ew. Hochwohlgeboren hatten die große Güte, bei Ihrem Hierseyn mir zu versprechen, daß Sie während der Abwesenheit der Familie Schadow sich meines Schützlings Peter Busch annehmen wollten. Ich bin daher so frei, Ihnen anbei eine Anweisung auf 48 Th. Pr. C. zu übersenden, mit der gehorsamsten Bitte, diese Summe in Verwahrung zu nehmen, und davon die auf den mäßigsten Fuß gesetzten Bedürfnisse des Knaben zu bestreiten. Ich hoffe, Ew. Hochwohlgeboren sollen keine weitere Mühe haben, als die monatlich eingereichten Rechnungen, wenn sie richtig befunden sind, zu bezahlen und quittiren zu lassen.
Frau Schadow schrieb mir schon vor ein paar Wochen, daß das von mir zurückgelassene Geld erschöpft sey, u daß sie schon einige Auslagen gehabt habe. Diese wären nun zuvörderst sogleich zu berichtigen.
Ew. Hochwohlgeboren würden mich unendlich verpflichten, wenn Sie dem Busch erlauben wollten sich von Zeit zu Zeit auf Augenblicke bei Ihnen einzustellen. Ich habe ihm erlaubt, während der [2] Ferien hieher zu reisen, um seine arme Mutter zu besuchen. Nur muß er seine Reise so wohlfeil als möglich einrichten, und nicht länger ausbleiben, als die Ferien wirklich dauern. Vielleicht hat er Gelegenheit hier ein paar Porträte von Kindern zu zeichnen.
Die wenigen Stunden, welche ich Gelegenheit hatte im belehrenden Gespräch mit Ihnen zuzubringen, werden mir unvergeßlich seyn. Ich bitte um meine ehrerbietigsten Empfehlungen an Ihre liebenswürdige Frau Gemahlin, und bin mit der ausgezeichnetsten Hochachtung
Ew. Hochwohlgeboren
ergebenster
A W vSchlegel
Sollte die Familie Schadow bei Ankunft dieses Briefes schon abgereist seyn, so möchte die Einlage an Frau Schadow nur liegen bleiben; ich würde sie alsdann unfehlbar hier sehen.
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