• August Wilhelm von Schlegel to Friederike Bethmann

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Unknown · Date: 07.09.1801
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Friederike Bethmann
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 07.09.1801
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliography: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 131‒132.
  • Incipit: „[1] Jena d. 7 Sept. 1801
    Ich bin froher als ich es Ihnen sagen kann, theuerste Freundin, endlich einen so lieben freundschaftlichen [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-37212
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.8,Nr.70
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 18,7 x 11,6 cm
    Language
  • German
[1] Jena d. 7 Sept. 1801
Ich bin froher als ich es Ihnen sagen kann, theuerste Freundin, endlich einen so lieben freundschaftlichen Brief von Ihnen zu haben, und Ihrer Ankunft gewiß zu seyn. Da Ihr Brief nur 8 Tage unterwegs gewesen ist, so versuche ich es Ihnen noch einmal nach Breslau zu schreiben, wenn es eben so schnell geht, so kommt er vielleicht gerade den Abend vor Ihrer Abreise noch an.
Morgen reite ich gleich wieder nach Weimar hinüber, um Goethen die angenehme Botschaft zu bringen, wenn er etwa noch keinen Brief von Ihnen erhalten hat.
Wegen Schiller seyn Sie außer Sorgen: er wird schon zurück entboten werden, und sich gewiß zeitig wieder einstellen.
Die Abwesenheit der Mlle. Jagemann ist auch gar kein Hinderniß die Maria Stuart zu spielen; eine andre Schauspielerin ersetzt ihre Stelle, das Stück ist schon auswärts so gegeben worden.
Ich habe Goetheʼn manche Rolle genannt, die Sie nicht mit anführen, dagegen [2] wußte ich von ein paaren nicht, die Sie nennen. So empfahl ich ihm besonders Minna von Barnhelm; zwar habe ich Sie nie darin gesehen, aber alle meine Berlinischen Freunde versichern mir, daß es ganz etwas unvergleichliches seyn soll. Dieß Stück ist im Gange und könnte gleich gegeben werden. So auch von Operetten der kleine Matrose, von dem Sie mir sagten, Sie möchten ihn auswärts gern einmal spielen. Ich wäre sehr für Johanna von Montfaucon; es ist hier noch nicht gegeben, allein die Schauspieler können es leicht dazu einlernen, was auch mit der Nina geschehen muß. Die ersten Abende sind gleich schon in Richtigkeit, und das weitere soll dann besorgt werden.
Kommen Sie nur recht gesund und nach einer glücklichen Reise hier an. Ermüden Sie sich nur nicht allzusehr durch allzuschnelles Reisen – einen Tag müssen Sie sich doch wenigstens ausruhen, und diesen können Sie am besten bey uns zubringen. Meine Frau ist diese Tage her wieder unpaß gewesen, sie wünscht ihre schleunige [3] Herstellung besonders auf die Zeit Ihrer Ankunft, um Ihres Hierseyns recht froh werden zu können. Wenn sie wohl ist, so können Sie mit Ihrer Kammerfrau ohne alle Beschwerde bey uns Platz finden. Ist es mir möglich, so komme ich Ihnen entgegen. Ich kann die Zeit nicht erwarten. Es wird gewiß in Weimar alles geschehen, um Sie bestens zu empfangen und zu unterhalten.
Leben Sie recht wohl.
Ganz Ihr
A. W. Schlegel
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[1] Jena d. 7 Sept. 1801
Ich bin froher als ich es Ihnen sagen kann, theuerste Freundin, endlich einen so lieben freundschaftlichen Brief von Ihnen zu haben, und Ihrer Ankunft gewiß zu seyn. Da Ihr Brief nur 8 Tage unterwegs gewesen ist, so versuche ich es Ihnen noch einmal nach Breslau zu schreiben, wenn es eben so schnell geht, so kommt er vielleicht gerade den Abend vor Ihrer Abreise noch an.
Morgen reite ich gleich wieder nach Weimar hinüber, um Goethen die angenehme Botschaft zu bringen, wenn er etwa noch keinen Brief von Ihnen erhalten hat.
Wegen Schiller seyn Sie außer Sorgen: er wird schon zurück entboten werden, und sich gewiß zeitig wieder einstellen.
Die Abwesenheit der Mlle. Jagemann ist auch gar kein Hinderniß die Maria Stuart zu spielen; eine andre Schauspielerin ersetzt ihre Stelle, das Stück ist schon auswärts so gegeben worden.
Ich habe Goetheʼn manche Rolle genannt, die Sie nicht mit anführen, dagegen [2] wußte ich von ein paaren nicht, die Sie nennen. So empfahl ich ihm besonders Minna von Barnhelm; zwar habe ich Sie nie darin gesehen, aber alle meine Berlinischen Freunde versichern mir, daß es ganz etwas unvergleichliches seyn soll. Dieß Stück ist im Gange und könnte gleich gegeben werden. So auch von Operetten der kleine Matrose, von dem Sie mir sagten, Sie möchten ihn auswärts gern einmal spielen. Ich wäre sehr für Johanna von Montfaucon; es ist hier noch nicht gegeben, allein die Schauspieler können es leicht dazu einlernen, was auch mit der Nina geschehen muß. Die ersten Abende sind gleich schon in Richtigkeit, und das weitere soll dann besorgt werden.
Kommen Sie nur recht gesund und nach einer glücklichen Reise hier an. Ermüden Sie sich nur nicht allzusehr durch allzuschnelles Reisen – einen Tag müssen Sie sich doch wenigstens ausruhen, und diesen können Sie am besten bey uns zubringen. Meine Frau ist diese Tage her wieder unpaß gewesen, sie wünscht ihre schleunige [3] Herstellung besonders auf die Zeit Ihrer Ankunft, um Ihres Hierseyns recht froh werden zu können. Wenn sie wohl ist, so können Sie mit Ihrer Kammerfrau ohne alle Beschwerde bey uns Platz finden. Ist es mir möglich, so komme ich Ihnen entgegen. Ich kann die Zeit nicht erwarten. Es wird gewiß in Weimar alles geschehen, um Sie bestens zu empfangen und zu unterhalten.
Leben Sie recht wohl.
Ganz Ihr
A. W. Schlegel
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