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Hochwohlgebohrner Herr Professor!
Hochzuverehrender Lehrer!
Da ich jetzt die erste und, wie ich glaube, mühsamere Hälfte Devanag[ari] Hdschften bin ich denn am Ende; ich habe nur noch ein Paar Stellen zu rectificiren, um gleich nach den Festtagen das dritte vornehmen zu können. Ich habe schon früher den Cod. D hiezu vorgeschlagen, hauptsächlich wegen des Commentars, der nicht nur überall die Fehler des Textes corrigiren hilft, sondern auch die bedeutenden Varianten der andern Recension angiebt. Ich werde so viel aus dem Commentar excerpiren, als ich Zeit finde; ich bin allmählich zu der Ueberzeugung gekommen, daß wir die Commentare immer berücksichtigen sollten, wo wir nur welche haben. ManuVêdas
Mit dem Bengal. Codex bin ich auch im Gange, freilich noch nicht weiter als bis zum Cap. XI des zweiten Buches. So viel ich bis jetzt verglichen habe, stimmt dieser Codex hier außerordentlich genau mit dem Cod. T dadurch einer doppelten Durchsicht unterworfen. Es wäre mir aber sehr lieb, wenn Sie mir noch während meines hiesigen Aufenthalts ein Verzeichniß der Stellen zuschicken könnten, wo Ihnen an der Richtigkeit meiner Lesung ein Zweifel übrig bleibt. Ich muß nur gestehen, daß ich im Lesen Bengalischer Manuscripte wenig Sicherheit besitze, und oft mehr mit meiner etwaigen Kenntniß der Sprache, beschränkt wie sie ist, als mit den leiblichen Augen lese, wodurch ein Sinn wohl meistens herauskömmt, aber vielleicht nicht immer die wahre Lesart, weil dieser Codex oft sehr seltene Wörter aufführt, die mir sonst nie vorgekommen; es giebt auch Ligaturen der Bengal. Schrift, die bekanntlich zweideutig sind, wie tt oder tu etc.
Mit dem 4ten Buche nach dem Cod. T bin ich eben am Ende, und zum Durchsehen der Abschriften übergegangen; ich werde sie Ihnen zusenden, so wie ich mit jeder Abtheilung fertig werde. Ich muß freilich um Erlaubniß bitten, die Abschriften aus dem zweiten Buche so lange behalten zu dürfen, als ich sie zur Vergleichung des Bengal. Codex gebrauche. Die Durchsicht kann freilich nur langsam von Statten gehen, da ich von jetzt an zwischen drei Feuern stehe; es läßt sich dieses aber nun wohl nicht ändern, und besser spät, als nie. Ich wünschte freilich sehr, irgend ein sehr abstruses Werk daneben betreiben zu können, um dem Geist die nöthige Gymnastik zu verschaffen, und in dem gespannten Zustande zu erhalten, der allein die gehörige Schärfe des Urtheils hervorbringt.
Mit Bemerkungen über das gegenseitige Verhältniß des Codices will ich Sie nicht behelligen; ich habe in der That nichts sicheres darüber vorzubringen und gestehe, daß ich alle Gedanken über historische Gegenstände des Indischen Alterthums aus Verzweifelung aufgegeben habe. Ich will nur hinzufügen, daß ich ein Paar Mahl im Cod. C. ein dâxinâtya pâṭha od. dekhanische Recension citirt gefunden [3] habe, und zwar einmahl die [Angabe], daß ein Capitel in jener Recension sich nicht vorfinde. Es bleibt also hier noch ein Punct, den wir noch nicht untersuchen können. Die wirklich unermeßliche Sammlung von Dr. Leydenʼs
Ich habe Ihnen sonst nichts zu berichten, als daß mir gesagt worden, daß Dr. Wilsonblank verses. Nach der Mittheilung eines Freundes von W[ilson], der eben aus Dr. NoehdenDr. Wilkinsgaûravam.
Schließlich erbitte ich mir die Ehre, mich unterschreiben zu dürfen,
Ewr. Hochwohlgebohren
ergebensten und dankbarsten
Chr. Laßen.
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