Liebe Freundin, HE. v. Ch.[amisso]ʼs Mspt habe ich empfangen das Ihrige erwarte ich. Ich habe Ihnen mehr Entschuldigungen zu machen wie Sie mir. Mit der Vollendung des Originals beschäftigt habe ich der Übersetzung noch nicht nach Wunsch die versprochne Aufmerksamkeit widmen können. Ich habe erst die 8te Vorlesung und die Hälfte der 1ten, aber diese auch sehr genau durchgesehen. Es ist eine schwere Arbeit, die nur durch wiederhohlte Durchsicht zur Vollkommenheit gebracht werden kann.
Die 6te und 7te Vorlesung habe ich noch nicht lesen können. Ich bitte in der Folge, wo möglich um größere und weitläuftigere Schrift.
Endlich habe ich meinen Artikel vom Sh.[akspeare] fertig, und somit das Schwerste vom 3ten Bande. Er wird im Druck über 11 Bogen ausmachen, das übrige wird etwa sich auf 8 Bogen belaufen wovon die Hälfte schon geschrieben. Zum Unglück muß ich auch mein eigner Kopist seyn.
Entschuldigen Sie mich bey HE. von Chamisso, daß ich ihm heute nicht antworte – es geschieht nächstens.
Ich hoffe, Sie werden sich über die Gesundheit Ihres Knaben ungegründete Besorgnisse gemacht haben. Leben Sie recht wohl und pflegen Sie Ihre Gesundheit.
Was ich unter dem Baum des künftigen Glücks verstehe, kann ich ganz deutlich machen, doch das ist für einen Brief zu weitläuftig und bleibt dem mündlichen Gespräch vorbehalten.
In Eil.
Es freut mich Ihrentwegen daß Chezy einen Preis bekommen.
Ich bin nicht für Einrückung einer Probe in Millins Zeitschrift.