• Karl August von Hardenberg to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Bonn · Date: 25.03.1820
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Karl August von Hardenberg
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 25.03.1820
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliography: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 378‒379.
  • Incipit: „[1] Die Vorschläge und Wünsche, die Ew: Hochwohlgeborn mir mitgetheilt haben, um durch Ihre Vermittlung das Studium der Indischen Sprache und [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-33798
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.10,Nr.12
  • Number of Pages: 3S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 34,9 x 21,5 cm
[1] Die Vorschläge und Wünsche, die Ew: Hochwohlgeborn mir mitgetheilt haben, um durch Ihre Vermittlung das Studium der Indischen Sprache und Litteratur in Deutschland dauerhaft zu begründen, zu verbreiten, zu erleichtern und die deshalb zu treffenden Anstalten an die Existenz der Universität von Bonn, zum Vortheil und zur Verherrlichung dieses neuen Instituts, zu knüpfen, sind so ganz in demselben Sinn und Geiste, der Sie in allen Ihren Arbeiten bis jezt so glücklich geleitet hat, aufgefaßt, daß die gelehrte Welt die glücklichsten Resultate sich davon zu versprechen hat, und daß ich daher keinen Anstand nehme, sie im Einverständniß mit Sr Excellenz dem Herrn Staats-Minister, Freiherrn von Altenstein zu genehmigen, und Ihnen für die Erfüllung derselben Gewährung im Voraus zuzusichern.
Um ihnen daher die nöthige Muße zur Vorbereitung sowohl für Ihre gelehrte Reise als auch zur Herausgabe Ihrer Synopsis etymologica linguarum zu gönnen, werden Ew: Hochwohlgeborn nach Ihrer eigenen Ansicht von allen Vorlesungen die Ihnen zu viel Zeit rauben würden, dispensirt werden, und es wird lediglich Ihrem Ermessen und Ihrer freien Wahl anheim gestellt werden, welche Vorlesung und in welcher Art Sie dieselbe zu halten geneigt seyn würden.
[2] Nächstdem soll Ihnen ein halbjähriger Urlaub zu einer gelehrten Reise nach Paris oder London, bewilligt, so wie ferner zur Anschaffung der in Paris zu fabricirenden Indischen Typen, Behufs der Anlage einer Indischen Druckerey in Bonn, die Summe von 2000 rh. zu Ihrer Disposition gestellt werden.
Ich ersuche Ew: Hochwohlgeborn einen Plan über:
die gründliche Einführung der Indischen Studien und über die Erfordernisse dazu,
zu entwerfen und dem Ministerium des öffentlichen Unterrichts einzusenden, welches von den für Sie getroffenen Dispositionen unter dem heutigen Dato in Kenntniß gesetzt ist.
Der Geist gründlicher Forschung und vielseitiger Umsicht, so wie das tiefe Kunstgefühl, das Sie in allen Ihren Arbeiten begleitet, und Sie stets zu weit umfassenden Ansichten geführt haben, sind mir eine sichere Bürgschaft, daß auch diese Ihre neue litterarische Wanderung in eine von tiefen Denkern, geistvollen Geschichts- und Kunstforschern und sinnvollen Kennern des Morgenlandes so selten besuchte Weltgegend, die herrlichste Bereicherung und die überraschendste Ausbeute für die Europäische Litteratur, so wie die bedeutendsten Aufschlüsse für die [3] Bildungs-Geschichte der Menschheit im Allgemeinen aus der Wiege der Cultur mitbringen wird.
C. F. v. Hardenberg
Berlin den 25t März 1820
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[1] Die Vorschläge und Wünsche, die Ew: Hochwohlgeborn mir mitgetheilt haben, um durch Ihre Vermittlung das Studium der Indischen Sprache und Litteratur in Deutschland dauerhaft zu begründen, zu verbreiten, zu erleichtern und die deshalb zu treffenden Anstalten an die Existenz der Universität von Bonn, zum Vortheil und zur Verherrlichung dieses neuen Instituts, zu knüpfen, sind so ganz in demselben Sinn und Geiste, der Sie in allen Ihren Arbeiten bis jezt so glücklich geleitet hat, aufgefaßt, daß die gelehrte Welt die glücklichsten Resultate sich davon zu versprechen hat, und daß ich daher keinen Anstand nehme, sie im Einverständniß mit Sr Excellenz dem Herrn Staats-Minister, Freiherrn von Altenstein zu genehmigen, und Ihnen für die Erfüllung derselben Gewährung im Voraus zuzusichern.
Um ihnen daher die nöthige Muße zur Vorbereitung sowohl für Ihre gelehrte Reise als auch zur Herausgabe Ihrer Synopsis etymologica linguarum zu gönnen, werden Ew: Hochwohlgeborn nach Ihrer eigenen Ansicht von allen Vorlesungen die Ihnen zu viel Zeit rauben würden, dispensirt werden, und es wird lediglich Ihrem Ermessen und Ihrer freien Wahl anheim gestellt werden, welche Vorlesung und in welcher Art Sie dieselbe zu halten geneigt seyn würden.
[2] Nächstdem soll Ihnen ein halbjähriger Urlaub zu einer gelehrten Reise nach Paris oder London, bewilligt, so wie ferner zur Anschaffung der in Paris zu fabricirenden Indischen Typen, Behufs der Anlage einer Indischen Druckerey in Bonn, die Summe von 2000 rh. zu Ihrer Disposition gestellt werden.
Ich ersuche Ew: Hochwohlgeborn einen Plan über:
die gründliche Einführung der Indischen Studien und über die Erfordernisse dazu,
zu entwerfen und dem Ministerium des öffentlichen Unterrichts einzusenden, welches von den für Sie getroffenen Dispositionen unter dem heutigen Dato in Kenntniß gesetzt ist.
Der Geist gründlicher Forschung und vielseitiger Umsicht, so wie das tiefe Kunstgefühl, das Sie in allen Ihren Arbeiten begleitet, und Sie stets zu weit umfassenden Ansichten geführt haben, sind mir eine sichere Bürgschaft, daß auch diese Ihre neue litterarische Wanderung in eine von tiefen Denkern, geistvollen Geschichts- und Kunstforschern und sinnvollen Kennern des Morgenlandes so selten besuchte Weltgegend, die herrlichste Bereicherung und die überraschendste Ausbeute für die Europäische Litteratur, so wie die bedeutendsten Aufschlüsse für die [3] Bildungs-Geschichte der Menschheit im Allgemeinen aus der Wiege der Cultur mitbringen wird.
C. F. v. Hardenberg
Berlin den 25t März 1820
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