• Friedrich Christoph Förster to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Bonn · Date: 12.09.1827
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich Christoph Förster
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 12.09.1827
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliography: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 464‒465.
  • Incipit: „Berlin d. 12 Sept [18]27
    Sie sehen, verehrter Herr Professor, mich schon wieder vor Ihnen erscheinen aber diesmal nicht, um Sie zu [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-1a-33563
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.8,Nr.62
  • Number of Pages: 4S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 19,7 x 12,3 cm
Berlin d. 12 Sept [18]27
Sie sehen, verehrter Herr Professor, mich schon wieder vor Ihnen erscheinen aber diesmal nicht, um Sie zu bedrängen, sondern um Ihnen Frist zu gönnen. Sie schreiben mir, daß es Ihnen völlig unmöglich sei, vor dem 12 Sept. etwas für unser Blatt zu liefern, dies nehm ich denn in der mir erwünschten Bedeutung des Wortes, daß Sie die Güte haben wollen mir nach dem 12 Sept. etwas zu schicken. Um Ihnen nun die schönen Herbsttage, wo Sie am Rebengelände des Rheines auf muthigem Renner auf- und abgalloppiren nicht zu verkürzen, will ich gern mich bis zu den Regen- und Nebeltagen des späten Octobers vertrösten lassen. Allein da ich nun einmal auf Ihre gütige Zusage vertrauend am Ende der von mir mitgetheihen Vorlesungen erklärt habe, daß wir über die letzte von Ihnen selbst noch eine Skizze erwarten, so ist uns allen, die wir uns hier zu Ihren Freunden und Befreundeten zählen, daran gelegen, eine Skizze dieser letzten Vorlesung, oder wenigstens des letzten Theils derselben: über den gegenwärtigen Zustand der Kunst von Ihrer Hand zu erhalten.
Daß Sie statt „spezieller Theaterkritiken“ es vorziehen „allgemeine Bemerkungen und Anmerkungen“ für unser Blatt aufzusetzen, kann nur um so erwünschter sein; denn Sie werden dann von dem allgemeinen Standpunkte aus dem Einzelnen um so sichrer seine Stelle anweisen. Von Ihnen über das Berliner Königl. Theater etwas, wenn es auch nur in der läßlicheren Form des Briefes wäre, zu vernehmen, würde vom größten Interesse sein. Eine Erinnerung an Richard III für den Hrn. Grafen v. Brühl ist keineswegs überflüssig; lassen Sie es sich als Ihrer eignen Meisterschöpfung angelegen sein.
Herr Pastilacque hat nun sein ägyptisches Museum aufgestellt; es ist das vollständigste in seiner Art und würde Ihnen gewiß große Freude machen in seiner vollständigen Anordnung. Die Minutolische Sammlung und was wir sonst noch besitzen wird jetzt in einem zweiten Saal in Monbijou aufgestellt und wir können nun bald: „in diesen heilʼgen Hallen“ mit Sarrastro singen.
Erhalten Sie sich fort und fort eine freundliche Erinnerung an Ihre Berliner Freunde und lassen Sie mich gelegentlich wissen, ob ich bis ultimo October eine kleine Zusendung erwarten darf.
Mit aller Hochachtung
Ihr
ergebenster
F. Förster
Berlin d. 12 Sept [18]27
Sie sehen, verehrter Herr Professor, mich schon wieder vor Ihnen erscheinen aber diesmal nicht, um Sie zu bedrängen, sondern um Ihnen Frist zu gönnen. Sie schreiben mir, daß es Ihnen völlig unmöglich sei, vor dem 12 Sept. etwas für unser Blatt zu liefern, dies nehm ich denn in der mir erwünschten Bedeutung des Wortes, daß Sie die Güte haben wollen mir nach dem 12 Sept. etwas zu schicken. Um Ihnen nun die schönen Herbsttage, wo Sie am Rebengelände des Rheines auf muthigem Renner auf- und abgalloppiren nicht zu verkürzen, will ich gern mich bis zu den Regen- und Nebeltagen des späten Octobers vertrösten lassen. Allein da ich nun einmal auf Ihre gütige Zusage vertrauend am Ende der von mir mitgetheihen Vorlesungen erklärt habe, daß wir über die letzte von Ihnen selbst noch eine Skizze erwarten, so ist uns allen, die wir uns hier zu Ihren Freunden und Befreundeten zählen, daran gelegen, eine Skizze dieser letzten Vorlesung, oder wenigstens des letzten Theils derselben: über den gegenwärtigen Zustand der Kunst von Ihrer Hand zu erhalten.
Daß Sie statt „spezieller Theaterkritiken“ es vorziehen „allgemeine Bemerkungen und Anmerkungen“ für unser Blatt aufzusetzen, kann nur um so erwünschter sein; denn Sie werden dann von dem allgemeinen Standpunkte aus dem Einzelnen um so sichrer seine Stelle anweisen. Von Ihnen über das Berliner Königl. Theater etwas, wenn es auch nur in der läßlicheren Form des Briefes wäre, zu vernehmen, würde vom größten Interesse sein. Eine Erinnerung an Richard III für den Hrn. Grafen v. Brühl ist keineswegs überflüssig; lassen Sie es sich als Ihrer eignen Meisterschöpfung angelegen sein.
Herr Pastilacque hat nun sein ägyptisches Museum aufgestellt; es ist das vollständigste in seiner Art und würde Ihnen gewiß große Freude machen in seiner vollständigen Anordnung. Die Minutolische Sammlung und was wir sonst noch besitzen wird jetzt in einem zweiten Saal in Monbijou aufgestellt und wir können nun bald: „in diesen heilʼgen Hallen“ mit Sarrastro singen.
Erhalten Sie sich fort und fort eine freundliche Erinnerung an Ihre Berliner Freunde und lassen Sie mich gelegentlich wissen, ob ich bis ultimo October eine kleine Zusendung erwarten darf.
Mit aller Hochachtung
Ihr
ergebenster
F. Förster
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