• August Wilhelm von Schlegel to Anne Louise Germaine de Staël-Holstein

  • Place of Dispatch: Bern · Place of Destination: Unknown · Date: 22.08.1811
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Anne Louise Germaine de Staël-Holstein
  • Place of Dispatch: Bern
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 22.08.1811
  • Notations: Aus rechtlichen Gründen wird vorerst die deutsche Übersetzung angezeigt.
    Printed Text
  • Bibliography: Pange, Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940, S. 243–244.
  • Incipit: „Den 22. August [1811]
    Liebe Freundin!
    ich habe nun alles erschöpfend gesagt, was über B[aden] und T[eplitz] zu sagen ist, und werde das [...]“
Den 22. August [1811]
Liebe Freundin!
ich habe nun alles erschöpfend gesagt, was über B[aden] und T[eplitz] zu sagen ist, und werde das tun, was Sie wollen. Wenn aber daraus sich Unannehmlichkeiten ergeben, so schreiben Sie sie bitte nicht mir zu.
Lassen Sie sich doch durch die Botschaften Herrn Cap[elles] nicht erschrecken. Dieser Mensch hat ja nie ein wahres Wort gesagt. Davon wird Sie wohl schon der Bericht von Herrn Adr[ien de Montmorency] überzeugt haben. Wie ungeduldig bin ich, Sie endlich frei von all diesen elenden Leuten zu sehenl
Ich wiederhole meine Bitte um einen waadtländischen, in aller Form Rechtens ausgestellten Paß. Es widerstrebt mir, mich dieses französischen Fetzens zu bedienen. Sie haben mich schon darin ins Unrecht gesetzt, daß Sie sehr gegen meinen Willen um ihn einkamen. So gab ich Herrn Cap[elle] Gelegenheit, seine Unverschämtheiten zu Papier zu bringen. Schließlich würde ein österreichischer Paß, den ich jeden Tag haben kann, allen Schwierigkeiten die Spitze abbrechen. Herr Dokose ist auf dem Lande, drei Meilen von hier an der Straße nach Solothurn. In der Stadt hat er kein Büro; man wäre also der Notwendigkeit enthoben, ihn um ein Visum zu bitten. Im übrigen brauche ich keinen anderen Grund anzugeben, als daß ich durch Bayern nach Österreich reisen will. Ich halte es nicht für notwendig, so vorsichtig zu verfahren, wie Sie es mir empfehlen, aber in jedem Falle werde ich ihn erst kurz vor meiner Abreise aufsuchen. Da sein Landhaus an der Straße nach Solothurn liegt, so hoffe ich, die beiden Fahrten in einem Tage erledigen zu können.
Die Fürstin Lubomirska ist vorgestern angekommen und der Fürst gestern abend. Sie haben mich über Ihre Gesundheit und auch über Ihr augenblickliches Befinden beruhigt. Ich habe mich ihnen gegenüber so verhalten, wie Sie es mir anempfahlen.
Ich bitte Sie, Herrn von Balk zu sagen, daß Herr Fr[anz] Baader gerne mit ihm in Briefverkehr treten würde. Er würde mich sehr verpflichten, wenn er mir die Adresse des Freundes von [Herrn de]Saint-Martin geben wollte, der manchmal von Amboise nach Chaumont kam.
Sagen Sie doch Herrn Sismondi, ich sei vor allem auf seine wissenschaftlichen Untersuchungen über die provenzalische und italienische Poesie begierig. Ich bitte ihn, aus meiner Bibliothek die hier beigefügten Nummern zu entnehmen; im übrigen, hoffe ich, bleibt sie immer hermetisch verschlossen.
Leben Sie wohl, liebe Freundin, halten Sie den Kopf hoch! Die Welt erscheint Ihnen ganz anders, wenn Sie einmal den Standort wechseln. Tausend Grüße an das ganze Schloß!
Die Kalesche ist heute früh fort – so bin ich wieder einfacher Privatmann geworden. Ich wundere mich darüber, daß keine Briefe für mich angekommen sind.
Den 22. August [1811]
Liebe Freundin!
ich habe nun alles erschöpfend gesagt, was über B[aden] und T[eplitz] zu sagen ist, und werde das tun, was Sie wollen. Wenn aber daraus sich Unannehmlichkeiten ergeben, so schreiben Sie sie bitte nicht mir zu.
Lassen Sie sich doch durch die Botschaften Herrn Cap[elles] nicht erschrecken. Dieser Mensch hat ja nie ein wahres Wort gesagt. Davon wird Sie wohl schon der Bericht von Herrn Adr[ien de Montmorency] überzeugt haben. Wie ungeduldig bin ich, Sie endlich frei von all diesen elenden Leuten zu sehenl
Ich wiederhole meine Bitte um einen waadtländischen, in aller Form Rechtens ausgestellten Paß. Es widerstrebt mir, mich dieses französischen Fetzens zu bedienen. Sie haben mich schon darin ins Unrecht gesetzt, daß Sie sehr gegen meinen Willen um ihn einkamen. So gab ich Herrn Cap[elle] Gelegenheit, seine Unverschämtheiten zu Papier zu bringen. Schließlich würde ein österreichischer Paß, den ich jeden Tag haben kann, allen Schwierigkeiten die Spitze abbrechen. Herr Dokose ist auf dem Lande, drei Meilen von hier an der Straße nach Solothurn. In der Stadt hat er kein Büro; man wäre also der Notwendigkeit enthoben, ihn um ein Visum zu bitten. Im übrigen brauche ich keinen anderen Grund anzugeben, als daß ich durch Bayern nach Österreich reisen will. Ich halte es nicht für notwendig, so vorsichtig zu verfahren, wie Sie es mir empfehlen, aber in jedem Falle werde ich ihn erst kurz vor meiner Abreise aufsuchen. Da sein Landhaus an der Straße nach Solothurn liegt, so hoffe ich, die beiden Fahrten in einem Tage erledigen zu können.
Die Fürstin Lubomirska ist vorgestern angekommen und der Fürst gestern abend. Sie haben mich über Ihre Gesundheit und auch über Ihr augenblickliches Befinden beruhigt. Ich habe mich ihnen gegenüber so verhalten, wie Sie es mir anempfahlen.
Ich bitte Sie, Herrn von Balk zu sagen, daß Herr Fr[anz] Baader gerne mit ihm in Briefverkehr treten würde. Er würde mich sehr verpflichten, wenn er mir die Adresse des Freundes von [Herrn de]Saint-Martin geben wollte, der manchmal von Amboise nach Chaumont kam.
Sagen Sie doch Herrn Sismondi, ich sei vor allem auf seine wissenschaftlichen Untersuchungen über die provenzalische und italienische Poesie begierig. Ich bitte ihn, aus meiner Bibliothek die hier beigefügten Nummern zu entnehmen; im übrigen, hoffe ich, bleibt sie immer hermetisch verschlossen.
Leben Sie wohl, liebe Freundin, halten Sie den Kopf hoch! Die Welt erscheint Ihnen ganz anders, wenn Sie einmal den Standort wechseln. Tausend Grüße an das ganze Schloß!
Die Kalesche ist heute früh fort – so bin ich wieder einfacher Privatmann geworden. Ich wundere mich darüber, daß keine Briefe für mich angekommen sind.
· Original , 22.08.1811
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