• August Wilhelm von Schlegel to Anne Louise Germaine de Staël-Holstein

  • Place of Dispatch: Bern · Place of Destination: Unknown · Date: 01.10.1811
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Anne Louise Germaine de Staël-Holstein
  • Place of Dispatch: Bern
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 01.10.1811
  • Notations: Aus rechtlichen Gründen wird vorerst die deutsche Übersetzung angezeigt.
    Printed Text
  • Bibliography: Pange, Pauline de: August Wilhelm Schlegel und Frau von Staël. Eine schicksalhafte Begegnung. Nach unveröffentlichten Briefen erzählt von Pauline Gräfin de Pange. Dt. Ausg. von Willy Grabert. Hamburg 1940, S. 256.
  • Incipit: „[Bern] am 1. Oktober, Dienstag früh.
    Liebe Freundin!
    Soeben habe ich eine Schwierigkeit mit der Post gehabt. Die von Zürich kommenden Reisenden haben [...]“
[Bern] am 1. Oktober, Dienstag früh.
Liebe Freundin!
Soeben habe ich eine Schwierigkeit mit der Post gehabt. Die von Zürich kommenden Reisenden haben Vorrecht auf Plätze; infolgedessen muß man um die entsprechende Zahl von Plätzen zurückstehen, und die Post ist heute fast voll mit Leuten angekommen, die weiterfahren wollen. Für Donnerstag aber glaube ich, sagen zu können, daß ich vor solchen Unannehmlichkeiten geschützt bin, da ich dann hier die Anwartschaft auf den ersten Platz habe. Sollte sich das aber wiederholen, so halte ich mich doch für ermächtigt, ein Kabriolet oder einen kleinen Wagen zu nehmen, und würde dann auch nachts weiterfahren. Wenn ich das Pferd wechselte, käme ich immer noch Freitag früh an. Mein Koffer steht fertig gepackt vor mir. Seitdem ich mein schönes Zimmer der Fürstin Lub[omirska] abgetreten habe, wohne ich im häßlichsten Loch der Welt.
Ich habe Ihren Brief an den Pr[inzen] Aug[ust] von Preußen unter der Adresse „Graf von Rheinsberg, Luzern“ zur Post gegeben. Diese Adresse hat er nämlich auf der Post hinterlassen.
Ich brauche nur noch ein paar Louisdors, die ich mir bei Herrn Guyot hole. Bei meiner Ankunft lege ich Ihnen dann die Rechnungen vor.
Wir werden die Zeit, die uns auf dem Schlosse und für das blaue Zimmer bleibt, recht genießen. Leben Sie wohl, liebe Freundin. Tausend zärtliche Grüße!
[Bern] am 1. Oktober, Dienstag früh.
Liebe Freundin!
Soeben habe ich eine Schwierigkeit mit der Post gehabt. Die von Zürich kommenden Reisenden haben Vorrecht auf Plätze; infolgedessen muß man um die entsprechende Zahl von Plätzen zurückstehen, und die Post ist heute fast voll mit Leuten angekommen, die weiterfahren wollen. Für Donnerstag aber glaube ich, sagen zu können, daß ich vor solchen Unannehmlichkeiten geschützt bin, da ich dann hier die Anwartschaft auf den ersten Platz habe. Sollte sich das aber wiederholen, so halte ich mich doch für ermächtigt, ein Kabriolet oder einen kleinen Wagen zu nehmen, und würde dann auch nachts weiterfahren. Wenn ich das Pferd wechselte, käme ich immer noch Freitag früh an. Mein Koffer steht fertig gepackt vor mir. Seitdem ich mein schönes Zimmer der Fürstin Lub[omirska] abgetreten habe, wohne ich im häßlichsten Loch der Welt.
Ich habe Ihren Brief an den Pr[inzen] Aug[ust] von Preußen unter der Adresse „Graf von Rheinsberg, Luzern“ zur Post gegeben. Diese Adresse hat er nämlich auf der Post hinterlassen.
Ich brauche nur noch ein paar Louisdors, die ich mir bei Herrn Guyot hole. Bei meiner Ankunft lege ich Ihnen dann die Rechnungen vor.
Wir werden die Zeit, die uns auf dem Schlosse und für das blaue Zimmer bleibt, recht genießen. Leben Sie wohl, liebe Freundin. Tausend zärtliche Grüße!
· Original , 01.10.1811
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