• Franz Bopp to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Unknown · Date: 02.11.1824
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Franz Bopp
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 02.11.1824
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 362642923
  • Bibliography: Lefmann, S.: Franz Bopp, sein Leben und seine Wissenschaft. Erste Hälfte. Berlin 1891, S. 98‒99.
  • Incipit: „Berlin d. 2. November [1824].
    Hochwohlgeborener Herr Professor, Hochgeehrtester Freund!
    Bei meiner Rückkehr von einer Reise nach dem Rhein, wo ich jedoch die [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-38972
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.3,Nr.73
  • Number of Pages: 6 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 24,1 x 19,2 cm
Berlin d. 2. November [1824].
Hochwohlgeborener Herr Professor, Hochgeehrtester Freund!
Bei meiner Rückkehr von einer Reise nach dem Rhein, wo ich jedoch die Umgegend von Mainz nicht überschritten habe, ward mir das [un]schätzbare Vergnügen zu Theil Ihr sehr geehrtes Schreiben vom 7. August zu finden, und ich freute mich innigst über die darin ausgesprochenen freundschaftlichen Gesinnungen. Auch habe ich in voriger Woche Ihren Brief vom 11. Okt. durch Hr. v. Bohlen erhalten, dem ich suchen werde, mich nach Kräften nützlich zu erweisen. Bei seinem Eifer und Talent konnte es sich nicht fehlen, daß unter Ihrer einsichtsvollen Leitung er in kurzer Zeit verhältnißmäßig bedeutende Fortschritte machen mußte. – Daß Sie mit der Ausführung des hiesigen Gusses im Wesentlichen zufrieden sind, war mir recht angenehm zu erfahren, und ich schmeichle mir daher, daß Sie auch einer kleinen Schrift Ihre Theilnahme schenken werden, deren Verfertigung die Akademie auf meine Vorstellung angeordnet hat. Es geschieht dieses durch einen recht geschickten Schriftschneider, der mehr Erfahrung hat und auch schneller arbeitet als Thym, welcher die Arabische Schrift verfertigt hat. Vor meiner Abreise übergab ich ihm, nachdem ich einige Proben von ihm gesehen hatte, eine Anzahl von Buchstaben, die er gerade den Ihrigen, in kleinerem Maßstabe, nachschneiden sollte, was er, nach meinem Urtheil, sehr gut ausgeführt hat. Ich nehme mir die Freiheit sie Ihnen zu Ihrer Beurtheilung zu überschicken, Sie werden wohl gütigst berücksichtigen, daß die Abdrücke von den Stempeln niemals in ihrer ganzen Schärfe ausfallen. Die unterstrichenen Buchstaben habe ich verworfen; doch wird man . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ein Exemplar meiner Abhandlung über die Pronomina habe ich von Mainz aus durch Kupferberg an Sie abgeschickt; ich bitte Sie diese Arbeit, die Sie schon aus den Correkturbogen kennen, mit freundschaftlichem Wohlwollen aufzunehmen. Es freut mich um so mehr, daß ich meiner Abhandlung Tabellen beigefügt habe, da ich aus Ihrem verehrten Schreiben ersehe, daß Sie dieses für zweckmäßig erachten. In diesen Tagen werde ich auch die Ehre haben Ihnen ein Exemplar des 1sten Heftes meiner Grammatik zu überschicken. Ich bitte Sie mir Ihr belehrendes Urtheil darüber nicht vorzuenthalten und mich auf alle Mängel und Irrthümer, die ihr bewährter Scharfblick darin wahrnimmt aufmerksam zu machen. – In Bezug auf die Verwandlung der Vocale von grammatischen Endungen hätte ich noch den Fall nachzutragen, daß ô vor dem Participial-Suffix ya, wie vor einem Vocal in âv verwandelt wird, und âu als Vriddhi von u in âv.
Ich wüßte nur sehr Weniges anzugeben, was ich zu der Sanskr. Textschrift noch nachgeschnitten haben möchte; ich glaube aber, daß der graveur, von dem ich Ihnen hierbei einige Probe-Arbeiten überschicke, die Vorschriften zu neuen Stempeln, so wie Sie sie anzugeben die Güte haben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Erlauben Sie mir die Möglichkeit der Schreibart tat çrutvâ in Zweifel zu ziehen. Ich finde weder in Wilkins noch in Forster, dessen Tafeln außerordentlich vollständig sind, diese Schreibart zugelassen, sondern blos tacchru° und tacçru°. Auch erinnere ich mich nicht in Handschriften jemals das t vor ç unverändert gefunden zu haben. Ich sehe mit größter Ungeduld der Erscheinung der 1sten Lieferung Ihres Ram. entgegen; da Ihnen so viel Handschriften zu Gebote stehen, so kann man von der Schärfe Ihrer Kritik nichts anderes als das Vortrefflichste erwarten. Für die Mittheilung der Lesart nagare yâtu, die freilich vor der Seramporer den Vorzug verdient, bin ich Ihnen sehr verbunden.
Erhalten Sie mir Ihre freundschaftlichen Gesinnungen und genehmigen Sie die Versicherung der unbegränzten Hochachtung
Ihres ergebensten
F. Bopp.
Berlin d. 2. November [1824].
Hochwohlgeborener Herr Professor, Hochgeehrtester Freund!
Bei meiner Rückkehr von einer Reise nach dem Rhein, wo ich jedoch die Umgegend von Mainz nicht überschritten habe, ward mir das [un]schätzbare Vergnügen zu Theil Ihr sehr geehrtes Schreiben vom 7. August zu finden, und ich freute mich innigst über die darin ausgesprochenen freundschaftlichen Gesinnungen. Auch habe ich in voriger Woche Ihren Brief vom 11. Okt. durch Hr. v. Bohlen erhalten, dem ich suchen werde, mich nach Kräften nützlich zu erweisen. Bei seinem Eifer und Talent konnte es sich nicht fehlen, daß unter Ihrer einsichtsvollen Leitung er in kurzer Zeit verhältnißmäßig bedeutende Fortschritte machen mußte. – Daß Sie mit der Ausführung des hiesigen Gusses im Wesentlichen zufrieden sind, war mir recht angenehm zu erfahren, und ich schmeichle mir daher, daß Sie auch einer kleinen Schrift Ihre Theilnahme schenken werden, deren Verfertigung die Akademie auf meine Vorstellung angeordnet hat. Es geschieht dieses durch einen recht geschickten Schriftschneider, der mehr Erfahrung hat und auch schneller arbeitet als Thym, welcher die Arabische Schrift verfertigt hat. Vor meiner Abreise übergab ich ihm, nachdem ich einige Proben von ihm gesehen hatte, eine Anzahl von Buchstaben, die er gerade den Ihrigen, in kleinerem Maßstabe, nachschneiden sollte, was er, nach meinem Urtheil, sehr gut ausgeführt hat. Ich nehme mir die Freiheit sie Ihnen zu Ihrer Beurtheilung zu überschicken, Sie werden wohl gütigst berücksichtigen, daß die Abdrücke von den Stempeln niemals in ihrer ganzen Schärfe ausfallen. Die unterstrichenen Buchstaben habe ich verworfen; doch wird man . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ein Exemplar meiner Abhandlung über die Pronomina habe ich von Mainz aus durch Kupferberg an Sie abgeschickt; ich bitte Sie diese Arbeit, die Sie schon aus den Correkturbogen kennen, mit freundschaftlichem Wohlwollen aufzunehmen. Es freut mich um so mehr, daß ich meiner Abhandlung Tabellen beigefügt habe, da ich aus Ihrem verehrten Schreiben ersehe, daß Sie dieses für zweckmäßig erachten. In diesen Tagen werde ich auch die Ehre haben Ihnen ein Exemplar des 1sten Heftes meiner Grammatik zu überschicken. Ich bitte Sie mir Ihr belehrendes Urtheil darüber nicht vorzuenthalten und mich auf alle Mängel und Irrthümer, die ihr bewährter Scharfblick darin wahrnimmt aufmerksam zu machen. – In Bezug auf die Verwandlung der Vocale von grammatischen Endungen hätte ich noch den Fall nachzutragen, daß ô vor dem Participial-Suffix ya, wie vor einem Vocal in âv verwandelt wird, und âu als Vriddhi von u in âv.
Ich wüßte nur sehr Weniges anzugeben, was ich zu der Sanskr. Textschrift noch nachgeschnitten haben möchte; ich glaube aber, daß der graveur, von dem ich Ihnen hierbei einige Probe-Arbeiten überschicke, die Vorschriften zu neuen Stempeln, so wie Sie sie anzugeben die Güte haben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Erlauben Sie mir die Möglichkeit der Schreibart tat çrutvâ in Zweifel zu ziehen. Ich finde weder in Wilkins noch in Forster, dessen Tafeln außerordentlich vollständig sind, diese Schreibart zugelassen, sondern blos tacchru° und tacçru°. Auch erinnere ich mich nicht in Handschriften jemals das t vor ç unverändert gefunden zu haben. Ich sehe mit größter Ungeduld der Erscheinung der 1sten Lieferung Ihres Ram. entgegen; da Ihnen so viel Handschriften zu Gebote stehen, so kann man von der Schärfe Ihrer Kritik nichts anderes als das Vortrefflichste erwarten. Für die Mittheilung der Lesart nagare yâtu, die freilich vor der Seramporer den Vorzug verdient, bin ich Ihnen sehr verbunden.
Erhalten Sie mir Ihre freundschaftlichen Gesinnungen und genehmigen Sie die Versicherung der unbegränzten Hochachtung
Ihres ergebensten
F. Bopp.
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