• Franz Bopp to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Bonn · Date: 30.03.1828
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Franz Bopp
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 30.03.1828
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 362642923
  • Bibliography: Lefmann, S.: Franz Bopp, sein Leben und seine Wissenschaft. Erste Hälfte. Berlin 1891, S. 104‒105.
  • Incipit: „[1] Berlin, den 30. März 1828.
    Erlauben Sie mir, verehrtester Freund, Ihnen in dem Ueberbringer dieser Zeilen, Hr. Stenzler, einen jungen sehr [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-38972
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.3,Nr.78
  • Number of Pages: 3 S., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 21,1 x 12,3 cm
[1] Berlin, den 30. März 1828.
Erlauben Sie mir, verehrtester Freund, Ihnen in dem Ueberbringer dieser Zeilen, Hr. Stenzler, einen jungen sehr talentvollen Orientalisten zu empfehlen, der sich im Sanskrit unter Ihrer einsichtsvollen Leitung weiter auszubilden wünscht und dann auf zwei Jahre nach Paris gehen wird. Er treibt das Sanskrit erst seit einem halben Jahre, hat aber außerordentlich schnelle Fortschritte gemacht. Ich habe noch nie wie diesmal in einem Semester meine 4 Episoden, und das Bruchstück in meiner Grammatik durchnehmen können. Zuletzt ließ ich noch ein unübersetztes Stück aus meinen handschriftlichen Sammlungen [2] übersetzen, und Hr. Stenzler nebst einem Dr. Benary, ebenfalls ein sehr talentvoller und eifriger junger Mann, bestanden zu meiner großen Befriedigung auch diese Probe. Ich schmeichle mir also, daß Sie Hr. Stenzler Ihrer Aufmunterung und Leitung würdig finden werden, und vorbereitet, in die schwierige Joga-Lehre der Bhagavad-Gita sich zu vertiefen oder den Râmas und Lakschmanas in die Wildniß zu begleiten.
Möchten Sie uns bald mit einem Theile Ihrer ersehnten Herausgabe des Ramayana zu Hülfe kommen, ich verlange sehr darnach. Einstweilen muß ich mich mit einer Episode des Mah. begnügen, die ein kleines Ramajanchen vorstellt und sich die Freiheit nimmt Ihren Helden Ramas zu besingen und darnach râmopâkhyânaṃ zu heißen. Sie ist nicht so durchgreifend schön wie das nâlopâ; doch enthält sie sehr [3] anziehende Stellen. Den Raub der Sita und die Eroberung von Lanka ist der Hauptgegenstand. Nächsten Sommer lasse ich einige andere Episoden drucken mit einem Glossar und Anmerkungen, lateinisch; eine Uebersetzung gebe ich abgesondert in deutscher Prosa.
Genehmigen Sie die Versicherung der hochachtungsvollsten Freundschaft
Ihres ergebensten
Bopp.
[4] Sr. Hochwohlgebohren
Herrn Professor A. W. von Schlegel
in
Bonn
[1] Berlin, den 30. März 1828.
Erlauben Sie mir, verehrtester Freund, Ihnen in dem Ueberbringer dieser Zeilen, Hr. Stenzler, einen jungen sehr talentvollen Orientalisten zu empfehlen, der sich im Sanskrit unter Ihrer einsichtsvollen Leitung weiter auszubilden wünscht und dann auf zwei Jahre nach Paris gehen wird. Er treibt das Sanskrit erst seit einem halben Jahre, hat aber außerordentlich schnelle Fortschritte gemacht. Ich habe noch nie wie diesmal in einem Semester meine 4 Episoden, und das Bruchstück in meiner Grammatik durchnehmen können. Zuletzt ließ ich noch ein unübersetztes Stück aus meinen handschriftlichen Sammlungen [2] übersetzen, und Hr. Stenzler nebst einem Dr. Benary, ebenfalls ein sehr talentvoller und eifriger junger Mann, bestanden zu meiner großen Befriedigung auch diese Probe. Ich schmeichle mir also, daß Sie Hr. Stenzler Ihrer Aufmunterung und Leitung würdig finden werden, und vorbereitet, in die schwierige Joga-Lehre der Bhagavad-Gita sich zu vertiefen oder den Râmas und Lakschmanas in die Wildniß zu begleiten.
Möchten Sie uns bald mit einem Theile Ihrer ersehnten Herausgabe des Ramayana zu Hülfe kommen, ich verlange sehr darnach. Einstweilen muß ich mich mit einer Episode des Mah. begnügen, die ein kleines Ramajanchen vorstellt und sich die Freiheit nimmt Ihren Helden Ramas zu besingen und darnach râmopâkhyânaṃ zu heißen. Sie ist nicht so durchgreifend schön wie das nâlopâ; doch enthält sie sehr [3] anziehende Stellen. Den Raub der Sita und die Eroberung von Lanka ist der Hauptgegenstand. Nächsten Sommer lasse ich einige andere Episoden drucken mit einem Glossar und Anmerkungen, lateinisch; eine Uebersetzung gebe ich abgesondert in deutscher Prosa.
Genehmigen Sie die Versicherung der hochachtungsvollsten Freundschaft
Ihres ergebensten
Bopp.
[4] Sr. Hochwohlgebohren
Herrn Professor A. W. von Schlegel
in
Bonn
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