• Heinrich Carl Abraham Eichstaedt to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Unknown · Date: 31.07.1807
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: Heinrich Carl Abraham Eichstaedt
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 31.07.1807
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 335976727
  • Bibliography: Krisenjahre der Frühromantik. Briefe aus dem Schlegelkreis. Hg. v. Josef Körner. Bd. 1. Der Texte erste Hälfte. 1791‒1808. Bern u.a. ²1969, S. 426‒427.
  • Incipit: „[1] Jena, d. 31 Jul. 1807
    Ich habe mich sehr gefreut, hochgeehrtester Herr Professor, nach einer so unruhigen Zwischenzeit wieder etwas von [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: APP2712-Bd-4
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,A,13,14
  • Number of Pages: 4 S. auf Doppelbl., hs. u. U.
  • Format: 23,6 x 18,6 cm
[1] Jena, d. 31 Jul. 1807
Ich habe mich sehr gefreut, hochgeehrtester Herr Professor, nach einer so unruhigen Zwischenzeit wieder etwas von Ihnen unmittelbar zu vernehmen. Die Recension der Corinna, sowie die Nachricht über eine antike Mosaik in Lyon, ist sogleich abgedruckt worden: von der ersten füge ich, wie Sie wünschten, ein Exemplar bey.
Rameaus Neffe wartet noch immer auf Ihre Beurtheilung; eben so Vossens deutsche Prosodie und Bouterweks Geschichte der italiänischen und spanischen Poesie, von welcher in der letzten Messe der 6te Band erschienen ist. Auch von Rostorfs Dichtergarten und dem Liede der Nibelungen, wird eine Rezension von Ihrer Hand sehr willkommen seyn. Möge nur unsere A.[llgemeine] L.[iteratur] Z.[eitung] nicht wieder so gar lang auf Ihre, so gewichtigen Beyträge warten dürfen!
[2] Von der Vossischen Übersetzung des Othello und Lear ist allerdings schon eine Recension erschienen, zugleich mit der Beurtheilung des Shakespeareschen Hamlet von Jul. Schütz. Denn daß sich Schütz der Junge (wie Wolf zu sagen pflegt) an Shakespeare versündiget hat, wissen Sie wahrscheinlich schon. Weder Voß noch Schütz sind mit der Recension zufrieden gewesen. Der letzte hat namentlich, mit Papaʼs Feder, eine Menge Plattheiten und Pöbelhaftigkeiten gegen die Recension, die Zeitung und deren Redaction zu Papier gebracht, und damit die immer tiefer in Schlamm versinkende Hallische Zeitung angefüllt. – Voß, dessen Arbeit der Schützischen natürlich weit vorgezogen war, wünscht freylich noch eine Recension seiner Übersetzungen von [3] Ihnen, und ich stelle Ihnen anheim, ob Sie seinen Wunsch erfüllen wollen. Wenn es mir gelingt, von Ihrer eigenen Übersetzung eine würdige Beurtheilung zu erhalten: so würde dann die beste Veranlassung seyn auch die 2te Recension der Vossischen aufzunehmen.
Die von Ihnen fürs Intell.[igenz] Blatt gelieferten Nachrichten waren von unserm Buchhalter nach der gewöhnlichen Norm (als Correspondenznachrichten) berechnet worden. Auf Ihre Erinnerung aber sind sie sogleich zu demselben Honorar, wie die Recensionen, angerechnet worden. – Auch ist der Expedition aufgetragen, Ihnen das Aprilheft vom J.[ahr] 1804 noch einmal zu senden. Sie werden gefälligst bestimmen, wann wieder eine Sendung A.[llgemeine] L.[iteratur] Z.[eitung] an Sie abgehen soll.
[4] Wir haben zwar jetzt, nach überstandenen vielfachen Mühseligkeiten, Frieden; aber die Folgen des Ungemachs sind deshalb noch nicht gehoben doch hat sich unsere Universität wieder etwas gehoben, seitdem die hallische aufgelöset ist, und wir haben für die Zukunft ganz heitere Hoffnungen.
Goethe ist seit 6 Wochen im Carlsbad, und befindet sich dort wohl.
Ich habe gerade in diesem Monat so gehäufte Arbeiten, daß die Antwort auf Ihren Brief einige Posttage verspätet worden ist, und daß ich, um wenigstens den heutigen nicht zu versäumen, sehr eilig und nachlässig schreiben muß. – Erhalten Sie mir Ihr gütiges Wohlwollen, und geben Sie mir bald einige Zeilen Antwort!
Eichstädt
[1] Jena, d. 31 Jul. 1807
Ich habe mich sehr gefreut, hochgeehrtester Herr Professor, nach einer so unruhigen Zwischenzeit wieder etwas von Ihnen unmittelbar zu vernehmen. Die Recension der Corinna, sowie die Nachricht über eine antike Mosaik in Lyon, ist sogleich abgedruckt worden: von der ersten füge ich, wie Sie wünschten, ein Exemplar bey.
Rameaus Neffe wartet noch immer auf Ihre Beurtheilung; eben so Vossens deutsche Prosodie und Bouterweks Geschichte der italiänischen und spanischen Poesie, von welcher in der letzten Messe der 6te Band erschienen ist. Auch von Rostorfs Dichtergarten und dem Liede der Nibelungen, wird eine Rezension von Ihrer Hand sehr willkommen seyn. Möge nur unsere A.[llgemeine] L.[iteratur] Z.[eitung] nicht wieder so gar lang auf Ihre, so gewichtigen Beyträge warten dürfen!
[2] Von der Vossischen Übersetzung des Othello und Lear ist allerdings schon eine Recension erschienen, zugleich mit der Beurtheilung des Shakespeareschen Hamlet von Jul. Schütz. Denn daß sich Schütz der Junge (wie Wolf zu sagen pflegt) an Shakespeare versündiget hat, wissen Sie wahrscheinlich schon. Weder Voß noch Schütz sind mit der Recension zufrieden gewesen. Der letzte hat namentlich, mit Papaʼs Feder, eine Menge Plattheiten und Pöbelhaftigkeiten gegen die Recension, die Zeitung und deren Redaction zu Papier gebracht, und damit die immer tiefer in Schlamm versinkende Hallische Zeitung angefüllt. – Voß, dessen Arbeit der Schützischen natürlich weit vorgezogen war, wünscht freylich noch eine Recension seiner Übersetzungen von [3] Ihnen, und ich stelle Ihnen anheim, ob Sie seinen Wunsch erfüllen wollen. Wenn es mir gelingt, von Ihrer eigenen Übersetzung eine würdige Beurtheilung zu erhalten: so würde dann die beste Veranlassung seyn auch die 2te Recension der Vossischen aufzunehmen.
Die von Ihnen fürs Intell.[igenz] Blatt gelieferten Nachrichten waren von unserm Buchhalter nach der gewöhnlichen Norm (als Correspondenznachrichten) berechnet worden. Auf Ihre Erinnerung aber sind sie sogleich zu demselben Honorar, wie die Recensionen, angerechnet worden. – Auch ist der Expedition aufgetragen, Ihnen das Aprilheft vom J.[ahr] 1804 noch einmal zu senden. Sie werden gefälligst bestimmen, wann wieder eine Sendung A.[llgemeine] L.[iteratur] Z.[eitung] an Sie abgehen soll.
[4] Wir haben zwar jetzt, nach überstandenen vielfachen Mühseligkeiten, Frieden; aber die Folgen des Ungemachs sind deshalb noch nicht gehoben doch hat sich unsere Universität wieder etwas gehoben, seitdem die hallische aufgelöset ist, und wir haben für die Zukunft ganz heitere Hoffnungen.
Goethe ist seit 6 Wochen im Carlsbad, und befindet sich dort wohl.
Ich habe gerade in diesem Monat so gehäufte Arbeiten, daß die Antwort auf Ihren Brief einige Posttage verspätet worden ist, und daß ich, um wenigstens den heutigen nicht zu versäumen, sehr eilig und nachlässig schreiben muß. – Erhalten Sie mir Ihr gütiges Wohlwollen, und geben Sie mir bald einige Zeilen Antwort!
Eichstädt
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