• August Wilhelm von Schlegel to Mohr & Zimmer (Heidelberg) , Johann Georg Zimmer , Jakob Christian Benjamin Mohr

  • Place of Dispatch: Genf · Place of Destination: Heidelberg · Date: 02.05.1811
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
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    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Mohr & Zimmer (Heidelberg), Johann Georg Zimmer, Jakob Christian Benjamin Mohr
  • Place of Dispatch: Genf
  • Place of Destination: Heidelberg
  • Date: 02.05.1811
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: 383716241
  • Bibliography: Jenisch, Erich (Hg.): August Wilhelm Schlegels Briefwechsel mit seinen Heidelberger Verlegern. Festschrift zur Jahrhundert-Feier des Verlags Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg 1822‒1922. Heidelberg 1922, S. 85‒87.
  • Incipit: „Genf d[en] 2ten Mai 1811.
    Ew. Wohlgeb[ohren]
    Schreiben vom 16ten oder gar vom 6. April ist mir, ich weiß nicht durch welchen Zufall, [...]“
    Manuscript
  • Provider: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • OAI Id: DE-611-37130
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.4,Nr.40(7)
  • Number of Pages: 4 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 18,7 x 11,5 cm
Genf d[en] 2ten Mai 1811.
Ew. Wohlgeb[ohren]
Schreiben vom 16ten oder gar vom 6. April ist mir, ich weiß nicht durch welchen Zufall, erst vorgestern zugekommen, da sonst die Briefe nur sechs bis acht Tage unterwegs zu seyn pflegen.
Es ist mir sehr angenehm, daß Sie den Verlag meiner Gedichte noch übernehmen; die besondere Veranstaltung, welche Sie dazu getroffen, ist Ihre eigne Angelegenheit, nach der ich nicht zu fragen habe, wofern es nur bey unsern einmal verabredeten Bedingungen sein Bewenden hat. Meine einzige Einwendung könnte daher rühren, wenn ich, in der durch Ihren vorletzten Brief veranlaßten Meynung, Sie hätten die Sache ganz aufgegeben, schon einen neuen Vertrag geschlossen hätte. Zum Glück ist dieß nicht der Fall. Die Unterhandlungen über den Verlag meiner Schriften sind mir so verdrießlich, daß ich mich eben nicht damit beeilt habe. Ich schrieb nur an den Vorsteher einer einzigen Buchhandlung, mit dem ich in freundschaftlichen Verhältnissen stehe; dieser bat sich Bedenkzeit bis nach der Messe aus, es ist also noch nichts abgeschlossen.
Wenn der Druck noch nicht angefangen ist, so bitte ich um einen Probebogen. Zwar, wofern nur alles beobachtet wird, was ich über das Probeblatt bemerkt, so wird der Druck gewiß nach meinem Wunsche ausfallen, aber zuweilen fällt einem erst bey der wirklichen Ansicht die Bemerkung eines Mangels ein. Ist der Druck bereits angefangen, so bitte ich, mir die Aushängebogen sofort zu besorgen. Zum 2ten Bande gehört noch, außer dem, was Sie dort haben, das Inhalts-Verzeichniß des Ganzen.
Das Manuscript zum ersten Bande werde ich durch den nächsten Postwagen absenden.
Mein Brief vom 23sten v. M. nebst Einschluß an H[er]rn Prof[essor] Wilken haben Sie ohne Zweifel empfangen. Ich vergaß darin zu melden, daß Ihre auf Gladitsch gestellte Anweisung nach einem Brief meines Schwagers honorirt worden.
Auf meine geschichtliche Forschung über die Nibelungen werde ich noch einige Monate wenden müssen, unterdessen bin ich mehr darauf bedacht, sie fleißig zu vollenden, als sie an den Mann zu bringen. Wenn Sie also nach der Messe finden sollten, daß die Lage des Buchhandels günstiger geworden (was jedoch wohl schwerlich zu erwarten) so würde es immer noch Zeit seyn anzufragen, ob diese Schrift schon versagt sey. Sie muß zwar, vermöge der Natur der Sache, eine eigentlich gelehrte Arbeit seyn, indessen hoffe ich sie auch für die größere Lesewelt anziehend zu machen, und dadurch mehr Lebensregung in das Studium des Altdeutschen zu bringen. Ich gestehe gern, daß ich sie Ihnen lieber als sonst jemanden in Verlag gäbe. Ich habe seit dem Anfange unserer Verbindung das vollkommenste Zutrauen zu Ihnen gehegt und mich darin seitdem immer bestätigt gefunden. Nichts ist mir unangenehmer als über die Behauptung meiner Rechte wachen zu müssen. Wiewohl ich zuverlässig weiß, daß H[er]r Vieweg die Ehrenpforte ohne mein Vorwissen aufs neue gedruckt, habe ich es mir nicht eine Zeile kosten lassen, das mir desfalls gebührende einzufordern.
Was die neue Auflage meiner Vorlesungen betrifft, so erwarte ich darüber erst noch einige Eröffnungen von Ihrer Seite. 1. Wann glauben Sie, nach dem Absatze, der sich bis zu dieser Messe ergeben, selbige drucken zu können? 2. Wie stark würden Sie geneigt seyn sie zu machen? Ich zweifle, daß mir Muße zu Theil werden wird, Zusätze zu machen, sonst möchte ich den Abschnitt vom spanischen Theater weiter ausführen. Alsdann könnte man vielleicht die ganze erste Abtheilung des 2ten Bandes zum ersten Bande schlagen, u[nd] das Ganze in größerem Format in 2 Bände bringen.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew. Wohlgeb[ohren]
ergebenster
A W Schlegel.
Genf d[en] 2ten Mai 1811.
Ew. Wohlgeb[ohren]
Schreiben vom 16ten oder gar vom 6. April ist mir, ich weiß nicht durch welchen Zufall, erst vorgestern zugekommen, da sonst die Briefe nur sechs bis acht Tage unterwegs zu seyn pflegen.
Es ist mir sehr angenehm, daß Sie den Verlag meiner Gedichte noch übernehmen; die besondere Veranstaltung, welche Sie dazu getroffen, ist Ihre eigne Angelegenheit, nach der ich nicht zu fragen habe, wofern es nur bey unsern einmal verabredeten Bedingungen sein Bewenden hat. Meine einzige Einwendung könnte daher rühren, wenn ich, in der durch Ihren vorletzten Brief veranlaßten Meynung, Sie hätten die Sache ganz aufgegeben, schon einen neuen Vertrag geschlossen hätte. Zum Glück ist dieß nicht der Fall. Die Unterhandlungen über den Verlag meiner Schriften sind mir so verdrießlich, daß ich mich eben nicht damit beeilt habe. Ich schrieb nur an den Vorsteher einer einzigen Buchhandlung, mit dem ich in freundschaftlichen Verhältnissen stehe; dieser bat sich Bedenkzeit bis nach der Messe aus, es ist also noch nichts abgeschlossen.
Wenn der Druck noch nicht angefangen ist, so bitte ich um einen Probebogen. Zwar, wofern nur alles beobachtet wird, was ich über das Probeblatt bemerkt, so wird der Druck gewiß nach meinem Wunsche ausfallen, aber zuweilen fällt einem erst bey der wirklichen Ansicht die Bemerkung eines Mangels ein. Ist der Druck bereits angefangen, so bitte ich, mir die Aushängebogen sofort zu besorgen. Zum 2ten Bande gehört noch, außer dem, was Sie dort haben, das Inhalts-Verzeichniß des Ganzen.
Das Manuscript zum ersten Bande werde ich durch den nächsten Postwagen absenden.
Mein Brief vom 23sten v. M. nebst Einschluß an H[er]rn Prof[essor] Wilken haben Sie ohne Zweifel empfangen. Ich vergaß darin zu melden, daß Ihre auf Gladitsch gestellte Anweisung nach einem Brief meines Schwagers honorirt worden.
Auf meine geschichtliche Forschung über die Nibelungen werde ich noch einige Monate wenden müssen, unterdessen bin ich mehr darauf bedacht, sie fleißig zu vollenden, als sie an den Mann zu bringen. Wenn Sie also nach der Messe finden sollten, daß die Lage des Buchhandels günstiger geworden (was jedoch wohl schwerlich zu erwarten) so würde es immer noch Zeit seyn anzufragen, ob diese Schrift schon versagt sey. Sie muß zwar, vermöge der Natur der Sache, eine eigentlich gelehrte Arbeit seyn, indessen hoffe ich sie auch für die größere Lesewelt anziehend zu machen, und dadurch mehr Lebensregung in das Studium des Altdeutschen zu bringen. Ich gestehe gern, daß ich sie Ihnen lieber als sonst jemanden in Verlag gäbe. Ich habe seit dem Anfange unserer Verbindung das vollkommenste Zutrauen zu Ihnen gehegt und mich darin seitdem immer bestätigt gefunden. Nichts ist mir unangenehmer als über die Behauptung meiner Rechte wachen zu müssen. Wiewohl ich zuverlässig weiß, daß H[er]r Vieweg die Ehrenpforte ohne mein Vorwissen aufs neue gedruckt, habe ich es mir nicht eine Zeile kosten lassen, das mir desfalls gebührende einzufordern.
Was die neue Auflage meiner Vorlesungen betrifft, so erwarte ich darüber erst noch einige Eröffnungen von Ihrer Seite. 1. Wann glauben Sie, nach dem Absatze, der sich bis zu dieser Messe ergeben, selbige drucken zu können? 2. Wie stark würden Sie geneigt seyn sie zu machen? Ich zweifle, daß mir Muße zu Theil werden wird, Zusätze zu machen, sonst möchte ich den Abschnitt vom spanischen Theater weiter ausführen. Alsdann könnte man vielleicht die ganze erste Abtheilung des 2ten Bandes zum ersten Bande schlagen, u[nd] das Ganze in größerem Format in 2 Bände bringen.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew. Wohlgeb[ohren]
ergebenster
A W Schlegel.
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